Beiträge von raindrop

    Ab 2030 beginnt der Exodus der großen Welle der Babyboomer in Richtung Pension

    Diese Annahme ist doch schon falsch. Die Babyboomer Jahrgänge sind in etwa die Jahrgänge 1955 bis 1969. Die gehen teilweise schon jetzt in Pension oder dann verstärkt ab 2023. Die große Welle beginnt also schon viel eher und kann kaum oder garnicht durch neue Lehrkräfte aufgefangen werden.

    Und in der Grundschule ist jetzt schon Land unter. Hier fehlen in vielen Bundesländern massiv Grundschullehrkräfte.

    cooler Thread. Ich bin durch meine Kinder wieder aus dem Dark Age rausgetreten und habe wieder angefangen Lego zu bauen und sammeln, hauptsächlich Star wars und Harry Potter und einige Sachen von Cobi. Ist sehr entspannend nach einem stressigen Tag.

    Ich sollte präzisieren:gruss:also, kann ein dreijähriger zum Beispiel damit rum schieben oder ist das sofort zerstört.... https://www.bluebrixx.com/de/m…haenger-BlueBrixx-Special

    Das ist bei Bluebrixx immer schwierig zu sagen. Die wenigen Sachen die von Bluebrixx selbst rausgebracht werden habe ich letztes Jahr gekauft. Diese waren nicht bespielbar, eher zum Angucken. Sind sofort auseinandergefallen. Die sind aber lernfähig, vielleicht sind die neureren Modelle schon stabiler.

    Und ich würde eben behaupten, dass diese Sozialisation nichts mit Eitelkeit und auch nur sehr wenig mit der Schülerperspektive zu tun hat, sondern eine Grundbedingng dafür ist, dass ich ganz unspektakulär und ganz alleine daheim am Schreibtisch meinen Unterricht vorbereiten kann:

    Ich stelle mal die Behauptung auf, dass in der Mathematik diese Grund-Sozialisation schon im Grundstudium/ Bachelor passiert ist. Die mathematische Denkweise bezüglich Strukturaufbau, Logik, Beweistechniken etc. erlebt man ab der ersten Vorlesung in Analysis 1 und Lineare Algebra 1 und den zugehörigen Übungen. Kommt dann noch Stochastik 1 dazu, hat man den vollständigen Kanon der Oberstufe schon um Welten überschritten. Ich war damals überrascht wie in den ersten Wochen der Vorlesungen der Stoff der Oberstufe in strukturierter Art, logisch aufgebaut, mit rotem Faden, beweistechnisch an mir vorbeirauschte. Und wir reden hier über das 1. Semester, Stochastik dann im 2. eher 3. Semester. Von Semester zu Semester bis zur Vordiplomsprüfung oder Bachelorarbeit wird das Grundmuster immer weiter vervollständigt. In den Übungen, den anschliessenden Prüfungen, den Proseminaren im Grundstudium wird dieses Wissen dann vernetzt und angewendet, um weitere Strukturen zu erschließen. Damit ist jeder Mathematiklehrer bestens für die Schule ausgebildet. Die Krönung im Hauptstudium, sich auf einem kleinen Abschnitt bis zur aktuellen Forschung vorzuarbeiten, ist sehr befreiend, aber hilft dir im Unterricht kein bisschen. Das ist so abgehoben, man würde Monate brauchen, um auch nur ansatzweise zu erkären, was man da eigentlich gemacht hat. Es hilft bestimmt, so manche Anekdote zu erzählen, aber nicht, um den Unterricht besser zu strukturieren.

    Nun meine Frage: Hat die Entscheidung, ob Gymnasium oder Gesamtschule, einen Einfluss auf das Vorhaben, sie studieren zu lassen?

    Normalerweise kann man auch an einer Gesamtschule das Abitur machen. Allerdings kennt keiner von uns die Gesamtschule bei euch vor Ort.
    Sie werden an mancher Stelle gerne als Resteschule genutzt. Da ist dann kein Leistungsdruck mehr und man wird bestens auf die harte Schule des Lebens vorbereitet,
    so haben mir zumindest Freunde berichtet, die das selbst in einer mittelgroßen Stadt in Ostwestfalen erlebt haben.
    Bei mir vor Ort in Niedersachsen ist die Gesamtschule vor Ort super und eine gute Altenative zum Gymnasium.
    Guckt euch doch erstmal die Schulen an und entscheidet dann mit eurem Kind zusammen.

    Davon fühlst du dich jetzt aber nicht wirklich angesprochen oder? Ich mache den Job jetzt schon seit über 15 Jahren und Recht hat er oder sie, nicht alle die das Referendariat geschafft haben und sich Lehrerin nennen, machen einen tollen Job. Das ist jetzt nicht wirklich die Erkenntnis des Lebens und auch nicht wert, dass du dich in so persönlicher Art an Buntflieger abarbeitest.
    Komm mal runter...
    Der Ton von einigen hier driftet schon ziemlich unsachlich ab.

    raindrop auch in unserem Lehrwerk (Denken und Rechnen) werden beide Wege angesprochen. Ich erkläre beide und bleibe dann bei einem.

    Ich weiss, in meinem Denken und Rechnen steht unten auf der entsprechenden Doppelseite als Fußnote :"Entweder diese Seite (Abziehverfahren mit Entbündeln) oder die nächste Seite (Ergänzungsverfahren mir Erweitern) nutzen."
    Und wie Anja 82 oben so schön zitiert hat, wir als Fachkonferenz legen fest welches eine Verfahren wir den Kindern beibringen.
    Die meisten Kinder können doch gar nicht entscheiden, welches Verfahren für sie jetzt besser ist. Dazu müsste man ja erstmal alle Sonderfälle der Verfahren besprechen und dann irgendwann entscheiden, welches ihnen leichter fällt.
    Die Wahlfreiheit der Kinder welchen Rechenweg sie beim Kopfrechnen oder halbschriftlichen Rechnen nehmen, macht hier keinen Sinn. Es schult auch in keinster Weise das mathematische flexible Denken.
    Meine ehemaligen Professoren Schipper und Padberg würden mir eins aufs Dach geben, wenn ich so einen Unsinn machen würde.

    Ich kenne auch niemanden, der in einem Buch, wo beide Sachen genutzt werden sagt, dass die Schüler sich nur die 1. Variante angucken sollen und die 2. nicht relevant ist z.B. (widerspricht ja auch jeglicher Didaktik, dass jeder das nehmen soll, wie er es am besten kann )

    In unserem Lehrwerk (nicht Flex und Flo) steht explizit auf den entsprechenden beiden Seiten zu den schriftlichen Subtraktionsverfahren (Abziehverfahren und Ergänungsverfahren) das man sich EIN Verfahren aussucht und nicht beide erlernt. Das wirst du auch in jedem bekannten Lehrwerk so in den Lehrerkommentaren lesen oder bei den Didaktikern (Schipper, Wittmann, Padberg, Grassmann). Das macht bei den Algorithmen auch keinen Sinn. Es geht ja nicht darum bei einer Subtraktionsaufgabe zu entscheiden, welches schriftliche Verfahren jetzt zur Lösung besser passt. Das machst du beim Kopfrechnen und bei den halbschriftlichen Verfahren, wo es abhängig von der Aufgabe verschiedenen Ansätze und Lösungswege gibt. Aber niemals bei den Verfahren.
    Der Aufwand ist auch viel zu hoch den Kindern zwei im Ansatz und der Sprechweise verschiedene Verfahren sicher beizubringen. Verschwendete Zeit.
    Kolleginnen an einer anderen Schule arbeiten auch mit Flex und Flo, die werde ich mal befragen, ob das Lehrwerk wirklich so einen Unsinn macht und was deren Lehrerkommentare dazu sagen.
    Und das hat meiner Meinung auch nichts damit zu tun, dass sich jeder das nehmen soll, wie er es am besten kann...

    Das bedeutet für mich, sie rechnen das oder verstehe ich "ausführen" falsch?

    ja, das hast du richtig verstanden. Wir führen die schriftliche Division mit einstelligem Divisor ein und üben diese auch. Aber im Gegensatz zu den anderen drei Verfahren (Addition, Subtraktion, Multiplikation) bleibt in einem halbem Jahr nicht genug Zeit, diese so weit zu üben, das sie sicher beherrscht wird.

    Grundschule nach Klasse 4 und dann nicht einmal die vier Grundrechenarten beherrschen, aber dafür sollen sie dann zwischen unterschiedlichen Verfahren, die sie alle nicht kennen, auswählen...

    Ganz so schlimm ist es jetzt auch nicht. Sie lernen selbstveständlich bei uns alle vier Grundrechenarten. Es ist pragmatischerweise aber gar keine Zeit, den Kindern in der zweiten Hälfte des vierten Schuljahres die schriftliche Division sicher beizubringen. Sie lernen sie kennen, wir üben sie, aber mehr geht halt nicht

    DAs ist zumindest weder in Berlin noch in Brandenburg allgemein üblich, nach den Lehrbüchern scheinbar auch in vielen anderen Bundesländern nicht, denn Flex und Flo usw. sind ja durchaus üblich und die enthalten in der Regel zwei Wege. Und ja, hier wird nach Curriculum bei uns (und auch bei meinem Töchtern in Brandenburg) Abziehen und Ergänzen gelehrt.

    In den Schulbüchern werden oft die zwei am meist genutzten schriftlichen Subtraktionsverfahren vorgestellt und wir als Lehrkraft wählen EIN Verfahren aus. Wir haben in NRW und Niedersachsen diesbezüglich Wahlfreiheit welches Verfahren wir einsetzen, aber wir lehren nur EINS. Und ich würde fast vermuten, das ist in Berlin nicht anders. Zumindest habe ich von Didaktikern noch nie was anderes gehört. Aber vielleicht ist das ja eine neue Berliner Sache, die ich übersehen habe.

    Kommt auf die Schule an bzw. die Kollegen. Ein einheitliches "Ihr" gibt es hier genausowenig wie in anderen Fragen und daher kann ich auch nicht für "uns" sprechen.
    Ich mache es nicht.

    Das "Ihr" bezog sich auf diese Aussage

    In meinem Bundesland steht im Lehrplan, dass die Kinder verschiedene Wege kennen lernen sollen.

    und das bedeutet für mich das "ihr" alle Berliner Lehrkräfte wohl dazu laut Berliner Lehrplan aufgefordert seit.
    Was mich etwas wundert. So eine Vorgabe habe bezüglich schriftlicher Verfahren habe ich in eurem Lehrplan nicht gefunden. Kann ich aber auch übersehen haben oder wird das bei "euch" in Berlin an der Uni gelehrt?

    (die wenigsten können sicher schriftlich dividieren, etwa 50% können es gar nicht)

    Bedauerlicherweise ist das laut Lehrplan in Niedersachsen auch auch gar nicht mehr unser Ziel. Sie müssen das Verfahren der schriftlichen Division mit Einerzahlen kennen.
    Sicher beherrschen müssen sie nur das Additions-, Subtraktions- und Multiplikationsverfahren.

    Zum Subtrahieren bieten wir zwei Wege an, die beide in unserem Schulbuch vorkommen. Ich stelle beide vor, die meisten Kinder entscheiden sich dann aber für einen der beiden und gerade für Schwache ist es, meiner Meinung nach, besser dann irgendwann bei einem Weg zu bleiben.

    Es ist eigentlich üblich, dass die Lehrkraft sich für ein Verfahren entscheidet und das durchzieht. Für die mathematisch schwachen Kinder ist es eine Katastrophe hier immer hin und her zu springen und auch für die anderen Kinder bringt es überhaupt keinen mathematischen Vorteil mehrere Verfahren zur schriftlichen Subtraktion zu kennen. Es geht hier ja nicht um geschicktes mathematisches Rechnen sondern um einen Algorithmus, die beide Vor- und Nachteile haben.

    . In meinem Bundesland steht im Lehrplan, dass die Kinder verschiedene Wege kennen lernen sollen. Das überfordert leistungsschwache manchmal, die leistungsstärkeren eigenentlich nicht.


    Ernsthaft? Im Ausgangspost ging es um ein schriftliches RechenVERFAHREN, nicht um die verschiedenen Rechenwege beim Kopfrechnen oder halbschriftlichen Verfahren.
    Ihr präsentiert den Kindern zum Beispiel beide überwiegend genutzten schriftlichen Rechenverfahren zur Subtraktion (Abziehverfahren oder Ergänzugsverfahren) und die Kinder suchen sich eines aus?
    Das ist mir völlig neu und widerspricht auch völlig der gängigen Didaktik in diesem Bereich.

    Auf "meine" Stelle haben sich damals 120 Grundschullehrer mit dem Mangelfach Musik beworben (andere waren gar nicht zugelassen zur Bewerbung) - aber nur, weil es sich um eine Schule im Brennpunkt handelte, an den Nicht-Brennpunkt-Schulen sollen es ca. 180 gewesen sein.

    Damals zu meiner Zeit in NRW waren es teilweise über 200 auf eine Stelle und dabei wurde während des Referendariats schon fleißig gesiebt.

    nennt sich Schweinezyklus.
    Die richtige politische Antwort wäre: falsche Planung. In den 90er Jahren bis etwa 2010 wurden viele fertige Grundschullehrkräfte mit Vertretungsstellen hingehalten oder nicht eingestellt. Die suchen sich dann natürlich was anderes und natürlich fangen dann auch weniger an auf Grundschullehramt zu studieren und jetzt wo man sie braucht, Pech gehabt. Und überraschenderweise gehen immer so viele Lehrkräfte zugleich in Pension, die alle zugleich in den 780er, 80er Jahren eingestellt wurden.


    Dann ist es irgendwie auch politisch strunzdumm nicht auf die Geburtenzahlen zu gucken. Man weiß ja eigentlich was einen dann 6 Jahre später in der Grundschule erwartet. Man hätte ja mal durchzählen können, wie viel Lehrkräfte man hat und wie viel man braucht und dann Werbung machen und noch diverse andere Maßnahmen ergreifen.


    Wenn du aus der Berufsschule kommst, solltest du dir klarmachen, wir haben einen fachlichen Auftrag, den Kindern was lehrplankonformes beizubringen. Aber der pädagogische/erzieherische Auftrag ist im Vergleich zu den Sekundarstufen immens höher und ich behaupte auch, aus meiner Perspektive, anstrengender über die Jahre geworden. Was nur zum Teil an den Kindern liegt sondern an diversen politischen Achterbahnfahrten.

    Was soll das mit der Digitalisierung in der Grundschule? Setzen da die Leute aus der freien Wirtschaft an, weil sich die Grundschüler (und vielleicht auch ihre Lehrer) weniger wehren? Oder haben manche Leute ein völlig falsches Bild vom Abstraktionsvermögen von Grundschülern? Oder habe ich da ein falsches Bild davon, scheitern bei mir nicht wenige Schüler am anspruchsvollen Fach Informatik, weil ich so ein schlechter Lehrer bin?

    Wir wehren uns schon, aber komischerweise hören die nie auf uns. War bei der Sparmaßnahme Inklusion so und wird auch hier so sein. Hört sich politisch wichtig an, ist inhaltlich völliger Quark. Medienbildung passiert ja schon in der Grundschule und finde ich wichtig. Ein eigenes Fach Digitalkunde ist mal wieder völliger nonsens. Ich warte noch darauf, das ob des fehlenden Pflegepersonals oder anderer unterbesetzer Berufe wir laufend neue Fächer bekommen, man muss die Kinder ja schon früh für die Wirtschaft in die richtige Richtung schubsen.

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