Beiträge von nihilist

    ja, und dieses "gesehen werden" in stereotypen kann man doch einfach mal lassen! erwachsene sind ja auch keine kinder und können trotzdem vieles mit ihnen besprechen.

    wenn man diese theorie auf die spitze treibt, dürften nur noch eineiige zwillinge dinge miteinander besprechen!

    viele kinder und erwachsene fühlen sich fehl am platz, wenn immer diese "unterschiede" benannt werden. auch ich habe noch nie einen zusammenhang zwischen meinem hirn und meinem geschlechtsteil gemerkt und fühle mich keiner dieser als untereinander ähnlich gesehenen geschlechtergruppen ähnlicher als der anderen. auf eine auffällige extrakategorie im rampenlicht wie non-binär habe ich aber auch keinen bock. lasst uns doch einfach jeden als menschen sehen und frisch kennenlernen mit seinen unzähligen eigenschaften, von denen geschlecht eine unbedeutende sein sollte, so wie hautfarbe!

    sorry, dass ich mich wiederhole.. ich hoffe auf viele, die das lesen!

    mannomann, frauofrau, hier hagelt es ja sexismus, bis die ärztin kommt!

    warum in aller welt muss ein vorbild das gleiche geschlecht haben? ein vorbild kann ja auch in anderen eigenschaften anders sein, z.b. können kinder auch erwachsene vorbilder haben oder deutsche japanische vorbilder etc....

    warum ist es eigentlich salonfähig, dauernd von "jungen" und "mädchen" zu reden und diese sogar in gruppen einzuteilen, wo doch seit jahrzehnten jeder weiß, dass man das z.b. mit hautfarben auf keinen fall tut?

    wieso halten wir unseren hoseninhalt krampfhaft bedeckt, reden dann aber dauernd drüber?

    es wäre so toll, wenn jungen menschen endlich mal beigebracht würde, dass das geschlecht als eigenschaft einer person uns nichts über diesen individuellen menschen sagt, außer, in welche klotür er in den meisten schulen gehen soll und, leider, unter welchen vorurteilen er leiden muss. es gibt doch das praktische wort "kinder".. gerade in der grundschule ist das eine so gute chance, nicht mehr "jungs" / "mädels" (da denke ich immer an "deutsche mädels :( ) sagen zu müssen. nehmt doch jedes kind individuell, wie es ist, dann fühlt es auch keinen drang, sich stereotyp entwickeln zu müssen und kann den klischees trotzen, ohne sich deshalb im falschen körper fühlen zu müssen!

    wenn ich schon das wort "jungsthemen" höre.. ich hoffe, das bleibt ein foreninternes wort und wird niemals vor kindern gesagt!

    Aber hat das nicht mehr mit der Atmosphäre in der Klasse zu tun als mit dem Belohnungssystem? Wenn sie so miteinander umgehen, ist es eh egal, was die Lehrkraft versucht, zu implementieren. Weiß ich nicht, würde ich wirklich gerne wissen.


    Mich würde tatsächlich interessieren, inwieweit eduki und Instagramteacher die pädagogische Landschaft prägen. Du hast ja kürzlich schonmal erwähnt, dass die Klassenzimmer der jungen Kolleginnen alle gleich und nach Frau Locke aussehen, Zauberwald . Haben andere das auch beobachtet? Ich meine, man studiert ja, um beurteilen zu können, was didaktisch und pädagogisch sinnvoll ist. Aber wenn ich mir allein die Fehler in fertigem Unterrichtsmaterial ansehe, frage ich mich, wer das alles unkritisch übernimmt. (Edit: Frau Lockes Sachen finde ich meist sehr gut, das soll keine Kritik an ihren Material sein.)

    ich finde diese kitschigen materialien aus dem internet schrecklich. es wirkt nach unpersönlichem, sterilem corporate design und unprofessionell, weil, wie du schon sagtest, eine lehrkraft in der grundschule selber ohne probleme als vorbild wörter und kleine skizzen auf papier/pappe schreiben und zeichnen können sollte, weil den schülen diese fertigkeiten zum glück ja auch noch beigebracht werden. es rückt schule auch in so eine insta-mutti-interior-saubermann-kitsch-ecke, die dümmlichste klischees bedient. wir sind doch profis und keine einfaltspinsel, denen die kitschige, zwanghaft einheitliche form wichtiger als der inhalt ist! und wir sollten kinder ernstnehmen als wilde, lebendige menschen mit ecken und kanten und lieber auch mal diese selbst dinge mit ecken und kanten schreiben lassen und das (natürlich nach gemeinsamer fehlerkorrektur) auch im klassenzimmer aushängen, auch wenn es dann ein bissl weniger lieblich und halt nach unperfekten menschen ausschaut...

    ich meckere schom bei mehr als 4 freistunden, wenn mein klassenraum dabei besetzt ist. denn im anderen räumen sind meistens klassen/gruppen, und im lehrerzimmer sitzt immer jemand, der einen ablenkt oder quasselt und dann fehlt einem natürlich genau das buch das gerade im besetzten klassenraum ist. ich würde bei mehr als 6 freistunden die schule wechseln (ich kenne auch niemandem, auch von anderen schularten, der mehr hat). die kann man ja auch nicht anderweitig verplanen. ich habe den beruf u.a. deshalb gewählt, weil ich einen teil der arbeit genau dann machen kann, wann ich will, z.b. wenn ich eh schlechte laune habe oder mir das wetter nicht gefällt.

    Das ist bei allen Schulfächern, die man fachwissenschaftlich auf Lehramt studiert, so. Nach dem Abistoff geht es weiter. Selbst mein PH- Studium (vor langer Zeit) in Ba-Wü setzte bei meinen beiden fachwissenschaftlich studierten Schulfächern am Abiturstoff an und ging deutlich darüber hinaus.

    ja natürlich, das hatte ich auch nicht anders erwartet. man kann den schülern ja nicht nur wenige schritte voraus sein und muss ein tiefes verständnis des faches haben. aber, wie gesagt, das finde ich bei grundschulunterricht genauso wichtig, weil es ja um die basics des faches geht und man verstehen muss, was für vorstellungen junge (ur-)menschlein von sprache, schrift, begriffen haben und aufbauen müssen. von daher fand ich mein germanistikstudium (auf studentenausweis stand das auch so: 1. germanistik, 2. grundschuldidaktik) sehr wichtig für den erstleseunterricht.

    aber das ist jetzt total off-topic und passt gar nicht mehr zum thread.. sorry.

    hm.. an der uni ist von grundschuldidaktik bei mir nicht viel hängengeblieben.. das kam dann erst im ref, was ich wirklich gebraucht habe. also eigentlich habe ich für die praxis nur linguistik, mathedidaktik und den seminarstoff (didaktik) und die übung aus dem ref gebraucht und aus meinem psychologiestudium davor die test- und fragebogenkonstruktion, etwas methodik und sozialpsychologie - vor allem ersters ist sehr, sehr nützlich beim erstellen von tests und arbeiten, die auch das messen, was sie messen sollen.

    ja, es kann sein, dass außer magister auch gymnasium einen hauptseminarschein mehr brauchte, aber mehr war es glaube ich nicht.

    wir mussten neuere deutsche literaturwissenschaft, ältere deutsche literaturwissenschaft, sprachwissenschaft und deutschdidaktik belegen und wurden in allen 4 fächern im staatsexamen geprüft. und das war weit mehr als der stoff, den man im gymnasium lernt (z.b. riesige literaturliste in lit.wi), daher wüsste ich nicht, warum man dann nicht befähigt sein sollte, in dem fach am gymnasium zu unterrichten. fände ich besser, als wenn an der grundschule leute, die nie sprachwissenschaft hatten, eine erste klasse in deutsch bekommen. das passiert sogar recht oft!

    in bayern waren im fach grundschuldidaktik drei didaktikfächer, die nicht das unterrichtsfach waren, enthalten. dazu noch scheine in philosophie, erziehungswissenschaften, soziologie, psychologie. im unterrichtsfach saß man mit den magister- und haupt-, realschul- und gymnasialstudenten zusammen außer bei didaktik speziell nach schulart. speziell für grundschule waren nur manche der didaktikveranstaltungen, manche auch für GS und HS gemeinsam. ich glaube, magister mussten einen hauptseminarschein mehr machen (die hauptseminare durfte man sich aussuchen), dafür waren die prüfungen in germanistik bei magister aber nicht so hart wie die staatsexamen für die lehrämter (ich verglich mit einer magisterkommilitonin, mit der ich fast alle linguistik- und literaturwissenschaftsveranstaltungen zusammen hatte).

    es hieß "studium auf lehramt", aber im unterrichtsfach wurde normal germanistik studiert. mir wurde gesagt, dass ich dieses fach auch in höheren klassen unterrichten darf, aber dass man halt eigentlich zwei unterrichtsfächer fürs gymnasium braucht, mein zweites fach aber die grundschuldidaktik ist. nach dem studium bin ich dann nach berlin gegangen.

    ich finde es jedenfalls sehr wichtig, dass man im lehramtsstudium für grundschule ein fach "richtig" studiert, da man gerade für die basics wirklich etwas von der materie verstehen muss. sonst kommt es, wie bei fachfremden kollegen, in deutsch 1.klasse zu lehrersprüchen wie "wenn du tiga statt tiger schreibst, liegt das daran, dass du zu undeutlich sprichst." (und nicht etwa daran, dass die graphemkombination "er" korrekt als phonem schwa-a realisiert wird und das kind noch lautgetreu schreibt) (sic! genauso von kollegin gehört!).

    ich hatte den beitrag halt so verstanden, dass bei dieser person das burnout zu einem großen teil auch von der korrekturenbelastung kommt. da hatte ich eine idee, wie man diesen faktor verringern könnte.

    ich habe damals in bayern das unterrichtsfach germanistik zusammen mit gymnasial- und magisterstudenten studiert und dürfte dieses auch in höheren klassen unterrichten.

    das zweite fach an der uni war dann grundschuldidaktik. also wäre ich dann gymnasiallehrkraft mit nur einem fach. das gibt es schon manchmal.

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