an der nase eines mannes..
Beiträge von nihilist
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bei uns gibt es in klasse 1/2 leider keine berichtszeugnisse, sondern indikatorzeugnisse. für eine ganze klasse muss ich bei allen indikatoren, die ich ankreuzen muss, 1600x grübeln, habe ich mir mal ausgerechnet. ich finde es besser als zensuren, muss aber tatsächlich jede kompetenz erfassen und fürs zeugnis dann teilweise nochmal in tests nachschauen. nur 1x in corona durften wir ein berichtszeugnis schreiben. ich fand das wunderbar. mir macht schreiben überhaupt nichts aus und ich konnte bei jedem kind genau schreiben, was die besonderen stärken sind und wo noch entwicklung nötig ist. so konnte ich endlich mal gesunden menschenverstand anwenden, statt scheinobjektive zahlen und kreuze zusammenzupfuschen! es ging sogar schneller, da ich als klassenleitung die kinder sehr gut kenne.
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also ich nicht, der dieter krebs.
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ich bin der martin, ne?!
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ich hasse noten!! das mag ich am lehrersein echt am wenigsten.
da werden hilfsbereite kinder und entspannte eltern auf einmal zu geiern und unsympathen. ich würde sofort die berichte wählen.
wenn es bei uns in klasse 3 noten gibt, versuche ich, das so beiläufig wie möglich zu machen. ich sage den kindern auch, dass mir diese zahlen nicht gefallen und dass es ein märchen ist, dass man damit angeblich magisch messen kann, wie "gut" jemand ist. ich sage ihnen, das ist einfach dasselbe wie fehler oder richtige aufgaben zu zählen und fehler sind völlig in ordnung und von mir aus müsste man da nie was zählen, solange man die sachen erklärt, drüber spricht und bei bedarf nochmal übt.
manche eltern fühlen sich schon von einer 2 persönlich beleidigt und zeigen das den kindern. ich mochte auch noch nie streber, die nicht aus interesse, sondern für noten, wettbewerb und leistung lernen.
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Ich habe deinen Text gelesen und habe mich sofort an mich selbst erinnert gefühlt. In der Schulzeit war ich mündlich immer schlechter, weil ich länger über meine Antworten nachdenken wollte als andere. Weil ich mich nicht getraut habe, etwas zu sagen. Weil ich Angst hatte, etwas falsches zu sagen. Präsentationen waren für mich Horror, ich hab es gehasst. Rückmeldungen im Referendariat von nicht wohlwollenden Mentoren war "Zu bist zu ruhig", "du musst mehr aus dir herauskommen", "du musst das Schüchterne in deiner dienstlichen Rolle als Lehrerin ablegen", "Überleg dir, ob der Beruf für dich passend ist". Die Rückmeldung der Fachleitungen hingegen war von Anfang an bis zum Ende: "Die SuS profitieren von Ihrer ruhigen Art. Sie strahlen Ruhe und Gelassenheit aus und das überträgt sich auf die Kinder." Besonders im UB sah das in mir ganz anders aus. Wie jeder sicherlich war ich extrem nervös und angespannt, was sich aber wirklich immer nach dem Einstieg legte, wenn die SuS in der Arbeitsphase waren.
Ich bin nun seit gut 2 Jahren mit dem Referendariat fertig und nach wie vor wird mir von meiner Schulleitung gesagt: Du strahlst immer so eine Ruhe aus - das ist toll!
Sieh es als Vorteil! Natürlich muss auch mal aus sich herauskommen können. Besonders vor Mentoren/KollegInnen ist das schwer und für mich war es Immer einfacher, das zu tun, wenn niemand hinschaute. Aber du bist irgendwann fertig ausgebildete Lehrerin und da schaut niemand mehr zu.
Mittlerweile macht es mir nichts mehr aus, vor anderen Menschen zu sprechen. Das war aber ein langer Prozess und ist mir erst letztes Jahr bewusst geworden.
Dem stimme ich aber auch zu. Das musst du für dich jetzt herausfinden.
mich macht es auch total fertig, wenn mir jemand beim unterrichten zuguckt!! ich komme mir dann wie ein kasper vor, bin nicht lustig, habe die ganze zeit self-minitoring und bin danach ausgepowert wie nach drei stunden. aber so oft gehen leute bei mir rein und raus, man hat so oft erwachsene im unterricht: studis, praktikanten, refis, erzieher, schulhelfer, sozpäds, doppelsteckungen.. meine arbeit könnte so toll sein, wenn ich vor so etwas wenigstens meine ruhe hätte! ich bereite auch den unterricht gsnz anders vor, wenn ich weiß, dass jemand dabei ist.. nämlich so, dass ich möglichst wenig von mir preisgebe. klassenrat etc. fällt dann aus. die kinder sind auch immer frecher, wenn noch andere erwachsene mitmischen. das ist echt ein problem für mich.
selbst wenn ich die erwachsenen mit speziellen kindern zum fördern rausschicke, muss ich dann immer zwischen tür und angel erklären, was gemacht werden soll. das schlaucht so!
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an die administratoren: der verwirrt-smiley ist echt oll und arrogant. dann lieber ein ehrlicher daumenrunter- oder wutsmiley! aber hier ist die alternative höchstens, vor wut zu heulen.. *wutgeheul*
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genau deshalb boykottiere ich sowas komplett. es gibt doch tolle lehrwerke (in mathe z.b. finde ich matherad und flex+flo sehr gut), da braucht man wenig zusätzliches und wenn, dann nehme ich eben alte sachen oder mache mit stift und papier (oder zur not mit word) ganz schlichte ABs selber. ich merke auch, dass sich kinder dadurch ernstgenommen fühlen. sie haben gar keine lust, diese übervollen, quirligen aktionsarbeitsblätter vollzumalen und schreiben darauf auch nicht schön. sie kennen überflutende designs zur genüge von internet und filmen und genießen nüchternes auch mal. wir hätten damals als kinder sowas vielleicht noch geschätzt (so sahen früher höchstens freundebücher oder werbung aus), aber heute nervt die kinder sowas oft, denke ich.
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die sind inzwischen echt gold wert, wenn man sie mit den überladenen, oft fehlerhaften, kitschig-modernen eduki-ABs vergleicht! je oller, je doller!
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zu meiner work-life-balance gehört es, mir filme ohne schulthema auszusuchen 😁
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Ein uraltes Buch (uralte Ausgabe) "Looking backward" von Edward Bellamy - Marx meets Sci-Fi! War Ende des 19. Jahrhunderts ein Bestseller.
DUUM kennt das.
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zu zweit auf jeden fall zu fuß, weil man quasseln kann. zudem sind 5 km zu fuß sportlicher als 5km radeln.
(allerdings sind 30 min radeln sportlicher als 30 min latschen..)
und du?
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Wenn ihr wollt, dass die Kinder weiterhin die Kompetenzen gut ausbilden, die ihr aus eurer eigenen Generation wichtig findet und die immer noch in der Schule gefordert werden, solltet ihr mit gutem Beispiel vorangehen und z.B. nicht vor den Kindern mit dem Smartphone hantieren (machen leider viele Kollegen.. ich mache es nicht, weil ich zeigen will, dass ich noch allein mit meinem Gehirn den Alltag bewältigen kann. Gerade bei jüngeren Schülern prägen sich Vorbilder ein!) oder Unterricht eher analog gestalten, damit die Fertigkeiten nicht verlorengehen.
Ansonsten sollte man nicht meckern und sich über Kompetenzen freuen, die wir früher weniger hatten und die ich heutzutage besser ausgebildet sehe, z.B. schauspielerisches Talent, präsentieren, diskutieren, Empathie, schnelle Verarbeitung von Infos aus vielen Kanälen... Ist ja auch nicht schlecht.
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auftauchen könnte, aber selbst da hätte man die Quelle, "Passant in Quakenbrück behauptet irgendwas"
ich kann mir vorstellen, wen aus diesem forum sich quittengelee als "passanten in quakenbrück" vorstellt!
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alle deutschlehrer streichen das s!
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hilfe! bundeswehr, "jungs"-klischees, leistung, disziplin, menschenschlag...
da gibt es ja sogar in der cdu mildere und progressivere leute!
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Kann sein
Du denkst zu viel darüber nach, was Eltern wollen (könnten). Warum ist das so? Relevant ist, was den Schülern deiner Klasse hilft, nicht, was Eltern sich vorstellen.
mir tun die kinder leid, die angst davor haben, dass ihre eltern bei einer 2 meckern und dass sie dann nachmittags pauken statt spielen müssen (das erzählen mir nicht wenige, sogar erstklässler, die keine probleme haben, neuen stoff zu verstehen, dass sie nachmittags und an wochenenden "arbeitsblätter und arbeitshefte" (wahrscheinlich sauschlechte) abarbeiten müssen und kaum zeit zum spielen haben.) und die eltern, die vorwurfsvoll fragen, warum ihr kind denn eine 2 hätte, habe ich echt dicke (meine lächelnde antwort dann: "weil es in diesem fach gut ist!").
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oft "wollen" diese art von lernen aber ganz bestimmte eltern, die ich nur zu gut kenne. da wird dann auf das kind und die lehrkraft geschimpft, wenn es "nur" eine 2 ist!
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Ich glaube ich kann sehr gut mit leistungshungrigen SuS arbeiten, biete viel Zusatzinfos, mache viele weiterführende Dinge, viele Experimente, interessiere mich für neue (fachliche) Dinge. Viele KuK haben das nicht so drauf. Die können dafür vielleicht besser Schüler, die gar keinen Bock zu lernen haben, motivieren oder viel geduldiger mit Störenfrieden arbeiten.
So hat doch jeder auch seine Begabungen und es ist absolut unlogisch, dass man alle SuS und Lehrkräfte unabhängig von ihren Stärken und SChwächen an eine Einheitsschulform pressen möchte.
das hört sich echt an, als würde impliziert, dass lehrkräfte, denen soziale gerechtigkeit am wichtigsten ist, weniger intelligent oder fähig seien und nur "niedere" fähigkeiten wie geduld hätten. das gegenteil ist der fall: es gibt studien, dass linksorientierte menschen im durchschnitt intelligenter sind! gerade der faktor "offenheit für neues" (beziehe mich auf "interessiere mich für neue dinge") korrelierte stark mit dem einsatz für soziale gerechtigkeit.
(mal ganz subjektiv: "leistungshunger" finde ich nicht so sympathisch. das ist doch ziemlich egoistisch.. solche leute sind nicht in meinem freundeskreis.)
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