Beiträge von deadmanrulez

    Meine Vorgängerin war mit den Schülern auf der Du-Ebene. Ich habe für mich entschieden, da die SchülerInnen unsicher waren, das sie mich mit Vornamen anreden können aber wir trotzdem beim "Sie" bleiben.
    Ich habe die Klasse jetzt schon des öfteren in der Freizeit und beim gemeinsamen Mittagsessen betreut und da läuft es bisher zufriedenstellend. Morgen ist die erste Einheit Erlebnispädagogik. Wir gehen mit ihnen Nordic Walking. Für uns alle ( auch für mich ) eine völlig neue Erfahrung. Ich bin gespannt. Ab nächster Woche werde ich regulär unterrichten.


    Super wäre es, wenn ich noch von verschiedenen Leuten ein paar hilfreiche Tipps für die Praxis kriegen könnte. Etwas handfestes...Ich bin für alles dankbar.

    Ich habe meine Hauptfreizeitaktivitäten nie großartig geheim gehalten. Ginge auch gar nicht, da ich mit diversen Bands unterwegs bin und gelegentlich Theater/Musical spiele. Ich bin der Meinung, dass Schüler sehr viel lernen können wenn jemand zu dem was er tut steht.
    Natürlich sollte man bestimmte Aktivitäten einfach geheim halten (Swinger Club, o.ä). Aber sie sich verbieten lassen? Auf keinen Fall. Dies steht nämlich nicht im Gegensatz zu meiner Kompetenz als Lehrer bzw. Erzieher. Bestimmte Freizeitaktivitäten sehe ich sogar als Chance den Unterricht lebendiger und interessanter zu gestalten. Warum nicht seine Fertigkeiten nutzen und diese aktiv in den Unterricht einbinden? Ich denke da an Tiere, Musik, Foto & Video.....
    Ich überlege vorher gründlich, welche Details ich von meinem Privatleben preisgeben möchte und wo ich auch bereit bin eventuell auftretende Konflikte zu akzeptieren und diesen zu begegnen.

    Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Du hast Recht, Kooperation mit den anderen Lehrern ist wichtig und ich arbeite auch aktuell daran, den Klassenleiter für mein Konzept zu gewinnen. Es ist bloß nicht einfach, da dieser ein Verfechter der Antiautoritären Erziehung ist und dies absolut nicht meins ist.
    Die Maßnahmen die du aufzählst finde ich sehr gut. Viele habe ich mir, in ähnlicher Form, auch schon so zurechtgelegt.
    Aktuell bin ich dabei meine Doppelstunden sehr stark strukturiert und klar zu planen. Denn dies ist etwas das den Jugendlichen fehlt. Eine klare Struktur. Nächste Woche steht mit der Klasse ein Ausflug an. Es kommt eine Fachkraft der Kasse und geht mit uns Wandern. Davon bin ich persönlich überhaupt nicht begeistert. Es ist eine Planung der vorherigen Kraft, die Schüler sind stark abgeneigt hier mitmachen zu wollen und ich bin mit ihnen alleine. In meiner ersten Stunde. Solange ich nicht meine ersten Stunden mit ihnen hatte und klare Regeln und Strukturen in die Klasse hineingebracht habe, werde ich nicht mit ihnen gehen. Außer der Klassenlehrer erklärt sich bereit seine Freizeit zu opfern und geht mit. Die Klasse ist meiner Meinung nach völlig außer Kontrolle und diese Verantwortung werde ich nicht übernehmen. Erst wenn ich die Jugendlichen besser kenne und einschätzen kann.

    Hallo zusammen,
    ich habe im August meine Ausbildung zum Erzieher abgeschlossen. Ich bin 23 Jahre alt und arbeite seit Oktober in einer offenen Ganztagsbetreuung. Hier gehört auch die Betreuung einer 9. GT-Klasse (Hauptschule) zu meinen Aufgaben. Ich habe ab Oktober meine Vorgängerin (Soz.päd.) abgelöst. Alleine stand ich noch nie vor der Klasse ( auch sonst noch nie). Die letzte Unterrichtseinheit gestaltete ich zusammen mit der scheidenden Sozialpädagogin. In dieser sog. Berufs AG geht es darum die Jugendlichen auf das Berufsleben vorzubereiten und die sozialen Kompetenzen zu fördern.
    Klingt alles sehr gut, aber der Schein trügt. Die Klasse hat bisher keinerlei Grenzen erfahren. Es wird gestoßen, geflucht, telefoniert, Fotos werden geschossen (in diversen, teils sexuellen Posen), gemobbt...Alles während des Unterrichts. Die aktuelle Kursleitung war auch mehr Schüler als Leiter. Sie hat keine Regeln und Konsequenzen eingesetzt. Ab Mittwoch habe ich diese Klasse und ich möchte völlig neue Strukturen hineinbringen. Neben Erlebnispädagogik wird in den nächsten Wochen Regeln ein ganz großes Thema sein. Denn ohne die bin ich nicht bereit mit den SchülerInnen die von ihnen gewünschten Aktivitäten (Boxtraining, Bowling...) anzubieten. Diese möchte ich erst anbieten, wenn mir die Klasse zeigt sie könne sich an gegebene Rahmenbedingungen halten. Meine Frage an Sie alle betrifft ein wenig meine Unsicherheit. Es ist ein völlig neues Arbeitsfeld für mich. Ich bin nicht ausgebildet zu unterrichten. Es wird auch kein klassischer Unterricht werden. Wie handhaben Sie Konflikte, wie sorgen sie für Ruhe und Aufmerksamkeit? Ich bin kein Fan von Strafen. Ich möchte am liebsten mit "liebevollem Druck" und Schlagfertigkeit die Klasse für den Unterricht gewinnen. Ich wäre sehr dankbar, wenn ich hier ein paar Methoden und/oder Ratschläge aus Ihrem Erfahrungsschatz erhalten könnte. Ideal wären Beispiele zu konkreten Situationen.


    Z.B.:
    - Schüler wird immer wieder während des Unterrichts ausgelacht und beschimpft, wenn dieser etwas beiträgt


    - Lärmpegel zu hoch, Schwätzerei


    - Provokationen von den Gruppenführern dem Lehrer gegenüber ( Warum sollte ich das tun? Sie haben mir gar nichts zu sagen. Sie sind kein Lehrer)


    ...

Werbung