Ich bin der Meinung, dass guter Unterricht sicherlich nicht vom fertigen Abschluss abhängt, wieviele haben denn den und machen eh nur Unterricht nach dem Lerbuch oder gar der Lehrerhandreichung?
Also daran kann man es nciht fest machen, ganz im Gegenteil, da die Leute, die nicht fertig sind, oft näher an den Schülern dran sind, evtl. auch am Thema (weil sie es sich selber gerade erarbeiten mussten), kann der Unterricht sogar deutlich besser sein.
Der Unterschied ist hier, dass vollausgebildete Lehrer, welche im Ref gelernt haben, Ziele zu formulieren und umzusetzen, Unterrichtsentwürfe zu erstellen, durchzuführen, zu reflektieren, zu revidieren... die Möglichkeit haben, nach Handbuch zu arbeiten. Sie müssen es jedoch nicht, weil sie effiziente Alternativen im Gepäck haben! Selbst wenn sie Unterricht vorwiegend nach Handbuch machen, haben sie dennoch die Möglichkeit, Unterricht fachgerecht nachzubereiten, Leistungen fachgerecht einzuordnen, individuelle Förderpläne zu erstellen etc. pp. Dabei handelt es sich um professionelles Lehrerhandeln, welches man sich nicht autodidaktisch - ohne jegliche vorangegangene Praxis - aneignen kann.
Warum bitte sind "Leute, die nicht fertig sind, oft näher an den Schülern dran"? Was tun denn Referendare, Junglehrer wie auch Altgediente tagtäglich?
Und ja, die Eltern erwarten guten UNterricht, die Kollegen und die Schulleitung auch und da interessiert niemanden, was man nun gerade ist. In dem Moment ist man Lehrer und hat dann auch so zu arbeiten!
Sorry, aber das ist doch kompletter Unsinn. Selbstredend interessiert es Eltern, Kollegen und Schulleitung, "was man nun gerade ist", wenn diese ausdrücklich "guten Unterricht" erwarten!
Man ist nicht "im Moment Lehrer". Man ist Lehrer, wenn man die Lehrbefähigung für sein jeweiliges Lehramt erworben hat. Diese soll nicht umsonst sicherstellen, dass man den "Lehrer" auf die Schüler loslassen kann.
Das, was du meinst, ist eine Form von "Lehrer spielen" (sorry, dass ich hier so deutlich werde): Man probiert mal dies und jenes aus. Man ist bestrebt, seine eigenen (begrenzten!) Möglichkeiten auszuloten. Jedoch geht dies hier ganz eindeutig auf Kosten der Schüler - und das ist der Fakt, den ich anprangere!