Hallo, vielleicht hilft Dir diese Übersicht weiter. Habe ich mal von einem Kollegen bekommen.
Ausdrucksvermögen
Bewertet wird, inwieweit es gelungen ist, einen in sich schlüssigen, gegliederten, der jeweiligen Aufgabe angemessenen Text unter Verwendung der jeweils geeigneten sprachlichen Ausdrucksmittel herzustellen. Dazu gehören
• Angemessenheit der Stilebene in Bezug zum Thema und zur gestellten Aufgabe,
• Beherrschung des Sachwortschatzes,
• Umfang des Wortschatzes (Variation),
•Angemessenheit der Wortwahl, Treffsicherheit des Ausdrucks, Idiomatik,
• sinnvolle syntaktische Verknüpfungen, angemessene Zu- und Unterordnung.
SEHR GUT (15, 14, 13 P.)
eine den Anforderungen im besonderen Maße entsprechende Leistung
• differenzierter, reichhaltiger Wortschatz
• Gebrauch idiomatischer Wendungen
• Treffsicherheit bei der Verwendung von Modus und Tempus
• Variabilität im Satzbau
• Verwendung eines angemessenen Vokabulars für die Textanalyse, -interpretation und Meinungsäußerung
• klare Gliederung des Textes
• sichere Beherrschung textverknüpfender Elemente
• hohes Maß an sprachlicher Selbstständigkeit
Der Text ist durchgängig übersichtlich gegliedert und problemlos lesbar. Der allgemeine und themenspezifische Wortschatz ist sehr reichhaltig, er wird ausgesprochen treffsicher und variabel eingesetzt. Satzbau, Verbindungselemente und sprachtypische Muster werden differenziert und variabel zur Akzentuierung der Aussage genutzt. Textsortenspezifische Formulierungen (z. B. für Brief, Rede, Essay) werden mit sicherem Gespür verwandt. Der Umgang mit Materialien ist souverän: Zitate sind knapp und prägnant, sie werden sinnvoll integriert und korrekt gekennzeichnet.
Die wenigen Verstöße gegen die Sprachrichtigkeit beeinträchtigen die Kommunikation nicht und wirken in keiner Weise störend. Sie sind im Wesentlichen Flüchtigkeitsfehler.
GUT (12, 11, 10 P.)
eine den Anforderungen voll entsprechende Leistung
• differenzierter Wortschatz
• Gebrauch idiomatischer Wendungen
• im Allgemeinen sicherer Gebrauch von Modus und Tempus
• Verwendung des Vokabulars für Textanalyse, -interpretation und
Meinungsäußerung
• sichere Verwendung textverknüpfender Elemente
• gut gegliederter Text
• im Allgemeinen sprachliche Selbstständigkeit
Der Text ist weitgehend übersichtlich gegliedert und problemlos lesbar. Der umfangreiche allgemeine und themenspezifische Wortschatz wird treffsicher und variabel eingesetzt. Der Satzbau ist komplex und abwechslungsreich. Verbindungselemente und sprachtypische Konstruktionen werden angemessen häufig und treffend verwendet. Textsortenspezifische Formulierungen (z. B. für Brief, Rede, Essay) werden korrekt benutzt. Der Umgang mit Materialien ist souverän: Zitate sind zweckmäßig gewählt, werden sinnvoll integriert und korrekt gekennzeichnet.
Die Arbeit enthält eine gewisse Zahl von Fehlern, die jedoch beim Lesen nicht störend wirken. Es zeigen sich keine Defizite beim Beherrschen auch komplexerer Strukturen; die Verstöße gegen die Sprachrichtigkeit betreffen in erster Linie Ungenauigkeiten bei der Wortwahl oder sind Flüchtigkeitsfehler.
BEFRIEDIGEND (9, 8, 7 P.)
eine im Allgemeinen den Anforderungen entsprechende Leistung
• solide Kenntnisse in den Bereichen Wortschatz, Idiomatik, Syntax
• keine groben Verstöße gegen den korrekten Gebrauch von Modus und Tempus
• eingeschränkte Verwendung des Vokabulars der Textanalyse, -interpretation und Meinungsäußerung
•erkennbare Gliederung
• Verwendung textverknüpfender Elemente
• geringes Maß an sprachlicher Selbstständigkeit
Sachverhalte und Meinungen werden durchweg verständlich wiedergegeben. Nur hin und wieder sind Aussagen nicht auf Anhieb zu verstehen, weil zu komplizierte Sätze konstruiert werden oder die Suche nach dem richtigen Wort in eine Sackgasse führt (Germanismus, false friends). Stellenweise bleiben Bezüge unklar. Für die Verknüpfung von Sätzen existiert ein hinreichendes, aber begrenztes Repertoire. Textsortenspezifische Formulierungen (z. B. für Brief, Rede, Essay) sind weitgehend stimmig. Sprachtypische Konstruktionen (z. B. zur Satzverkürzung) werden nur in geringem Maße oder aber übertrieben häufig verwendet. Materialgrundlagen werden sinnvoll einbezogen, aber gelegentlich sind Zitate unnötig lang bzw. werden nicht ganz korrekt integriert und gekennzeichnet.
Bei der Lektüre der Arbeit fällt eine deutliche Zahl von Fehlern ins Auge. Allerdings beeinträchtigen diese weder die Verständlichkeit der Aussage noch lassen sie auf die Nichtbeherrschung relevanter grammatikalischer Regeln schließen. Schwächen zeigen sich allerdings bei der Handhabung seltener und komplexer Strukturen.
AUSREICHEND (6, 5, 4 P.)
eine Leistung, die zwar Mängel aufweist, aber im Ganzen den Anforderungen noch entspricht
• ausreichende Kenntnisse des Grundwortschatzes
• korrekte Anwendung der grundlegenden Satzbauregeln
• nur wenige grobe Verstöße gegen den korrekten Gebrauch von Modus und Tempus
• ansatzweise Verwendung des Vokabulars der Textanalyse, -interpretation und Meinungsäußerung
• nur zum Teil sprachliche Selbstständigkeit
Sachverhalte und Meinungen werden im Wesentlichen verständlich wiedergegeben. Dabei dominiert ein Sa1zbau, der durch Parataxe sowie einfache und risikoarme Formulierungen gekennzeichnet ist. Werden dagegen komplexe Sätze konstruiert, bleiben mehrfach Bezüge unklar und sind Aussagen nicht auf Anhieb zu verstehen. Auch führt die Suche nach dem richtigen Wort an einigen Stellen zum Gebrauch von Germanismen oder false friends. Für die Verknüpfung von Sätzen existiert ein nur begrenztes Repertoire. Textsortenspezifische Formulierungen (z. B. für Brief, Rede, Essay) sind verfügbar, werden aber nicht immer treffend eingesetzt. Sprachtypische Konstruktionen (z. B. zur Satzverkürzung) werden nur in geringem Maße oder aber stereotyp und übertrieben häufig verwendet. Materialgrundlagen werden sinnvoll einbezogen, mehrfach aber sind Zitate unnötig lang bzw. werden nicht korrekt integriert. Stellenweise findet sich eine starke sprachliche Anlehnung an die Materialvorlage.
Der Gesamteindruck der Arbeit wird von der recht hohen Zahl von Verstößen gegen die Sprachrichtigkeit bestimmt. Die Ursache liegt überwiegend in deutlichen Unsicherheiten bei der Handhabung komplexer Strukturen und Regeln.
MANGELHAFT (3, 2, 1 P.)
eine den Anforderungen nicht entsprechende Leistung, die jedoch erkennen lässt, dass die notwendigen Grundkenntnisse vorhanden sind und die Mängel in absehbarer Zeit behoben werden könnten
• große Unsicherheiten in den Bereichen Wortschatz, Idiomatik, Syntax, die zum Teil zum Kommunikationsverlust der Aussagen/Falschaussagen führen
• fast ausschließlich falscher/sporadischer Einsatz sprachlicher Mittel ohne erkennbare Logik
• kaum sprachliche Selbstständigkeit
Der Text ist schwer lesbar und an zahlreichen Stellen nicht unmittelbar verständlich. Defizite in Wortschatz, Grammatik und Satzbau behindern die Kommunikation erheblich. Register werden nicht durchgehalten, Stilebenen werden vermengt, textsortenspezifische Formulierungen (z. B. für Brief, Rede, Essay) unzureichend beherrscht. Der Satzbau ist variantenarm.
Beim Zitieren einer Materialvorlage wird entweder das Zitat nicht gekennzeichnet oder das übernommene Versatzstück falsch eingearbeitet.
Die hohe Zahl von Verstößen gegen die Sprachrichtigkeit ist auf deutliche Defizite im Bereich elementarer Strukturen und Wortfelder schließen. Mehrfach beeinträchtigt die Häufung von Fehlern das Erfassen der Aussageabsicht. Ursächlich für die hohe Zahl von Fehlem sind die offenkundige Nichtbeherrschung komplexerer Strukturen sowie auch deutliche Schwächen im elementaren Bereich.
UNGENÜGEND (0 P.)
eine den Anforderungen nicht entsprechende Leistung, bei der selbst die Grundkenntnisse so lückenhaft sind, dass die Mängel in absehbarer Zeit nicht behoben werden könnten
• sehr große Lücken in den Bereichen Wortschatz, Idiomatik, Syntax führen zum vollständigen Kommunikationsverlust der Aussagen
Der Text ist an zahlreichen Stellen nicht unmittelbar verständlich. Mehrfach bleibt darüber hinaus die Aussageabsicht auch nach mehrfachem Lesen unklar. Extreme Defizite in Wortschatz, Grammatik und Satzbau sind die Ursache. Für Register, Stilebenen und textsortenspezifische Formulierungen fehlt offenbar jegliches Gespür. Der Satzbau beschrankt sich - sofern er überhaupt gelingt - auf einfachste Strukturen. Beim Zitieren einer Materialvorlage wird entweder das Zitat nicht gekennzeichnet oder das übernommene Versatzstück falsch eingearbeitet.
Die äußerst hohe Zahl von Verstößen gegen die Sprachrichtigkeit, deren Schwere und Häufung mehrfach zum Zusammenbruch der Syntax und damit der Kommunikation mit dem Leser führen, weist darauf hin, dass elementarste Regeln nicht oder nur äußerst lückenhaft beherrscht werden und dass eine Behebung dieser Mangel in absehbarer Zeit realistischerweise nicht erwartet werden kann.