Zitat...scheinheilige pädagogische argumente anzuführen...
Auch ich habe in der vorhergegangenen Diskussion über die verlängerte gemeinsame Grundschule die gegenteilige Meinung vertreten und dafür "pädagogische Argumente" angeführt - die ich immer noch für nicht scheinheilig halte (immer noch halte ich eine Förderung auf unterschiedlichen, angepassten "Niveaus" für praktikabler als den großen Eintopf - bei gleichem Lehrer/Schüler-Verhältnis, wohlgemerkt).
Für ganz fatal halte ich die Durchmischung von gesellschaftlichen und sachlichen Argumenten - und Realität und Politik.
Wenn in den folgenden Punkten für Euch ein Fehler steckt, widersprecht mir bitte....
- Es gibt "von Natur aus" (angeborenerweise) Kinder (Menschen), die schneller/besser denken können als andere
(bei entsprechender Motivation kann ein Manko dabei bis zu einem gewissen Grad durch "Zeitaufwand"/Arbeit aufgefangen werden).
- Ein zweiter Faktor für einen "geistigen Vorsprung" mancher Kinder ist eine frühe Kindheit, in der eine liebevolle und zeitaufwändige "Förderung" stattgefunden hat (damit ist ausdrücklich nicht eine Art "Vorschule" gemeint).
Diese beiden Faktoren "potenzieren" sich quasi gegenseitig.
Statistisch (!) ist das Zusammentreffen beider Faktoren wahrscheinlich häufiger in Familien, deren Elternteile auch schon eine überdurchschnittliche Bildung erhalten haben. Auch ist in diesen Familien die Wertschätzung von Bildung eventuell höher - auch dies ist natürlich nur wieder eine Tendenz.
Die obigen Punkte würden eine gewisse "gesellschaftliche Ungleichverteilung" von Kindern am Gymnasium erklären, ohne dass irgendein Kind aufgrund seiner "Herkunft" vorgezogen wurde.
Genau dieses muss natürlich unbedingt vermieden werden - und ich glaube, darin sind wir eigentlich schon gar nicht so schlecht. Kaum ein Lehrer in der Grundschule macht seine Beurteilung der Schülerleistungen von so was abhängig, glaube ich zuversichtlich.
Schlechtere Chancen, die auch eventuell sehr intelligente/interessierte Kinder ohne ausreichende Förderung haben, müssen mMn auf einem sehr viel früheren Level (Kindergarten, Vorschule) ausgeglichen werden - und vollständig wird das wahrscheinlich nie möglich sein.
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