Beiträge von JustMe

    Hallo,


    ich gehöre zu den Referendaren, die während des Refs qua Ausbildungsordnung des Landes die Schule wechseln müssen.
    Es war mir also von Beginn an klar, dass ich während des Refs mehr als eine Schule von Innen sehen werde.
    Meine erste Schule war toll, hatte ein sehr nettes Kollegium in dem viel gemeinsam gelacht und erzählt wurde, die Schüler waren ebenso nett und alles lief bestens.


    Meine zweite Schule ist leider das Gegenteil hiervon. Im Kollegium nur Einzelkämpfer, Unterhaltungen finden, wenn überhaupt, dann nur im Flüsterton statt, Lachen scheint verboten zu sein, zwar sind alle sehr höflich und auf Nachfrage auch halbwegs hilfsbereit, aber auch sehr distanziert. Alle Aktionen, die deutlich machen, dass man auf die Integration der Referendare in das Kollegium keinen Wert legt, werden lächelnd mit einem "das war hier halt schon immer so" entschuldigt und mit Sachzwängen zwar einsichtig begründet, aber das schmälert das schlechte Gefühl auch nicht. Die Schüler sind leider sehr arrogant (z.B. lautstarke "Preisspekulationen" über die Kleidung der Lehrer, usw.) und eindeutig aus viel zu wohlhabenden Elternhäusern. Ich ertappe mich schon dabei, dass ich keine Lust habe, mir für diese Bälger etwas Schönes auszudenken, meine Vorbereitungen sinken immer mehr gen unteres Niveau.


    Seit ich an dieser Schule bin, weiß ich, was es heißt, jeden Morgen mit Widerwillen zur Schule zu fahren. Das geht inzwischen bis zur körperlichen Übelkeit. Dabei habe ich nichts wirklich Handfestes, ich werde nicht gemobbt oder so, ich fühle mich einfach nur absolut unwohl dort.


    Ich muss das noch bis Schuljahresende dort durchziehen. Bei dem Gedanken daran wird mir wirklich schlecht. Die einzige Alternative wäre, zum Halbjahreswechsel (wenn sowieso eine Versetzung "von oben" theoretisch möglich wäre) einen Versetzungswunsch einzureichen. Wenn dies allerdings publik wird, kann ich mich auf ein entsprechendes Gutachten gefasst machen, da es der Schulleiter nicht schätzt, wenn jemand von seiner tollen Schule nicht genauso begeistert ist wie er und er vor den Eltern rechtfertigen muss, dass ein Lehrerwechsel mitten im Schuljahr stattfinden wird.


    Ich bin wirklich unschlüssig. Durchziehen oder Flucht ergreifen?
    Was würdet ihr tun?
    Hilfe!
    LG
    JustMe

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