Beiträge von venti

    Ich bin ja noch nicht so lange da, aber ich finde den Umgangston im großen und ganzen okay und freundlich, und ich empfinde die KollegInnen als äußerst hilfsbereit. Wie im "wirklichen Leben" im Lehrerzimmer kann jedeR mal was falsch verstehen oder grade von etwas genervt sein oder überarbeitet oder ferienreif --- was war denn "früher" anders?


    Gruß venti :)

    Hallo Melosine,


    wenn die Kinder das Buch gerade neu bekommen haben, würde ich es unbedingt nehmen für den Unterrichtsbesuch, denn es wird kaum etwas zu finden sein, das die Kinder mehr motiviert als ein neues Buch, das sie erst am Tag zuvor geschenkt bekommen haben. Eine weitere Idee habe ich nicht, da ich das Buch nur vom Titel her kenne.


    Alles Gute!
    venti :)

    Naja, damit konnte der Seminarmensch hinterher sagen, dass die Lehrerzuwendung nicht gleichmäßig war oder so... ich weiß nicht, ob das noch mehr Leute so machen,. und ich denke, in höheren Klassen hätte das auch keine Berechtigung mehr,


    Aber es ist wirklich ein gutes Beispiel für den Kram, mit denen die RuR in ihrer Ausbildung belastet werden. (Anstelle des Wortes Kram kann man auch einen anderen Ausdruck einsetzen. Seid kreativ!)

    Ich hab tatsächlich schon einen Seminarleiter erlebt, der eine "Wegkarte" gezeichnet hat, also wie und wo meine Referendarin sich im Laufe der Unterrichtsstunde hinbewegt hat - um dann festzustellen, dass die hinten sitzenden Kinder wohl benachteiligt waren, weil sie da nicht so oft vorbeikam.
    Es ist wohl schon sinnvoll, wenn man überall mal präsent war, zumindest in den unteren Klassen.

    Noch etwas zum Thema Schlagen: Ich habe es erlebt als ich in der Klasse einer Referendarin hospitierte. (Es war eine zweite Klasse.) Die Sitzordnung waren Gruppentische. Ein Kind begann mit der Ref. zu diskutieren, wurde laut, plötzlich tat es einen Schlag und das Kind lag auf dem Boden. Dann guckten alle Kinder hin. Das besagte Kind erzählte zu Hause, es sei von der Lehrerin geschlagen worden und dabei vom Stuhl gefallen. Die Mutter rief andere Kinder an, und alle befragten Kinder äußerten sich genauso. Ich weiß natürlich nicht, wie die Mutter gefragt hat. Aber ich weiß, dass die Lehrerin nicht geschlagen hat, sondern dem Jungen ihren Füller abnahm, den der vorher an sich genommen hatte. Das Kind war während der ganzen Aktion kräftig am Schaukeln und fiel dann schließlich mit dem Stuhl um.
    Was mich so verwunderte ist, dass Kinder vom Schlagen berichteten, die es gar nicht hätten sehen können durch ihre Sitzplatz-Anordnung, die aber trotzdem behaupteten, sie hätten es gesehen. Ich hatte den direkten Blickkontakt, und ich war im Nachhinein erschüttert, wie so viele Kinder etwas behaupteten was einfach nicht stimmte. Und ich war froh, dass ich dabei war.


    Womit ich nicht sagen will, dass es nie stimmt, wenn Kinder etwas vom Schlagen erzählen. Es gibt leider sicher noch immer Lehrer, die es nicht anders können. Die gehören aus dem Schuldienst entfernt! Aber es gibt auch den anderen Aspekt. Und wie hätte sich meine Refendarin verteidigen können, wenn sogar "zuverlässige" Kinder glaubhaft aussagen, die Lehrerin hätte geschlagen???

    Wenn die Vermutungen im Stuhlkreis bereits geäußert wurden, könnte man vielleicht auf das Aufschreiben verzichten, denn dann würden die Kinder ja nur das wiederholen, was schon im Stuhlkreis gesagt wäre, und es wäre sowieso nicht mehr ihre persönliche Vermutung. Die Lehrerin könnte höchstens die Vermutungen mitprotokollieren und dann die Stichworte an die Tafel hängen, und jedes Kind könnte sich seine Vermutung per Stichwort flott abschreiben bevor der Versuch losgeht. (Die meisten Seminarleiter lieben das Mitprotokollieren der Lehrkraft :D )

    Hi Lea,


    wenn ich den Eltern sagen würde, die Kollegin ist noch sehr jung und muss erst Erfahrungen sammeln - hab ich sie dann bloßgestellt? Ich weiß nicht, ob ich es konkret sagen würde. Aber wäre es sehr schlimm?
    Auf jeden Fall sollen die Eltern aufhören mit dem Vergleichen! Die Oma meines Mannes sagte immer: "Jeder macht es anders, und jeder macht es richtig." Wobei die keine Lehrer meinte, sondern eher Kochrezepte
    Ich denke, die Eltern werden noch mehr Vertrauen in dich kriegen, wenn sie dich besser kennen lernen!
    Halt die Ohren steif :D


    Gruß venti :)

    Liebe Lea,


    es führen viele Wege nach Rom, und auch beim Lesen- und Schreiben lernen gibt es viele verschiedene Wege. Jeder Weg hat Vor- und Nachteile, und jede Lehrerin muss den Weg wählen, der ihr am meisten zusagt und den sie für ihre Klasse für den richtigen Weg hält. Außerdem muss sie ihre Kräfte richtig einteilen, dass sie nicht an Ostern reif ist für "die Insel". Auch was die Kräfte angeht, die man/frau in seine Klasse steckt, sind wir alle verschieden. Die junge Kollegin wird auch noch merken, dass sie es wohl auf Dauer so nicht schafft. So ähnlich würde ich es den Eltern sagen.
    Du weißt was du willst und wo du mit der Klasse hinwillst, und Zusammenarbeit kann man anbieten, aber nicht erzwingen.
    Mir ist nicht klar, dass die junge Kollegin nicht erfreut ist, dass ihr eine Zusammenarbeit angeboten wird - aber auch da will/muss sie wohl ihre Erfahrungen erst noch machen, um die Vorteile der Kooperation kennenzulernen.


    Es sind erst ein paar Wochen - warte in Ruhe ab und lass dich nicht in eine Konkurrenzsituation reinziehen, dass ihr nun ständig versucht, euch zu überbieten! Du kochst in Ruhe dein Süppchen, und du machst eben andere schöne Sachen mit deiner Klasse. Die müssen ja nicht so zeitraubend sein, aber die würd ich dann vielleicht auch mal für mich behalten und nicht der Parallelklasse weitererzählen...


    So, jetzt ist mein Sermon aber auch lang geworden. Ich wünsch dir alles Gute!!


    Viele Grüße
    venti :)

    Wenn das ein Grund ist, jemand nicht zu verbeamten, dann ist das echt bescheuert, und man sollte vielleicht versuchen, es heimlich zu machen. Vielleicht wollen sie es ja nicht anders, unsere Vorgesetzten. Wenn man einen Arzt findet, der auch Psychotherapie macht, kann der es vielleicht so verklausulieren, dass niemand weiß, worum es geht. Es gibt doch auch die ärztliche Schweigepflicht!?


    Gruß venti :)

    Hallo Doris,


    wenn dir bei Lehrern und ihren Äußerungen über Eltern etwas "strange" vorkommt, darfst du nicht vergessen, dass nicht alle Eltern so vernünftige Ansichten haben wie du sie beschreibst. Es gibt Eltern mit Ansichten, das glaubst du kaum! Und wenn man ein paar Mal solche Eltern erlebt hat, tun einem
    erstens die Kinder dieser Eltern Leid
    und zweitens muss man sich selbst vor diesen Eltern schützen.


    Das bedeutet nicht, dass man mit einem Großteil aller Eltern nicht gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten könnte, wie von dir beschrieben.


    Ich will nun hier keine Elten-Schauermärchen aufschreiben - dazu könnten wohl alle KollegInnen etwas beitragen. Aber wenn du willst, schicke ich dir gern als PN meine letzten diesbezüglichen Erlebnisse ...


    Gruß venti :)

    Hallo leppy,


    da ich beim Wochenplan immer fast alles von allen Kindern gezeigt bekommen will, habe ich eine gute Übersicht, wer wann was macht bzw. nicht macht. So bin ich mit allen SuS ständig im Gespräch (einzeln), was sie am besten zuerst machen, oder wo sie Schwierigkeiten haben.
    Daneben gibt es auch ein Zwischengespräch mit der Klasse, wo alle Kinder erzählen, was sie schon gearbeitet haben. Am Ende sollen sie auch sagen, wie sie den Plan fanden, ob sie fertig wurden, und wenn nicht, woran es gelegen hat ihrer Meinung nach.
    Beim verbalen Beurteilen im Zeugnis habe ich also mit der WP-Arbeit keine Probleme. Es hängt aber mit daran, dass ich trotz freier Arbeitsform ziemlich viel kontrollieren will.


    Gruß venti :)

    Liebe Fabienne,


    also Dienst ist Dienst, und Schnaps ist Schnaps. Wenn du jemand findest für deine Klasse, ist es schön, wenn nicht, geht auch die Welt nicht unter. Dann wird sich irgend eine Lösung finden, und du musst diese Lösung nicht suchen!!!
    Du bleibst zu Hause und freust dich auf dein Baby! Das geht vor :)


    Alles Gute!


    venti :)

    Ja, das sind bei einigen Eltern die besten Lehrer: die jeden Tag Massen an Hausaufgaben aufgeben! "Da lernt es was!!" Das hat mich am Anfang meiner Lehrerlaufbahn auch sehr stutzig gemacht, aber am Elternabend sind solche Eltern besonders laut, die nicht genug HA kriegen können ("mein Kind langweilt sich so am Nachmittag!)- den anderen ist es eher peinlich, dass ihr Kind anscheinend viel zu lange braucht! Diese Eltern muss ich als Lehrerin unterstützen. Den anderen muss man siganlisieren, dass wir nicht für das Nachmittagsprogramm der Kinder zuständig sind...


    viele Grüße
    venti :)

    Ja das ist schwierig mit dem Image. Wie in allen Berufen gibt es auch in unserem Beruf die berühmten Schwarzen Schafe, die jeden Mittag Tennis spielen und am Zeugnistag nach der dritten Stunde ins gepackte Wohnmobil steigen -sicher gibt es die. Aber die große Menge schafft rund um die Uhr und bereitet sich ordentlich vor trotz der Tatsache, dass von uns immer mehr verlangt wird, einmal vom Arbeitgeber und auch von den Eltern, die meinen, sie brauchen die Kinder nicht zu erziehen, das machen wir schon in der Schule...


    Die Sache mit dem dicken Fell kommt. Das Fell wächst langsam, mit der eigenen Sicherheit, dass man sich an den Lehrplan hält, dass man so gut wie man kann unterrichtet, und dass man seine Noten belegen kann. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass mich einiges heute nicht mehr so fertig macht. Ärgern tun mich gewisse Sachen (bzw. Eltern )schon noch. Was auch ganz wichtig ist, ist jemand zu Hause, wo man den ganzen Kram mal loswerden kann.
    Interessant ist auch, dass die Eltern von allein etwas "anders" auf einen zugehen, wenn man nicht mehr ganz jung ist. Ich glaube, vor allem bei den ganz Jungen haben sie Angst, dass die ihrer Aufgabe nicht gewachsen sein könnten - und meinen, denen auf den Zahn fühlen zu müssen. Immer schön cool bleiben! Ihr könnt das doch alles, was eine Lehrerin können muss!!!

    Ich habe auch zwei eigene Kinder, die nur mit Mühe und Not und viel viel täglichem Diskussions-Stress an die Hausaufgaben gingen. Und ich bin sehr gegen Mütter als unbezahlte Hilfslehrerinnen der Nation! (Auch) deshalb bin ich für die Ganztagsschule. Wir haben sie beantragt, aber es wurde abgelehnt. Grundschulen als Ganztagsschulen sind politisch nicht gewollt, zumindest in Hessen.

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