Ich muss mich auch noch einmal melden. Vieles ist schon aufgegriffen worden, die Wortwahl ist hier in diesem Forum (auch schon bevor unser neuer Hofnarr - schöner Name übrigens - die anderen Forenbeiträge "serviert" hat) auch bereits kritisiert worden, doch das wird in dem anderen Forum wohl nicht mitgelesen.
Ich selbst mit meinem Verweis auf die Situation an Hauptschulen bin absolut falsch verstanden worden. Mir geht es um den "Leidens"-weg von Schülern, die sich "degradiert" fühlen, wenn sie von Realschule oder Gymnasium zu uns kommen.
Dabei spielte bisher oft der Elternwille eine Rolle. Obwohl eine Grundschulempfehlung vorlag (die Zeiten haben sich geändert), ist das Kind an eine andere Schulform gekommen und dann doch wieder bei uns gelandet. Es dauert lange, bis die Kinder wieder Lernen wollen und dabei auch wieder Spaß am Lernen bekommen. Das zu sehen und zu erleben tut einfach weh.
Wir versuchen eine Durchlässigkeit zu ermöglichen. Bei uns wechseln jedes Jahr Schüler zur Realschule, viele machen ihren Realschulabschluss bei uns (das geht ja in NRW), einige machen dann auch später noch ihr Abitur, obwohl das lange nicht abzusehen war. Ich arbeite an einer relativ kleinen Hauptschule mit vielen engagierten Eltern und sehr überwiegend netten Schülern. Gut, es gibt in fast jeder Klasse zwei, drei Ausnahmen, es gibt Eltern, die sich ein ganzes Jahr nicht mit ihren Kindern beschäftigen (zumindest was schulische Belange angeht) und dann erstaunt sind über schlechte Zeugnisnoten (keine Beratungs- und Sprechtermine der Schule wahrgenommen, Infopost von der Schule nicht wahrgenommen, Hausaufgabenbriefe unterschrieben, aber nicht gedeutet, Telefonanrufe nicht erwidert). Aber: das sind Ausnahmen bei uns, die uns trotzdem das Leben und Arbeiten schwer machen können, weil wir dann auch - ohne Rückhalt durch die Eltern - nur unter sehr erschwerten Bedingungen - mit den Kindern/Jugendlichen arbeiten können. Wenn dann Vorwürfe über falsche Benotung und die Verbauung von Lebenschancen kommen, werde ich auch gräsig. Viele gehen nach der Hauptschule weiter ihren Weg: Ausbildung, Fachabitur, Abitur an Gesamtschule oder BBS oder auch andere Reihenfolge.
Die Hauptschule ist keine Sackgasse.
Wir haben auch immer wieder Schüler, die trotz Realschulempfehlung lieber zu uns kommen. Jede Schulform hat ihre eigenen Vorteile, man muss sie vielleicht auch besser nach außen "verkaufen", viele Informationen kommen nicht überall an. Am "Tag der offenen Tür" ernten wir immer wieder Erstaunen und dann auch beruhigte Eltern, die bei einer Hauptschulempfehlung häufig erst das Schlimmste befürchten, und dann doch gute Erfahrungen machen. Unsere Hauptschule liegt im ländlichen Bereich - aber auch wir leiden zunehmend unter der "Schlechtredung" der Hauptschulen.
Gut, das führt jetzt immer weiter weg vom eigentlichen Thema, aber die Grundschulempfehlungen sind ein hoher Faktor für Unzufriedenheit. Dennoch (nein, ich mache jetzt hier kein neues Fass auf) bin ich gegen eine Verlängerung der Grundschulzeit und auch gegen eine alleinige Gesamtschule (gerade wegen unserer Hauptschüler!).