Beiträge von Boeing

    Ich stelle mir die Verwirklichung eines Mathematik-Fachraumes an einer Schule äußerst schwierig vor. Finden bei euch keine Mathestunden parallel statt? Wir haben an unserer Schule zwar nur 13 Klassen, Mathe läuft aber da auch schon oft parallel in bis zu sechs Klassen. Dann hätten mehrere Klassen (oder Lerngruppen) überhaupt keinen Zugang zum Fachraum.


    Meine Schüler müssen (nach Ansage - je nach Thema, z. B. auch für Konstruktionen (Dreiecke, Vierecke)) ihre Zirkel selbst mitbringen. Wenn ich erst einmal anfange, solche Dinge auszuleihen, sieht doch keiner mehr einen Grund, seine Materialien mitzubringen. Das gleiche gilt auch für Taschenrechner und später die Normalparabel. Die Verwendung eine Geodreiecks beschränkt sich nicht nur auf den Mathematikunterricht, meine Schüler benötigen ihn für sehr viele andere Fächer.


    Zur Ausstattung gehörten dann auch noch PCs für die Nutzung von Tabellenkalkulationen, Geometrie-Software...
    Messbecher, Volumenmaterial (Kegel, Zylinder, Quader...) zum Abfüllen von Körpern (Herleitung der Volumenformeln)
    Es gibt mittlerweile so viel Material um Mathematik "begreiflich" zu machen, diese hier alle aufzuzählen, wäre ein Tagesprogramm (gute Ausrede für "mir fallen diese Sachen zur Zeit nicht alle ein ;))


    Pythagoraspuzzle, Parabeln (für die Tafel oder den OHP), Mathematikspiele für die Unterstufe

    Jetzt on-topic:


    Es gibt Stunden, in denen ich ohne große Mühe differenzieren kann:
    In Mathe: Flächenberechnung (da gibt es eben unterschiedliche zusammengesetzte Flächen)
    die Zahlen, die bei den Grundrechenarten zu verarbeiten sind, können unterschiedlich gestaltet werden
    bei den Hausaufgaben gibt es Wahlangebote (leichtere oder schwierigere Textaufgaben)
    Oft gibt es auch schon die einfachste Form der Differenzierung, indem ich unterschiedliche Lösungswege erkläre oder "zulasse" oder die Schüler entwickeln lasse.


    In Deutsch: Manche schreiben Argumente erst stichwortartig auf, manche formulieren schon sätzeweise. Auch durch die Wahl eines Argumentationsthemas kann ich differenzieren.


    Klar irgendwann müssen die Grundanforderungen von jedem erfüllt werden können, die besseren Schüler können dann auch bessere Noten erreichen. Aber in Mathe haben zum Beispiel auch die schwächeren Schüler durch eine andere Herangehensweise eine höhere Chance, die Lösung zu ermitteln. Hier ist die Vermittlung der Wege der beste Weg, eine Lösung zu erreichen.


    Zur Binnendifferenzierung gehört aber auch die Ermöglichung zusätzlicher Qualifikationen, die zum Beispiel einen Kurswechsel ermöglichen oder erleichtern (wir unterrichten Mathematik und Englisch ab Klasse 7 in zwei Leistungsniveaus). Deshalb brauchen die Fitteren auch Zusatzfutter, auch wenn ich das in der nächsten Arbeit vielleicht gar nicht "abfrage", so erreichen sie Kompetenzen, die sie später benötigen.


    Binnendifferenzierung erreiche ich auch durch arbeitsteilige Gruppenarbeit, durch Partnerarbeit und wie schon hier erwähnt durch vielfältige weitere "freie Unterrichtsformen". Nicht jeder wird beim Stationenlauf alle Stationen erarbeiten, deshalb hier die Unterscheidung in Wahl- und Pflichtstationen.


    Ja, bei mir läuft nicht jede Unterrichtsstunde binnendifferenziert, aber durch manche zusätzliche Erklärung in der Stillarbeitsphase kann ich auch wieder differenzierende Angebote machen. Meine Referendarin hat öfter mal "Tippkarten" im Angebot, damit schwächere Schüler eine bessere Orientierung für die Verschriftlichung von Arbeitsaufträgen erhalten, ohne dass sie "dumm dastehen". Bessere oder schnellere Schüler erhalten Zusatzaufgaben, dürfen selbst Aufgaben für andere entwickeln, Lösungwege visualisieren, Lernkarten erstellen ...


    Das verstehe ich nicht!
    Ja, es gibt in NRW verschiedene "Hauptschulabschlüsse", den nach Klasse 9 und den nach Klasse 10A. Aber jeder Schüler, der bei uns einen Hauptschulabschluss erhält, ist dann auch wirklich auf dem Stand der End-Neuner oder bei dem Zehner-Abschluss (auch verifiziert durch die Zentralen Prüfungen) auf dem Zehner-Stand. Bei uns verlassen (zum Glück nur wenige) auch Schüler nach dem 7., 8. oder 9. Schuljahr die Schule, ohne einen Abschluss erreicht zu haben - sie erhalten dann ein Abgangszeugnis.
    Ein Hauptschüler auf dem Stand eines 5.-Klässlers kann es nicht zum Abschlusszeugnis schaffen.
    Auch die Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf erhalten nur bei entsprechenden Leistungen einen Hauptschulabschluss. Wir haben auch GU-Kinder, die aber bei uns zielgleich unterrichtet werden.


    Ein Unterschied könnte sich daraus ergeben, dass wir in NRW die LRS/Legastheniker nicht rechtschreibmäßig gleichstellen mit den "normalen" Hauptschülern, dies hat dann unter Umständen auch Auswirkungen auf Englisch. Bei uns werden keine Noten "verschenkt".

    Nein, die Karwoche zählte schon immer mit zur Fastenzeit.
    Du hast heute 40 Tage von Aschermittwoch bis Ostern (Mo-Sa), oder 46 Tage, wenn du alle Tage mitzählst.


    Die Zahl 40 ist auch eine symbolische Zahl:
    40 Tage Jesu in der Wüste (verglichen mit der heutigen Fastenzeit - eben auch eine Form der Selbstbesinnung, des Verzichts)
    40 Jahre in der Wüste (nach dem Exodus)
    Edit: auf Alias Linkseite steht noch
    40 Tage Mose auf dem Berg Sinai
    40 Tage Elia...


    es gibt nach andere 40er Deutungen, aber ich bin zu müde... :muede:


    Alias sprach ja von einer Vorverlegung (deshalb die Basler heute noch später), das hat aber mit der Karwoche nichts zu tun. (oder???)

    Ich bin damals noch vom Schulrat "entprobt" worden. Er hätte mich fast vergessen und konnte mir nur noch einen Termin kurz vor den Sommerferien geben. Da war die Klasse mit einem meiner Fächer schon entlassen (10. Sj.). Also musste ich mir kurzfristig eine andere Klasse für das Fach ausleihen, die ich nur aus zwei fachfremd unterrichteten Fächern her kannte. Die Stunde lief nicht so dolle (war aber mein Fach).


    Ich erklärte anschließend dem Schulrat, wieso die Klasse, bzw. vor allem eine Schülerin so aufmüpfig war und dass ich diese Klasse in der Zusammensetzung kaum aus dem Unterricht kannte (die anderen Fächer waren im Kurssystem). Er erklärte mir, dass ich selbstverständlich auch fachfremden Unterricht hätte zeigen können. Dies hätte sogar deshalb Pluspunkte gegeben, weil man in einem solchen Fall eher Schwächen akzeptiere und auch die Bereitschaft sähe, dass sich ein Lehrer auf die Problematik fachfremden Unterrichts einließe.


    Fazit: Der Schulleiter weiß doch, dass du fachfremd unterrichtest. Erstens hat er dich doch so "verteilt",
    zweitens muss der doch deine Flexibilität auch zu schätzen wissen, drittens traut er dir doch auch das Fach zu, sonst müsstest/dürftest du das doch auch nicht unterrichten,
    viertens wird er wohl einzuschätzen wissen, dass du nicht über das gleiche "Handwerkszeug" verfügst wie ein ausgebildeter Fachlehrer, fachliche Mängel, falls er das dann beurteilen kann, wirst du (hoffentlich) nicht machen. Das kannst du durch eine intensive Vorbereitung verhindern können.


    Also: Positiv sehen und es wird schon klappen.
    Hast du denn Sorge, dass die Stunde zu irgendeiner relevanten Abwertung führen wird? Die meisten Schulleiter (hier möchte ich gerne mal verallgemeinern) werden doch das "Gesamtpaket Lehrer" sehen und nicht nur eine einzelne Stunde, oder?


    Viel Erfolg - vielleicht meldest du dich mal, wenn die Stunde gelaufen ist, das wäre schön. ;)

    Meiner ist/war auch so. Auch der Spruch meiner Schwester: "Oh, sei froh, er wird nicht an einem Herzinfarkt sterben", den ich verzweifelt mit: "Ne, er nicht, aber alle, die mit ihm zu tun haben" beantwortete, konnte mir lange nicht helfen.


    Er hat für ein Arbeitsblatt mal 2,5 Stunden gebraucht, mal 5 Minuten. Beim Mittagessen (im Kindergarten) saß er auch mal über zwei Stunden. Da hat dann ein Belohnungssystem geholfen (einen Punkt gab es, wenn er nicht als Letzter fertig wurde, später musste er dann mindestens zwei andere abhängen).


    Die Schnelligkeit am Schreibtisch hat er erst mit der Zunahme schwierigerer Aufgaben gelernt. Also leider erst im 5. Schuljahr. In der Grundschule gab es für ihn nicht den nötigen Ansporn, auch mit wenig Zeit ist er klargekommen, scheint ein Stressarbeiter zu sein.


    Aber das alles hilft nicht für die Unterrichtspraxis in der Grundschule, wenn ich mir da meinen Sohn inmitten 25 anderer Kinder vorstelle (er war zum Glück nur ruhiger Träumer)... Respekt vor den Grundschulkollegen. Bei uns geht dann viel mit nach Hause. Nach einer Stillarbeitsphase müssen alle, die nicht fertig geworden sind, den Rest zu Hause erledigen, aber auch das scheint manche Trödelnasen nicht zu motivieren. Denn dieses Zuhausenacharbeiten ist ja noch so lange weg - was stört das die Trödler in der Schule. Wir könnten die Schüler eher zu schnellerem Arbeiten motivieren, wenn wir dafür die Pause vorziehen könnten. Leider geht das aus aufsichtstechnischen Gründen nicht.


    Vielleicht könnt ihr aber (falls ihr zum Beispiel eine Doppelbesetzung habt) eine äußere Differenzierung schaffen. Die schnellen Arbeiter dürfen dann z. B. schon in die Schulbibliothek, oder in die Pausenhalle, oder schon ...


    Dann wäre die Anstrengung des Beeilens zeitnah "belohnt".

    Bei meinem Sohn (in NRW) lief das so:
    Es wurde nur zwischen Normaldiktat und Langtext unterschieden. Für das Normal- oder Kurzdiktat gab es im besten Fall nur eine 3 (bei Fehlerfreiheit), bei dem Langtext (die Schüler schrieben einfach einige Sätze mehr) konnte man dann auch bessere Noten bekommen.
    Im dritten Schuljahr durften die Kinder noch ausprobieren, was sie besser konnten wurde bewertet. Also wer den kürzeren Teil fehlerlos schrieb, dann beim Langtext zu viele Fehler machte, bekam dann trotzdem eine drei.


    Im vierten Schuljahr sollten die Kinder soweit sein, dass sie ihre Fähigkeiten selbst einschätzen sollten - mit allen Risiken. Ob das Kinder in dem Altern wirklich schon so gut einschätzen können, wage ich zu bezweifeln. (Wir hatten Glück, bzw. mein Sohn war sehr rechtschreibsicher und hat sich immer das Langdiktat zugetraut).


    Bei der praktischen Umsetzung deines/eures Konzeptes sehe ich kein Problem:
    Alle Schüler könnten doch in einem Raum schreiben. Die Lückendiktatler schreiben zwar weniger Wörter, brauchen aber wahrscheinlich auch mehr Zeit. Haben alle den gleichen Grundtext?
    Die Langdiktatler müssen die Ruhe haben, ihr Diktat zu beenden, die Grundtextler könnten dann parallel einen Malauftrag bekommen, oder?
    Ich arbeite nicht in der Grundschule. Bei unseren GU-Klassen haben die GU-Kinder eine Extrabetreuung in einem anderen Raum mit der Sonderpädagogin.


    Ich hoffe, ich konnte damit helfen? Aber hier gibt es ja auch noch viele Primarfachleute, die sich bestimmt noch einmischen.

    Es ist schade, wenn man einen Witz extra erklären muss. Ich habe mit meinem Beitrag keine Eltern diffamieren wollen!


    Wenn die Mutter irgendein anderes Fremdwort benutzt hätte, wäre der Spruch hier nicht gelandet. Denn das erleben wir doch fast täglich, im Unterricht, im Freundeskreis und eben auch bei Elternsprechtagen. Wer hat nicht schon mal in die falsche Fremdwortkiste gegriffen...
    Hier lag der Witz eindeutig darin, dass der Junge wirklich bemerkenswert auffällig war. Er erzählte im Unterricht gerne von seinen Lieblingsfernsehfilmen und den "gestörten Leuten da", da kamen wohl auch die Psychopathen vor.


    Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass Erwachsene keine "Geteiltaufgaben", "Divisionen" oder ähnliches kennen. Es war keine Mutter, der man mangelnde Schulbildung oder Lernschwäche (auch an einer früheren LB-Schule lernte man die Grundrechenarten!) vorwerfen konnte. Hier ging es nicht um die Verwendung von Fachvokabeln, sondern um Aufgaben, die auf Grundschulniveau lagen.


    Wenn das hier gefordert wird, gehe ich gerne zum Lachen ins Schulforum (schulthemen.de). Dort hätte man Verständnis für solche Anekdoten. Ich kann es ja mal probieren, dort poste ich unter gleichem Namen. Es kommt doch auf die Wertschätzung an. Ich kann genauso über meine Versprecher lachen und tue dies öffentlich.


    Warum verbieten wir nicht gleich alle Witzseiten, die irgendwelche Personengruppen darstellen: Ostfriesen, Lehrer, Schulleiter, Politiker, Eltern, Schüler, Bayern, Studienräte, Pfarrer, Päpste...


    Traut doch den Eltern auch Humor und differenziertes Denken zu.


    Sollte sich ein Elternteil durch meine Beiträge gestört, beleidigt, diffamiert oder so fühlen, bitte ich um Mitteilung im Schulforum.


    Ansonsten entschuldige ich mich in aller Form hier und werde nur noch Witze über anwesende Lehrer machen (am besten nur noch über mich!).

    Meine Referendarin arbeitet mit einer preisgünstigen Lärmampel.
    Sie hat eine rote, eine grüne und eine gelbe Pappe laminiert und stellt die entsprechende Pappe "als Ampelfarbe" auf die Tafel.


    Ihre Fünftklässler schauen immer mal wieder dorthin und sind stolz, wenn durchgehend "grün" ist.

    Hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern!


    In NRW dürfen wir die Hausaufgaben nicht bewerten, wohl aber das Nichtanfertigen von Hausaufgaben (Leistungsverweigerung). Dies geht dann - wie viele andere Einzelleistungen (mündliche Mitarbeit, Refereate, Projekte-wenn sie nicht als Arbeit bearbeitet werden, Präsentationen von Gruppenarbeiten, Gruppenarbeiten...) in die "sonstige Mitarbeit" mit ein.


    Ich notiere mir immer (mit Datum) die nicht oder nur unvollständig gemachten Hausaufgaben, auch, wenn diese nicht nachgearbeitet wurden. Ich nehme mir immer wieder vor, jede Einzelstunde zu bewerten, das schaffe ich aber nicht regelmäßig genug. So notiere ich mir auffällige (besonders gute Beiträge, besonders schlafmützige Beteiligung) Schüler(noten), ansonsten alle paar Stunden eine Note im Überblick. Aber in getrennten Listen (bzw. Buchseiten).

    Steht schon an anderer Stelle, passt hier aber auch rein:


    Elternsprechtag (bei meinem Mann):
    Gespräch über den schwierigen Schüler xy. Die Mutter des Schülers: "Ach Herr..., ich weiß auch nicht, was ich machen soll, ich glaube, ich muss mit meinem Sohn zum Psychopathen gehen."


    Auch der anwesende Schulsozialarbeiter konnte nur mit Mühe ernst bleiben. Unser Lieblings"psychopath" ist übrigens Dirk Martens.


    oder:


    Elternsprechtag (auch bei meinem Mann, Referendariat Realschule!):
    "Herr ..., die Kinder lernen heute aber auch so schwierige Sachen. In Mathe müssen die jetzt so Aufgaben rechnen mit zwei Punkten untereinander... 8o" (Und das in der 8. Klasse!)


    So schwierig fand mein Mann als Nichtmathematiker die Division gar nicht.

    In NRW ist es eine Selbstverständlichkeit, dass im Rahmen der Möglichkeiten entsprechende "Frei-Tage" geschaffen werden. Darüber hinaus soll auch die Anzahl der Springstunden für Teilzeitbeschäftigte möglichst niedrig gehalten werden. Dies ist auch ein Ausgleich für die sonstige Mehrbelastung. Hier wurden ja schon die "stundenmäßige" Mehrarbeit im Verhältnis zur Vergütung angesprochen.


    Auch Nicht-Mathematiker können das leicht ausrechnen. Dies gilt für alle Teilzeitkräfte (naja, eine Reduzierung von mindestens 1/3 sollte schon vorhanden sein). Die Gründe für eine Teilzeitbeschäftigung spielen da eine nachgeordnete Rolle.


    Anderes Wunschverhalten geht mir dann (ich bin Gleichstellungsbeauftragte und arbeite seit Jahren am Stundenplan mit) aber zu weit:
    Beispiele: Eine Vertretungsfrau will 15 Stunden arbeiten, an drei Tagen, nur von der 2. bis zur 6. Stunde - wir hören fast immer nach der 6. Stunde auf!
    Eine Kollegin will auf 24 Stunden reduzieren und beansprucht einen freien Tag (24 von 28 Stunden).
    Ein Kollege ist sauer, dass er zwei Springstunden hat.



    Kompromissbereitschaft gehört - wie überall - dazu, aber Teilzeitkräfte gehen ohnehin so viele Kompromisse ein, dass da ein Ausgleich geschaffen werden muss.
    Ach, ich arbeite nicht in Teilzeit! (bevor hier dumme Gedanken aufkommen :D)


    Hier fiel der Begriff des "Fremdschämens" - so geht es mir, wenn ich den Beitrag von Philou lese, ich hatte erwartet, dass irgendwo noch ein "Ironie an"-Schriftzug auftaucht, aber leider...

    Wir haben "sowohl als auch". Bei den meisten Kollegen gilt die Erfahrung, eine andere zieht sich sehr aus allem zurück, "macht ihr Ding" - mehr kann sie nicht (mehr).


    Pauschalurteile sind da sowieso immer heikel. Die Erfahrung der älteren Kollegen ist nicht zu unterschätzen, wichtig ist aber auch das Zulassen neuerer Denk- und Arbeitsweisen: die Mischung machts. Unser Kollegium ist zum Glück bunt gemischt, davon profitieren alle.

    OT:


    Ich hab meine Zula damals selbst eingeworfen, aber nur, weil es auf dem Weg in die Skiurlaub lag. Aber sonst hätte ich ja früher binden lassen müssen


    Aber die Bindung brauchst du doch im Skiurlaub, oder? :D
    (Das Wortspiel konnte ich mir nicht entgehen lassen).


    Ich gehörte damals zu den "Spätfertigwerdern", sprich - auch wenn es nicht auf dem Weg in den Urlaub war - zwangsläufig persönlich eingeworfen/abgegeben.

    Zu Dürrenmatt:
    Fand ich als Schülerin auch sehr gut.
    Noch besser geeignet scheint mir dann aber "Das Versprechen" von Dürrenmatt zu sein, ist ja auch verfilmt worden ("Es geschah am hellichten Tag" - mit Gert/d Fröbe und Heinz Rühmann). Gerade die Verfilmung, da sie, was das Ende der Geschichte angeht, so ganz anders als die Romanvorlage gestaltet ist, einen guten Ansatz zur Medienarbeit bietet. Ist von der Geschichte her auf jeden Fall für Achtklässler geeignet - ist spannend gemacht, hat auch (leider) immer einen aktuellen Bezug (Missbrauch von Kindern, Umgang miteinander in "Täterfamilien" - und nicht zu verwechseln mit den "Verdachtsfällen" im Fernsehen - laut Schülerberichten)

    Ich habe es leider nicht gefunden. Weder im Büchmann (mein Sohnemann sprach vor einigen Jahren vom "Büchermann") noch in "1000 Gedichte, hg. v. M. Reich-Ranicki").


    Aber: ich habe endlich mal wieder viele Goethe-Gedichte gelesen. Jetzt merke ich, dass mich Goethe im Hauptschulalltag zu selten "begleitet".


    Dir wünsche ich weiterhin viel Glück beim Wiederfinden des Gedichts. Hat dir "Tante Google" schon weiter geholfen?

    Mal ganz naiv nachgefragt:


    Sind die Empfehlungen nicht schon längst alle fertig?
    Bei uns laufen doch schon länger die Anmeldungen und die Eltern bringen ganz fleißig die Zeugnisse und die Empfehlungen mit.
    Oder ist das vom Regierungsbezirk abhängig? Oder von der Kommune?


    Über so eine Schülerin würde ich mich an der Hauptschule mehr als freuen, Deutsch gut, das gibts bei uns (auch ländlicher Raum) eigentlich nie, höchstens mal Mathe gut, der Rest ausreichend und schlechter.

    Ich muss mich auch noch einmal melden. Vieles ist schon aufgegriffen worden, die Wortwahl ist hier in diesem Forum (auch schon bevor unser neuer Hofnarr - schöner Name übrigens - die anderen Forenbeiträge "serviert" hat) auch bereits kritisiert worden, doch das wird in dem anderen Forum wohl nicht mitgelesen.


    Ich selbst mit meinem Verweis auf die Situation an Hauptschulen bin absolut falsch verstanden worden. Mir geht es um den "Leidens"-weg von Schülern, die sich "degradiert" fühlen, wenn sie von Realschule oder Gymnasium zu uns kommen.


    Dabei spielte bisher oft der Elternwille eine Rolle. Obwohl eine Grundschulempfehlung vorlag (die Zeiten haben sich geändert), ist das Kind an eine andere Schulform gekommen und dann doch wieder bei uns gelandet. Es dauert lange, bis die Kinder wieder Lernen wollen und dabei auch wieder Spaß am Lernen bekommen. Das zu sehen und zu erleben tut einfach weh.


    Wir versuchen eine Durchlässigkeit zu ermöglichen. Bei uns wechseln jedes Jahr Schüler zur Realschule, viele machen ihren Realschulabschluss bei uns (das geht ja in NRW), einige machen dann auch später noch ihr Abitur, obwohl das lange nicht abzusehen war. Ich arbeite an einer relativ kleinen Hauptschule mit vielen engagierten Eltern und sehr überwiegend netten Schülern. Gut, es gibt in fast jeder Klasse zwei, drei Ausnahmen, es gibt Eltern, die sich ein ganzes Jahr nicht mit ihren Kindern beschäftigen (zumindest was schulische Belange angeht) und dann erstaunt sind über schlechte Zeugnisnoten (keine Beratungs- und Sprechtermine der Schule wahrgenommen, Infopost von der Schule nicht wahrgenommen, Hausaufgabenbriefe unterschrieben, aber nicht gedeutet, Telefonanrufe nicht erwidert). Aber: das sind Ausnahmen bei uns, die uns trotzdem das Leben und Arbeiten schwer machen können, weil wir dann auch - ohne Rückhalt durch die Eltern - nur unter sehr erschwerten Bedingungen - mit den Kindern/Jugendlichen arbeiten können. Wenn dann Vorwürfe über falsche Benotung und die Verbauung von Lebenschancen kommen, werde ich auch gräsig. Viele gehen nach der Hauptschule weiter ihren Weg: Ausbildung, Fachabitur, Abitur an Gesamtschule oder BBS oder auch andere Reihenfolge.


    Die Hauptschule ist keine Sackgasse.
    Wir haben auch immer wieder Schüler, die trotz Realschulempfehlung lieber zu uns kommen. Jede Schulform hat ihre eigenen Vorteile, man muss sie vielleicht auch besser nach außen "verkaufen", viele Informationen kommen nicht überall an. Am "Tag der offenen Tür" ernten wir immer wieder Erstaunen und dann auch beruhigte Eltern, die bei einer Hauptschulempfehlung häufig erst das Schlimmste befürchten, und dann doch gute Erfahrungen machen. Unsere Hauptschule liegt im ländlichen Bereich - aber auch wir leiden zunehmend unter der "Schlechtredung" der Hauptschulen.


    Gut, das führt jetzt immer weiter weg vom eigentlichen Thema, aber die Grundschulempfehlungen sind ein hoher Faktor für Unzufriedenheit. Dennoch (nein, ich mache jetzt hier kein neues Fass auf) bin ich gegen eine Verlängerung der Grundschulzeit und auch gegen eine alleinige Gesamtschule (gerade wegen unserer Hauptschüler!).

Werbung