Beiträge von Boeing

    Hallo biggles,


    ich habe Sek I/II studiert (Deutsch und Religion) und arbeite an einer Hauptschule.
    Du musst nur eine Entscheidung treffen:
    Wenn du Angst vor dem fachwissenschaftlichen Teil des Unterrichtens haben solltest, dann geh weder zum Gymnasium noch zur Realschule. An der Hauptschule ist das fachliche viel einfacher, aber dafür unterrichtet man mehr Fächer (als man studiert hat) und hat dafür mehr schwierige Schüler. Zusätzlich darf man mehr Stunden unterrichten und bekommt weniger Geld dafür!
    Also - wenn du das Studium packst, dann sei mal nicht ängstlich, was die fachliche Vorbereitung für die Schule angeht. Nutze die Chance, die du dir durch die Wahl deines Schwerpunktes (oder so - ich hatte andere Prüfungsordnungen) selbst geschaffen hast.
    Korrekturen sind zwar nervig (an jeder Schulform!), aber die anderen Vorteile locken dann doch zum Gymnasium. Ich wechsel deshalb (noch) nicht, weil ich nicht nur zwei Fächer unterrichten möchte.
    Liebe Grüße, Boeing




    P.S.: Am Anfang meiner Hauptschulzeit war es für mich anstrengender, das richtige Level zu finden (vor allem in Deutsch - im fachfremden Matheunterricht fast überhaupt nicht), als die fachliche Vorbereitung im Referendariat (an einem Gymnasium).


    Edit: die vielen "dafür" sprechen dafür, dass eigentlich Schlafenszeit ist!

    Zitat

    Original von Melosine
    [quote]Original von Boeing


    Bis bald, Boeing
    - ich bin mit meinem Vornamen sehr zufrieden
    - mein Sohn (12 Jahre ist auch sehr zufrieden)


    Echt? 8o Ich finde, Boeing ist doch ein eher ungewöhnlicher Name. (Haha - entschuldige, ich konnte nicht anders).


    Hallo Melosine,


    mit Nachnamen heiße ich 747 :D - Ich konnte auch nicht anders.
    Aber "in echt" volle Zufriedenheit mit den Vornamen. Ich überlege gerade, meinen Benutzernamen zu ändern - wegen Mobbings im Forum :D


    Meist gehe ich recht unbefangen auf Schüler mit "bekannten" Namen zu, doch heute fiel es mir etwas schwer, als Jaquline verträumt guckte (als ob sie ihr c suchen würde).


    Liebe Grüße, Boeing - die aus Faulheit doch nicht ihren Benutzernamen ändern möchte

    Hallo Leidgeprüfte,


    ich kann nicht mehr viele neue Lacher hervorrufen. Eure Beiträge haben mir sehr viel Spaß gemacht.


    Letzte Errungenschaft: Chanel (unter uns immer Nummer 5)


    Was bei uns aber immer mehr zum Problem wird: Die Aussprache der Namen und die Vehemenz, das auch noch für richtig zu halten!
    z. B. René (Betonung auf dem ersten e)
    z. B. Marcel (Betonung auf Mar)


    Auch die sogenannten freien Schreibungen: Jaqueline, Nadin


    In einem Buch aus den 50er Jahren (von einer alten Tante geschenkt) mokierten sich die Akteure über den unmöglichen Namen "Simone". Heute kaum noch vorstellbar! Aber damals wohl ein großes Vergehen (kommt ja schließlich aus dem Französischen!)


    Bis bald, Boeing
    - ich bin mit meinem Vornamen sehr zufrieden
    - mein Sohn (12 Jahre ist auch sehr zufrieden)

    Hallo miteinander,


    ich danke euch für eure Mühe. Ich arbeite an einer Hauptschule und bin froh, wenn ich Schüler erlebe, die einen Hefteintrag organisieren können. Gerade die schwachen Schüler brauchen die optische Hilfestellung. Am Anfang müssen wir dann alles noch einmal wiederholen. Die Schüler, die das schon in der Grundschule trainiert haben, sind da klar im Vorteil. Das wirkt sich auch oft in den Noten aus.
    Also, vielen Dank und macht weiter so,
    Boeing

    Wir haben auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen, aber wir bemühen uns schon um die Vergleichbarkeit. Unsere Schule verfügt über den Luxus, dass eine Kollegin von der Sprachförderschule für den Gemeinsamen Unterricht mit an Bord ist. Mit ihr und ihren Erfahrungen und mit Hilfe der Hamburger Schreibprobe, die wir jedes Jahr wiederholen, versuchen! wir, die förderungsbedürftigen herauszufiltern. Bei uns - aber wie gesagt HS - gibt es in der Tat ca. 4 Schüler pro Klasse, manchmal auch mehr, die Zahl der durch die HSP ermittelten, nimmt jedoch von Jahr zu Jahr ab. Ein Zeichen - meiner Meinung - dafür, dass es eben einen deutlichen Unterschied zwischen anerkannter LRS und weiteren Schülern mit Rechtschreibschwäche gibt. Mein "echter" LRS-Schüler (nur einer in meiner Klasse) erhält außerschulisch eine Therapie, aber er wird wohl weiterhin deutlich rechtschreibschwach bleiben. Einige andere haben sich durch schulische Förderung und eigener Bemühungen (freiwilliges häufiges Schreiben und zögerlicher bis vehementer Lesebegeisterung) doch deutlich weiterentwickelt.


    Aber die Ausgangsfrage war ja auch: Wie damit umgehen? Es gibt nun einmal auch die offiziell diagnostizierten mit - in NRW - eigenen Ansprüchen. Es wird immer eine Grauzone geben. Aber lieber ein paar Schüler "zuviel" mit Nachteilsausgleich versehen, als diese Schüler vor die Wand rennen lassen.
    Liebe Grüße, Boeing


    Letztendlich sind die Ziele wichtig und nicht nur die Wege!

    Ja, ok. Die Behinderung ist auch immer ein Erklärungsmodell für Teilleistungsschwäche (bei uns im Schulbetrieb). Man könnte - glaube ich - Bücher über die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten verfassen. Aber, das stimmt, ich war ungenau!


    Mir geht es darum, dass die Schüler fair gefördert werden und dabei trotzdem gefordert werden! Hört sich gut an, ist in der Umsetzung aber wirklich nicht immer leicht.
    Da wir auch Gemeinsamen Unterricht in der Schule haben (in einigen Klassen) und ich auch Schüler mit Integrationshelfer im Unterricht habe, weiß ich, wie schwierig das ist, die Schüler gerecht zu behandeln, ohne dass ich alle gleich behandeln muss. (Das kennen Eltern mit mehreren Kindern aber auch!)
    Liebe Grüße, Boeing

    Hallo zusammen,
    natürlich scheint es den anderen Schülern gegenüber unfair zu sein, wenn die Rechtschreibung nicht beachtet wird. Die Legasthenie (hier die nach ICD 10 anerkannte) gilt als eine Behinderung. Würdet ihr einen Einbeinigen zum Hürdenlauf bestellen, oder ihm Gehübungen aufgeben?
    Selbstverständlich machen die LRS-ler ihre Rechtschreibübungen genauso wie alle anderen. Wäre ja noch schöner. Ich korrigiere sie mit Bleistift (in Arbeiten), gegen den Rot-Frust. Diese Fehler müssen von den Schülern aber trotzdem verbessert werden. Übung halt!
    Da diese Schüler zusätzlichen Unterricht haben (Förderunterricht) ist es mit dem Vorteilsdenken auch bald vorbei. Welcher Schüler bleibt schon gerne länger in der Schule?
    Warum wir die nicht-getesteten (nicht nach ICD 10 anerkannten) auch so behandeln, hat verschiedene Gründe. Wir haben häufig Schüler, die eben insgesamt als leistungsschwach gesehen werden, manche Grundschulen (manche!) sagen auch: "Wir fördern doch, da brauchen wir keine Testverfahren zu initiieren." Wir haben auch Eltern, die selbst nicht den Ernst der Lage erkennen. Nach meinem ersten LRS-Gutachten, das ich für einen meiner Schüler erstellen musste, habe ich die Aufwendigkeit erlebt. Sollen diese -nicht-getesteten- dann hintenrüber fallen? Nach dem Motto: Stört mich doch nicht? Hätten sich andere drum kümmern müssen?
    Die Motivation der Schüler ist bisher meistens sogar noch größer: "Schauen Sie mal, so schlecht bin ich doch heute gar nicht gewesen, ich kann doch schon ...."
    Aber ich rede von Hauptschule!
    Mir macht es auch Sorge, wie man mit LRS bestimmte Ausbildungen schaffen soll. Aber auch Studiengänge sollen für LRS-ler machbar sein. Wenn ich mir eine LRS-Studentin vorstelle, die Deutsch für die Primarstufe (oder überhaupt) studiert, wird mir schwummrig. Aber warum nicht ein Studium für Mathematik in der Sek II? Wir - in NRW - sind verpflichtet die Rücksichten und Förderungen zu ermöglichen.
    Liebe Grüße, Boeing

    Hallo trobadora,


    gibt es bei euch an der Schule ein Förderkonzept?
    Sind die beiden Schüler diagnostiziert (nach ICD10?)? Oder sind sie nur auffällig schwache Lerner im Bereich Lesen und Rechtschreiben?
    Wir haben bei uns (an einer Hauptschule) ein Förderkonzept (für Deutsch, Englisch ist wohl noch in der Mache), das den Unterschied zwischen anerkannten und nicht-anerkannten LRS-lern aufheben will. Wir haben als Diagnoseinstrument die Hamburger Schreibprobe und gewähren einen Nachteilsausgleich:
    z. B.:
    Aufgaben in allen Fächern vorlesen
    keine Berücksichtigung der Rechtschreibung in Arbeiten (es sei denn, es sind geübte Wörter)
    mehr Zeit für Arbeiten
    Alternativaufgaben bei schriftlichen Hausaufgabenüberprüfungen (z. B. auch mündliche Befragung)


    Als Deutschlehrer sollte man sich klar sein, dass man - es sei denn, man ist ausgebildeter LRS-Trainer - nicht die Legasthenie "beseitigen" kann. Die Legasthenie begleitetet einen meist lebenslang, aber mit Therapie lassen sich die Folgen mildern, bzw. das Ausmaß eingrenzen. Aber als Deutschlehrer kann man die Negativ-Folgen einschränken.
    Mit viel Lob - auch bei ganz kleinen Fortschritten - kann man zumindest eine positive Einstellung zur eigenen Schreibleistung bei den Schülern erreichen.
    Im Unterricht lasse ich die Schüler mit LRS nur geübte Texte vorlesen, andere sind ja auch mal bei Fremdtexten an der Reihe.
    Die Schüler dürfen ihre Hausaufgaben auch tippen, das hat den Vorteil, dass sie ihren eigenen Text besser vorlesen können (das Rechtschreibprogramm kann zwar nicht alle Fehler "verbessern", aber manche Fehler kann der Schüler besser finden). Das erfordert auch mehr Konzentration bei der Erstellung der Hausaufgaben.
    Vielleicht fällt mir noch mehr ein.
    Wir haben auch Förderunterricht, in dem in Kleingruppen Rechtschreibschwierigkeiten angegangen werden, aber das löst nicht das Legasthenie-Problem.
    Mein Vorschlag: Erkundige dich mal bei der Fachleitung Deutsch oder bei anderen Kollegen, die bestimmt auch den einen oder anderen LRSler haben.
    Ich habe hier übrigens LRS und Legasthenie gleichgesetzt - wohlwissend, dass das nicht ganz korrekt ist.
    Liebe Grüße, Boeing

    Hallo,


    ich spreche leider keinen Dialekt (mein Vater - aus der Gegend um Hannover, siehe oben - hat es meiner Mutter verboten). So kenne ich nur passiv einige Sätze bzw. Begriffe aus Düsseldorf, Köln, Ruhrgebiet, bis es mich an den Niederrhein verschlagen hat.


    Meinen Kurs "Bairisch für Anfänger" habe ich erfolgreich bei Familienfreizeiten in Bayern absolviert. Dort durfte ich dann auch zwischen verschiedenen Bayern dolmetschen. Die Regensburger sprachen so gut, wie sie es konnten, Hochdeutsch (sehr dialektgefärbt) ich durfte das dann in "mein Hochdeutsch" übertragen, dann haben auch die anderen Bayern die Regensburger verstanden. Das war eine lustige Situation, die die Bayern und die Norddeutschen schön verbunden haben.


    In der Schule stelle ich mir das allerdings als relativ schwierig vor. Bei uns am Niederrhein gibt es zwar manchmal einzelne Begriffe, die ich erfragen muss, aber das Platt wird nur noch von sehr wenigen gesprochen.


    Liebe Grüße, Boeing (die keine Fremdsprachenkorrespondentin sein will und sein kann)

    Hallo,
    gut, die "Gegend" nordöstlich von Hannover spricht zwar fast so wie die Schriftsprache, ist aber auch nicht Hochdeutsch!


    Der s-p-itze S-t-ein wird im Hochdeutschen (sehr zum Leidwesen vieler Schüler) immer noch "schpitzer Schtein" gesprochen.


    Ich persönlich mag aber den s-p-itzen S-t-ein. Das liegt aber auch daran, dass ein Teil meiner Verwandtschaft da lebt. Es klingt einfach gut.


    Liebe Grüße, Boeing

    Ich bin verwirrt...


    Mein Duden (2006) sagt mir und trifft damit meinen Sprech-Geschmack, dass Ja-cke getrennt wird. Und so spricht die Großzahl der Menschen das auch aus. Ich fordere meine Schüler (Hauptschule, im Sprachförderunterricht) öfter dazu auf, die Wörter laut zu rufen/schreien. Dann hört man die Silben sehr viel deutlicher als beim normalen Sprechen (auch da gibt es leider Ausnahmen!)
    Dass jemand sagt: "Ich hole noch eben meine Jak - ke", ist mir noch nicht passiert.


    Bei Igel ist das was anderes. Man trennt beim Sprechen I-gel, sollte aber nicht so getrennt schreiben, weil es den Lesefluss stört. Das verstehen auch schon Schulanfänger. Das Wort benötigt eh nicht soviel Platz, also warum dann noch trennen.
    Viel Spaß mit der deutschen Sprache (die Rechtschreibreform sorgt jedenfalls dafür, dass die Duden wieder häufiger aufgeschlagen werden müssen),
    Boeing

    Hallo Shilara,


    du schreibst:
    "... da kann mich zumindestens an dem Hauptseminarstag meine Mutter zur Not mit Krücken hinfahren"


    Nein, davon solltest du Abstand halten. Wenn du krank geschrieben bist, hast du im Seminar nichts verloren. (Falls ich mich irre, bitte ich um Aufklärung!) Als ich wegen einer Blasenentzündung krank geschrieben war und beim Seminar auftauchte, habe ich ziemlichen Ärger bekommen. (Wegen Versicherungsschutz und so!)


    Halte dich lieber an den Rat der anderen Forenmitglieder: Alles zu seiner Zeit, erst OP, dann Ref.


    Mit nur einem Bein (das klingt jetzt makaber, soll aber nur wachrütteln!) ist das mit dem Ref. auch nicht so gut zu machen.
    Also, Kopf hoch und lass die OP machen.
    Viel Erfolg dazu und dann viel Spaß im Ref.
    Liebe Grüße, Boeing

    Hallo Nele,


    genau das meine ich doch. Es sei denn, du wolltest einem Religionslehrer per se seinen Glauben absprechen. Mir ging es nur darum vor einer Vereinnahmung zu warnen. Priester dürfen das gerne in den Gottesdiensten tun, denn sie haben ja meist mit Gleichgesinnten zu tun (zumindest stimmt die grobe Linie überein).


    Religionslehrer - vor allem am Anfang ihrer Karriere - neigen aber manchmal dazu, ihren eigenen Glauben als so selbstverständlich und allgemeingültig zu halten, dass ihnen das "wir" auch mal rausrutscht.
    Wenn mich Schüler fragen, nehme ich selbstverständlich auch zu meinem Glauben und meinen Glaubenszweifeln Stellung. Denn ich muss ja auch "glaubwürdig" sein.


    Liebe Grüße, Boeing

    Hallo zusammen,


    wenn das auch für NRW gilt (Lehrplan für Hauptschule auch für Förderschule L), dann kann ich sagen, dass wir mit der Reihe Reli aus dem Kösel-Verlag gute Erfahrungen machen. Manche Texte sollten dann vielleicht etwas vereinfacht werden, da sie auch bei unseren schwächeren Schülern noch auf Verständnisprobleme treffen. Dies hängt allerdings auch von der religiösen Sozialisation ab.


    Ich wünsche dir viel Spaß und lass dir vor allem nicht von den Schülern deinen Glauben kaputtreden oder kaputtlachen.
    Ein Tipp:
    Rede nicht unbedingt vor einer Schülergruppe, die du nicht gut kennst von "wir glauben", denn viele der Schüler fühlen sich erst einmal nicht davon angesprochen.


    Liebe Grüße, Boeing

    Guten Abend,


    ich hatte vor einigen Jahren an meiner Hauptschule im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts (7. Klasse) das Fach "Soziales Lernen": unter der Hand hieß das "Spielen".
    Ich hatte verschiedene Aspekte:
    - Gruppenspiele (alle zusammen: z. B. Werwolf, Tabu, Krimirätsel, Activity)
    - Kleingruppenaktionen (die Schüler suchten sich in Kleingruppen je ein Spiel aus - ich habe ein sehr großes Repertoire, da wir als Familie sehr gerne spielen)
    - Alte Spiele (oder auch Schulhofspiele)
    - Vorstellung eigener Spiele (haben die Schüler dann mitgebracht)
    - Erstellung von Spielregeln (wird an der Grundschule - vor allem in der zweiten Klasse - wohl nicht so gut klappen)
    - Bewertung von Spielen (auch für die Schülerzeitung)
    - Spiele erfinden oder Spiele überarbeiten


    Die (Doppel-)Stunden waren zwar oft sehr anstrengend - es war eine große Gruppe - aber es hat sehr viel Spaß gemacht. Viele Kinder spielen zu Hause sehr selten, sind aber dankbar dafür, dass sie spielen dürfen. Manche waren sehr begierig immer wieder neue Spiele kennen zu lernen, manche wollten immer nur ein Spiel spielen. Für einige war es etwas total Neues, dass Lehrer auch spielen. Meistens war ich nur Spieleanleiterin, aber manchmal hatte ich auch den Luxus mitspielen zu dürfen (vor allem bei Activity - ich liebe Pantomime).


    Wenn du gerne noch weitere, konkretere Spielideen für die Grundschule suchst, kann ich dir da behilflich sein. Wie gesagt: Unser Regal, nein, die Regale sind gut gefüllt. Denke aber bei den Kleinen auch an die notwendigen Bewegungsspiele (die Sportlehrer werden es dir danken),
    liebe Grüße, Boeing

    Guten Abend,


    ich arbeite zwar an einer Hauptschule, aber...
    Vielleicht sind Hauptschuleltern nicht mehr so mitteilsam? Ich gebe meine Telefonnummer in meiner Klasse bekannt, in anderen Klassen verweise ich auf das Telefonbuch. Da ich einen seltenen Nachnamen habe, bin ich für alle erreichbar. Ich bin ehrenamtlich aktiv und möchte auch für diese Zwecke erreichbar sein, deshalb haben wir einen ganz normalen Telefonbucheintrag. In einem Dorf kennt sowieso jeder fast jeden und so wäre das mit Geheimhaltung kaum möglich.
    Einer meiner Schüler (ein 100prozentiger) rief mich mehrmals wegen der Hausaufgaben an. Ich musste ihm nur einmal sehr deutlich sagen, dass mich das nervt, dann hat er darauf verzichtet - ohne beleidigt zu sein.
    Meine Klassenpflegschaftsvorsitzende ruft manchmal an - aber ich kann entscheiden, ob ich das Gespräch sofort entgegennehme oder den AB beanspruche (manchmal fungieren auch meine beiden Männer - so zwischen 12 und 50! als AB).
    Für mich ist das so eine gute Lösung, aber ich weiß von Kollegen anderer Schulen und Schulformen - auch an anderen Orten, dass sie Geheimnummern haben und von Eltern auch belästigt werden. Und zwar im Sinne einer strafrechtlich relevanten Belästigung/Nötigung.


    Liebe Grüße, Boeing

    Guten Abend - und nicht neidisch werden,


    ich hatte drei tolle erste Wochen nach den Ferien. Meine Klasse ist im Praktikum. Für mich bedeutet das:
    sehr wenig Unterricht (ca. 6 Stunden, da ich fast alles andere in unserem Jahrgang unterrichte)
    viele Praktikumsbesuche (ca.45 in drei Wochen)
    Für mich war das sehr erholsam: Man gewinnt Einblicke in Betriebe, lernt andere Seiten der Schüler kennen, kann sich ausführlich mit einzelnen Schülern beschäftigen und ist vor allem selbst wieder neugierig (ach ne, Frauen sind ja wissbegierig :)), und kann beratend tätig werden.
    Am Montag geht es auf Klassenfahrt. Danach nur noch vier Wochen, die dann aber voll gepackt sind mit Klassenarbeiten, Konferenzen u. ä.


    Die Archivarbeit (von der ich immer träume) gelingt mir nur bedingt. Da ich die meisten Stunden in meiner Klasse habe, wiederholt sich bei mir (bis auf Mathe - da wechselt aber leider häufiger das Mathebuch und Religion - und da muss man sehr oft kreativ die eigenen Vorarbeiten überarbeiten) alles nur alle sechs Jahre. Das ist im Fach Deutsch fast eine ganze Generation (wir haben erst seit ca. 2 Jahren brauchbare Arbeitspläne). Deshalb freue ich mich immer wieder über kooperative Kollegen, die auch Teamarbeit schätzen.


    Liebe Grüße, Boeing

    Hallo - ich mische mich jetzt mal ein,


    ich habe nur die ersten vier Seiten gelesen, aber ich bin jetzt schon ganz kribbelig.
    Einmal habe ich doch tatsächlich mal gelesen, dass es sogar andere Schulformen gibt, deren Lehrer auch nicht über ihre Zusatzbelastungen klagen. Deshalb will ich auch mal mitklagen.
    Ich unterrichte an einer Hauptschule (trotz Sek I/II) mit zwei studierten Fächern (Deutsch, Religion). Zusätzlich unterrichte ich noch Mathematik, Geschichte, Erdkunde, Wirtschaftslehre. Zeitweise durfte ich noch in Kunst und Musik "aushelfen".
    Ja - die Deutscharbeiten mögen weniger umfangreich als am Gymnasium sein (zumindest in den höheren Klassen) - - aber: wir benötigen leider mindestens soviel Rot wie die Gymnasialkollegen (Fehlerkorrektur und positive Rückmeldung).
    Ja - der fachwissenschaftliche Aspekt ist niedriger anzusiedeln als am Gymnasium (abgesehen von den 10 B-Klassen, die ja zumindest auf Realschulniveau angesiedelt sind) - - aber: es gibt kaum einen Hauptschullehrer, der nur zwei (oder drei) Fächer unterrichtet.
    Da wir das Klassenlehrerprinzip verfolgen, verbringen wir viel Zeit (zur pädagogischen Arbeit und zur Wissensvermittlung) in unseren eigenen Klassen.
    Zur Zeit habe ich nur drei Korrekturgruppen (bin durch verschiedene Verwaltungsaufgaben nicht mehr bei voller Unterrichtsverpflichtung). Aber es gab auch Jahre, da hatte ich 6 Korrekturgruppen!
    Hauptschullehrer (in NRW) verdienen deutlich weniger als Gymnasiallehrer, haben mehr schwierige Schüler und unterrichten viel mehr verschiedene Fächer (die Mehrarbeit durch die Erarbeitung des fachfremden Stoffs ist dabei noch nicht einmal mitbedacht) und haben viel weniger Chancen auf Beförderungsstellen (wenn man nicht sofort in der Schulleitung arbeiten will). Außerdem ist die wöchentliche Stundenzahl immer (wie auch in der Grundschule) am höchsten.
    In einem Jahr ohne Klassenleitung und ohne Korrekturfach hätte ich ja glücklich und zufrieden sein können. Aber ich war überwiegend genervt. Nur "Nebenfächer" zu unterrichten ist sehr anstrengend. Die Vermutung, dass Sportlehrer am meisten davon betroffen sind, zu motivieren, bzw. nicht ernst genommen zu werden, kann ich so nicht bestätigen. Das gilt - meiner Meinung nach - noch viel mehr für Religionslehrer. Mein Traumplan wären fünf Mathegruppen und Deutsch in meiner Klasse (also auch Klassenleitung), dann hätte ich zwar viele Korrekturen, aber auch sehr viele Vorteile (ernsthaftes Arbeiten, keine Motivationsprobleme, weniger Vorbereitung).
    Bei uns gibt es Entlastungsstunden (Verfügungsstunden) für zusätzliche Belastungen: z. B. Chemiesammlung, Computerraumbetreuung, Deutschfachleitung (Unterstützung der Deutschkollegen bei der Sprachförderung und der individuellen Förderung). Wir haben eine Kollegin, die in jedem Jahr sieben Korrekturgruppen hat, aber andererseits auch nicht bereit ist, ein "Nebenfach" zu unterrichten. Warum?
    Ich mag nicht darüber streiten, wer wie viel zu arbeiten hat. Letztendlich ist es immer davon abhängig, wie viel Zeit und Engagement man einsetzen will. Wir arbeiten mittlerweile sehr viel im Team, um uns die Arbeit zu erleichtern.
    Nachdenklich macht es mich aber, wenn ich - bei viel Einsatz (wer besucht seine Schüler schon zweimal im Praktikum) - von Kollegen belächelt werde.
    Ich arbeite sehr gerne an der Hauptschule (solange uns das dreigliedrige Schulsystem noch dieses ermöglicht, und es keine Verlängerung der Grundschulzeit gibt).
    Seid einfach fair zueinander - jeder hat viel Arbeit. Das gegenseitige Aufrechnen führt nur zu Unmut und der behindert mehr als das er nutzt. "Fauleren" Kollegen kann man mal ein "bisschen" auf die Füße treten, aber ändern werden wir sie kaum.
    Also: Behaltet euren Spaß an der Arbeit, das Jammern sollte nicht unseren Alltag beherrschen. Das färbt irgendwann auch auf die Schüler ab.
    Noch ein Tipp: Die Steuerrungsgruppe einer Schule, der Lehrerrat oder die Stundenplanmacher könnten auf eine ausgewogene Verteilung achten (die Schüler und die Kollegen im Blick halten). Bei uns klappt das ganz gut.
    Liebe Grüße, Boeing (die auch nicht immer zufrieden ist, aber trotzdem gerne mit den Schülern arbeitet)

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