Hi Snoopy64!
>Auch die Gefahr hin, dass ich gesteinigt werde:
Nö, nö, das halte ich schon aus!
>ich möchte nicht, dass meine Kinder an Lehrer geraten, die >von Selbstzweifeln getrieben in der Schule "durchhalten".
Ich wünsche mir da für meine Kinder ein Mittelmaß: Keine Lehrer, die nur Selbstzweifel haben, aber auch keine, deren Leben immer nur perfekt nach Plan verlief, denn solchen Leuten fehlt oft ein gewissen Verständnis für die unsicheren SchülerInnen, bei denen es nicht so klappt.
>Sucht euch bitte einen anderen "Job". Ich persönlich würde mir >ausschließlich Lehrer wünschen, die mit beiden Beinen im >Leben stehen und sich im Idealfall für diesen Beruf berufen >fühlen.
Bei mir geht es erst mal uns Referendariat. Ich denke mal, wenn ich das noch zwei Monate durchhalte, werde ich den Kindern auch nicht sooo viel schaden... Dann habe ich genug Zeit zum Überlegen, was ich will, ich mache dann eh eine Familienpause.
Aber, wie viele andere weiß ich halt noch nicht so genau, ob es wirklich nicht der Lehrerberuf ist, für den ich nicht geeignet bin, oder ob es eben nicht doch nur das Referendariat ist. Mir haben halt schon so viele "fertige" Kollegen gesagt, dass das Referendariat viel anstrengender ist als die Arbeit hinterher. Und die gaben durchaus zu, dass gerade eine volle Stelle auch kein Kinderspiel ist. (Oder meinetwegen eine Teilzeitstelle plus Familie.) Aber es ist wohl eben eine andere Art der Belastung.
>Und nach finnischem Vorbild dürfen es gerne auch "die >Besten" sein.
Ach, über Finnland wird ja jetzt so viel geschrieben... Und ob die Leute sich da wirklich alle so auskennen? Und ob so eine Studie an Regelschulen mir was sagt, wo ich mit Geistigbehinderten arbeite? Über die habe ich nur mal so eine kleine Bemerkung gelesen, dass es in Finnland nur noch wenige Sonderschulen gibt. Aber in den wenigen werden gerade "unsere" Schüler sein, schätze ich mal. Ich weiß nur das über Finnland, was ich in den letzten Monaten z. B. in der GEW-Zeitschrift gelesen habe.
Ich habe gelesen, dass der Lehrerberuf in Finnland sehr viel höher angesehen ist als bei uns. Das gefällt mir sehr gut. Aber zu den "besten", die dort angeblich LehrerIn werden: Die werden doch auch nur nach guten Schulnoten ausgewählt, soweit ich weiß. Was sagt denn das bitte darüber aus, ob jemand z. B. mit verhaltensauffälligen, behinderten Kindern aus schwierigen sozialen Verhältnissen klar kommt?
>Denkt doch bitte auch mal an eure zukünftigen Schüler und >was ihr denen zumutet.
Ich denke mal, die Referendare, die sich hier so mit Selbstzweifeln quälen denken eher zuviel über alles nach, sicher auch über die Schüler. Man schreibt hier halt erst mal über seine eigenen Probleme, aber deshalb hat man die Schüler nicht vergessen.
Viele Grüße
Uta