Beiträge von wossen

    Siobhan:

    Zitat

    wird man als Beamter jetzt nach Erfahrungsstufen bezahlt,


    Das gilt nur für wenige Bundesländer - für NRW z.B. gelten weiterhin Erfahrungsstufen.


    Außerden ist die Umstellung im Beamtenbereich (z.B. des Bundes) eher vorteilhaft für Beamte (im Gegensatz zur Umstellung auf Erfahrungsstufen von BAT auf TVL)

    Entchen schreibt:

    Zitat

    Der Unterschied im Nettogehalt zwischen TV-L 11 und A12 in NRW liegt bei etwa 400-500 Euro, je nach Steuerklasse und Familienstand.


    Ist höher - bitte berücksichtigen, dass die Threaderstellerin schon 39 ist - und daher in eine recht hohe Beamtenaltersstufe einsteigt (hingegen nur Erfahrungsstufe 2 oder 3 bei TVL)

    Grimhild schreibt:

    Zitat

    Für mich stellt sich nun die Frage, ob ich mich verbeamten lassen will oder in ein Angestelltenverhältnis trete.


    Die Frage stellt sich echt überhaupt nicht bzw. die Antwort ist völlig eindeutig.


    Die Mindestpension nach 5 Dienstjahren (incl. Ref.) gibt es natürlich nur bei Dienstunfähigkeit (wie auch die Rente in jungen Jahren) - aber rechne mal z.B. aus, wie lange Du als angestellte Lehrkraft arbeiten musst um allein die Mindestpension zu erreichen (Antwort: ca 30 Angestelltenjahre).


    Und dann das krass unterschiedliche Netto-Gehalt, Beihilfeanspruch (auch für Kinder und Ehepartner), Kündigungsschutz, Erwerbsunfähigkeitsschutz etc.etc.


    Da Du schon Ende 30 bist, musst Du das Gehalt der Erfahrungstufe 2 oder 3 (höher wirst Du nicht eingestuft) mit der A-Besoldung und den Alterstufen vergleichen. Das kann locker 700-900€ netto im Monat ausmachen (auch Familienzuschläge bei Beamten beachten - gibts bei Angestellten nicht mehr).

    Koag schreibt:

    Zitat

    PS: Weiß jemand, wer die Einstufung macht? Wenn Personalrat, wo sitzt der - bei der BR?


    Nö, die macht der Arbeitgeber nach eigenem Gutdünken.


    Willkommen in der TVL-Welt!

    Alles klar, hatte ich nicht im Kopf, dass Du schon 5 Jahre dabei bist.


    Bei OBAS könnte halt ein Problem sein, dass man mit völlig neuen Anforderungen auf sehr vielen Ebenen konfrontiert ist - verständlicherweise ein bißchen verpeilt unjd ungeschickt ist: und zack sind dann auch Probleme im Kollegium (oder mit der Schulleitung) sehr gut denkbar.


    Als Vertretungslehrer reichts halt i.d.R., wenn Du Deinen Unterricht machst und nicht sonderlich auffällst - Du wirst dann i.d.R. nicht weiter intensiv beobachtet, weil auch kein Bewertungszwang da ist. Und bei PEF ist ja auch ein quasi Automatismus da - nur das der zur Festanstellung führt


    Bei OBAS muss der SL ne 2. Stex-Beurteilung schreiben (das ist sicherlich de facto was anderes als ne PEF-Beurteilung), man muss unglaublich viel koordinieren (und um Schulabwesenheiten zu Ausbildungszwecken kämpfen) usw. Da ist ein viel größeres Problempotenzial da....(und man wird glaich reingeschmissen in verschiedene Kontexte).


    Und dann ist mit Sicherheit das 'Seminar' entschieden brisanter als bei PEF...


    Sonnenkönigin: Naja, Ref. war traumatisch - da wirklich Sachen mitbekommen ;( (lief aber auch bei vielen stressig aber problemlos ab)

    PikSieben schreibt:

    Zitat

    Bei mir als Quereinsteigerin ist es so


    Ich spreche die ganze Zeit aber nur von OBAS.


    Pädagogische Einführung ist eine ganz andere Geschichte (da gehts ja auch nicht um Verbeamtung).


    Eins ist doch ganz klar: Wenn man ohnehin nicht mehr verbeamtet werden kann, ist es fast wahnwitzig, OBAS statt PEF zu machen (die Gehaltsunterschiede im Angestelltenbereich sind ja nun wirklich marginal - und Karriere völlig unattraktiv: da bleibt ja viel mehr übrig, wenn man einen 400€ Job neben der Schule macht als wenn man den mit OBAS möglichen Aufstieg nach TVL 14 anstrebt. TVL 15 ist als Angestellter eh kaum drin - und die Bezahlung ist gegenüber A15 oder auch A13 ja eine Demütigung, die man wirklich nicht haben muss)


    PEF ist ja nun eingeführt - wie ich das so am Rande mitbekommen habe, hat das den Ruf, zwar auch stressig, aber durchaus machbar zu sein.


    Da gehts halt um kein Staatsexamen.

    Sonnenkönigin schreibt:

    Zitat

    . Wieso kann es trotzdem die Hölle sein, Wossen? Kapier ich nicht - meinst du die Arroganz der Kollegen - konnte ich bisher nicht feststellen und wenn doch, komme ich damit schon klar.


    Ach weißt Du, es gibt eine professionelle Lehrerfreundlichkeit, mich würde sehr überraschen bzw. es wäre ungewöhnlich, wenn man nach den ersten Eindrücken weiß: oh, das ist aber ein mieses Kollegium.


    Einen Riesenvorteil hat OBAS natürlich: man hat kaum/oder sehr wenig Ausbildungsunterricht (...das kann natürlich auch ein Riesennachteil sein).


    Aber der Vorteil des OBASlers ist natürlich, dass er gebraucht wird (das ist bei Refs häufig keineswegs der Fall).


    Sonnenkönigin:

    Zitat

    konnte ich bisher nicht feststellen und wenn doch, komme ich damit schon klar.


    Jaja, wenn ich das recht sehe, hast Du ja auch noch nicht angefangen. ;)


    Aber ich will jetzt keine Angst machen, kann natürlich auch wirklich alles ganz klasse werden. Wollte nur zum Ausdruck bringen, dass in der Ausbildung zum Lehrer nicht nur die Anerkennungsbürokratie schwierig sein kann (...und wie die schulische/kollegiale Situation ist, das stellt man erst nach einiger Zeit fest).

    Lolalupe schreibt.

    Zitat

    und ich denke, wenn man in den zwei Jahren an irgend etwas kaputt geht, dann nicht an den Schülern oder an zu viel Anforderungen, sondern daran, dass einem das Rückgrat gebrochen wird, bevor das Fell dick genug ist, um das Rückgrat zu ersetzen ... böse


    Jau - so sehe ich das in der Tendenz auch!


    Aber unterschätzt bitte nicht die Schüler und die Anforderungen.


    Aber: man kann mit den Schülern super klarkommen, ordentlichen/eigentlcih akzeptablen Unterricht machen (beides schon schwer genug) - aber trotzdem die Hölle auf Erden haben.

    Sönnenkönigin schreibt:

    Zitat

    Sorry, wossen, aber finde das ziemlich dämlich! Zuviel Selbstbewusstsein. Die trampeln doch auf unserem Selbstbewusstsein ohne Ende herum ...


    Das hast Du in einen völlig falschen Hals bekommen ;)


    Natürlich trampeln die darauf - nur: man ist völlig wehrlos. Ausbildung in der Schule heisst demütig sein - oder gehen.


    Muss nicht immer so sein, aber jeder, der ein Ref. gemacht hat (bzw. die kommenden OBAS-Absolventen ), weiß, was es für Scheixxkonstellationen geben kann - es ist einfach nur widerwärtig (einen Vorgeschmack kriegst Du jetzt ja leider)


    Ps. Guck Dir mal diesen Thread an: Link


    Willkommen in der Schule! (Gym. i.d.R. insbesondere)! (teilweise wird das hier etwas naiv gesehen).


    Ps. Ich bin für die generelle Referendariatspflicht (Ausnahme langjährige Lehrkräfte) mit Verkürzungsmöglichkeiten und gegen die Möglichkeit der OBAS - aber aus Fürsorge für die OBASler.

    step:

    Zitat

    mit den angeblich lt. OBAS nicht möglichen zwei Ausbildungsschulen (obwohl es bereits praktiziert wird)


    Nuja, das mit den zwei Ausbildungsschulen, das kann ich noch irgendwie nachvollziehen (mit englischen Abschlüssen kenne ich mich nicht aus).


    Vor zuviel Selbstbewußtsein möchte ich aber such warnen: Referendare sind rechtlich relativ gut geschützt, da sie Beamte auf Zeit sind. Im ersten Jahr sind sie nur sehr schwer rausschmeissbar.


    Auch wenn es massiven Ärger mit der Schule gibt, ist das keineswegs das 'Aus'.


    Das müsste bei OBAS anders sein....ist halt ein (sehr schwacher) Angestelltenstatus, der Externen des Schulsystems gewährt wird (auf so eine Art 'Probe').


    Ob sich da jeder Personalrat so ins Zeug legt....?


    Kann da einer was zu sagen, wie schnell man bei ObAS in der Praxis wieder 'gegangen' werden kann?


    Ps. Die Anmerkung gilt natürlich nicht für OBASler, die schon jahrelang im Schulsystem auf fester Stelle sind - den 'echten Kollegen' (aus der Sicht der Beamtenschaft) gilt natürlich i.d.R. auf allen Ebenen die Unterstützung.

    So0nnenkönigin:

    Zitat

    Hi Wossen, bist du eigentlich ausgebildeter Lehrer?


    Yepp- mit klassischem Weg.


    Ist aber ganz interessant (und bisweilen auch amüsant) 'bei Euch' ein wenig mitzulesen.


    Sönnenkönigin schreibt:

    Zitat

    Aber das mit der Sitzordnung würde ich nicht so krass sehen - ist nur in extrem konservativen Kollegien der Fall


    Kommt v.a. auf die räumliche Situation an - ich war bislang nur an solchen Schulen. Das bildet sich aber eher automatisch heraus.


    Wenn feste Plätze (bzw. ein fester Bereich/Tischgruppe, in dem man sich aufhält), dann kommt es es automatisch zur Segregation, da im Bereich der Reffis und 'sonstigen' Lehrkräfte halt die größte Fluktuation da ist.


    Der Referendarstisch ist aber doch wirklich eine gängiges Element in deutschen Lehrerzimmern (wenn es einzelne Tischgruppen im Lehrerzimmer gibt).


    Auch alt/jung Trennung ist doch nicht unüblich.

    step:

    Zitat

    ... und erst zum Schluß macht er den Unterricht regelmäßig ohne Mentor alleine in der Klasse.


    Naja, der Ref. übernimmt nach einem halben Jahr schon in eigener Verantwortung Klassen über die gesamte Unterrichtszeit (ohne 'Publikum')


    Eine interessante Frage (und sehr aussagekräftig!) ist es, wo der OBASler im Lehrerzimmer plaziert ist.


    An meinem Gym gibt es keine OBASler (lehnt die Schulleitung trotz Bedarf in einem Fach ab), die Vertretungslehrer sind allesamt am Reftisch plaziert.


    Wo ihr im Lehrerzimmer sitzt, das deutet schon am Anfang auf die euch zugedachte Stellung im Kollegium hin ;)

    Brick in the wall:

    Zitat

    Schüler interessieren sich relativ wenig für echte oder vermeintliche Hierarchein im Kollegium, solange sie es nicht mit Praktikanten oder Schulleitern zu tun haben. Bei uns ist es so üblich, dass sich neue Kollegiumsmiglieder selber vorstellen, da kann dann jeder sagen, was er will.


    Naja, die Frage ist schon berechtigt - Refs haben da schon häufig Akzeptanzprobleme. Aufgrund des Ausbildungsunterrichts ist auch für die Schüler ihr 'Lehrlingsdasein' ja offensichtlich....(und das wirkt sich auch aus, wenn sie selbst eine Klasse übernehmen).


    Mit OBAS ist man ja eigentlich qua Stelle Lehrer (anders als ein Referendar), von daher würde ich den eigenen Status bei der Vorstellung in der Klasse gar nicht thematisieren: ist auch zu kompliziert für die Schüler.


    Also: gar nix sagen....

    Sonnenkönigin schreibt:

    Zitat

    Die SL meinte, dass sie mittlerweile lieber Seiteinsteiger nimmt (sofern sie an der Schule die Kapazität haben, sie auszubilden), weil die Regelbewerber nicht mal erscheinen würden.


    Spanisch ist in NRW ein extremes Mangelfach mit Nachfrageboom von Seiten der SuS, für das es in NRW nur wenige voll ausgebildete Lehrkräfte gibt. Da Sonnenkönigin auch noch mit Englisch ein recht gutes Fach hat, würde ich ihre Erfahrungen in keinster Weise generalisieren für anderer Fächer/Facherkombinationen.


    Zudem macht es wenig Sinn einen Spanischlehrer einzustellen - und nicht in der Sek II einzusetzen, da sehr häufig das Fach erst ab Klasse 11 wählbar ist. Die Option lautet für die Schulleiter also: kein Spanischunterricht in der Oberstufe oder Unterricht durch eine nicht ausgebildete Lehrkraft.

    Cubanita:

    Zitat

    Genau, es geht ja darum, zusätzlich aufgebrachte Kosten für die Arbeit wenigstens teilweise mildern und ausgleichen zu können.


    Das ist halt die Kritik an der steuerlichen Absetzbarkeit in seiner tadierten Form: das es sich primär um 'Mitnahmeeffekte' eh gut gestellter (z.B.) Lehrkräfte handelt.


    Ohne Zweifel gibt es X Lehrkräfte, die ihre Arbeit und Vorbereitung ordentlich machen, ohne finanziell in der Lage zu sein, sich Wohnraum zu leisten, der den Bedingungen des Finanzamtes entspäche.

    Das Problem bei dem Ganzen ist natürlich, dass die recht strikten Anforderungen an ein Arbeitszimmer weiter gelten.


    Schlecht verdienende Lehrer, die sich entsprechenden Wohnraum nicht leisten können bleiben ausgeschlossen.


    Polemisch gesagt: eine Subventionierung von Lehrkräften, die eh besser gestellt sind (sei es durch eine großzügige Mietwohnung oder ein erbautes Eigenheim).


    Der angestellte Hauptschullehrer mit seinen z.B. 1600€ netto hat von einer steuerlichen Absetzbarkeit i.d.R. nichts....(und muss auch seinen Unterricht vorbereiten)

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