Absolute Grundvoraussetzung für 'leistungsorientierte' Bezahlung im Lehrerberuf ist zunächst einmal die Abschaffung des Beamtenstatus. Schon allein deshalb, weil es nur ein allgemeines/einheitliches Beamtenrecht gibt, keines speziell für Lehrer.
Okay, macht man das - THEORETISCH recht einfach machbar für Neueinstellungen, allerdings müssten sich alle 16 Bundesländer einig sein (und das über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten). Das ist anders als z.B. bei der Postprivatisierung. Da fängt es ja schon an, eigentlich sollten nach der Wende die 5 neuen Bundesländer Vorreiter sein bei der Abschaffung der Verbeamtung von Lehrern - nuja, gegenwärtig verbeamten alle....Da wurde eine historische Chance verpasst...
Die Rechtsprechung/Richterschaft ist in Deutschland zudem ein absolute Säule des Berufsbeamtentums, das zu dem über eine prächtige Lobby verfügt - da scheut vor einem breitflächigen Parallelbetrieb (neueingestellte tarifbeschäftigte Lehrer/verbeamteter Altbestand) fast jeder zurück (auch Berlin und östliche Bundesländer, die zwischenzeitlich nicht verbeamteten, haben ja z.B. die Rechte. Privilegien, Beschäftigungsbedingungen des verbeamteten Lehreraltbestands in keinster Weise angerührt)
Leistungsorientierte Bezahlung ist allerdings auch im Tarifbeschäftigtenverhältnis im ÖD fast unmöglich - groß verkauft wurde die Umstellung von BAT zu TVL/TVöD als nunmehriges Tarifsystem mit starken leistungsgerechten Elementen - in der Praxis hat es sich als das leistungsfeindlichstes System erwiesen, dass man sich nur denken kann (wo man sogar durch eine Höhergruppierung mittelfristige Gehaltseinbußen erleiden kann)
Prinzipiell finde ich das Grundanliegen der Jungen Liberalen völlig korrekt, es ist natürlich bei den gegenwärtigen rechtlich-politischen Grundstrukturen der Bundesrepublik politisch/rechtlich nicht realisierbar (...aber diese Nichtrealisierbarkeit sollte eigentlich sehr zu denken geben!!) -