Beiträge von wossen

    Die bundeslandspezifischen Bestimmungen stehen natürlich in den jeweils länderspezifischen Einstellungsverordnungen für Refis (die auf jeder Homepage von Ländereinstellungsbehördern verlinkt ist).


    Erstmal einschlägige Bestimmungen/Gesetze lesen...(spart viele nachfragen bei Gewerkschaften usw. - bei Unklarheiten am besten Einstellungsbehörde anrufen, die trifft die relevanten Entscheidungen)

    Mathemann schreibt:

    Zitat

    Auf jeden Fall müsste aber eine Anstellung (TV-H) möglich sein.


    Was wenig bekannt ist: auch für Tarifbeschäftigte ist eine Einstellungsuntersuchung möglich - diese kann sogar schärfere Kriterien haben als für die Verbeamtung bzw. gar keine Kriterien (man ist halt als Tarifbeschäftigter im Einstellungsverfahren quasi rechtlich ungeschützt)


    Von daher ganz vorsichtig sein mit Angaben, dass man aus gesundheitlichen Gründen keine Verbeamtung anstrebt. Am Besten nicht erwähnen.

    Vielleicht wollen die Dir auch so nahelegen, einen Antrag auf 24 Monate Refzeit zu stellen, falls Du 18 Monate bekommen hast (ist auch noch eine Zeitlang nach Refbeginn möglich, wenn kein Praxissemester absolviert). Macht mich etwas stutzig, dass die Anmerkung auch vom Seminar gekommen ist.

    Aha, vielleicht ist Dein Studienseminar sauer darauf, dass das Ministerium eine liberale Anerkennungspraxis hast.


    Was ich nicht verstehe, Du absolvierst doch 24 Monate Vorbereitungsdienst (ohne Praxissemester) statt 18 Monate (mit Praxissemester)?. Das ist doch Kompensation genug. Oder haben die Dir auch nur 18 Monate gegeben? (das wäre eine neue Praxis, die vielleicht im Seminar nicht so gut ankommt)


    Wenn Du keinerlei praktischen Anlass geboten hast (kann ja nicht der Fall sein, falls Du zum 1. Februar angefangen hast), dann musste jetzt einfach den Unmut über Entscheidungen vorgesetzter Behörden ausbaden.


    Thüringer Provinz (vor allem die, aber nicht nur) kann sicherlich schwieriges Geläuf für 'Fremde' sein (muss es aber keineswegs sein). Aber in Thüringen isses so, dass Hunde die bellen, nicht unbedingt beißen

    Na, herzlichen Glückwunsch, da biste ja an der richtigen Refschule...(natürlich ironisch gemeint) Hab im Westen (NRW) Ref. gemacht, in Thüringen aber einigermaßen Überblick.


    Thüringer Schulen sind halt oftmals wenig ausbildungsbereit (vor allem, wenn man den Schulen keinen Nutzen bringt - und dann noch eine 'fremde Wessi', die bestimmt nach dem Ref wieder abhaut), der Unwille wird dann halt durch solche Sprüche artikuliert.


    Würd ich nicht so ernst nehmen....(bist offensichtlich an der Schule nicht so willkommen, musste dich mit arrangieren...und wenig Angriffsflächen bieten)


    Nehme mal stark an, das kommt von Schul- und nicht von Studienseminarseite.

    Es gibt schon einige Unterschiede, so dass es Soviet-Russland nicht mehr gibt....


    Die Geschichte der DDR liegt ja nun übrigens wie ein aufgeschlagenes Buch vor uns, es entpuppte sich als weitgehend defensiv orientierter Staat, der sich permanent bedroht sah (das hat Adenauer einst auch anders dargestellt)

    Ich bin etwas erstaunt über die Notenfixierung...


    Wichtig ist erstmal, ob Du selbst (!) glaubst, die fachliche Souveränität zu besitzen, Deine Fächer an einem Gymnasium zu unterrichten.


    Wenn das positiv ausfällt, sind Noten eigentlich fürs Ref. egal.


    In meinem Studienseminar kannten die Fachleiter gar nicht unsere Noten vom 1. Stex., das wurde explizit gesagt - alles vorher, sei Ihnen egal

    Könnte es sein, dass einfach bei vielen Leuten, die sich für berufliches Lehramt entscheiden, eine größere Affinität zum Fach Mathe besteht als z.B beim gymnasialen Lehramt?


    Viele Wirtschaftsfächer enthalten ja auch mathematische Inhalte - von so Sachen wie Maschinenbau ganz so schweigen. Das ist beim gymnasialen Lehramt ja eigentlich nur bei Physik der Fall, denke ich mal (na gut, in Sozialwissenschaften vll bisweilen ein bissel Statistik, aber das ist i.d.R. auch für 'Untalentierte' machbar).


    Von daher wäre eigentlich gar nicht so erstaunlich, wenn der Mathelehrermangel im beruflichem Lehramt nicht so ausgeprägt wäre wie uin anderen Lehrämtern.

    Nuja, so etwas bezieht sich eher z.B. auf Schizophrenie (mit seiner hohen Vererblichkeit), wenn Du ZUDEM schonmal in psychiatrischer Behandlung gewesen wärst, dann würden die schon hellhörig werden.


    Eine Brustkrebsdiagnose Deiner Mutter wird mit Sicherheit irrelevant für eine Verbeamtung sein.

    qchn: weiß ja nicht, ob ich einen Schwerpunkt darauf legen würde, zu lernen, wie man bei der Polizei keine Aussage macht :staun:


    Aber Strafmündigkeit, Jugendknäste, Jugendschutzgesetze usw, sind reichhaltige Felder (oder auch Dilemmageschichten: Soll ich einen Freund anzeigen oder so)


    Verbraucherrecht ist klar: Rückgaberecht (da gibt es für die SuS sachen, die sie erstaunen), Internetshopping usw.


    Ein schönes Thema ist noch Wohnung: Wohnungssuche (Auswertung von Inseraten). wo möchte man leben, Nebenkosten; staatliche Unterstützungen für Menschen, die bei ihren Eltern ausziehen möchten, wie (und mit wem und wo) möchte ich wohnen


    Diese rechtlichen Themen sind häufig im Lehrplan nicht klar verankert, da Sozialkunde Rechtswissenschaft nicht als Bezugsdisziplin hat (und in den östlichen Bundesländern auch Wirtschaft nicht) - es empfielt sich aber unbedingt mit einem Sozialkundelehrer Rücksprache zu halten - bemerkenswerterweise befindet sich in Sozalkundebüchern oft Material, obwohl die Thematiken gar nicht richtlinienkonform sind (sagt ja was über die Attraktivität der Themen aus)


    Auch Migration ist i.d.R. ein dankbares Thema (auch hier vergewissern, ob die SuS das schon gemacht haben)

    Ja, es könnte durchaus sein, dass man im Praktikum am ehesten darauf angesprochen wird, weil die Beziehung 'unverbindlich' ist.


    Im Ref. hingegen hat das immer den Hauch eines 'Angriffs' und vor allem könnte der Eindruck entstehen, dass ein Tattoo mit einer Bewertung des Refs zusammenhängt (Voreingenommenheit oder gar 'Befangenheit' usw.) Und nuja, einen Kollegen spricht man nicht drauf an...

    Verbeamtet oder nicht spielt doch bei der Thematik hier gar keine Rolle...Auch für tarifbeschäftigte Lehrkräfte gelten adäquate Leitsätze (die sogar per Arbeitsrecht leichter durchzusetzen wäre als im doch insgesamt sehr schützenden Verwaltungsrecht)..


    Es wird immer so getan, als könnten Tarifbeschäftigte tun und lassen, was sie möchten, das ist im Öffentlichen Dienst aber keinstesfalls der Fall...(gilt auch z.B. bei problematischen politischen Mitgliedschaften oder Äußerungen)

    Nuja, man kann es so formulieren: es würde dem Betreffenden gegenüber nicht offen kommuniziert werden (jedenfalls nur bei Extremtattoos), von daher wären Interviews nicht sonderlich ertragreich (obwohL...es kommt auf die Fragestellung der Arbeit an)


    Eien Masterarbeit zu dem Thema könnte ich aber mir aber sehr gut vorstellen, vor allem unter Berücksichtigung historischer Aspekte (auch Wandel von Verhaltenserwartungen an Lehrkräfte - im Beamtenbereich ist das ja bei Polizisten immer noch ein durchaus kontroverses Thema)


    Edit: ahja, Catanias Hinweis auf Schülererwartungen ist auch interessant

    Ich schrieb jetzt nix von Einstellungschancen, sondern von Sinnhaftigkeit...;)


    Chilli: Ja, ist schon etwas speziell, wenn man sich als 19jähriger oder so entscheidet, sein Leben lang primär Berufsvorbereitungsklassen im schulischen Kontext zu unterrichten....auch dieser ganze esE-Boom.... Traditionell war es eigentlich so, dass der GE-Bereich in der Sonderpädagogik der von den Studierenden nachgefragteste Förderschwerpunkt war...(und an L oder esE Schulen ist man oft 'reingerutscht', da der GE-Bereich halt begehrt ist/war)


    Das mit dieser neuen 'Sonderpädagogik als bloßes Fach' statt als eigenes Lehramt, eine Deprofessionalisierung der Sonderpädagogik verbunden ist, ist klar.


    Bis vor einigen Jahren war es aber auch äußerst schwer, einen Sonderpädagogik-Studienplatz zu bekommen (das war vll. nicht nur schlecht)

    Es ist aber nun doch sehr vorteilhaft, wenn man ein Unterrichtsfach hat, dass auch für SuS mit (ehemaligen) Förderbedarf Relevanz hat....


    Auch die ganze Didaktik in der allgemeinen Sonderpädagogik (und auch bei L) fixiert sich ja weitgehend auf Deutsch und Mathe...(etwas fachdidaktisches Know-How erleichtert enorm das Verständnis).


    Manchmal hab übrigens ich so den Eindruck, dass bei der Wahl eines 'Beifaches Sonderpädagogik' stellenstrategische Überlegungen eine große/dominante Rolle spielen (ist insbesondere bei diesem Lehramt nicht unproblematisch)

    chili: Nein, esE ist prinzipiell zielgleich (außer der Förderbedarf ist mit anderen Förderschwerpunkten kombiniert).


    Aber ist doch eigentlich egal, weil es in NRW doch offiziell gar keinen Förderschwerpunkt mehr an Berufsschulen gibt - oder??


    Nein, es gibt m.W. keinerlei Planungen oder Überlegungen (nirgendwo), Grundschullehramt oder Lehramt für Sonderpädagogik in die höhere Beamtenlaufbahn überzuleiten (die Forderung A13 für alle bezieht sich ausschließlich auf die Eingangs- und zumeist auch Endbesoldung, bei der Sonderpädagogik ist das längst überall realisiert)


    Deutsch und/oder Mathe als Fach zu haben, wäre natürlich bestimmt auch am Berufskolleg sinnvoll (Sozialpädagogik wird ja bestimmt nur in einigen Bildungsgängen der Berufsschule unterrichtet - vermutlich auch nicht unbedingt in denen der Berufsvorbereitungsklassen)

    Jo, schrieb ich ja, die haben einen praktische Nutzen für Schulleitungen und so...die haben dann halt welche, denen sie die schwierigen Klassen geben können, ohne dass die maulen könnten....


    Damit decken Sie allerdings nur ein Bruchteil der sonderpädagogischen Qualifikationen ab (können ja auch nur FSP L oder esE studieren - selbst allgemeine Sonderpädagogik nur in reduziertem Umfang), auch der sonderpädagogische Ausbildungsumfang ist ja gegenüber dem sonderpädagogischem Lehramt sehr eingeschränkt (absolvieren ja auch am BK-Seminar ihr Ref.).


    Aber das grundständige Lehramt für Sonderpädagogik ist schon stark grundschul- und Sek I orientiert, von daher ist eine sonderpädagogische Qualifizierung für Berufsschullehrer sicherlich nicht sinnlos

    Nuja, vor dem Bewerben muss man halt studieren und Ref machen....(dann kann man sich immer noch drum bekümmern).


    Eigentlich ist es relativ einfach: Wenn Du den BK-Studiengang studierst, wirst Du Berufsschullehrer (Sonderpädagogikqualifikation ersetzt ein Unterrichtsfach), wenn Du Sonderpädagogik studierst, wirst Du Sonderpädagoge (na gut, die entsprechenden Berufsschullehrer nennen sich auch so, aber eigentlich...) Wenn Du auf Berufsschullehrer studierst ,hast Du nur eine eingeschränkte Auswahl an Förderschwerpunkten zum Studieren (in Dortmund: L und esE, wenn ich mich richtig erinnere)


    Ein wesentlicher Unterschied ist es, dass Du als Berufsschullehrer in dem höheren Dienst bist, als Sonderpädadagoge im gehobenen Dienst (man wird als Sonderpädagoge allerdings im Endamt des gehobenen Dienstes eingeordnet, so dass die Anfangsbesoldungsstufe bei beiden A13 ist, aber als Sopä ist dann halt Schluss, A16 auch mit Schulleitung nicht erreichbar, über A13 i.d.R. nur mit SChulleitung, das sieht in der Berufsschule mit ihrer Unmenge an A 15-Stellen anders aus). Besoldungstechnisch wäre deshalb hinsichtlich Aufstiegschancen BK cleverer...


    Studium auf BK ist natürlich 'Sonderpädagogik light', dafür biste halt zusätzlich (eigentlich primär) Berufsschullehrer...


    Ich sehe diese ganze Sachen, wo man Sonderpädagogik nur als Ersatz für ein Unterrichtsfach hat, kritisch.....ist schon eine Deprofessionalisierung des Lehramtes (in Berlin jetzt ja der Regelfall). Schulleiter (außerhalb des Förderzentrums) finden das aber bestimmt gut, wegen der flexiblen Einsatzmöglichkeiten dieser Absolventen

    Nuja, die Aufgaben von Erziehungshilfsschulen haben ja (v.a. dank Schulauflösungen) in weiten Teilen des Landes FZ Lernen übernommen (ohne den entsprechenden Personalschlüssel bzw. die Ausstattung zu haben)


    Ahja, Teilung erleichert natürlich erheblich (wenns sich nicht grad um den Klassenteil handelt, der nicht zum Werkunterricht zugelassen wird aus Sicherheitsgründen;))


    Als Vertretungslehrerin ist man rechtlich einer unbefristeten Lehrerin gleich gestellt - wichtig ist schon, dass man nicht mit 'Betreuern' verwechselt wird. Das würde Unterricht (im Wortsinne) durchführen, meist erschweren.


    Jo, die Spannbreite an Erwartungen gegenüber Vertretungslehren variiert sicherlich auch sehr stark. Aber ist ja sehr gut, dass eine Gesprächsmöglichkeit mit einer Lehrkraft vorhanden ist....(auch möglich, dass die Schule eher eine Art 'Betreuung' der SuS will).-Bezugspunkt ist für mich immer noch so ein bissel das sehr optimistische Ausgangsposting

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