Beiträge von Kathie

    (WG darf eine Grundschulkraft in Bayern gar nicht unterrichten), ein Religions- oder Ethiklehrer, differenziert je nach Religionszugehörigkeit oder nicht.


    Wer nicht mehr aus familienpolitischen Gründen oder anderen Gegebenheiten reduzieren kann, muss seit ein paar Jahren so oder so eine Mindeststundenzahl unterrichten - ich glaube, es sind 21 Stunden.

    WG darf ein Klassenlehrer in Klasse 1 und 2 schon selbst unterrichten.

    Religion darf man aber nur mit Vocatio / Missio (oder so ähnlich) unterrichten. Für Schwimmen braucht man eine Pflichtfortbildung.


    Ach ja, und arbeitsmarktpolitische Teilzeit, da ist die Mindeststundenzahl in Bayern für Grundschulen mittlerweile bei 24. Quasi fast Vollzeit.

    Angst und Wut habe ich noch nie empfunden bei der Vergabe von Noten.

    Ich habe die Umfrage abgebrochen bei der Frage "Welche Gefühle haben Sie, wenn Sie mündliche Noten (oder war es Leistungen)? vergeben" und als Antwortmöglichkeiten gab es eben wieder nur "Freude, Angst, Wut" und noch zwei andere.

    Ich empfinde da erstmal gar nichts, weder freue ich mich, noch habe ich Angst. Ich mache es halt, weil es zu meinen Aufgaben gehört.


    Und wenn ein Kind eine gute Note bekommt, ja, dann freut es mich für das Kind - und noch viel mehr, wenn es nromalerweise eher schlechtere Noten bekommt. Mehr aber auch nicht.

    Swimmy, Elmatr und so weiter würde ich nicht nehmen, die sind wirklich schon "ausgelutscht" und außerdem kennen viele Kinder Elmar aus dem Unterricht in Klasse 1 oder 2.


    Ich könnte noch "Die Schnecke und der Buckelwal" einwerfen, aber das ist für eine Stunde vielleicht zu umfangreich. Da könnte man einiges herausarbeiten, zum Beispiel einander gegenseitig helfen, mutig sein etc.

    Oder "Als die Raben noch bunt waren", aber die Message, nämlich, dass alle zuerst stritten, und dann schwarz wurden und sich nun nicht mehr streiten, finde ich persönlich irgendwie fragwürdig. Vielleicht interpretiere ich das Buch aber auch falsch ;)

    Oder "Warum sich Raben streiten" - am Ende geht es ums Vertragen.

    Zum Thema zur Schau stellen: Wir waren neulich mit Freunden unterwegs, einem schwulen Ehepaar. Die zeigen ihre Liebe gerne offen. Sie haben Händchen gehalten, auch ein Kuss hier und da. Bis jetzt waren wir noch nicht oft mit ihnen unterwegs, normalerweise treffen wir uns daheim. Jedenfalls fand ich die Blicke, die sie auf sich gezogen haben, schon auffällig, dieses seitliche Beäugen.

    Einige schauen wahrscheinlich zweimal hin, weils ungewohnt ist. Bestimmt fanden manche, dass sie ihre Sexualität (Liebe) nicht so offen zur Schau stellen sollten. Aber sollten sie deshalb nicht mehr Händchen halten oder sich küssen? Nein. Heterosexuelle Pärchen halten ja auch Händchen und küssen sich, warum sollten homosexuelle das nicht tun? Gibt für mich keinen Grund, da als Außenstehender mit zweierlei Maß zu messen.

    Schade, dass es überhaupt noch ein Thema ist, wer mit wem und wie und was. Kann doch jeder machen, was er will, solange er keinem damit schadet.


    Und ehrlich gesagt, ich kann ja nur versuchen, mich reinzuversetzen, aber wenn ich in einem Kollegium arbeiten würde, wo ich aufpassen müsste, in welchen Worten ich von meinem Mann spreche, damit keiner auf meine Sexualität schließen kann, dann würde ich mich da jeden Tag maximal unwohl fühlen.

    Von daher musst du wohl überlegen, wie du dich an dieser Ersatzschule fühlen würdest.


    Unser evangelischer Pfarrer hier in der Nähe lebt offen mit einem Mann zusammen, die sind etwas fortschrittlicher, da dürfen ja auch Frauen Pfarrerinnen werden.

    Vielleicht hat diese Lehrerin den Klassenrat falsch verstanden und falsch durchgeführt, oder die Zuschauerin hat etwas missverstanden. Ich habe diese Methode jedenfalls noch nie gesehen und auch noch nie von ihr gelesen, ich kenne aber die Methode des Klassenrats, wo durchaus auch für einzelne Kinder sicher unangenehme Dinge angesprochen werden und Vereinbarungen getroffen werden, aber auf eine respektvollere und viel weniger bloßstellende Art.

    vielleicht sind meine grundschulklassen zivilisierter als eure, aber mir hat noch niemand übers papier gekotzt oder gepinkelt, also kein grund für umwelt- und ästhetiksünden sowie zeitverlust durch laminieren.

    für-immer-aufheben ist auch kein gutes argument für laminieren, da, sobald der pappbogen irgendwann mal zerfetzt ist, sich eh lehrwerk, -plan oder bevorzugte methode geändert haben.

    Du glaubst nicht im Ernst, dass alle Grundschullehrkräfte alles laminieren, oder? Sonst hätte ich doch besser "Ironie" dazu geschrieben...

    In den paar Jahren als Grundschullehrer habe ich genug "Parallelwelt"-Situationen selbst erlebt und berichtet bekommen, dass Gymnasialkollegen blass werden, wenn ich von der Zeit erzähle. Die wundern sich häufiger, warum 5er immer so ein kreatives Verhalten haben.

    Natürlich, das ist doch allgemein bekannt. Die Grundschullehrkräfte sind alle gleich: Sie leben gemeinsam in ihrer kunterbunt ausgemalten und laminierten Parallelwelt, haben allesamt absolut keine Ahnung von Pädagogik, was durch das obige Beispiel einer Situation in einer Klasse bei einer Lehrkraft hinreichend bewiesen wäre, und sind selbstverständlich immer und alleine Schuld daran, dass die Fünftklässler am Gymnasium nicht ordentlich "funktionieren". Gut, reinerle, dass du nochmal drauf hingewiesen hast, es kann nicht oft genug gesagt werden!!!!!

    Vielleicht nochmal zur Klarstellung, ich bin nicht per se gegen Tokensysteme!

    IWie gesagt, für bestimmte Kinder sicher ein gutes System, aber generell würde ich daheim schon hundertmal drauf verzichten. Reden, loben, logische Konsequenzen ja, aber Tokensysteme für alle: nein. Finde ich.


    Ich schrieb auch nicht, dass sie bei Systemsprengern nicht wirken, sondern:

    Zitat

    Ein "Systemsprenger" wird sich im übrigen auch sicherlich nicht nur durch ein Tokensystem ändern. Vielleicht kann man unterstützend eins einsetzen, aber diese Kinder brauchen ja viel mehr Hilfe als Tokensysteme.

    Katie : Was, wenn Kinder sich nicht an zuvor vereinbarte Regeln halten?

    Wenn man also mit Vernunft bei einem Kind nicht mehr durchkommt, wäre ein Kind, das sich wenigstens motiviert durch ein Tokensystem an Regeln hält nicht immerhin besser als ein Systemsprenger?

    Wie ich oben schrieb: Sind Tokensysteme für alle sinnvoll? -> aus meiner Sicht nein. Dass bestimmte Kinder davon profitieren will ich gar nicht in Abrede stellen. Aber das Restaurantbeispiel hätte ich so gelöst wie qchn, logische Konsequenzen möglichst ruhig ankündigen und dann folgen lassen.


    Ein "Systemsprenger" wird sich im übrigen auch sicherlich nicht nur durch ein Tokensystem ändern. Vielleicht kann man unterstützend eins einsetzen, aber diese Kinder brauchen ja viel mehr Hilfe als Tokensysteme.

    Ich kenne das von zwei Freundinnen, die Tokensysteme in der Schule UND zuhause haben.

    Mir ist klar, dass sowas bei gewissen Kindern sicher sinnvoll ist und wirkt, aber warum man sich daheim den Stress gibt, alles mögliche an Verhalten zu bepunkten, wenn man mit seinen Kindern eigentlich auch reden könnte und sowieso an sich alles funktioniert, das ist mir echt nicht klar und ich finde es auch nicht schön. Ich möchte daheim auch nicht Stempel oder Sticker aufgeklebt bekommen, wenn ich mir meine Zähen lang genug putze oder wenn ich mir beim Reinkommen die Schuhe abstreife.

    Wie gesagt, für bestimmte Kinder sicher ein gutes System, aber generell würde ich daheim schon hundertmal drauf verzichten. Reden, loben, logische Konsequenzen ja, aber Tokensysteme für alle: nein. Finde ich.

    Token-Systeme dürfen zwar nicht permanent eingesetzt werden, da sonst eine Konditionierung auf die Belohnung entsteht, aber wenn man dann das Ganze ausschleicht, passt das schon

    Irgendwie schleicht sich das in meinen Klassen immer von selbst aus, wenn es nämlich läuft und zum Beispiel das Aufräumen klappt, dann denken die Kinder und ich nicht mehr dran, dass da am Anfang noch Symbole hoch oder runter geschoben wurden :) Und so soll es ja auch sein.

    Ich bin ja bekanntlich nicht in Grundschule unterwegs, daher meine vielleicht naive Frage:


    Ist es überhaupt ratsam, für völlig normale Dinge wie ruhig sein, wenn die Lehrperson es sagt und wenn Stillarbeitsphase ist, eine Belohnung auszurufen? Ich kenne auch Eltern, die Kinder für das ins Bett gehen oder den Toilettengang belohnen. Ich bin da manchmal etwas verwirrt, denn ich stelle mir ein Ausufern vor, wenn die Kids für Selbstverständlichkeiten belohnt werden.

    Wie gesagt: ich bin vielleicht naiv, aber frage daher mal allgemein: wie bewertet ihr generell solche Belohnungssysteme?

    Ich finde nicht, dass eine materielle Belohnung für normale, erwartbar Dinge, nötig oder zielführend ist.


    Bei sehr unruhigen Klassen, die die Abläufe erst noch lernen müssen, kann eine Visualisierung aber sehr hilfreich sein und schont auch die Stimme ;)


    Ich nutze in Klasse 1 und 2 ganz gern eine Skala von Regenwolke bis Sonnenschein, auf der die Kinder nach oben bzw. unten rutschen (jedes Kind hat ein Symbol, so wissen Außenstehende, die in die Klasse kommen, auch nicht, ob Paul heute auf der Sonne oder Regenwolke stand...). Sie starten alle in der Mitte auf dem Feld. Wir konzentrieren uns zu Beginn des Schuljahres meistens auf ein Ziel, zum Beispiel, Arbeitsmaterial zügig her- bzw. den Tisch zügig wieder aufzuräumen. Also ich gonge, das Aufräumen beginnt. Wenn ein Kind das gut schafft, schiebe ich sein Symbol nach oben. Meist beginnen dann auch die langsameren Kinder ziemlich schnell mit dem Zusammenräumen. Wenn es bei jemandem gar nicht klappt, weil er rumläuft, spielt, ratscht oder sonstwas, rutscht er nach unten. In der nächsten Phase kann er dann natürlich wieder nach oben kommen. Es gibt bei mir keine Belohnung und keine Strafe, es ist nur eine Visualisierung. Auch ohne Belohnung möchten die Kinder aber gerne nach oben kommen.

    Hier herrscht kein Gruppendruck, weil es den anderen Kindern völlig egal sein kann, welches Kind gerade wo steht. Es hat ja keine Auswirkungen auf die Klasse (anders als das geheime Kind).


    Wenn man Gruppentische als Ganzes bewerten / belohnen möchte, regulieren sie sich mehr gegenseitig, sie erinnern und ermahnen sich auch schonmal. Da ist es dann oft gut, verhaltenauffälligere Kinder als "Einzelgruppe" zu nehmen, damit sie nicht durch ihr unruhiges Verhalten - für das sie häufig nichts können und das sie auch nicht einfach so abstellen können - den Umnut der Gruppe auf sich ziehen.

    Ich sehe "das geheime Kind" sehr kritisch und würde es in meiner Klasse nicht machen.

    Gründe:

    - einige Kinder fühlen sich wahrscheinlich permanent beobachtet / unter Druck und müssen mit dieser Unsicherheit leben, ob vielleicht ein kleines Missverhalten von ihnen die Klasse den Stern gekostet hat (Hauptgrund. Ich spiele lieber mit offenen Karten.)

    - Wenn es keinen Stern gibt, werden bestimmte Kinder eventuell verdächtigt, das geheime Kind gewesen zu sein und den Stern verwirkt zu haben


    Ich habe dieses Spiel (diese Bespitzelungsmaßnahme ;) ) schon des Öfteren gelesen und war mir immer sofort sicher, dass es keine Methode ist, die ich in der Klasse anwenden will. Aber sie ist zur Zeit bei vielen Lehrern recht beliebt, muss man auch sagen.

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