Beiträge von Kathie

    Und die restlichen Schüler werden in Geiselhaft gezwungen, um allen Kindern die gleichen Chancen zu geben. -


    Das ist überall in Europa so und wird auch bei uns so sein.

    Und das fändest du offensichtlich akzeptabel?


    Nur weil andere Eltern nicht in der Lage sind, ihrem Kind am Nachmittag Struktur, Anregung und ein halbwegs normales Umfeld zu bieten, soll ich als Mutter dann gezwungen sein, mein Kind ganztags fremdbetreuen zu lassen, damit alle die gleichen Chancen haben??? Das kann nicht dein Ernst sein. Dürfte ich am Wochenende dann noch Vokabeln abfragen, auch wenn andere das nicht tun? Dürfte ich an Schwimmtagen kucken, ob eine Badehose dabei ist, auch wenn andere das vielleicht vergessen? Chancengleichheit wird es nie komplett geben.


    Primarballerina, genau. Ich stimme dir zu. Man verlangt nichts Ungewöhnliches von den Eltern der Schulanfänger, wenn man sie auffordert, für Nachschub zu soregn, sollte der Kleber verbraucht oder die Schere verloren sein, oder sie darauf hinweist, dass es angebracht ist, einmal die Woche im Schulranzen aufzuräumen.


    Dass einige Familien bildungsfern sind ist Tatsache. Dass bildungsnahe Familien wahrscheinlich in der Regel Kinder mit größeren Schulerfolg haben, ist für mich ehrlich gesagt auch nicht überraschend. Und nun erzähle mir keiner, es gäbe zu wenig Förderung. Es ist nämlich alles mögliche da. Vorkurse, Deutsch-Förderklassen, Übergangsklassen, teilweise sogar Einzelförderung, Hausaufgabenbetreuung ehrenamtlich, Lesemamis, Lesepaten, Mamicafe zum Deutschlernen, Deutschkurse für Mütter, etc pp... der Großteil dieser Förderung kommt Kindern aus bildungsfernen Familien zugute. Denn die anderen brauchen das nicht so sehr. Ist natürlich in Ordnung, aber dann kann doch endlich mal der Aufschrei aufhören, Kinder aus bildungsfernen Familien würden so benachteiligt! Nein! Sie bekommen viele Chancen und ob und wie sie sie annehmen, ist ihre freie Entscheidung!


    Und dass man selbst seine Kinder fördert, muss jedem Elternteil erlaubt sein, auch wenn dann evtl. der Abstand zum schwächsten Kind der Klasse noch größer wird.

    Der Knackpunkt ist meiner Erfahrung nach das Beherrschen oder Nichtbeherrschen der deutschen Sprache.


    Wenn Familien mit Migrationshintergrund super integriert sind, die Sprache sprechen und das Kind ähnliche Erdahrungen wie Altersgenossen machen durfte (mit Papier basteln, eine Schere benutzen, im Kindergarten Bücher vorgelesen bekommen etc), dann ist der Unterschied zwischen "Kind mit Migrationshintergrund" und "Kind ohne Migrationshintergrund" vernachlässigbar.


    Wenn aber im Elternhaus keiner Deutsch spricht, das Kind weder zum Kindergarten noch in Vorkurse o.ä. gebracht wird, kein Geld für Bastelsachen, Bücher etc da ist, dann ist der Unterschied gravierend.


    Also ich bin sicher, dass bestimmte Migrationshintergründe mit schwächeren schulischen Leistungen korrelieren. Und ich bin ebenso sicher, dass daran nicht die Lehrer Schuld sind, jetzt nur mal vorbeugend gesprochen.



    Cora, ich stimme dir in den meisten Punkten zu, nur würde mich interessieren, welche beiden RS-Arbeitshefte du meinst. Zauberlehrling, klar. Welches ist dein zweites? Ich persönlich kenne vier Stück, die an meiner Schule und an der meiner Kinder verwendet wurden, und ich glaube, meine Nichte hat wieder ein anderes.

    Das, was an deinen Beiträgen irgendwie befremdet bzw. auch teilweise nervt, ist, dass du meinst, Dinge erläutern zu müssen, die jedem klar denkenden Erwachsenen natürlich bewusst sind.


    Nicht nur in diesem Thread, aber auch. Überdenke das doch mal.
    Viele Lehrer hier wissen mehr als du und haben auch mehr Lebenserfahrung als du - das schrieb ich dir bereits. Du hast sicherlich auch theoretisches Wissen und dazu einige fixe Ideen ;) und in manchen Punkten hast du nicht einmal Unrecht.
    Aber jetzt hör doch bitte auf, darüber zu fabulieren, ob und wie Dejanas Studium anerkannt werden könnte oder nicht! Das hatte sie nicht gefragt, da wird sie sich schon a die richtigen Stellen wenden, das ist nicht ein Problem, welches du hier lösen sollst!



    Damit meine ich, du brauchst nicht auf Dejanas nächsten Beitrag warten, sie wird auch ohne deine Mutmaßungen eine Lösung finden. Das ist nicht böse gemeint. Aber ich glaube, du hast dich hier in irgendwas verrant.

    Miss Jones, echt jetzt, "Primimäuse"??? :autsch: Find ich sogar in Anführungszeichen irgendwie unpassend, aber vielleicht ist das Geschmackssache.


    Dejana, ich hab jetzt nicht mehr im Kopf, in welches Bundesland es dich zieht, aber zum Beispiel der Lehrplan von Bayern ist komplett im Internet abrufbar (LehrplanPlus heißt er). Da kannst du Jahrgangsstufen und Fächer anklicken und dann mal vergleichen.
    Deine Dateien kann man - oder ich - nicht öffnen.


    Wäre es nicht vielleicht klug, in eine Großstadt zu ziehen, wo es mehr englischsprachige Privatschulen gibt?

    Kleiner Unterschied, ob du im Rahmen des Schwimmunterrichts als ausgebildete Schwimmlehrerin (und sag jetzt bitte nicht, in Berlin darf Hinz und Kunz Schwimmunterricht erteilen!!!) im Lehrschwimmbecken unterrichtest, oder mit Jugendlichen im Rahmen einer Klassenfahrt ins Meer willst, meinst du nicht?

    Naja, der Vergleich "über die Schultasche stolpern" oder "in der Großstadt wohnen" hinkt doch total. Aber das weißt du selbst.


    Es ist doch immer eine Risikoabwägung. Natürlich kann beim Schwimmen etwas passieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Eltern eines ertrunkenen Schülers viel Verständnis dafür aufbringen, dass diese Aktivität gruppenbildend und spaßbringend und deshalb nötig war. Nein, sie werden höchstwahrscheinlich alle Hebel in Bewegung setzen, um etwas Gerechtigkeit zu erlangen. Sprich: vor Gericht gehen.


    Ob man das riskieren will, ist halt die Frage. Meistens passiert ja nichts. Ich kenne eine siebte Klasse, Wandertag am See. Die Lehrer (zwei Personen!) haben mit den Kindern den Treffpunkt am Ufer ausgemacht und sind dann gleich mal 45 Minuten zu spät gekommen. Während dieser zeit war die gesamte Klasse unbeaufsichtiggt am und im Wasser. Während eines Schultages wohlgemerkt. Wie bescheu*** kann man eigentlich sein? Entschuldigt die Ausdrucksweise... Es ist nichts passiert, aber da wäre natürlich die Hölle los gewesen! Zu Recht!!!


    Das war ein kleiner Exkurs, der ja nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat.
    Wenn du alle rechtlichen Vorgaben einhältst und es dir zutraust und davon keine schlaflosen Nächte bekommst (die hätte ich nämlich wochenlang vorher), dann kannst du es ja machen.


    Die Einstellung von dir, Trantor, finde ich mehr als sonderbar. Du nimmst Minderjährige mit auf Klassenfahrt und es scheint dir egal zu sein, was die so treiben??!! Vielleicht lebe ich mit meinen achtjährigen Schülern in einer anderen Welt, aber auch als Mutter finde ich diese laissez-faire Attitüde nicht wirklich gut und würde mein Kind da ungern mitschicken.

    Das ist nachvollziehbarerweise nicht gerade ein Umfeld, in dem man gerne wohnt. Da aber Wohnen in der Großstadt beliebt und die Anzahl der Immobilien beschränkt ist, gilt das Prinzip von Angebot und Nachfrage: Der Preis wird so weit hochgejagt, bis verbleibende Interessenten = Anzahl zur Verfügung stehender Immobilien. Wer in der Stadt nichts findet, muss auf's Land, wo es ja auch schön ist und vor allem genug Wohnraum gibt.


    Es gibt natürlich noch einmal etwas zwischen "klitzekleines Reihenhaus im Ghetto" und Villa mit prunkvollem Anwesen, aber hast du Kontakt zu Bewohnern der schöneren Wohngegenden deiner Stadt und wenn ja, verdienen diese wirklich so viel besser oder sind das auch nur Normalverdiener wie ihr?

    Sorry Sissymaus, ich bin ganz deiner Meinung, wir sollten zum Thema zurück. Aber nur ganz kurz zum zitierten Beitrag.


    Lehramtsstudent. Du schreibst hier mit Lehrern, die sicherlich um einiges mehr Lebenserfahrung haben als du und von denen der Großteil älter ist als du. Viele haben Familie, einen Beruf, Kinder, Immobilien abzubezahlen.
    Von daher finde ich es sehr befremdlich, wenn du in eine Diskussion über Elterngeld / Gehalt / Wohnraum / Wohngebiete einsteigst, das Thema für uns nochmal zusammenfasst und auf so geniale Schlüsse kommst wie: "Wer sich die Stadt nicht leisten kann, sollte aufs Land ziehen". So einfach ist das leben dann doch nicht, aber ich denke, du wirst deine Erfahrungen schon noch machen.

    Stimmt, Bolzbold. Manche Leute arbeiten nun mal im Speckgürtel (auch da gibt es Schulen) und die wollen auch nett wohnen, nicht nur in einer klitzekleinen Absteige. Das sind gar nicht mal so sehr individuelle Ansprüche, das ist eine Notwendigkeit.
    Zwei Lehrergehälter auf dem Land mögen zu einem sorgenfreien Leben komplett ausreichen, zwei Lehrergehälter in einer teuren Stadt reichen sicherlich auch aus, aber es ist ein spürbarer Unterschied. Und wenn ein Gehalt dann vielleicht komplett wegfällt, aber Haus oder Wohnung weiter abbezahlt werden wollen, dann kann es schwierig werden, denke ich mal.


    Jetzt bezogen auf Elternzeit / Elterngeld etc: ich finde nichts Verwerfliches dran, genau zu überlegen und auszurechnen, wie man es für sich am Geschicktesten dreht! Ganz egal, wo man wohnt. Es wäre doch ungeschickt, irgendwas zu verschenken - sooo dicke haben wir es dann auch wieder nicht.

    Hat das was mit alten und neuen Bundesländern zu tun? Hier würde keiner im Traum dran denken, Erzieher im Kindergarten zu siezen!


    Der Respekt ist in einer ersten Klasse weit weniger wichtig als das Vertrauen und die Beziehung zur Lehrerin. Die Kinder kommen aus dem Kindergarten und müssen sich komplett umgewöhnen, das ist ein wahnsinnig großer Einschnitt. Das möchte ich eigentlich nicht unbedingt von der ersten Stunde an Distanz. Im Gegensatz, mir ist es wichtig, dass sich jeder aufgehoben, wertgeschätzt und sicher fühlt. Und da werde ich keinem Erstklässler erzählen, dass er mich siezen soll.


    Ich stimme dir zu, dass es logisch klingt, dass Schüler die Rechtschreibung weniger gut lernen, wenn sie dem Lehrer weniger wichtig ist.
    Aber ich denke nicht, dass das dann auch etwas mit dem Siezen oder Duzen zu tun hat. Ich finde eine gute Rechtschreibung wichtig und achte da auch sehr bald darauf. Ich finde Siezen, gerade im Anfangsunterricht, überhaupt nicht wichtig, und achte da überhaupt nicht drauf.
    Und ich bin mir im Übrigen sicher, dass die Schüler "Respekt haben", aber irgendwie stört mich dieses Wort im Bezug auf Erstklässler. Sie wissen halt, wer das Sagen hat und hören auf mich ;) . Und duzen mich oft noch. Und sie schreiben schon ganz gut.


    Langer Rede kurzer Sinn: Diese Studie scheint mir sehr weit hergeholt.


    Kann es vielleicht auch sein, dass hier wieder einmal Welten aufeinanderprallen? Grundschullehrer werden eine andere Meinung zu der Duzerei haben als Lehrer der Sekundarstufe oder Lehramtsstudenten.

    Das kann man Erstklässlern nicht einfach einmal sagen und sie machen es dann. Du wirst das schon noch merken ;) . Jemanden zu siezen ist tatsächlich nicht so einfach für Grundschulkinder, man muss dabei ja auch die Verbform korrekt ändern. Süß finde ich immer, wenn sich die Kinder derart bemühen, höfliche Anredeformen zu verwenden, dass dann dabei rauskommt "Frau XXX, habt ihr...?" Oder "Frau XXX, wie geht es euch?" :P Königlich eben!


    Meiner Meinung nach hat das Siezen nichts mit Respekt zu tun. Im Laufe der zeit gewöhnen sich die Kinder daran und in der vierten Klasse können sie es dann. Aber jedesmal, wenn man mit den Schülern spricht, daran zu erinnern, dass man doch bitte gesiezt werden möge, stelle ich mir für die Beziehung zu den Schülern und für eine schöne Gesprächsathmosphäre nicht zuträglich vor.


    (Was anderes ist es, wenn Halbwüchsige absichtlich duzen, das kann dann schon etwas mit Provokation zu tun haben.)


    Aber zu behaupten, duzende Schüler würden schlechtere Rechtschreibleistungen bringen halte ich für Quatsch.

    Das wird schon werden, du machst es ja noch nicht so lange. Am Wochenende abschalten zu können, muss man üben und lernen. Am besten, du nimmst dir einen Tag komplett frei, an dem du auch mal was Schönes unternimmst, um nicht daheim den Schreibtisch zu sehen.


    Für die Klasse konkret:


    - sprich in einfachen Worten möglichst langsam und deutlich, unterstreiche deine Worte mit Gesten. Klingt blöd, aber bei sprachlich so schwachen Kindern ist es wichtig! rede nicht zu viel, aber rede deutlich und klar.


    - sei streng und konsequent, gerade am Anfang. Wer den Clown macht, sitzt alleine (wenn du Platzt hast). Wer permanent stört, geht in eine andere Klasse.


    - Belohnungssystem. Da gibt es viele, überleg dir doch mal, was für dich passen könnte. Ich geb gerne Tipps, wenn du Fragen hast.


    - Ich würde Rituale / Strukturen einführen, die jedesmal gleich sind. Zum Beispiel: der Deutschunterricht beginnt mit dem Abschreiben einger Wörter von der Tafel. Nach ca 20 Minuten macht ihr eine Trinkpause (am Platz!). Nach ca. 30 Minuten kommt ein Bewegungsspiel (am Platz!). Wenn ihr gut gearbeitet habt, gibt es am Ende der Stunde 5 Minuten Vorlesezeit. Wähle ein einfaches Buch aus!!! Wenn die Klasse zu laut ist, macht ihr nächstes Mal keine Vorlesezeit. So in etwa. Struktur, Struktur, Struktur.
    Alles an Zeit, die du jetzt in Regeln, Struktur, Ruhe und einen funktionierenden Ablauf investierst, holst du später spielend wieder rein.


    Und nicht verzagen, es gibt immer schlechte Tage.

    Aber die sprechen vielleicht Deutsch?



    Wie viele Kinder sind denn in dieser Lerngruppe (das klingt für mich nicht nach normaler Klassengröße)?
    Hast du schon Rituale eingeführt?
    Gibt es ein Tokensystem oder sowas ähnliches?
    Was sagt die Klassenlehrerin zu der Problematik?
    Was tust du, wenn das Chaos ausbricht, bzw. was hast du in der letzten Stunde getan?


    Denn bevor ich groß Ratschläge gebe, wäre es gut, ein bisschen mehr zu wissen :) Erzähl doch mal!

    @Mrs. Pace: Was man halt unter "begleitet" versteht.


    Grundschule:
    Ja, es gibt zwei Seminartage die Woche.
    Aber an den anderen drei Tagen ist man an der Schule. Und da hat man ab Schulbeginn im September sofort 8 Stunden eigenverantwortlichen Unterricht pro Woche.
    Den bereitet man alleine vor (evtl schaut die Betreuungslehrerin mal drüber, wenn man sie fragt, oder man tauscht sich mit Seminarkollegen aus), und während dieser 8 Stunden steht man auch komplett alleine vor der Klasse. Also man steht nicht nur alleine vor der Klasse, man ist die einzige Erwachsene im Raum. Man ist da alleine.




    Despi, zu deinem Problem schreib ich später mehr. Derweil nur: gib nicht so schnell auf, du schaffst das schon, aller Anfang ist hart.

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