Beiträge von Kathie

    Kathie, mal ganz ruhig. Du bist noch nicht beim Schulamt und derzeit "nur" Grundschullehrer,
    Wenn du andere belehren willst, musst du schon noch ein paar Jahre Schulleben hinter dir haben oder dich an die Spitze hocharbeiten.
    Auf mich wirkst du hier jedenfalls nicht mehr geerdet, sondern ziemlich herablassend und anmaßend.


    Glaube mir, liebe Sylvie91, ich bin tatsächlich schon einige Jahre im Schuldienst und wollte dir nur helfen. Warum ich persönlich angegriffen werde und meine Aussagen als "Unfug" bezeichnet werden, erschließt sich mir nicht ganz. Nerv getroffen? ;)


    Ich habe mir jetzt den ganzen Thread nochmal durchgelesen und muss feststellen, dass ich dich nie angegriffen habe, sondern im ersten Beitrag hilfreiche Tipps und Einschätzungen gegeben habe, und danach deutlicher wurde, was die Aufsichtspflicht angeht. Denn definitiv hast du an der Schule - zumindest als Lehrer - die Pflicht, daheim anzurufen, wenn Kinder nicht auftauchen. Diese Info ist vielleicht ganz gut für dich, nachdem du ja noch studierst.
    Du kannst es drehen und wenden, wie du willst, und Geschichten von deiner Tante erzählen, aber wenn einem Kind auf dem Schulweg etwas zustößt und das Ganze erst nach Stunden auffällt, weil du als Lehrer geschludert hast, dann möchte ich nicht in deiner Haut stecken. Das nur mal so am Rande.


    Und nachdem du nie deutlich gesagt hast, wo und in welchen Rahmen du die Kinder betreust, bin ich davon ausgegangen, dass es im Rahmen von offenem Ganztag oder Ähnlichem stattfindet und Aufsichtspflicht besteht.
    Bei einem Nachhilfeinstitut mag die Lage anders sein, aber wenn diesbezüglich schon Beschwerden kamen, vielleicht doch nicht?!?

    Ist immer ungut, einen Beitrag zu editieren, wenn schon eine Antwort darunter steht (siehe dein obiger Beitrag, der noch anders klang, als ich geantwortet hatte).


    Wenn sich nach mehrmaligen Anrufen keiner am Telefon meldet, geht der Hausmeister in der Regel daheim vorbei, oder es wird die Polizei gerufen. Ehrlich gesagt kenne ich keine Schule, an der die Lehrer erst nach zwei Tagen daheim anrufen - und ich kenne viele Schulen.


    Wenn bei euch die Regel gilt: wer nicht kommt, lässt es, dann hast du das Problem nicht. Dann würde ich an deiner Stelle aber Störenfriede auch rausschmeißen. Scheint ja ne freiwillige Geschichte zu sein bei euch.


    Und jetzt bin ich raus aus dem Thema. Du weißt ja eh schon alles.

    Oje. Du musst noch viel lernen.


    Selbstverständlich musst du nachforschen, wo die Kinder sind, BESONDERS wenn Eltern ihre Kinder nicht krankmelden! Das macht jeder Lehrer täglich. Und dazu ist man auch verpflichtet.


    Dein Ton ist übrigens auch fragwürdig...

    Seh ich auch so, Valerianus. Und in der Grundschule fasst man Schüler sowieso ständig an. Und die Schüler fassen einen ständig an. Händchenhalten, über den Rücken streicheln, Jacke zumachen oder öffnen, mal ein Tränchen abwischen... es wäre furchtbar, wenn man sowas nicht mehr tun würde.


    Solange das Verhältnis von Vertrauen geprägt ist, sehe ich darin überhaupt kein Problem.
    Aber "im Spaß so tun als ob ich jemandem vors Schienbein trete", auch wenn das noch nicht mal Anfassen ist, ist was anderes und geht meiner Meinung nach gar nicht.

    Du studierst ja erst im 3. Semester. Das richtige know-how für den Umgang mit schwierigen Schülern und Eltern bekommt man aber im Referendariat und durch Erfahrung. Außerdem sind Schüler im Unterricht nochmal anders drauf als bei so einer Nachmittags-Hausaufgabenbetreuung (oder was auch immer ihr da genau tut), einfach weil das Setting dann anders ist. Das merken übrigens auch erfahrene Fachlehrer: Schüler sind in der Klasse bei ihrer Klassenlehrerin oftmals deutlich ruhiger und "unter Kontrolle" als bei Lehrern, die sie nur eine Stunde die Woche haben - oder am Nachmittag.


    Ich finde nicht, dass du diesen Job als Übung für dein künftiges Lehrerdasein sehen solltest. Es ist ja etwas ganz anderes.
    Und ich würde wahrscheinlch auch kündigen.Den Stress musst du dir nicht antun! Such dir einen Nebenjob, der nicht ganz so an die Nerven geht.


    Hospitieren würde ich die Eltern übrigens nicht lassen.
    Wobei ich sagen muss, ich verstehe deren Einwand, dass du die Kinder nicht gezielt auf den Unterricht vorbereitest. Denn wie du oben ja geschrieben hast, ist das eigentlich das Ziel dieser Veranstaltung. Klar ist es nicht deine Schuld, wenn du nicht an Infos kommst. Aber dass da Nachfragen kommen wundert mich nicht. Wenn du den Job weitermachen willst, leg dir ein dickes Fell zu (Stühle unten oder oben - wen juckts?) und sage den Eltern, dass du gerne gezielt etwas für den Unterricht tun würdest - dann müssten die Kinder ihre Hefte vorzeigen, damit du dir da ein Bild über das aktuelle Thema machen kannst. Mehr Zugeständnisse würde ich nicht machen, sonst hast du diese Mutter womöglich wöchentlich am Telefon oder in der Klasse...


    Aber eigentlich ist mein Tipp: wenn es dich sehr stresst, lass es!

    Ach Lehramtsstudent. Wenn das Leben doch nur so einfach wäre, wie du es dir vorstellst. In der Theorie klingen deine Vorschläge immer toll, aber:


    Lehrerleistung ist sehr schwer messbar, das macht es beinahe unmöglich, das Ganze fair zugestalten.


    Wenn die Schulleitung beurteilt, gibt es (gerade an kleineren Schulen) sicherlich persönliche Freundschaften oder Differenzen, und ich schrieb es bereits: dann ein absolut objektives Urteil zu fällen ist sehr schwierig. Es gibt immer die Kollegen, die besonders laut rufen, wenn sie etwas geleistet haben, im Gegensatz zu denen, die leise ihre Arbeit tun. Die Gefahr der ungerechten Beurteilung besteht.


    Wenn ein Schulrat oder sonstwer beurteilt, besteht das Risiko, dass er einen an einem schlechten Tag erwischt. Er beurteilt die Arbeit anhand eines Moments, das kann wirklich schief gehen und ein verfälschtes Bild abgeben.


    Außerdem, wenn ein Erfahrungsstufenaufstieg von Beurteilungen abhängen sollte, würde es bestimmt so wie in Bayern geregelt (wo alle 4 Jahre beurteilt wird, was aber in der Regel nichts mit dem Gehalt zu tun hat): Nicht jeder kann eine gute Beurteilung bekommen. Das kann in bestimmten Kollegien dazu führen, dass die Lehrer nicht mehr mit-, sondern gegeneinander arbeiten. Ist das erstrebenswert?


    Ich stimme zu, es erscheint vielleicht ungerecht, dass einige Lehrer sehr viel einbringen und andere weniger.
    Das Ganze aber zu messen ist schwierig.
    Jemand, der eine vergleichsweise kleine Klasse hat, sagen wir mal eine zweite Klasse mit 20 unauffälligen Schülern und zufriedenen Eltern, wird sicherlich mehr Zeit übrig haben als ein Viertklasslehrer mit einer Klasse von 25 Schülern, von denen einige Inklusionskinder, LRS-Kinder, emotional auffällige Kinder etc sind, und wo die Eltern aufgrund der Übertritts in die weiterführende Schule ständig Gesprächstermine möchten. Der Zweitklasslehrer macht also tausend Dinge zusätzlich und hat vielleicht auch Zeit, den Unterricht spitzenmäßig vorzubereiten und "Show zu machen". Der Viertklasslehrer arbeitet solide und normal, erfüllt alle Aufgaben, aber aufgrund der Klassenstruktur bleibt ihm keine Zeit für Firlefanz. Und dann bekäme er auch noch weniger Geld. Das wäre ungerecht, wie ich finde.




    Ich finde, die Lehrerbezahlung ist schon ganz gut geregelt.
    Einzig die Tatsache, dass angestellte Lehrer für die gleiche Arbeit weniger bekommen, müsste meiner Meinung nach geändert werden.

    Ja, schnelle Sachen. Für Braten o.ä. fehlt mir die Zeit und die Geduld.




    Lustigster / merkwürdigster / schrecklichster Kindername, der dir bisher so untergekommen ist?

    Ich war auch schon auf Fortbildungen, die mir überhaupt nichts gebrachte haben und bei denen die Teilnehmen zum Teil nach einer Stunde gegangen sind, weil das so eine sinnlose Veranstaltung war.



    Die Bonuszahlung / Leistungsprämie in Bayern ist durchaus auch kritisch zu sehen, wenn sie von einer Schulleitung verteilt wird, die Freundinnen im Kollegium hat und nicht mehr ganz so objektiv denken kann.

    Jetzt wundere ich mich. Ich dachte immer, man muss 5 Jahre verbeamtet gewesen sein, aber ich hätte schon gedacht, dass Teilzeit auch zählt? Man bekäme dann halt entsprechend weniger Geld im Falle einer Dienstunfähigkeit.


    Also mein Halbwissen sagt: unter 5 Jahren bekommt man gar nichts, ab 5 Jahren bekommt man was.


    Es wäre schön, wenn jemand Bescheid wüsste und uns aufklären könnte :)

    Chemie, hab mich nicht drauf eingelassen und fand es von Anfang an blöd.




    Was machst du in der Pause? Bis du eher im Lehrerzimmer, Kopierraum, Klassenzimmer oder wo anders?

    Mir fällt noch ein:


    "Kookaburra" (auch als Kanon total schön)


    "London Bridge is falling down"


    "The big ship sails on the alley alley oh"


    "She'll be coming around the mountain"


    und für den Winter: "Frosty the snowman" oder "Little Drummer Boy"


    Ich verlinke jetzt nichts, das kannst du ja alles ergoogeln. Ich denke für eine fünfte Klasse bist du ja mit Nursery Songs ganz gut beraten, vom Text her einfach und von der Melodie her in einer Schulstunde gut zu erlernen.

    Das kann man wieder mal alles nicht verallgemeinern, jeder spricht aus seiner Erfahrung.


    Fakt ist, Sprachschwierigkeiten, ein sich nicht kümmerndes Elternhaus und soziale Probleme führen häufiger zu Schulproblemen. Es ist ja ganz egal, wer diese Gruppe jetzt ausmacht, Deutsche, Migranten, wer auch immer. Das setzt sich auch je nach Viertel und Schulform sicherlich unterschiedlich zusammen.
    Aber im Endeffekt sind wir uns doch eigentlich alle einig, dass es diese Gruppe von Kindern ist, auf die besonderes Augenmerk gehört, weil sie Schwierigkeiten haben.

    Du hast ein Beispiel genannt, deine Freundin.
    Wir unterrichten jahrlang in der Schuleingangsstufe und bis Jahrgangsstufe 4. Ich könnte dir 50 Beispiele nennen, manche ähnlich wie deins, manche komplett anders.
    Du unterrichtest an der Berufsschule. Meinst du wirklich, du weißt mehr darüber, wie gewisse Familien (mit Grundschulkindern) ticken? Meinst du, es ist uns nicht bewusst, dass andere Kulturen anders denken? Und meinst du, wenn man jemanden nett drauf hinweise, dass hier anderes erwartet wird, dann macht er das liebend gerne und bereitwillig?


    Ich glaube schon, dass der Großteil der hier Schreibenden durchaus über den Tellerrand schaut und nicht immer nur von sich aus geht. Dennoch bin ich der Meinung, es braucht keinen flächendeckenden Ganztag, und das vergleichsweise gute Abschneiden von Bayern gibt mir da auch eigentlich Recht, würd ich behaupten.


    Und nochmal in aller Deutlichkeit: deutsche desinteressierte Familien sind auch ein Problem, und die haben keinen anderen kulturellen Hintergrund. Ach ja, ich glaube, damit wäre alles gesagt, was ich noch loswerden wollte.

    Die gesamte schulische Sozialisation kan bei Personen mit Migrationshintergrund anders sein. Eine Ansprache dieser Gruppe wird sich kaum über drei EA im Jahr erschlagen lassen. Da werden wohl persönliche Lernstandsgespräche hermüssen - mit jeder Familie.


    Ich bitte, dass auch ernst zu nehmen. Die Hürden sind wirklich hoch - ihr seid Lehrer, bitte probiert den Perspektivwechsel.
    Beschafft euch ein koreanisches Schulbuch und seht euch die Übungen für die erste Klasse an. Die Art zu arbeiten wird den
    meisten völlig fremd sein.

    Ach komm. Da kann ich nur ungläubig kucken, bei so einem Ratschlag. Was glaubst du denn, wie Schulalltag und Elternarbeit ablaufen?


    Erstens finden natürlich in der Grundschule intensive Lernstandsgespräche mit jeder Familie statt, wir haben hier übrigens eine verbindliche Sprechstunde, zu der wir auch Eltern einladen und zu der wir im Bedarf einen Übersetzer hinzuholen. Mit vielen Familien spreche ich drei- bis viermal im jahr eine Stunde lang persönlich, zusätzlich zu Telefonaten und Mitteilungen im Postheft.
    Zusätzlich dazu gibt es x Elternabende für die ganze Klasse, und zwar einen schon Monate vor der Einschulung, einen anderen am zweiten Schultag usw.


    Ich brauche mir kein koreanisches und auch kein albanisches Schulbuch zu besorgen. Ich kann mir vorstellen, dass der Unterricht da anders abläuft, aber in meiner Klasse sind die Kinder ohe Migrationshintergrund in der absoluten Minderheit, und mich da in jedes Schulsystem der Welt einzudenken sehe ich nicht ein - wozu auch. Wir sind jetzt in diesem Moment hier und im deutschen Schulsystem.
    Das soll nicht heißen, dass ich kein Verständnis habe. Natürlich ist es schwierig, in eine andere Kultur zu kommen, natürlich ist es schwierig, wenn man die Sprache und Gepflogenheiten nicht kennt. Deshalb gibt es tausend Angebote. Mein Verständnis endet genau da, wo diese Angebote zum wiederholten Mal nicht angenommen werden, aber trotzdem gejammert wird. Und nein, ich lasse das nicht am Kind aus, sondern fördere und helfe und mache all das, was ein Lehrer eben tut. Was da ein koreanisches Schulbuch zu suchen hat, keine Ahnung. :P



    Lesen, rechnen, die Uhr, das sind natürlich Inhalte der Schule, aber es ist eben auch etwas, das Übung erfordert, und geübt wird nicht NUR in der Schule, sondern auch zu Hause.


    Und ich sehe es genauso wie viele andere: Es gibt genug Eltern, die alles auf die Schule schieben, und die "Ausrede" der Berufstätigkeit allzu gern benutzen. Aber 5 Minuten lesen am Abend, mal beim Essen zusammen auf die Uhr kucken, das Einmaleins während des Haareföhnens abfragen oder am Wochenende die Fibel aufschlagen, sowas ist machbar. Und das sollte auch gemacht werden, wenn das Kind eine Ganztagesschule besucht. Wie sagte der Rektor meiner Tochter so schön: "Sie zeigen dadurch, dass Ihnen Schule wichtig ist. Und das ist ganz entscheidend für den Erfolg Ihres Kindes." Stimmt. Einfach einmal Interesse zeigen!



    Ich kenne übrigens keine Grundschullehrerin, die von den Eltern verlangt, die Hausaufgaben zu verbessern...

    Klar sollte die Möglichkeit da sein! Natürlich sollte es Horte und Mittagsbetreuungen geben.


    Aber auch das entbindet nicht die Eltern von der Pflicht, hin und wieder mit einem Erstklässler zu lesen, einem Zweitklässler das Einmaleins zu üben oder mit einem Drittklässler Blätter zu sammeln für den Sachunterricht. Das sollte auch berufstätigen Eltern bewusst sein. Sie sind immer noch die Eltern, und gerade Grundschüler KÖNNEN sich nicht komplett alleine organisieren.


    Bei uns sagen die Horte übrigens sogar, dass sie nicht mit den Kindern lesen üben können, weil es zu laut ist und sie diese Einzelbetreuung nicht leisten können. Und nun? Doch wieder Elternhaus.
    Ich verstehe sowieso nicht, warum es Lehrer gibt, die die Eltern komplett aus der Pflicht nehmen wollen.

    Natürlich und genau darum geht es auch bei anderen schon genannten Gruppen. Es gibt dabei auch solche, denen die heimische Tierschar wichtiger zu sein scheint. Und dann gibt es noch Helikpotereltern und Eltern, die ihre Kinder Wohlstandsverwahrlosen lassen, Eltern, die sich im Rosenkrieg befinden und vieles mehr. Primaballerina hat es wirklich treffend zusammen gefasst, leider damit aber einen ekligen Sturm derjenigen Lehrereltern ( wieder eine besondere Gruppe, die ich nur zu gut kennen ;–)), die zu glauben scheinen, man wollte Ihnen Ihre Erziehungskompetenz von staatlicher Seite absprechen, ausgelöst.

    Du hast keine Kinder, wetten?


    Ich glorifiziere hier weder Mütter noch irgendwelche Erziehungsmodelle, ich spreche mich einfach nur dagegen aus, allen Kindern / Familien die verpflichtende gebundene Ganztagesschule aufzudrücken aus dem Grund, dass sonst keine Chancengleichheit herrscht. Und wenn du und auch frkoletta genau gelesen hättet, hättet ihr das sicherlich auch erkannt.


    Ferner schrieb ich von vorhandenen Förderangeboten, die wichtig sind, aber freiwillig. Vielleicht sollte man die dann tatsächlich verpflichtend machen für gewisse Klientel...
    Eigentlich führt das alles ziemlich weit vom Thema weg, wenn jetzt schon wieder über verpflichtende Ganztagesschule gestritten wird. In Bayern jedenfalls gibt es davon eher wenige, zumindest in meinem Umfeld, und die Schüler haben recht gut abgeschnitten. Ob es wirklich weniger Migranten in Bayern gibt, wage ich auch zu bezweifeln.

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