Ich kann dich verstehen, das hört sich sehr unbefriedigend an.
Ich habe das Problem genau andersrum, was ebenso unbefriedigend ist. Mehrere Förderschüler in meiner Regelklasse, und die Förderlehrerin schaut einmal die Woche kurz vorbei - wenn sie denn Zeit hat und in anderen Klassen gerade nichts wichtigeres passiert... Besprechungen entweder zwischen Tür und Angel oder nach meiner Unterrichtszeit, sehr zeitraubend und oft nicht zielführend, weil ich den Förderkindern gar nicht so gerecht werden kann wie ich wollte und sollte. Da sitzen halt auch noch 20 andere Kinder in der Klasse, die ebenso ihre Baustellen haben, uns fehlt Material und natürlich auch Expertenwissen.
Dann kommt die Förderlehrerin spontan in meinen Unterricht, wenn sie gerade Zeit hat, und sieht eine Stunde, die nicht ganz so toll läuft - hinterher sagt sie mir, was ich verbessern könnte, damit Kind abc besser arbeiten kann. Oder sie sagt, sie kommt, muss dann aber in einer anderen Klasse ein Problem klären und kommt nicht, und verpasst die Stunde, die ich extra so konzipiert habe, dass sie bei Kind xyz möglichst viel beobachten kann.
Es hört sich echt so an, als wäre die Situation für beide Seiten nicht optimal. Ich hatte insgeheim immer die Förderlehrer beneidet, die kommen und gehen, wie es beliebt, und die für keins der Kinder Verantwortung übernehmen müssen, die keine Stunden vorbereiten, sondern nur hinten drin oder neben einem Kind sitzen - und dafür A13 bekommen, während mich mit der ganzen Schülerschar beschäftigt bin, Förderpläne schreibe und erfülle, und nur A12 habe.
Der Tipp mit kleinen Lerngruppen hört sich aber doch ganz gut an? Ein halbes Jahr mittwochs die ersten drei Stunden Unterricht mit den vier Erstklässlern mit Förderschwerpunkt lernen, danach eine Gruppe von Drittklässlern mit Förderschwerpunkt emotionale Entwicklung etc.
Könntest du selbst vor- und nachbereiten, hättest feste Gruppen, könntest diese Kinder gut beobachten, die Lehrer wären entlastet und sicher dankbar. Ich glaube und fürchte, einen anderen Weg gibt es kaum, außer sich jedes Jahr wieder an eine Förderschule zurückbewerben.
Ich drück dir die Daumen, dass du einen Weg findest. Mal aus deiner Sicht gesehen hört sich das Förderlehrer-sein in der Grundschule überhaupt rosig an.