Beiträge von Kathie

    Spontan wegfahren jetzt kurz vor Weihnachten: vielleicht London oder New York


    Hauptmotivation für ein Reiseziel: dass es mich interessiert und dass wir es noch nicht kennen



    Lädst du gerne jemanden zu dir ein oder bist du lieber Gast?

    Weils das beste Fest im Jahr ist :) . Spaß beiseite: Zusammensein mit der Familie zu einem besonderen Anlass und all die Traditionen sind mir sehr wichtig, zudem ist die Weihnachtsbotschaft ja auch eine schöne. Wir feiern alle christlichen Feste, irgendwie finde ich das auch passender, als jetzt in Deutschland Yul oder sonstige Wikingerfeste zu feiern ;) Aber jeder, wie er mag!




    Liegt bei euch Schnee?

    Ich liebe die begeisterten Bekundungen in der Früh: "Ich hab mich so auf die Schule gefreut"
    und nach den Ferien: "Frau ..., ich hab dich so vermisst!"





    Schenkst du deinen Schülern manchmal etwas?

    Ja, doch. Schon welche gegeben. Aber selten - in meiner ganzen Laufbahn bisher vielleicht drei oder vier.




    Was machst du am letzten Schultag gleich als erstes nach der Schule?

    Minimaus hat sich ja weder beklagt noch diese Ausgangsfrage gestellt, von daher wundere ich mich, wie man sich jetzt an ihrer Kreideallergie festbeißen kann. Ist ja aber zum Glück egal, ob du Verständnis für ihre Berufswahl hast oder nicht. ;)



    Ich bekomme von Kreise auch total eingerissene Haut an den Fingerspitzen, das ist sehr schmerzhaft.
    Mir hilft nur konsequentes Händewaschen nach Kreidenutzung und dann: eincremen, eincremen, eincremen.
    Und im Winter draußen immer Handschuhe anziehen, die Kälte verstärkt das ganze noch.


    Freu mich richtig auf die Ferien, damit sich meine Finger wieder erholen können.

    Nein, fürs Wichteln finde ich sie noch zu klein und "Yul" lese ich nur hier im Forum und bei IKEA, sonst kennt das in Bayern kein Mensch ;)



    Nochmal die Frage nach den Paketzustellern / Zeitungsboten. Bekommen die von dir an Weihnachten ne Kleinigkeit?

    Kathie: Du beziehst dich sicher auf den sozioökonomischen Hintergrund, der mit bestimmten Migrationshintergünden korreliert, oder?


    Hä?


    Nee. Da hast du was ganz falsch verstanden. Ich bezog mich auf deine Aussage, du hättest selten einen muslimischen Jungen mit einem Buch gesehen. Erinnerst du dich, dass du das schriebst? Sowas kann man nicht sagen, finde ich, und darauf habe ich dich hingewiesen.


    Kinder bildungsferner Schichten jeglicher Religionszugehörigkeit haben nicht den gleichen Zugang zu Bücher wie zum Beispiel Akademikerkinder, aber das hat rein gar nichts damit zu tun, ob muslimischer Junge oder nicht.

    Na dann lese ich nicht genau, was aber nichts daran ändert, dass du den Zickenweg gewählt hast, anstatt deine Aussage zu erklären.

    Stimmt. Ich habe deinen Ton als herablassend empfunden und dann zickig reagiert. Also hier nochmal eine kurze Erklärung meiner Aussage, obwohl sie eigentlich klar war, wie ich denke.


    - die Lebensumstände und die Schülerzusammensetzung haben sich geändert.


    - es gibt viele Kinder, denen es an den absoluten Basics fehlt, und so hat man in der Grundschule weniger Zeit für den Lernstoff, da erst einmal andere Dinge vermittelt werden müssen, die früher den meisten Kindern geläufig waren.


    - viele Eltern müssen / wollen arbeiten, Kinder sind zum Teil schon sehr früh ganztags in einer Kita, wo sie mit Sicherheit gut aufgehoben sind, aber dennoch weniger Ansprache und weniger 1:1 Betreuung haben als wenn sie zumindest nachmittags mal daheim sind und mit ihren Eltern, Geschwister und Freunden etwas unternehmen oder basteln oder lesen. Es ist ein Unterschied, ob eine Erzieherin der ganzen Gruppe vorliest oder ein Elternteil einem einzelnen Kind.


    - unter diesen Umständen werte ich es als Erfolg, dass sich die Lesefähigkeiten nicht verschlechtert haben.


    Du siehst, ich halte weder Vollzeit-Mamas für die Lösung aller Probleme (da war vielleicht auch das Wort falsch gewählt), noch suche ich die Schuld bei den Kitas. Ich denke, niemand hat wirklich Schuld. Und ich schrieb auch, dass ich Schuldzuweisungen nicht mag.




    Flächendeckenden Ganztag hatten wir schon einmal irgendwo diskutiert, dazu mag ich jetzt nichts mehr sagen.


    Lehramtsstudent, die Aussage, dass du muslimische Kinder selten (nie) mit einem Buch gesehen hast, kann doch bitteschön nicht dein Ernst sein?!? :ohh: Ich sehe es wie Meerschwein Nele als schichtspezifisches Problem, denk da mal drüber nach. Das trifft bestimmt eher zu als deine Theorie.




    Was ich auch noch sagen wollte:
    Wir arbeiten alle in verschiedenen Bundesländern mit den unterschiedlichsten Schülern und Eltern zusammen, der eine arbeitet im Brennpunkt, der andere mit wohlbetuchten Familien, der eine hat diesen Lehrplan zu befolgen, der andere jenen... Es ist schwer, so allgemein von "der Lesefähigkeit der Viertklässler" zu sprechen, denn die sind, je nach Wohnort, einfach ganz verschieden. Sicher prallen auch deshalb hier manchmal so unterschiedliche Meinungen aufeinander, weil jeder andere Erfahrungen gemacht hat.

    Ja. Sehr niedlich, alle ganz andächtig. Die größte Freude für meine Schüler ist es ja immer, dass er aus der Türkei kam.




    Es wird schon dunkel draußen. Was machst du heute noch?

    Ich arbeite ausschließlich mit den im Artikel genannten Bildungsverlierern. Es kostet enorme Kraft, sich nicht aufs Schimpfen zu verlegen und einfach alle aufzugeben. Mir bringt es aber mehr, zu reflektieren und mir bei denen was abzugucken, die es anders und erfolgreicher machen.


    Ich kann auch mitreden, arbeite mit ähnlichen Schülern wie du. Ich habe weder aufgegeben noch meckere ich über meine Schüler.


    Ich habe aber solche Artikel echt dick. Denn immer klingt der Hauch einer Schuldzuweisung mit.


    Es wird gefördert wo es geht und es gibt x Zusatzangebote für leistungsschwache Kinder. Wenn aber Grundschüler eingeschult werden, die weder eine Schere halten noch ihre Jacke zumachen können, und zusätzlich zu alledem einige von ihnen der deutschen Sprache gar nicht mal ansatzweise mächtig sind, dann liegen die Prioritäten erst einmal woanders.
    Und das sind nicht nur Kinder aus Migrantenfamilien, da gibt es genug deutsche Familien, die ihre Kinder ganztags in die Kita geben müssen. Aber in der Kita sind sie eben auch unterbesetzt und können sich nicht um jedes Kind in dem Maße kümmern, wie es früher viele Vollzeit-Mamas tun konnten.


    Unter diesen Voraussetzungen kann es doch schon als Erfolg angesehen werden, dass sich die Leistungen im Vergleich zu vor 16 Jahren nicht verschlechtert haben.


    Lösung hab ich auf die Schnelle keine - wenn es nur so einfach wäre.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es gerade schwache Kinder oft überfordert, allzu frei und selbstbestimmt zu arbeiten. Kleinschrittiges Vorgehen, Struktur, schnelle Rückmeldung zu Fehlern aber auch Erfolgen, Übung! Schreiben nach Gehör nur ganz am Anfang.

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