Beiträge von Kathie

    Also meine Ausgaben waren hauptsächlich dafür gedacht, das "Drumherum" schöner zu machen. Ich bin jeden tag stundenlang mit kleinen Kindern in einem Zimmer. Da finde ich es schon wichtig, dass sie folgende Dinge haben:
    - Leseecke (Couch habe ich umsonst von Nachbarn bekommen, Bücher sind vom Flohmarkt / Bücherei / eigene Kinderbücher)
    - Malecke (Papierrolle kaufe ich regelmäßig, Stifte etc auch, aber das kann ich verschmerzen)
    - Spielecke (Brettspiele, Schleich-Tiere etc vom Flohmarkt)
    - Pausenspiele (lasse ich derzeit von Eltern spendieren)


    All das ist natürlich nicht nötig, macht uns allen aber den Vormittag schöner. Ich glaube, ein Sek 2 Lehrer kann sich das gar nicht vorstellen - ich war leicht überrascht, als ich den Klassenraum in der 5. Klasse meines Sohnes gesehen habe. Sehr leer. Sehr ungemütlich. Aber klar, irgendwann reichen eigentlich Tische und Stühle...


    Was man in der Grundschule auch noch brauchen kann:
    - Pflaster
    - Tüten (falls einer sich übergeben muss)
    - Decke (krankes Kind will sich hinlegen, bis die Mama kommt. Mir sind teilweise schon kranke Kinder im Klassenzimmer eingeschlafen).
    - kleine Belohnungen


    Naja, so Zeugs halt. Das läppert sich. Aber alles oben genannte kann man sehr oft sehr günstig bekommen - ich würd jetzt keine neue Couch kaufen!!!


    Geld für Druckerpatronen, Rotstifte, Laminierfolien usw. kommt noch dazu.

    hältst.


    Ich finde es ein nettes Fach, aber nicht für ein ganzes Jahr.




    Was wäre deine Traum-AG, wenn du Zeit, Finanzen und auch Aufwand und alle anderen widrigen Umstände einfach mal ausblenden würdest?

    eher Einzelgänger, mit ein, zwei guten Freunden. Herde ist mir zu stressig ;)



    Antwortest du manchmal auch deshalb nicht, weil dir keine nächste Frage einfällt?

    Ich habe all meine Bücher und Spiele und Kissen und so Zeug entweder von meinen eigenen Kindern (da bin ich natürlich an guter Quelle), oder von Flohmärkten , wo die Leute auch oft etwas herschenken, wenn man sagt, man braucht es für seine Klasse. Auch unsere Bibliothek sortiert regelmäßig Bücher aus und überlässt sie einem gegen eine Spende, mit denen kann man auch reden. Ich hab für kein Buch mehr als 1€ bezahlt, viele waren kostenlos ;-). Und manche Eltern fragen auch gezielt, ob man etwas braucht, die wollen ja in der Regel auch, dass es ihr Kind in der Schule schön hat. Von Eltern lasse ich oft Bälle und Hüpfgummis für die Pause besorgen, das machen sie gerne und die Sachen gehen regelmäßig kaputt.


    Zum Geburtstag gibt es allerdings schon ein kleines Geschenk von mir, meistens aus dem Euro-Shop... Dieses Jahr sind es bunte Radiergummis und Schleckbrause, letztes Jahr gab es Armbänder.


    Aber Mara hat natürlich Recht, bevor du nicht weißt, wie dein Zimmer aussieht und ob du Klassenleitung wirst, warte lieber noch... Bei mir gab es damals nichts, keine Leseecke, keine Bücher, keine Spiele, keine Pausenspiele, keine Pflanze, keine Magnete, naja nix. Da bin ich immer überrascht, dass es an manchen Schulen anders ist. Vielleicht hast du ja Glück.


    Mir macht das Einrichten und auch das Umräumen vor einer neuen Klasse aber auch Spaß und das Kreative mag ich generell sehr gerne.
    Du könntest dir überlegen, ein Klassentier zu haben (Stofftier, Handpuppe), da fahren die Kleinen auch meistens total drauf ab!

    Zur Arbeitsbelastung: Mittlerweile habe ich mittags aus, und nachmittags mache ich ca. eine Stunde. Natürlich mehr, wenn ich Proben erstelle oder Zeugnisse schreibe. Ach so, ich arbeite aber Teilzeit, ca. 70%. Das kannst du also hochrechnen. Elterngespräche führe ich in meiner wöchentlichen Sprechstunde (im Stundenplan ausgeschrieben), oder auch mal zu anderen Zeiten. Ich führe ca. alle zwei Wochen ein intensiveres Gespräch, und bin sonst mit den Eltern über Notizen im Hausaufgabenheft oder kurze Telefonate in Kontakt, wenn nötig. Es kommt natürlich total auf die Klasse an, ob du damit mehr oder weniger zu tun hast. Ich habe derzeit echt Glück.
    Deine Arbeitsbelastung wird am Anfang sehr hoch sein, zu Beginn, als ich die Jahrgangsstufe das erste Mal hatte und mich einarbeiten musste, bin ich wahnsinnig lange gesessen und das auch an den Wochenenden. Deine Kollegen helfen dir sicher, werden dir aber den Großteil der Arbeit natürlich nicht abnehmen können und müssen es ja auch nicht. Es ist körperlich sehr anstrengend, mit den Kleinen zu arbeiten. Ich bin mittags oft total ausgelaugt. dafür sind die Korrekturen unglaublich schnell gemacht.


    Du musst kein Instrument können, es gibt tolle CDs, auch das Morgenlied könnte von der CD kommen, oder ihr macht etwas anderes (Erzählkreis, Morgen-Rap, Vorlesegeschichte, oder gar kein Morgenritual).


    Was sicher anders sein wird als am Gymnasium: wenn du Klassenlehrerin wirst, musst du dein Klassenzimmer irgendwie nett gestalten. Besorg dir also am besten schon Bücher für die Leseecke, Spiele für die Regenpause, ein paar Zimmerpflanzen und so weiter. Ich habe außerdem einen Vorrat an Pflastern, Taschentüchern, Desinfektionsspray und Gummihandschuhe (seit mir einer mal in die Klasse gekotzt hat). Außerdem wirst du die Geburtstage der Kinder feiern müssen, überleg dir wie du das machen wirst. Lied, Minigeschenk, Kind bringt Kuchen mit oder so... Das muss dann natürlich immer gleich ablaufen, diese "Geburtstagsfeier".
    Du bist quasi die Ersatzmama für vormittags ;) und sollst ihnen noch was beibringen.



    Was mich jetzt echt interessiert: Bekommst du dein Gymnasialgehalt dann weiter, oder sattelst du komplett um? Musst nicht antworten, wenn ich dir zu neugierig bin...


    Viel Glück jedenfalls und viel Spaß!


    Ein Tipp noch: Googel mal nach Grundschul-Blogs, die gibt es in Massen und da bekommst du sicher einen ganz guten Eindruck.

    Entschuldige mal, wer stellt denn hier Gefühle vor Grundrechte?


    Es war, ich habe es glaube ich schon einmal geschrieben, ausdrücklich nach Meinungen gefragt, und die wird man ja wohl noch haben dürfen.
    Dass man die Grundrechte beachtet, ist doch selbstverständlich. Und auch, dass man durchaus tolerant sein kann, aber religiöse Symbole wie zum Beispiel ein Kopftuch, aber auch eine Nonnentracht oder derartige Kleidung an Lehrkräften und Richtern etc ablehnt (Religionsfreiheit herrscht ja immer noch).


    Wobei hier die einzelne Meinung zwar interessant ist, aber nichts zur Sache tut, denn die Bundesländer haben ihre Gesetze dazu, und wir beachten die Gesetze und fertig. Ich persönlich finde die Regelung in Bayern nicht schlecht.


    ich finde es sehr schade, dass man hier offensichtlich bewusst missverstanden wird.

    Nein, von unserer Schule melden sich da auch regelmäßig Kinder mit Gymnasialschnitt an.
    Vergeben werden 20% der Plätze an Kinder mit einem Schnitt unter 2,33 (Gymnasialschnitt),
    30% an Kinder mit 2,66 (Realschulschnitt)
    30% an Kinder mit 3,0 bis 3,33 (ab hier Mittelschulschnitt)
    und die restlichen 20% an Kinder mit 3,66 oder schlechter.


    Also die Chancen, genommen zu werden, sind mit einem guten Schnitt tendenziell besser, aber es ist durchaus nicht so, dass da nur die Schwachen hinwollen würden.

    Ich wollte mich ja auch nochmal melden, ihr seid jetzt schon wieder weiter im Thema, ich schreib trotzdem ;)


    Erst einmal, Wollsocken, wollte ich mich entschuldigen, dass ich dir nun mehrfach vorgeworfen habe, die Schweiz immer so anzupreisen. Ich habe das immer als herablassend empfunden und fühlte mir auf den Schlips getreten, das war vielleicht ein Denkfehler von mir. Du lebst da und berichtest von deinen Erfahrungen, was ja an sich interessant ist, und du hast nunmal immer diesen Vergleich vor Augen, von daher ist es wahrscheinlich nicht so gemeint, wie es bei mir ankam. Sorry dafür.


    Nun zum Thema zurück.
    Ich habe zu wenig Zeit, um jetzt großartig Gesetzestexte zu recherchieren und geschichtliche Hintergründe nachzulesen, so gerne ich auch würde; und ich habe die Fragestellung auch so empfunden, dass es um persönliche Meinungen ging und nicht um geltendes Recht (dann bräuchten wir ja gar nicht darüber reden). Und unreflektiert antworte ich nicht, ich mache mir tatsächlich viele Gedanken über dieses Thema, angeregt durch diesen Thread und die ganzen unterschiedlichen Meinungen noch mehr.


    Es hieß, ich würde den Islam mit Fundamentalismus verwechseln. Der Islam würde das Kopftuch gar nicht zwingend vorschreiben, früher sei die Türkei ein sehr viel freieres Land gewesen usw. Ja. Das unterschreibe ich sofort, dass dem so ist.
    Die Muslime, die in Deutschland leben, haben doch also quasi die freie Wahl, ob Kopftuch oder nicht. Hier wird niemandem etwas vorgeschrieben, also zumindest nicht von staatlicher Seite. Da gibt es dann die Familien, die ihre Töchter relativ frei aufwachsen lassen, und dann gibt es Familien, da wird auf das Kopftuch bestanden. Das sind dann (meiner Interpretation und Erfahrung nach) schon eher die Familien, die ihre Religion sehr streng und konservativ leben und die auch weniger tolerant sind. Natürlich ist das allgemein gesprochen und es mag Ausnahmen geben.
    Sollte also jemand mit Kopftuch meine Kinder unterrichten? Ich hätte absolut kein Problem mit einer muslimischen Lehrerin, aber ich hätte sie gerne ohne Kopftuch. Sie repräsentiert den Staat (kann man das so sagen?) und "bei uns" wird kein Kopftuch getragen. Und die Einstellung dahinter (Frauen haben sich zu bedecken, Männer nicht) passt nicht zum Recht auf Gleichberechtigung.


    Es mag auch einen Unterschied machen, ob die Lehrerin an der Grund- und Mittelschule unterrichtet und die einzige Bezugsperson ist (Klassenlehrerprinzip). Deutsche Kinder sind um Beispiel in Großstädten an Mittelschulen sowieso die absoluten Exoten, wenn dann die Lehrerin auch noch Kopftuch trägt, dann fühlen sie sich gleich doppelt fremd in ihrem Heimatland.
    Wenn am Gymnasium oder der Realschule eine von zehn Lehrerinnen, die die Klasse unterrichten, ein Kopftuch trägt, würde mich das als Mutter weitaus weniger stören, da noch genügend andere Lehrerinnen ohne Kopftuch unterwegs sind, an denen sich die Mädchen auch orientieren können.
    Ich schreibe jetzt viel aus Muttersicht, weniger aus Lehrersicht.


    Wenn es heißt, entweder sind alle religiösen Symbole erlaubt oder gar keine, dann würde ich dafür plädieren, alle abzuschaffen.
    Das ist meine Meinung dazu und ich bin ganz froh, dass ich die Gesetze nicht machen muss, denn das Thema ist komplex und schwierig...

    Werden im Christentum die Frauen unterdrückt? Also jetzt heutzutage? In Europa?


    Doppelmoral... Ich finde nicht. Ich schrieb auch schon mehrfach, dass mir religiöse Symbole im Unterricht nicht wichtig sind und wegfallen könnten. Aber es besteht ein Unterschied zwischen Kreuzkettchen und Kopftuch, den man eigentlich nicht verleugnen kann... oder doch?


    Was ist nun mit dem Heimatbegriff?

    Wie oft musst du, Wollsocken, eigentlich noch betonen, wie viel besser einfach alles bei euch in der Schweiz ist? Und erklär mir, warum es für dich beruhigend ist, dass in eurem Schulgesetz nicht das Wort "Heimat" vorkommt. Ist Heimat nun etwas Schlimmes?


    Und kennst du dich in deutschen Schulen tatsächlich so gut aus, dass du genau weißt, wie "wir" das hier so handhaben und was "wir" denken?



    Übrigens: ja. In Bayern ist das Tragen einer Kreuzkette zum Beispiel erlaubt, weil es Ausdruck unserer Kultur ist. Bei Kopftüchern wird der Einzelfall geprüft. So habe ich das zumindest gerade gelesen.
    Mir kann keiner erzählen, dass Kopftücher aus freiem Willen getragen werden, heute hatte ich wieder mal eine Erleuchtung, als eine Bekannte, die sonst immer Kopftuch trug (angeblich aus religiösen Gründen) ohne Kopftuch erschien und mir erzählte, ihre Tochter mag das nicht gerne, weil sie dann Angst hat, dass es jemand aus der Familie sieht. Aha!


    Und dieses Herumgerede über das schlimme Christentum. Es ist doch offensichtlich, dass zwischen beiden Religionen gravierende Unterschiede herrschen, was die Gleichberechtigung und die Rolle der Frauen betrifft und dass das Christentum zu unserer Geschichte und Kultur gehört, ganz im Gegensatz zum Islam.
    Deshalb und aus keinem anderen Grund empfinde ich ein Kopftuch bei Lehrerinnen als unpassend.


    Toleranz ist wichtig, wie gesagt, wenn Schülerinnen Kopftuch tragen oder im Burkini baden oder ihre Feiertage feiern und im Ramadan im Sportunterricht weniger belastbar sind, nehme ich das hin. Ich besorge für meine Klasse immer Süßigkeiten ohne Gelatine, damit alle mitessen dürfen, das ist für mich selbstverständlich.


    Aber ich empfinde die Hälfte der Beiträge hier irgendwie total am Thema vorbei.


    Kann natürlich auch sein, dass man gewisse Einstellungen dann vertritt, wenn man in bestimmten Regionen wohnt. Die Münchner und Hamburger Lehrer(innen) hier scheinen sich recht einig zu sein, Großstadt halt...?

    Wollsocken: Naja ich sehe schon einen Unterschied darin, ob man wöchentlich zwei Schulstunden lang am Religionsunterricht / Ethikunterricht / islamischen Unterricht teilnimmt oder ob man gezwungen wird, sein Leben lang die Haare zu verhüllen.


    Und eigentlich ging es gar nicht darum, ob und wie der Religionsunterricht verbesserungswürdig wäre oder abgeschafft gehört, oder wer die Relilehrer bezahlt (in Bayern auch vorwiegend die Kirche, meines Wissens nach),
    sondern ob Lehrerinnen als Vorbild ein Kopftuch tragen sollten oder nicht. Nicht die Reliliehrer, die anderen Lehrer. Es ging eigentlich nicht um das Fach Religion, sondern ob man religiöse Symbole im Unterricht zulässt und ob das Kopftuch, welches von vielen als Zeichen der Unterdrückung gesehen wird und es ja auch ist, auf dem Kopf einer Lehrerin nicht falsche Signale sendet.
    Den Bogen zum Religionsunterricht hatte irgendjemand anders geschlagen, das ist etwas OT.



    Der Threadersteller sagt gar nicht mehr, der hat ein, zwei Schlagworte geschrieben und sich dann mit Popcorn zurückgelehnt... ;)

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