Beiträge von Kathie

    Ich kenne ja nur die Arbeit an der Grundschule, habe also keinen Vergleich zu Sek 1.
    Ich empfinde die Elternarbeit als wenig anstrengend. Vom Umfang her ist es bei uns auch in etwa so, wie lamaison beschreibt. Die Eltern sind in der Regel interessiert. Du hast da ja einen guten Anhaltspunkt bei deiner Tochter. Was wünscht / erwartest du als Mutter von der Erstklasslehrerin? In etwa das gleiche wird wohl von dir erwartet werden ;-).


    Je schwieriger das Viertel, umso weniger präsent die Eltern (das hat Vor- und Nachteile). Wie es bei euch sein wird, kannst du sicher abschätzen.


    Aber ich hätte an deiner Stelle vor der Elternarbeit nicht so viel Angst, denn sie macht wirklich nur einen kleinen Teil der Arbeit aus. Es gibt Wochen, da sehe ich keinen einzigen Elternteil...

    Also nochmal: Ich habe, wenn ich alleine vor der Klasse bin, gar keine nennenswerten Probleme mit meinem Auftreten/Körpersprache etc., ich verkrampfe nur dann, wenn ich kritisch beobachtet werde und Dinge machen muss, die mir nicht im Blut liegen. Damit muss ich klarkommen lernen und das übe ich auch. Jetzt sind ja erstmal Ferien angesagt. Genug Schule - its enough! :gruss:


    der Buntflieger

    Und das ist halt die Frage... Ist dein Unterricht wirklich so toll, wenn keiner zuschaut, oder glaubst du das bloß?


    Nachdem ich deine letzten Beiträge gelesen habe, sehe ich es wie die Schreiberin über mir.


    Jegliche Kritik, zum Beispiel
    - an deiner Lehrerpersönlichkeit,
    - an deiner Präsenz (Kinder reden und du merkst es nicht gleich - das heißt, du bist nicht präsent genug, das ist für Prüfer klar ersichtlich)
    - an deiner Schrift
    - an deiner Folie etc etc etc
    tust du als unwichtig und kleinkariert ab.


    Selbst bist du aber schnell dabei, Kritik zu äußern:
    - an den Nachbesprechungen
    - daran, dass du Verlaufspläne schreiben musst, denn spontan klappt es ja viiieeel besser (das ist Quatsch, gerade am Anfang ist es wichtig, dass man Stunden durchplant!!!)
    - an der Zahl deiner eigenverantwortlichen Stunden und daran, dass niemand mit hinten drin sitzt...


    Ich an deiner Stelle würde mal fürs nächste Jahr einen mentalen Neuanfang starten und mich als das sehen, was ich bin: Berufsanfänger.
    Und es gibt viele Leute, die dir Tipps geben, und es ist sicher nicht jede Kritik schlecht und unbegründet. Nimm sie dir doch mal zu Herzen und versuche, jede Woche an deinem Unterricht EINE SACHE zu ändern. Sprich, in Woche 1 achtest du darauf, dass deine Tafelanschriften absolut perfekt sind. In Woche 2 beginnst du, verstärkt auf Unterrichtsstörungen zu reagieren, während du natürlich immer noch perfekt an die Tafel schreibst. Und so weiter und so weiter.

    Mein Mann baut ohne Anleitung, sehr schnell und oft falsch auf, ich lese die Anleitung und baue viel langsamer, dafür aber auf Anhieb richtig auf. Aber deswegen zoffen, nee. Wir lachen drüber. Wenn nicht währenddessen, dann zumindest hinterher bei einem Bierchen.



    Was war das letzte Möbelstück, welches du gekauft hast?

    Für mich haben viele der Statistiken null Mehrwert seit ich mit meinem Frühchen, das noch keine drei Kilo wog, wegen eines Infekts zuwischen Weihnachten und Neujahr zum Kinderarzt musste und wir an allen vorbei sofort in ein Behandlungszimmer geschleust wurden, weil da ein Kind mit einer impffähigen Erkrankung im Isolierzimmer saß.
    Wir waren lange auf den Herdenschutz angewiesen und ich sehe nicht ein, warum ich anderen diesen verweigern sollte. Ich rede mit meinem Kinderarzt und mit meinem Hausarzt und vertraue ihnen tatsächlich, was dem Impfschutz angeht. Wir sind durchgeimpft, weil ich bei jedem Arztbesuch weiß, wie es sich anfühlt genau darauf angewiesen zu sein.
    Ich muss gestehen, dass ich hier einige Argumentationen überhaupt nicht nachvollziehen kann, was aus der persönlichen Betroffenheit resultieren mag. Hat man ein Extremfrühchen, erzählen einem die Leute von ihrem Kummer: Infektionen, Verlust, das ganze Spektrum incl Versagen der Medizin. Die Statistiken werden sehr konkret.

    Das Traurige ist, dass vielen Leuten mit problemlosen Kindern (so nenne ich es jetzt einfach mal) die nötige Empathiefähigkeit fehlt und sie sich das nicht vorstellen können / wollen, und ihnen somit der Herdenschutz einfach egal ist. Aber ich wette, wenn sie in einer ähnlichen Lage wären, würden sie es anders sehen.
    Ich finde, es spricht eigentlich kaum was gegen verpflichtende Impfungen, und es hätte viele Vorteile.

    Nachdem eins meiner Kinder nach der Geburt komplett blau war und sofort auf die Neugeborenen-Intensivstation kam (nach unproblematischer Schwangerschaft!) würde ich mich immer wieder zum Gebären in ein großes Krankenhaus begeben.
    Aber da spielen jetzt so viele eigene Erfahrungen und Überzeugungen mit, zum Glück kann es jeder selbst entscheiden, zum Glück stehen uns viele Möglichkeiten offen.


    Nein, eben genau solchen Unsinn haben wir vermieden, kein desinfizieren, Kitabesuche usw. mit wenigen Tagen usw. Damit man natürlich Abwehrkörper hat, aber eben keine Ansammlung von doch viel gefährlichen Krankenhauskeimen.


    Wobei Rotaviren ja kein Krankenhauskeim sind, mein Sohn hat sich die im Kindergarten geholt und war dann 3 Tage deswegen im Krankenhaus. Die hättet ihr, besonders wenn ihr eure Wohnung vor der Geburt nicht gründlich gereinigt habt, durchaus auch an Spielzeug kleben haben können.


    Ich kann einige Gründe für eine Hausgeburt ansatzweise nachvollziehen ("ansatzweise" möchte ich hier betonen, denn warum man das Kind größeren Risiken aussetzt als nötig, wenn man schon das Privileg hat, in einem Land zu leben, wo die medizinische Versorgung sehr gut ist, verstehe ich nicht), aber der Schutz vor Viren und Bakterien würde nicht dazu gehören.

    Ich verstehe, auf was du hinaus willst, aber ich selbst wollte jetzt gar nicht über Sinn oder Unsinn von Inklusion mit lernzieldifferentem Unterricht diskutieren, sondern nur sagen, dass ich die Leichte Sprache für solche Fälle einfach als gutes Mittel, den betroffenen Schülern doch noch möglichst viel Inhalte vermitteln zu können, sehe.


    In etwa das, was mad-eye-moody oben sagte. ;)

    Ja, da hast du recht.
    Wenn das Kind allerdings lernzieldifferent unterrichtet wird und in bestimmten Fächern keine Noten bekommt, dann kann man durchaus die Leichte Sprache nutzen, auch in Lernzielkontrollen. Dann profitiert das Kind. Vergleichbar ist es sowieso nicht mehr.

    Die Leichte Sprache ist vorwiegend für Menschen mit Behinderungen gedacht, steht in dem Artikel.
    Was ist jetzt daran schlimm? Ist doch gut, wenn man Erkenntnisse darüber hat, wie ihnen das Lesen und Verstehen leichter fällt, und darauf zurückgreifen kann, wenn man Inklusionskinder in der Klasse hat. Förderschullehrer schreiben Arbeitsanweisungen vermutlich sowieso seit jeher in Leichter Sprache - nun hat das ganze eben einen Namen bekommen.
    Gebärdensprache gibt es ja auch für Hörgeschädigte, das ist selbstverständlich.


    Dass die Leichte Sprache unsere normale Schriftsprache nicht verdrängen, sondern nur im Notfall ergänzen soll, ist doch eigentlich logisch.

    Also bitte. Du hast doch geschrieben, dass in den 70er Jahren das Singen im Westen verpönt war. Und ich sage, lies mal hier den Thread, nachdem jeder Gesangserfahrung in der Schule hat, muss wohl gesungen worden sein.



    Und ja, ich erinnere mich gut an meine eigene Grundschulzeit und auch an den Musikunterricht da (eben weil ich ihn nicht mochte), ich kann noch die Lieder und so weiter. Das war in den 80er Jahren. Echt, du erinnerst dich an kaum was aus deiner Grundschulzeit? Ich weiß noch ganz viel von damals.


    "Bei uns wird bei Feiern kaum noch zusammen gesungen, während Menschen anderer Herkunft das gern und leidenschaftlich tun" schriebst du. Okay, nicht ständig. Das habe ich falsch wiedergegeben. Aber trotzdem: wer singt bei Feiern leidenschaftlich? Sag doch mal!

    Jedenfalls ist nun klar geworden (siehe Zitate aus den und über die 1970er Jahre), warum die Deutschen bei Feiern u.a. Gelegenheiten (kommt mir jetzt bitte nicht mit dem Massengegröle bei Fußballspielen) nicht mehr / kaum noch singen, während Menschen anderer Herkunft das so gerne und leidenschaftlich tun – und wir sitzen daneben und schauen verblüfft zu und ich, ehrlich gesagt, auch immer etwas neidisch. :(

    Ist mir persönlich noch nie passiert. Hä? Welche Herkunft haben denn diese Menschen, die ständig zusammen singen?


    Dass in den 70er Jahren nicht gesungen wurde, stimmt aber so nicht (wie man hier deutlich lesen kann - jeder von uns hat Gesangserfahrungen). der Musikunterricht war ein anderer und hat viele demotiviert oder gar traumatisiert, das mag sein. Aber gesungen wurde bei uns viel!!!


    Ob und wie jemand hier einen Komplex an die Schüler weitergibt, weißt du doch überhaupt nicht.

    Ich sehe einen großen Unterschied zwischen Gedichte aufsagen und singen.
    Ein Gedicht kann man auswendig lernen und dann sagen. Ob es nun super betont ist oder nicht, ich kann mich drauf vorbereiten.
    Ein Lied kann ich zwar auswendig lernen, aber wenn ich Pech habe und die Töne nicht treffe und nicht halten kann, dass wird das Vorsingen, trotz Vorbereitung und Textsicherheit, zur Qual.


    Das sagt jemand, der in der 9. Klasse vor der ganzen Klasse "Memories" aus Cats singen musste und darauf auch eine 6 bekommen hat.
    Ferner hat mir ein Musiklehrer mal gesagt, ich solle bei der Aufführung nur meine Lippen bewegen, aber tonlos singen, weil ich es nicht könne.
    Ich bin also auch traumatisiert und hasse es, vor anderen zu singen. HASSE ES!!!!


    Zum Glück bin ich bislang drum herum gekommen, Musikunterricht geben zu müssen, ansonsten würde ich viel mit CDs machen.

    Mir ist schon öfter aufgefallen, dass gewisse Eltern echt davon ausgehen, ihre Kinder seien deswegen so toll, weil sie alles richtig gemacht haben.


    Ich warte dann immer ab. Irgendwann gibt es eigentlich bei allen Probleme. Und oft erweisen sich die schwierigeren Klein- und Schulkinder als erfolgreiche junge Erwachsene, während die funktionierenden, Erwartungen-erfüllenden Kinder später rebellieren.


    Aber egal. Schön, dass es bei euch (derzeit) so gut läuft. Ich wäre an deiner Stelle nur vorsichtig mit solchen Aussagen, die andere Kinder und andere Erziehungsstile schlecht machen.

    @Kathie
    Nein. Das Geld gilt explizit für das Auslandsschuljahr. Und junge Menschen wollen das grundsätzlich; es ist ein Abenteuer und es ist auch schön von den Eltern mal getrennt zu sein.


    Irgendwelche Stubenhocker oder Mami-Kinder die ständig Heimweh haben :angst: ...geht gar nicht.


    Seh ich anders. Junge Menschen wollen das nicht grundsätzlich, es kommt auf den Charakter an.
    Scheinbar hast du Kinder, die deinen Ansprüchen genügen. Glück für die Kinder! Ich stell mir gerade vor, was du tun würdest, hättest du ein ängstliches Heimweh-Kind... Wahrscheinlich würdest du deine Ansichten irgendwann ändern, man kann es für das Kind nur hoffen.


    Ich finde es gerade für einen Lehrer krass, so zu denken. Als wäre nur ein einziger Weg der richtige, als wäre nur eine einzige Charaktereigenschaft akzeptabel.

    Hinsichtlich der Grundschule habe ich Angst, dass das Niveau inhaltlich für mich selbst schnell öde und langweilig werden könnte, da ich doch einen gewissen Anspruch an mich habe (was nicht heißen soll, dass GS-LehrerInnen in irgendeiner Form anspruchslos seien, ich habe den größten Respekt vor dieser Arbeit, ich meine nur den Lehrstoff an sich)


    Der Lernstoff in der Grundschule ist keine Herausforderung und wenn du einen Turnus mehrmals machst, kann es teilweise schon etwas langweilig werden. Die Herausforderungen im Unterrichten an einer Grundschule liegen ganz woanders, der Lernstoff ist halt Grundschulniveau ;-).

    Du kannst Kinder zwar durch deine Vorbildfunktion beeinflussen, dennoch sind sie eigenständige Menschen mit vielleicht ganz anderen Vorstellungen von einem gelungenen Leben als du.
    Wie alt sind deine Kinder denn? Ich würde mal vermuten: noch recht jung. Oder "leicht zu haben", bislang jedenfalls. Bin gespannt, ob das alles so aufgeht, wie du es planst.


    Das hört sich alles sehr emotionslos an, was du da schreibst. Es gibt ein Depot für die Erfahrung "Auslandsjahr", und wer drauf verzichtet, bekommt das Geld nicht.
    Bei uns ähnlich, nur hätte ich das nie so gedacht oder geschrieben, vielmehr verhält sich bei uns die Lage so: Wenn meine Kinder ein Auslandsjahr machen wollen, dann werde ich ihnen das finanzieren.


    Wer schrieb das mit dem Wohnmobil-Aufkleber "Wir verprassen das Erbe unserer Kinder"? Find ich auch total daneben. Klar kann man Urlaube machen und sich was gönnen, aber der Aufkleber... Hm. Wahrscheinlich entweder eine ganz merkwürdige Art von Humor oder ein total gestörtes Eltern-Kind Verhältnis. Ich spare jetzt nicht ständig drauf hin, aber bin doch beruhigt, meinen Kindern später Wohneigentum hinterlassen zu können, damit sie abgesichert sind, komme was wolle.


    Würde von ihnen auch keine Miete verlangen, wenn sie später nochmal hier bei uns wohnen wollen / müssen. Hab ich auch schon erlebt, Student zieht aus WG aus, zieht kurz daheim ein (während er was anderes sucht) und muss für sein altes Zimmer Miete zahlen. Das fand ich damals erschütternd und sehe ich immer noch so. Es ist sein Elternhaus und kein Hotel.

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