Du musst ihnen den Spaß nehmen. Meine Großen bekommen ihre Aufmerksamkeit, die sie oftmals noch brauchen, dann eben humorvoll. Ich frage dann schon mal nach "Brauchen Sie gerade viel Aufmerksamkeit von mir? Fühlen Sie sich vernachlässigt?" Übrigens antworten recht viele Schüler ganz ehrlich mit einem Ja.
Ich würde das Pädagogische voll ausschöpfen, bevor ich die harten Sachen angehe. Die Eltern sollten informiert sein, klar, aber ich möchte meinen Schulkram erstmal alleine lösen. Das ist mein Job. Die Autorität der Eltern nutze ich nur im Sonderfall, wenn es wirklich hart auf hart kommt (gar kein Schulbesuch mehr, Alkoholmissbrauch etc.).
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Zu Punkt 1:
Spaß nehmen ja, bin ich der gleichen Meinung. Jedoch würde ich auf humorvolle Aufmerksamkeit und diese Fragen "Fühlt ihr euch vernachlässigt" noch verzichten, da die Drittklässler (zumindest unsere) da noch nicht reif genug dafür sind.
Ich würde ihnen den Spaß nehmen, indem ich einfach sehr ruhig bleibe, sie geschickt hinsetze, sie mit strengen Blicken bedenke und mich generell nicht auf ihre Spielchen einlasse.
Sie verweigern die Arbeit? Okay. Notiz ins Arbeitsheft, nachzuholen daheim bis dann, wenn es dreimal vergessen wurde, Hinweis an Eltern rausschicken.
Sie stören die Klasse? Okay. Weiterarbeit in Nachbarklasse bis ans Ende der Stunde.
Sie verhalten sich respektlos? Okay. Nachdenkaufgabe bzw. Entschuldigung bis zur nächsten Stunde schreiben, mit Unterschrift der Eltern. Wird das vergessen, gleiches Vorgehen wie bei vergessenen Hausaufgaben.
Zusätzlich dazu: Die Jungs ganz normal behandeln, normal aufrufen, normal loben (nicht allzu überschwänglich, aber schon so, dass sie möglichst oft ein kleines Lob bekommen).
Zu Punkt 2: Ich versuche auch, möglichst viel ohne Eltern zu lösen. Die Eltern können auch oft nicht viel machen, da sie ja schlicht und ergreifend am Vormittag nicht anwesend sind und nur bedingt beeinflussen können, wie der Nachwuchs sich verhält.
Viel Kraft wünsche ich dir!