Beiträge von Edda

    Hallo zusammen,


    trotz ausgiebiger Internetrecherche verstehe ich das Lehrerausbildungswirrwarr nicht so richtig.


    Zu meiner Situation: Ich habe meinen Magister in Germanistik und Philosophie gemacht und arbeite seit fast einem Jahr als Vertretungslehrerin. Vom Seminar Köln wurde mir die OBAS nahegelegt, aber mit meinen Fächern habe ich einfach keine Chance. Also habe ich mich nun zur grundständigen Ausbildung entschlossen.


    Köln wäre mir sehr angenehm, da ich es dann nicht ganz so weit zur Schule habe. Dort wird noch LA angeboten - jedoch nur 3% der Studienplätze als Zweitstudium.


    MEd - zum Ruhrgebiet fahre ich schon ziemlich lang, hinzu kommt, dass es teilweise wohl große Unterschiede hinsichtlich der Zulassungsformalitäten gibt. So habe ich noch nach der Studienordnung 97 studiert, eine Zwischenprüfung gabs nicht, mein Grundstudiumszeugnis wurde aber als der mündlichen adäquat anerkannt. Im Hauptfach absolvierte ich 64 SWS, im Nebenfach 34.
    Im Studium (Bonn) hatte ich weder EW noch Fachdidaktik. Das müsste ich also nachholen.


    Nun zu meinem Problem: Wo beginne ich? Erstmal die Anerkennung für Deutsch beantragen? Ohne Fachdidaktik wirds ja nur eine Teilanerkennung.
    Wer kann mich beraten, was wäre eine günstige erste Anlaufstelle? Im Prüfungsamt erreiche ich gerade telefonisch niemanden, außerdem fahre ich lieber direkt mit meinen Unterlagen an die zuständige Stelle.


    Aber wer kann mir genau sagen, ob LA günstiger ist oder MEd?


    Laut Studienordnung müsste ich für Sek I lediglich 8 SWS Philosophie nachstudieren und ca. 50 SMS EW. Hier stünde ich mit einem zweisemestrigen MEd günstiger da.


    Vielleicht hat ja einer von euch Ahnung oder sich bereits eingeschrieben. Hinzu kommt meine Sorge meines wenig rühmlichen 3-Schnitts im Magisterstudium. Der ist mir erstens peinlich und ich würde mich gerne verbessern, zweitens zieht er meine Chance auf einen Zweitstudienplatz mächtig runter...


    LG

    Hallo Sven,


    in NRW ist es so, dass du einen Seiteneinstieg im Rahmen der OBAS machen kannst. Hierfür brauchst du aber unbedingt ein zweites unterrichtsfähiges Fach, welches du bis zur Zwischenprüfung (ca. 18 - 22 SWS) studiert hast.
    Hast du nebenher sonst etwas studiert, vielleicht Latein? Oder ein abgebrochenes Studium?
    Denn nur mit Geschichte wirds sehr sehr schwierig werden. Das Problem ist ja, dass du erstmal eine Schule finden musst, die dich einstellt. Ich bin derzeit selbst in der Situation, dass ich mit Deutsch / Philosophie absolut keine OBAS-Stelle finde. Der Grund hierfür ist, dass es für diese Fächer genügend grundständig ausgebildete Lehrer gibt.
    Mit Mathe, Physik, Chemie, Englisch, Französisch oder auch Sport stehen die Chancen auf eine OBAS-Stelle wesentlich besser.


    - Sprinterstudiengänge bzw. sonstige Möglichkeiten, ein Fach "schnell nachzuholen", sind bereits examinierten (1. Staatsexamen) Lehrern vorbehalten?
    leider ja


    - ich habe die Möglichkeit, über die Bezirksregierung eine (Teil)Anerkunng zu erlangen. Dies wäre jedoch nur relevant, wenn ich mich an den verbleibenden Universitäten, die noch auf Staatsexamen laufen, einschreiben würde?
    ja


    - mit meiner Fächerkombination und nur spärlich vorhandenen pädagogischen Kenntnissen kann ich über die Bezirksregierung allenfalls eine Teilanerkennung erwirken. Eine volle Anerkennung im Umfang des 1. Staatsexamens scheidet wohl aus?


    Kommt darauf an - kannst du die Fachdidaktik nachweisen? Unterrichtserfahrungen sind nicht relevant, wichtig ist, dass du fachdidaktische Seminare besucht hast.


    Wenn du wirklich Lehrer werden möchtest, solltest du ein zweites Studium beginnen. Aber wie die Stellensituation dann an den Schulen aussehen wird, kann niemand so genau sagen. Das ist nunmal das Risiko.


    Ich hangle mich derzeit mit Vertretungsstellen durch, bin ständig auf Arbeitssuche und muss immer mit dem Risiko leben, plötzlich gekündigt zu werden, denn so sind die Vertretungsverträge formuliert.
    Wärst du aktuell arbeitslos, würde ich dir zum Seiteneinstieg raten bzw. zum Zweitstudium.
    Da du aber eine sichere Stelle und einen guten Verdienst hast, bleib besser dabei. Ganz ehrlich - mit dem ganzen Hickhack zwischen Ministerium, Bezirksregierung und Schulen glaube ich langsam, dass ich in Schilda lebe.


    Übrigens: Persönliche Befriedigung ist auch eine ganz relative Angelegenheit. Manchmal ist es im Lehrerberuf ganz schön unbefriedigend. Du hast nen enggestrickten Lehrplan im Nacken und im schlechten Fall noch 30 Schüler. Einige sind davon noch nicht so reif und benötigen mehr Zuwendung und Aufmerksamkeit. Oder lernen eben einfach langsamer. Und diese Schüler dann schlechter zu benoten zu müssen, ist manchmal ganz schön schmerzhaft. Da zweifelt man an sich selbst und wünscht sich mehr Zeit für alle.
    An Brennpunktschulen ist es teilweise richtig unbefriedigend - denn dort wirst du erleben dürfen, wie lange Jugendämter brauchen, um sich wieder einem neuen Fall zu widmen. Und wie schlimm es Kindern gehen muss, damit der Fall als dringend erachtet wird, also dass sofort reagiert wird.
    Aber ich wills dir jetzt nicht madig machen, mein Traumberuf ist es ja auch - trotz der ganzen negativen Aspekte. Ich wollte dir nur klarmachen, dass dir viele Hürden gestellt werden und dass du viel Energie brauchen wirst, um dich da durch zu beißen.


    LG


    Sarah

    Ja, meine Erfahrungen decken sich genau mit deinen.


    Habe auch gerade mit einer Schule telefoniert, wo ich persönlich meine Bewerbungsunterlagen abgegeben habe und ein zweistündiges "Gespräch", was zur netten Plauderei abdriftete, hinter mir habe.
    Mein erstes Gefühl war großartig: Nette Direktorin, die Chemie passte, sie signalisierte Interesse an meiner Person.


    Haute dann die große Ernüchterung: Es werden keine Seiteneinsteiger geladen, da es genügend Regelbewerber gebe. ;(
    Man habe zwar weiterhin großes Interesse an meiner Person, aber derzeit gebe es nun einmal genügend grundständig ausgebildete Lehrer.


    Tja. Ist halt so. Kann sich aber wieder änderen, denn im laufenden Jahr werden ja auch immer einige Stellen ausgeschrieben, da dürften die Chancen besser sein.


    Und, Dopamin82, ich hoffe genauso wie du, dass es noch eine zweite Einladungsrunde geben wird. Die Vorstellungsgespräche liegen alle etwa zur gleichen Zeit, von daher kommen einige Bewerber wohl durchaus in die Situation, dass die Gespräche sich zeitlich überschneiden.
    Und wer zum Termin nicht erscheint, ist raus.
    Ebenso jeder, der bereits bei einer Stelle zugesagt hat.


    Aber sowohl meine Schule, als auch die Schule, mit der ich gerade telefoniert habe, rechnen fest damit, dass die Stellen bereits bei der ersten Runde besetzt werden können.
    Von daher rechne ich persönlich nicht mehr mit einer zweiten Runde, aber jemand mit anderen Fächern könnte vielleicht mehr Glück haben.


    Glücklicherweise wird mein Vertretungsvertrag fürs nächste Halbjahr verlängert. Da bleiben immerhin die Geldnöte fern und beim Folgevertrag muss ich auch nicht wieder ewig auf mein Gehalt warten.


    Das Irrwitzige an der Situation ist nur, dass es nun genauso eingetreten ist, wie ich es vermutet habe. Beim Infotag im Seminar wurde mir im Einzelgespräch mitgeteilt, dass meine Chancen sehr groß seien, in die OBAS zu kommen. :D
    Toll ist auch, wenn man hört, dass Schulen gerne mal extra für eine Vertretungskraft eine Stelle ausschreiben. Ist mir bisher noch nicht so ergangen und meinen Kollegen, die auf Vertretungsbasis eingestellt wurden, auch noch nicht...
    Hauptsache scheint für die doch wirklich zu sein, dass man sich die Reserve schön warm hält.

    illubu: Den Fragenkataloghab ich im Netz gefunden. Die Adresse weiß ich nicht mehr, habe ihn ergoogelt und dann ausgedruckt...
    Alle Schulen benutzen ihn natürlich nicht, aber es stehen u.a. auch die Standardfragen drin.
    Wenn ich mich nicht irre, könnte er auch auf der Tresselt-HP stehen. ?(


    @Dopamin: Ja, es gibt wohl regionale Unterschiede, das hat mir auch schon ein Schuldirektor erzählt. Und dass 10 Bewerber abgesprungen sind, läßt mich ja wieder hoffen... wobei ich immer noch keine einzige Einladung erhalten habe.


    Immerhin wird meine Vertretungsstelle wohl verlängert - sofern die Bezirksregierung sich nicht quer stellt...

    Erstmal: mach copy + paste, wenn du einen langen Text schreibst. =)


    Für den Nachweis der 20-22 SWS kannst du auch deine Studienordnung beilegen, nach der du damals studiert hast - hab ich auch getan. Das Diplom sollte als Beweis ja wohl ausreichend sein.


    Vor den fachbezogenen Fragen hab ich auch ein wenig Sorge. Grundsätzlich kann ich mir aber nicht vorstellen, dass bei einem solchen Bewerbungsgespräch deine fachlichen Kenntinisse wirklich vertiefend abgefragt werden, denn das läßt schlichtweg die Zeit nicht zu.
    Ich habe ja einige Kollegen, die schon oft bei Auswahlgesprächen saßen, und diese haben mich in der Hinsicht sehr beruhigt.


    Tja, die Seminarleute haben natürlich den Scannerblick. Die können selbstverständlich innerhalb kürzester Zeit einschätzen, ob du als Lehrer tauglich bist. Bei einer Informationsveranstaltung wurde mir das zumindest zu verstehen gegeben. :rolleyes:
    Denn dort habe ich gefragt, was es denn mit der "Prognose" auf sich habe, ob es eventuell gewisse Rahmenbedingungen dafür gäbe.
    Mir wurde daraufhin mitgeteilt, dass die Leute vom Seminar so erfahren seien, dass sie eben schon einen "Blick" für die Eignung der Teilnehmer hätten.
    Was die Ausbildung nun betrifft, so muss dir klar sein, dass ein Referendariat immer mehr wert ist als die pädagogische Begleitmaßnahme. So ist es nun mal. Und viele Direktoren an Schulen legen auch Wert auf ein Referendariat (aber eben auch nicht alle).
    Dir muss eben klar sein, dass du ohne Referendariat viel weniger Chancen auf dem Stellenmarkt hast.
    Du bist nun in der glücklichen Situation, mit Physik und Chemie Mangelfächer abzudecken. Aber ich kann dir auch sagen, dass es selbst für die Mangelfächer Mathe + Physik bereits 12 Bewerber an unserer Schule gibt, die grundständig ausgebildet worden sind. Da muss nur einer die Stelle wollen, dann bist du aus dem Rennen.


    Des weiteren muss dir klar sein, dass nirgendwo verläßliche Zahlen vorliegen: Die ausgebildeten Lehrer, die z.B. vorher Vertretungsunterricht gegeben haben, werden nicht mit einberechnet, sondern es wird immer nur von denen ausgegangen, die gerade erst ihr Referendariat abgeschlossen haben.
    Hinzu kommen dann noch Grundschullehrer, die keine Stelle bekamen. Sie werden dir vorgezogen und auch nicht mit einberechnet.


    Die Situation wird Seiteneinsteigern wirklich sehr euphemistisch dargestellt. Bei einem Beratungsgespräch im Seminar wurde mir erzählt, dass ich die größten Chancen hätte: 32 Jahre alt, Deutsch und Philosophie als Fächer, berufserfahren durch einige Vertretungsstellen.
    Die Realität schaut aber anders aus. Und sie ist eben deswegen anders, weil es gar keine genaue Übersicht über den Stellenmarkt gibt, weil eben keine genauen Zahlen vorliegen.


    OBAS ist eine riesige Chance, wenn du die Möglichkeit hast, mach es!!!


    Vernünftiger wäre aus meiner Sicht jedoch die alte Ordnung: Bewerbung auf ein normales Referendariat mit pädagogischer Begleitmaßnahme. Schade, dass die Möglichkeit abgeschafft wurde.


    Rede ruhig einmal mit Schulleitungen darüber, denn die haben wirklich realistische Einschätzungen über ihre Bewerbersituation und wissen auch um die Willkür der Entscheidungen des Schulministeriums. Du wirst nach solchen Gesprächen verstehen, dass der Seiteneinstieg sehr viel schwieriger ist, als er dargestellt wird.


    Und dann kommt noch dazu, dass Schulleitungen manchmal gar nicht richtig informiert werden. Als ich mich damals um die erste Vertretungsstelle bemühte, habe ich von der Bezirksregierung und von der Schulleitung ganz widersprüchliche Aussagen erhalten.
    Ministerium, Bezirksregierung und Schulen arbeiten nicht wirklich reibungslos zusammen, da weiß oft die linke Hand nicht, was die rechte gerade macht... Chaos!
    Damals habe ich wirklich Wochen mit Telefonaten verbracht, um einigermaßen an Durchblick zu gewinnen. Und ich hatte auch mit ratlosen Schulleitungen zu tun, die mich gern eingestellt hätten, aber wirklich nicht wussten, ob es auch möglich ist.
    Von daher ist es der falsche Ausgangspunkt, sich nur danach zu richten, dass man auch mit niedriger Gehaltsstufe zufrieden wäre.
    Ich wäre auch mit A12 und sogar A11 zufrieden, wenn ich einfach nur meinen Wunschberuf ausüben dürfte. Aber meine Erfahrungen lehren mich, dass es eben bei all dem Chaos wichtig ist, so viel an Ausbildung mitzunehmen, wie möglich. Die Erlasse werden ständig geändert, je nach Bedarf wird es strenger oder lockerer. Von daher, mit dieser Willkür im Nacken, sollte man jede Maßnahme in Anspruch nehmen, die mit einer grundständigen Ausbildung vergleichbar ist.
    Das ist wirklich keine Frage des Geldes, glaub mir.


    Zum Bewerbungsgespräch noch ein paar Tipps: Schau dir den Fragenkatalog an und denk dir schon mal einige Antworten. Sei vor allem auch selbstreflektierend. Wenn z.B. Fragen nach Disziplinproblemen in der Klasse kommen, solltest du in jedem Fall auch auf deine Unterrichtsmethoden zu sprechen kommen, bzw. auf die Änderungen dieser.
    Du musst gleichermaßen selbstbewusst und selbstkritisch rüberkommen.
    Ich habe immer offen über meine Schwierigkeiten geredet und auch Fehler meinerseits zugegeben. Das war nie verkehrt. Alle wissen schließlich, dass du kein Profi bist. Und Lehrer zu sein heißt eben lehren und lernen.
    Probleme haben alle Lehrer mit ihren Schülern, ob alter Hase oder Frischling. Jeder Mensch ist nun mal anders, somit gibt es auch immer wieder Konfliktsituationen, die neu oder zumindest anders sind. Von daher, verkauf dich möglichst gut, spiel aber nicht den Superlehrer.


    Ich wünsch dir viel Glück fürs Bewerbungsgespräch und sei nicht zu traurig, wenn es nicht klappen wird. Manche Bewerbungsgespräche sind einfach nur doof, weil man selbst schon merkt, dass diese Schule nicht die Richtige für einen ist. Da muss auch immer die Chemie stimmen. Und Bewerbungsgespräche laufen auch immer sehr unterschiedlich ab, da kommts eben stark auf die Schulleitung an.


    Und wenn es klappen sollte: Nimm die Stelle bloß an und freu dir nen Wolf!!!

    Erstmal Glückwunsch zur Einladung!


    Ich habe mich auch auf verschiedene OBAS-Stellen beworben, habe bisher aber noch keine Einladung bekommen.


    Soweit ich informiert bin, stellen eine Person aus dem Seminar und die Schulleitung die Prognose, ob du für den Beruf des Lehrers geeignet bist. Wie genau, ist natürlich die große Frage. Ich sehe hier auch ein rechtliches Problem, denn ich finde es anzweifelbar, dass so eine Prognose innerhalb eines Vorstellungsgesprächs wirklich objektiv getroffen werden kann...
    Vermutlich dient das jedoch nur der Vorauswahl, dass zumindest auffallend ungeeignete Personen aussortiert werden können, da sich ja doch recht viele den Seiteneinstieg zutrauen.
    Ob sich für dich ein Referendariat lohnt, kannst du wohl leider nur selbst einschätzen: Wenn du über 40 bist, wirst du in NRW nicht mehr verbeamtet. Aber in anderen Bundesländern schon.
    Außerdem wirst du mit abgeschlossenem Referendariat eher eine feste Stelle bekommen.
    Zudem hast du im Rahmen der OBAS noch nicht einmal finanzielle Einbußen. Sicherlich musst du Prüfungen absolvieren, aber die Zeit geht ja auch rum.
    Mir ist die zweijährige Schufterei auf jeden Fall wert, dass ich anschließend eine "richtige" Lehrerin bin, die auch formal etwas vorweisen kann.
    Und du hast bei dem Prognosegespräch doch schon einen riesigen Vorteil: Du kennst die Schule und die Schulleitung kennt dich. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man dich als Vertretung unterrichten ließe, wenn man dich für untauglich hielte.


    Von daher: Mach dir mal nicht so viel Sorgen, die kochen da auch nur mit Wasser;) ;)


    Das größere Problem ist eher, dass dir alle grundständig ausgebildeten Lehrer vorzuziehen sind. Auch Lehrer anderer Schulformen oder anderer Fächer haben Vorrang. Und solltest du nicht gerade ein absolutes Mangelfach vorweisen können, wirds gar nicht so einfach werden, wie einem sämtliche Medien glauben machen wollen.


    Ich habe mich z.B. auch an der Schule beworben, wo ich gerade unterrichte. Ich darf mich gegen 26 grundständig ausgebildete Lehrer durchsetzen. Meine Kollegen fiebern mit mir, aber meine Chance auf die Stelle ist minimal, da mach ich mir keine Illusionen...

    Tja, niemand hat behauptet, dass es leicht ist.
    Aber von zwei Absagen solltest du dich nicht abbringen lassen, bleib am Ball.
    Suche dir ansonsten erstmal eine Vertretungsstelle, ich hab jetzt auch wieder eine angenommen. Wenn du einmal eine hattest, bekommst du eigentlich immer wieder eine. Zumindest hab ich die Erfahrung gemacht. Wenn du allerdings andere gute berufliche Perspektiven hast, solltest du dir das schon gut überlegen, ob sich der Stress lohnt.
    Meine Perspektiven als Germanistin sind eben nicht so dolle. Journalismus ist auch hart, ich muss so oder so für eine gute Stelle kämpfen. Und da mir Unterrichten einfach mehr Spass macht, werde ich auch wirklich alles versuchen, so lange sich der Weg des Seiteneinstiegs noch bietet.
    Und du musst vor allem mehr Schulen anschreiben. Für meine erste Vertretungsstelle habe ich ca. 60 Blindbewerbungen abgeschickt. Die meisten haben gar nicht geantwortet, einige wenige haben abgesagt. Und andere wussten gar nicht, dass die Einstellung von Vertretungslehrern über die Schule geht und nicht über die Bezirksregierung. ;) Nach drei Monaten kam dann unverhofft eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Und 4 Tage später dann die Zusage.
    Sicherlich ist es auch nicht toll, sich als Vertretungslehrerin von Stelle zu Stelle zu hangeln. Aber wenn mal irgendwo an einer Schule eine feste Stelle frei wird, hab ich ja vielleicht das Glück, dass man mir eine Chance gibt. Mit dem Direktor meiner alten Schule bin ich z.B. immer noch im engen Kontakt und werde, sofern es neben der Vertretungsstelle machbar ist, dort auch weiterhin auf Honorarbasis arbeiten.

    Tja, so wie ich es nun verstanden habe, ist es eben nicht so einfach.


    Richtig ist, du bewirbst dich erst an der Schule. Falls keine ausgebildeten Lehrer zur Verfügung stehen hast du Glück und könntest die Stelle bekommen. Du erhältst einen Vertrag für ein Jahr und erhältst berufsbegleitend eine pädagogische Einführung. Diese Maßnahme qualifiziert dich jedoch nicht für das erste Staatsexamen.


    Mit dem Nachstudieren des zweiten Fachs plus Fachdidaktik und EWZ ist es so eine Sache... . Erschwert wird das ganze nun noch durch die Umstellung auf die Bachelor-Studiengänge.
    Aktuell wird das LA-Studium ja durch den Master-Studiengang ersetzt. Ziel ist der Master of Education. Dieser basiert auf dem Bachelor.
    Dummerweise gibts bereits beim Bachelor schon Fachdidaktik-Module. Man kann also nicht einfach die zwei bis vier Semester des Masters nachstudieren.


    Derzeit kommt man aber wohl nicht drum herum: Man muss halt schauen, dass möglichst viele Scheine anerkannt werden und noch mal ein neues Studium beginnen. Zumindest lese ich das aus den Masterprüfungsordnungen.


    Allerdings wird auch zwischen den Schulformen differenziert: Für das Lehramt an Gymnasien muss man ein Studium mit 9 Semestern Regelstudienzeit absolviert haben. Bei Haupt- und Realschulen lediglich 7 Semester.
    Von daher könnte die Anerkennung für zwei Fächer eher gegeben werden. Dazu kann vielleicht mal ein erfolgreicher Seiteneinsteiger Auskunft geben, oder jemand, der seine Unterlagen nach Münster geschickt hat. ;)


    Das volle Gehalt bekommst du sofort. Es ist aber nicht die gleiche Besoldungsklasse wie bei ausgebildeten Lehrern, sondern eine Stufe drunter.
    Ich denke, man wird A11 oder A12 eingestuft, weiß es aber nicht sicher.

    So, habe eben mit Frau Kox von der Bezirksregierung Düsseldorf telefoniert:
    Wenn man sich aktuell auf einen Seiteneinstieg bewirbt und genommen wird, bekommt man nur die einjährige pädagogische Maßnahme, wird also nur zu einer Lehrkraft ausgebildet.


    In den richtigen zweijährigen Vorbereitungsdienst kommt man nur, wenn man das zweite Fach nachstudiert. Da führt aktuell kein Weg drum herum.


    Was mit dem neuen Erlass kommen soll, darauf sollte man nicht vertrauen, weil es schon häufiger vorkam, dass das Schulministerium die Erlasse noch kurzfristig und spontan geändert hat.


    Bei Leo-Ausschreibungen soll man stur die aufgeführten Möglichkeiten des Seiteneinstiegs durchlesen. Bei manchen Stellen reicht ein Hochschulabschluss, andere fordern eine Anerkennung bzw. Teilanerkennung.
    Letztere hat kaum Aussagekraft, sie ist nicht mehr wert als der Hochschulabschluss. Das heiß, für den ordentlichen Vorbereitungsdienst muss nachstudiert werden.


    Volle Anerkennung wird nur selten und nur mit sämtlichen Nachweisen ausgesprochen, die normalerweise kein Diplom- oder Magisterabsolvent hat.

    Katy, wenn ich alles richtig verstanden habe, soll zumindest Kunst als einziges Fach ausreichend sein. Aber dass es wohl doch nicht ganz so einfach ist, verwundert mich momentan keine Spur.


    Und ich bin echt noch unsicher, ob der neue Erlass tatsächlich Erleichterung bringen wird. Derzeit habe ich wirklich die Nase voll, mich immer von einer Vertretungsstelle zur nächsten zu hangeln. Auch die Bewerbungsgespräche sind teilweise einfach nur lächerlich für diese Stellen. Schon am Telefon erklingt oft dieses enttäuschte Seufzen, dass es sich bei der Bewerberin ja wieder nur um eine Seiteneinsteigerin handelt...
    Ich habe mitbekommen, wie manche "richtige" Lehrer ihren job gemacht haben: Unter aller Sau. Ich habe einen Lehrer erlebt, der die Schüler auf den Schulhof zum Spielen geschickt haben und dann in der Klasse Privatgespräche auf dem Handy geführt haben.
    Eine andere Lehrerin sprach einen Schüler mit "Doofie" an. Auch gabs Lehrer, denen einfach alles egal war, die wirklich nur ihre Zeit abgesessen haben und stur das Buch haben abschreiben lassen.
    Das waren allerdings alles Einzelfälle, der Großteil der Kollegen waren sehr bemüht und engagiert.
    Aber dass eben jene schlechten und stinkfaulen Lehrer eigentlich um gar nichts fürchten müssen, macht mich unglaublich wütend. Es löst ziemlich großen Frust auf, wenn man sieht, dass Menschen so achtlos mit Kindern und Jugendlichen umgehen. Und diese Menschen sind dann noch unzufrieden mit ihrem Beruf, für den ich mir geradezu ein Bein ausreißen würde... :evil:
    Tschuldigung, der Beitrag jetzt war nicht sehr themenbezogen, aber derzeit hab ich echt das Gefühl, dass ich echt keinen Deut mehr weiterkomme und bin ziemlich frustriert... Das musste jetzt einfach mal raus. ;)

    Hallo zusammen,


    seit einigen Monaten versuche ich bereits, die Hürden des Seiteneinstiegs zu meistern.


    Studiert habe ich Germanistik und Philosophie auf Magister. Anstatt damals einfach mal die Anerkennung zu beantragen, habe ich stattdessen als Vertretungslehrerin gearbeitet, damit ich mir auch sicher sein konnte, ob der Schuldienst mir überhaupt gefällt und ob ich dazu tauge. Außerdem wollte ich auch verschiedene Schulformen austesten.


    Nun, ganz sicher: Ich liebe diesen Beruf! Deshalb habe ich mich nun einmal auf Leo-Stellen beworben, die für den Seiteneinstieg geöffnet sind. Und nun erfahre ich gerade die Tücken:
    Ein Gymnasium würde mich vielleicht einstellen, aber ich werde die Anerkennung des ersten Staatsexamens leider nicht mehr bekommen können, da die Bezirksregierung nur noch Teilanerkennungen ausspricht, da ja immer die Fachdidaktik fehlt. Der Schuldirektor war absolut nett und hatte mit den Einstellungsmodalitäten auch seine Probleme. Er sucht händeringend Bewerber, aber wegen des wohl unattraktiven Standortes der Schule findet er wohl keine.
    Der Einstellungstermin wäre der 15. Oktober, also wird das wohl nichts mehr werden, oder darf ich noch hoffen? Zumindest der Direktor möchte sich für mich einsetzen.



    Bei einer Hauptschule habe ich mich auch für den Seiteneinstieg beworben, diese Schule erwartet keine Anerkennung in den Bewerbungsunterlagen. Laut Auschreibung ist hier keine Anerkennung erforderlich, ein abgeschlossenes Hochschulstudium des Faches sei ausreichend. ?(



    Langsam gehts echt an die Substanz, zumal die Bezirksregierungen Münster und Düsseldorf so unterschiedliche Aussagen machen. :evil:


    Düsseldorf: Beharren stur auf eine Anerkennung des ersten Staatsexamens, sprechen aber, außer in seltenen Fällen, nur Teilanerkennungen aus.


    Münster: Die Anerkennung ist bald nicht mehr erforderlich (aktuell aber noch), die Sachbearbeiterin hier riet mir, zu warten. Der neue Erlass soll bald verkündet werden, allerdings konnte sie das "bald" auch nicht konkretisieren... :rolleyes:
    Demnach wäre meine Bewerbung an der Hauptschule aktuell ja noch nicht zulässig, oder irre ich?

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