Beiträge von Edda

    Hallo zusammen,


    das Thema meiner Hausarbeit ist ein vorliegendes Konzept zur Rechtschreibförderung. Es handelt sich um Wortlistenarbeit, stammt von Tacke und basiert auf Menzels empirischen Untersuchung hinsichtlich häufiger Fehlerwörter.
    Tacke "verspricht" eine bis zu 23%ige Verbesserung der Rechtschreibleistungen. In seinem Fokus stehen insbesondere die schwachen Schreiber.


    Insgesamt gefiel mir der Ansatz, ich empfand ihn für meine Klasse als sehr brauchbar. Allerdings zweifelte ich anfangs doch stark die mögliche Verbesserung an.
    Das Konzept steht dem modernen regelbasierten Rechtschreibunterricht völlig entgegen: Der Ansatz ist wortbildorientiert und das Verfahren ist eher eine Drill&Kill-Methode mit der behavioristischen Lerntheorie im Hintergrund.


    100 häufige Fehlerwörter wurden im Satzzusammenhang diktiert und die Anzahl der richtigen Wörter wurden ermittelt.
    Anschließend wurden alle Wörter im Satzzusammenhang auf Karteikarten geschrieben.
    Fünf Wochen lang wurden die Wörter täglich 15 Minuten lang von den SuS geübt (die SuS bekamen mehrere Übungsmethoden an die Hand und durften selbst wählen, wie und mit wem sie üben).
    Einmal die Woche wurden jeweils 20 Wörter diktiert, die SuS korrigierten sich gegenseitig.


    Gestern wurde nun das Abschlussdiktat geschrieben. Die Ergebnisse sind extrem gut. Insbesondere bei den schwachen Schreibern.
    Beim Ausgangsdiktat hatte eine Schülerin 38 von 100 Wörten richtig. Beim Enddiktat waren es 90 von 100. Ein Schüler hat eine attestierte Legasthenie, er verbesserte sich immerhin von 34 richtigen Wörtern auf 70 richtige.


    Die stärkeren SuS lieferten fehlerlose Enddiktate ab und bei den mittleren liegt der Durchschnitt bei 95 richtigen Wörtern.


    Hinzu kommt, dass die SuS nun beginnen, Regeln zu suchen. Gestern sprach mich die Klasse darauf an, wann denn ss und ß geschrieben wird. Wir sammelten die Wörter der Wortliste mit diesem Phänomen an der Tafel und ich las sie laut vor.
    Die SuS haben die Regelmäßigkeit selbst benannt und fanden selbstständig weitere Wörter.


    Insgeheim war dies auch mein Grundgedanke: Ich wollte den SuS zunächst ein sicheres Grundgerüst bzw. Wortgerüst an die Hand geben. Ich hoffte, dass sich durch die Beschäftigung damit Fragen ergeben, warum die Wörter denn so geschrieben werden. Und erst ab diesem Punkt wollte ich die Regeln dazu erarbeiten.
    Der Plan ist also aufgegangen.
    Jedoch habe ich die Warnung meines FLs im Ohr: Er wies mich ausdrücklich darauf hin, dass dieses Konzept nicht den zeitgemäßen Vorstellungen entspricht, d.h. mein Fazit soll möglichst ambivalent ausfallen.
    Und hier liegt nun mein Problem: Ich finde nichts Schlechtes daran. Die SuS wollen weiter damit arbeiten, die Wortlisten werden nun weiterhin in Förder-, Ergänzungs- und Arbeitsstunden gelernt. Die Rückmeldung bei den SuS war durchweg positiv, viele lernten sogar zu Hause damit. Und auch die Eltern fanden es gut, denn auch für sie war es einfach, ihr Kind dabei zu unterstützen.
    Insgesamt übertrifft das Ergebnis nun die anfängliche Erwartung. Es übertrifft aber ehrlich gesagt auch meine Erwartung. Irgendwie bin ich etwas verdattert, mit einem so positiven Ausgang hätte ich wirklich nicht gerechnet.
    Ich habe nun ernsthaft die Sorge, dass mein Ergebnis unglaubwürdig wirkt. Mein Plan B ist nun, ein Diktat aus den 100 Wörtern zu stricken und dieses als Ergebnis zu verwenden.
    Hier habe ich jedoch die Sorge, dass meine schwachen Schreiber für sich wieder eine negative Erfahrung machen könnten und somit auch die nun erreichte Motivation in den Keller gehen könnte. Und meine Grundidee war bei diesem Konzept, die Motivation und Lernbereitschaft zu steigern, eine positive Rückmeldung war geplant.
    Wäre es vielleicht möglich, dass ich den schwachen Schreibern im Gegensatz zu den mittleren und stärkeren ein Lückendiktat anbiete, in das sie nur die Lernwörter einsetzen sollen? Und wenn ja, wie könnte ich dies benoten? Die Lernzielüberprüfung soll eine Note für sonstigen Mitarbeit sein, ist es da legitim wenn ich von der Sachnorm abweiche und mich ganz auf die individuelle Norm beziehe?


    Oder soll ich meine Zweifel beiseite legen und das Ergebnis einfach so übernehmen? Als Ambivalenz könnte ich vielleicht anmerken, dass es mit Wortlistenarbeit allein nicht getan ist, sondern dass Regelwissen ergänzt werden muss. Ich frage mich jedoch, ob dies ausreichend als "Negativ-Anmerkung" ist.
    Mit dem FL war abgesprochen, dass auch das Kontrolldiktat aus den einzelnen Wörtern bestehen sollte, er fand das Konzept in sich schlüssig und für meine schwache Lerngruppe angemessen. Und er bestätigte mich auch darin, dass es in dem Zeitraum gar nicht möglich sei, untersuchen zu können, inwieweit das erworbene Können der SuS gefestigt und gesichert sei.
    Und in Anbetracht der knappen Zeit (ich bin in der OBAS) wäre dies erheblich stressfreier.



    Ich bin gerade wirklich etwas ratlos und misstraue meinen eigenen Ergebnissen... ?(

    Oh je, offenbar wurde die Obas ziemlich verschärft .
    Bei uns hat der erste Besuch nur einen ersten Eindruck vermitteln sollen. Da war eine nicht ganz angemessene Phasierung wirklich kein Beinbruch. Als Bewertungsgrundlage wurde er auch nicht genommen - wobei bei uns bei der BW-Prüfung gesiebt wurde.
    Dass bei den ersten Besuchen nicht alles perfekt sein kann, ist doch logisch. Und gerade das Phasieren lernt man recht fix, wenn man erstmal ein Zeitgefühl entwickelt hat. Das sollte nun echt kein Beinbruch sein.
    An deiner Stelle würde ich mich mal mit der Ako und dem beurteilendem Abteilungsleiter noch einmal zusammensetzen. Und vor allem würde ich auch nach dem Erwartungshorizont fragen: Welche Leistung sollte ich bereits am Anfang zeigen? Worauf soll geachtet werden?
    Schreibe dir die positiven und negativen Kritikpunkte auf und versuche, die Sachen beim nächsten Besuch zu verbessern.
    Das Vergessen einer Folie sollte nicht passieren. Aber: Ich habe auch schon Folienstifte vergessen, einmal sogar die Karten für eine Kartenabfrage.
    Die Folienstifte hat mir dann mein Fachleiter höchstpersönlich gegeben und statt der Kartenabfrage wurde eben mit Handzeichen abgefragt... .
    Das war nie ein Drama, es wurde sogar noch darüber gewitzelt und eigene Anekdötchen erzählt. Natürlich mit dem Hinweis, dass das bitte nicht in der UPP passieren solle.
    Dass man wegen einer anfänglichen Schwäche bezüglich der Phasierung und wegen eines Vergesslichkeitspatzers gleich schlecht beurteilt wird, kann ich mir kaum vorstellen. Ich hatte das ebenso und trotzdem wurden die Stunden gut beurteilt.
    Gab es sonst irgendwelches Feedback zu deiner Lehrerpersönlichkeit? Die musste bei uns stimmen, das war bei uns das Kickout-Kriterium. Allerdings gelten für Sek II vielleicht auch andere Maßstäbe, hier wären vielleicht die erreichten Lernziele wichtiger.
    Ansonsten Kopf hoch! Die Probleme, die du geschildert hast, empfinde ich als typische und bewältigbare Anfängerfehler.

    Lacht nicht, doch als meine Kinder noch jünger waren, haben wir uns eine Schiffsglocke angeschafft, die geläutet wurde, wenn es Essen gab. Und nur dann.
    Die übertönte auch im Obergeschoss jeden Benjamin Blümchen. ;)
    Und jeder nahm sie ernst und kam gerannt!

    Na klasse! Und nun werden deine Kinder bei jeder Schifffahrt sabbern. :D

    ... daran, dass...


    ich bei den seltenen Treffen und Telefonaten mit Freunden nur über Schule rede,


    mein Arbeitszimmer einer Papiermüllhalde gleicht,


    ich Friseurtermine als stressige Sonderbelastung empfinde,


    ich ständig meine Armbanduhr suche,


    ich meine Schlüssel suche,


    ich Formulare suche,


    ich Termine vergesse,


    ich mit der Schultasche und ohne Portemonnaie in den Supermarkt gehe,


    ich ernsthafte Gespräche mit den Nachbarskindern führe,


    ich meinem Freund ein Ruhezeichen gebe,


    ich Eltern erzähle, dass ihre Kinder Mäuse auf dem Kopf haben - dabei meinte ich Läuse,


    ich meine Kopiernummer in den Bankautomaten eingebe...


    :X: :pinch: :rotwerd:

    Für Pro- und Contra-Diskussionen bietet sich die Fishbowl grundsätzlich ganz gut als Methode an. Für den Überblick und die Sammlung der Argumente sollten die Schüler im Außenkreis einen Beobachtungsbogen ausfüllen bzw. die Argumente mitschreiben.
    Und als Überblick darüber, wie was erarbeitet wurde, vielleicht einen Advanced Organizer oder ein Tafelbild mit lustigen bunten Karten.


    Aber die Möglichkeiten, über einen Fall zu diskutieren, sind vielfältig - think - pair - share beispielsweise noch:
    1. EA: Meinung und Argumente zum Fall formulieren
    2. PA oder GA: Meinungen und Argumente austauschen, diskutieren und überdenken
    3. Plenum: Argumente an der Tafel sammeln und sortieren, Kartenabfrage oder Plenumsdiskussion


    Grundsätzlich kann man bei Diskussionen sehr gut schülerzentrierte Phasen einbauen, sofern die Schüler das auch gewohnt sind und das auch beherrschen. Ansonsten heißt es vor der UPP: Methödchen üben;)
    Ich weiß aber nicht, wie das am BK gehandhabt wird. Bei uns im Seminar dreht sich fast alles um Schülerzentrierung, der Lehrer ist "Begleiter". Von daher werde ich in der UPP eher schülerzentrierte Stunden zeigen.
    Starke Lehrerzentrierung bzw. ein lehrergelenktes Unterrichtsgespräch birgt so manche Tücken, beispw. die "Überwältigung" durch den Lehrer. Von daher würde ich zumindest bei der Erarbeitung der Argumente eine schülerzentrierte Phase wählen.
    Natürlich kann man anders darüber denken - keine Frage. Aber bei der UPP würde ich nur das zeigen, wovon ich weiß, dass man es auch sehen will... .
    Aber: Ich habe keine Ahnung, was der pädagogische Trend am BK ist. ;)

    Waldkauz, das kann ich nur unterschreiben, du hast absolut recht!


    Aber: Ich denke Zauberwürfel meint tatsächlich das Religionsproblem - es gibt schließlich noch viele katholische Grundschulen... ;)

    Also:


    Schon beim Bewerbungsgespräch sitzt ein Vertreter vom Seminar dabei, prüft die Unterlagen und gibt eine Bewertung ab.
    Anschließend findet eine Überprüfung der Formalitäten und Unterlagen seitens der Bezirksregierung statt und ein entsprechender Obas-Vertrag wird gemacht. Die Bezirksregierung weist das Seminar zu, ebenso legt die Bezirksregierung den Rahmen der Ausbildung fest.
    Vergütet wird man als Lehrer im Angestelltentarif, man bekommt ein volles Gehalt.
    Die Ausbildung am Seminar ist mit denen der Referendare identisch, ich musste lediglich eine zusätzliche Prüfung mehr ablegen (Bildungswissenschaften). Aber das hat sich mittlerweile etwas geändert, glaube ich.
    Im Prinzip macht man also ein ganz normales Referendariat, nur mit dem Unterschied, dass man insgesamt 22 Std. die Woche (eigenverantwortlich) unterrichtet.
    Wenn man dann die normale UPP und das Colloquium besteht, bleibt man an der Schule, bekommt einen neuen Vertrag und wird in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. Sofern die Bedingungen vorliegen, wird man auf Probe verbeamtet.
    Von daher sind die Noten erstmal sekundär - bestanden heißt, man hat die Stelle sicher.

    Hallo Swiffer,


    kennst du denn dir Gründe für deine Noten? Ist dir gesagt worden, was du verbessern kannst und musst? Unterrichtsbesuche sind ja nicht nur zur Notengebung da, es sollen doch in erster Linie Beratungsanlässe sein.
    Möglicherweise handhabt es mein Seminar aber auch anders - habe bis jetzt nach 4 UB´s pro Fach (5 brauche ich pro Fach) nie eine Note bekommen. Die Nachbesprechung war immer beratend, vor allem in die Richtung gehend, welche Kniffe und Tricks man noch zur UPP zeigen könnte.
    Die 3 als Schulleiternote irritiert mich - sind dir die Bewertungsgrundlagen mitgeteilt worden? Schließlich kann man in der Obas nicht so viel Aufwand an der Schule betreiben, man hat ja ein wenig mehr Zusatzbelastung... .

    Hallo JOBO,


    ich befürchte, dass dir lediglich Pädagogik als Unterrichtsfach anerkannt wird und vielleicht Religion. Die Auskunft der Sachbearbeiterin hinsichtlich der Anerkennung in Deutsch verwundert mich etwas. ?(
    Blöd ist nur, dass Pädagogik nicht an Hauptschulen unterrichtet wird. Von daher müsstest du dich an Gymnasien und Gesamtschulen bewerben.
    Dass du Seminare und sogar deine Abschlussprüfung auf Englisch absolviert hast, wird für die Anerkennung leider nicht relevant sein.


    Als Alternative käme vielleicht die PEF in Frage... :?:

    Mich hat die Bezirksregierung dahingehend leider auch nicht angeschrieben, ich zahle in der OBAS (NRW) also auch brav meine Rentenversicherung selbst.
    Bisher dachte ich, dass dies auch richtig sei, da man in der OBAS ja noch im öffentlichen Dienst angestellt ist. Die Beamtung erfolgt erst bei bestandener Prüfung.
    Ich glaube eher, dass dein Freund eine glückliche Ausnahme ist...

    Ja, das Referendariat kann rasend machen, keine Frage;)
    Denn es steht häufig im starken Kontrast zum Schulalltag - und ich kann Step nur beipflichten, die angewandte Didaktik im Seminar ist häufig das Gegenteil von der gepredigten;)
    Jetzt, im zweiten Jahr, mit einer Klassenleitung, sehe ich jedoch vieles lockerer und mache mich weniger verrückt bei den Unterrichtsbesuchen. Ich weiß, dass ich schon vieles gut kann, nun muss ich es nur noch dementsprechend verkaufen. Und dass ich Fehler mache, gestehe ich mir zu - das ist schließlich mein gutes Recht in der Ausbildung.
    Und Step hat völlig recht: Gelassenheit ist das Zauberwort.
    An langen Schultagen mit 8 Stunden Unterricht und kaum nutzbaren Pausen, gestehe ich mir auch manchmal zu, im Unterricht eher eine ruhige Kugel zu schieben. Die Konzentration gibt halt nicht mehr viel her, da kann ich nix dran ändern;)
    Gebt mir eine hochmotivierte, lernwillige Klasse und lasst mich nur 10 Stunden die Woche unterrichten und ich zaubere die dollsten Stunden für die Schüler.
    Therotisch weiß ich ja, wie es funktioniert. Praktisch steht eben nur einiges im Wege: Der Tag hat leider nur 24 Stunden, ich brauche 7 Stunden Schlaf und als Mensch habe ich leider gelegentlich ein Formtief, oder mal einen Schnupfen und sogar ein Privatleben.


    Und wenn ich mal vergesse, eine Hausaufgabe zu kontrollieren, ist es halt so. Dann hat der Schüler halt Glück gehabt. Erleidet dadurch irgendjemand großen Schaden? Nö. Von daher: Solange man sein Bestes gibt, sollte man für sich selbst akzeptieren, dass man gute Arbeit leistet. Verbesserbar ist alles. Es gibt keine perfekten Stunden.
    Und manche Tage sind einfach doof, man kommt zu nix und alles läuft schief. Am nächsten Tag lacht man einfach drüber, weil auf einmal wieder alles wunderbar glatt geht.
    Wichtig ist, dass man sich auch mal von außen betrachtet und die eigenen Schwächen zulässt. Denn die hat nunmal jeder.
    Gutes Beispiel: Beim letzten UB habe ich glatt mein Material für die Schlussphase vergessen. Es ist mir auch erst am Schluss aufgefallen. Tjo, schon doof. Aber leider menschlich. Ich habe versucht, den Fehler zu überspielen, der Schluss war auch in Ordnung, aber eben nicht toll. Meinem Fachleiter ist es sofort aufgefallen.
    Sein Tipp: Zur UPP blenden sie alles andere aus, nur die ist dann wichtig. Von daher habe ich mittlerweile auch kein schlechtes Gewissen mehr, meiner Person den Vorzug einzuräumen. Auch wenn ich für eine Showstunde mit 20 Stunden langweiligen, schlecht vorbereiteten Stunden bezahle.
    Ich habe mir das System nicht ausgedacht - für die Schüler tuts mir leid, ich würde es ändern, wenn ich könnte;)

    Hallo,


    traurige Tatsache ist nunmal, dass die UB und die UPP letztendlich nur ganz wenig mit dem "normalen" Unterricht zu tun haben. Nichtsdestotrotz lernen die SuS im normalen Unterricht auch etwas. Ich finde es gar nicht so schlecht, wenn Mentoren und AKOs den Auszubildenden einen ganz normalen Unterricht zeigen. Ich hospitiere nur ganz selten und war auch nur in stinknormalen Stunden dabei. Ich fand diese Stunden sehr beruhigend, denn hier kam man auf den Boden der Tatsachen zurück. Gerade der lehrerzentrierte Unterricht kam mir sehr entgegen, denn den lernt man am Seminar nicht.
    Als Seiteneinsteiger in der OBAS unterrichte ich 24 Std. und habe eine Klassenleitung. Jeder UB kostet Zeit und Nerven, ist eine Materialschlacht sondergleichen, zudem muss vorher der Raum gereinigt werden, um eine garantiert streifenfreie Tafel präsentieren zu können. 8o
    In meinen Nachbesprechungen dreht sich nur noch alles um die kommende UPP - immer mit der Bemerkung: "Im normalen Unterricht ginge das eher nicht, aber die Komission..."
    Und dann das Seminar: Methoden, Methoden, Methoden... - Methoden sind wichtig, keine Frage. Aber Gesprächsführung ist auch wichtig - und die lernen wir nicht. Die meisten Fachleiter am Seminar betonen, dass ein guter Unterricht auch frontale Phasen haben muss. Aber diese werden nicht eingeübt.
    Ebenso wenig wird man auf die Aufgaben einer Klassenleitung vorbereitet. Zumindest in meinem Seminar fehlt das komplett.


    Aber der Fairness halber muss ich auch einräumen, dass an meinem Seminar betont wird, das es riesige Unterschiede zwischen den UBs und den normalen Stunden gebe. An meinem Seminar wird die Ausbildung also sehr kritisch gesehen. Aber es kommt natürlich ganz stark auf die Fachleiter an. Meine Fachleiter stehen glücklicherweise mitten im Schulleben und predigen nicht nur graue Theorie. Sie wissen auch um die Problematik der zeitgenössischen Didaktik - denn diese passt zuweilen nicht in jede Lerngruppe.


    Aus all diesen Gründen bin ich für jede "Butter und Brot-Stunde", die ich sehe, dankbar - denn sie zeigt mir, dass ich auch guten "normalen" Unterricht geben kann und kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn ich einfach mal so unverschämt bin und mit dem Lehrbuch arbeite, das die Schule für teures Geld gekauft hat.
    Und Sonnenkönigin, wer weiß, vielleicht hat dir deine AKO gerade deswegen eine stinknormale Stunde gezeigt. Einfach und allein aus dem einzigen Grund, dich für den Schulalltag zu erden und deutlich zu machen, dass es zwischen Seminar und Schule doch noch einen winzigkleinen Unterschied gibt.;)

    Ach, übrigens: Rede ruhig mit deinen Seminarleitern über deine Lage. Das habe ich auch getan und viele praktische Tipps bekommen. Zudem hat meine Seminarleiterin die SL aufgesucht und sie davor gewarnt, "sehr gute, motivierte Lehrer zu verheizen". Und siehe da: ich muss nun viel weniger Vertretung machen und man "sorgt" sich neuerdings um mich.

    Hallo Piepa,


    ich bin auch in der OBAS und habe ebenfalls viel zu tun - aber meinen Schlaf bekomme ich. Und bis 22 Uhr sitze ich nur am Schreibtisch, wenn Unterrichtsbesuche anstehen.
    Ich befürchte, dass man dir viel zu viel aufs Auge gedrückt hat. Musst du das Theaterprojekt machen? Oder kann nicht jemand anders die Förderpläne schreiben? Wird die Pausenaufsicht nicht im Kollegium geteilt?
    Im normalen Unterricht ist es keine Schande, wenn man einfach mal mit dem Buch arbeitet oder Materialien (z.B. Raabits) kopiert und austeilt.
    Manchmal gehts einfach nicht anders, man kann sich doch nicht kaputt machen. Und nur weil man bereits fertige Materialien verwendet, heißt das noch lange nicht, dass der Unterricht schlecht ist. Man kann sogar gut differenziert arbeiten und richtige Lerntheken gestalten.
    Auf jeden Fall würde ich an deiner Stelle den Kontakt zur/zum Ako suchen, weil es ist niemandem geholfen, wenn du völlig überarbeitet bist.
    Ich habe auch zwei extreme Klassen - und nur diese beiden - da ist bester Unterricht manchmal Perlen vor die Säue. Man muss erstmal für das richtige Lernklima sorgen und Ruhe und Struktur hineinbringen.
    Und eines hat immer Vorrang: Deine Gesundheit!


    Kopf hoch;)

    Die Folie kannst du benutzen, aber die Schüler sollten schon selbst auf die richtige Lösung kommen. Deck die Folie also erst dann auf, wenn die Lösung zuvor von den Schülern genannt wurde. Aufdecken und selbst erklären könnte dir bei einem UB möglicherweise schlecht ausgelegt werden, weil es vielleicht zu lehrerzentriert ist.
    Wenn du auf das richtige Ergebnis angewiesen bist, kannst du sie auch im Unterrichtsgespräch etwas lenken. Überleg dir vorher, was Probleme verursachen könnte bzw. welche falschen Antworten kommen könnten und lege eine grobe Gesprächsstrategie fest.

    Sicherlich haben Schüler bei den Sozialformen ihre Vorlieben. Das ist normal. Und ein Mix dürfte ja wohl allen gerecht werden - kommt ja auch immer aufs Ziel der Stunde an.
    Und es gehört nunmal zum Beruf, dass man sich mit spontanen Sympathien und Antipathien auseinandersetzen muss.
    Was bedeutet denn Schüleraktivation? Ich habe bei dir, Sonnenkönigin, herausgelesen bzw. deine Aussage so interpretiert, dass bei dir mündliche Leistungen sehr ausschlaggebend sind.
    Grundsätzlich müssen sie das auch sein, aber in fast jeder Lerngruppe gibt es immer wieder Schüler, die einfach schüchtern sind. Und wenn sie vor der ganzen Klasse in einer Fremdsprache sprechen müssen, kann das für einige eine regelrechte Stresssituation werden, die Fehler verursachen kann.
    Und hier darf man dann als Lehrer mal kreativ werden, wie man mit dem Handycap des Schülers umzugehen hat.
    Warum möchtest du nicht, dass Schüler nach deinen vorher festgelegten Kriterien arbeiten? Du bestimmst die Lernziele. Diese wiederum sind vom Schulministerium festgelegt. Als Lehrer muss man den Schülern ein Gerüst bieten, an dem sie sich orientieren können, sowohl in der Unterrichtsstruktur, als auch bei der Notengebung. Gerade weil die nicht 100%ig objektiv sein kann, müssen die Schüler eben ganz genau wissen, welche Leistung ich erwarte.
    Wissen deine Schüler, was du von ihnen erwartest? Sagst du ihnen, was deine Lernziele für sie sind?
    Und nochmal angemerkt: Kein Schüler soll das runterbeten, was du hören willst. Aber er muss die Themen beherrschen, die im Abitur gefordert werden. Und wenn du das als zu langweilig empfindest, muss ich an dieser Stelle mal deinen Schülern Recht geben: Solch einen Unterricht und solch eine Benotung finde ich auch nicht gerecht.

    Ist das mit den 10 Unterrichtsbesuchen offiziell? Mein Seminarleiter sprach nämlich von 16. Es wäre allerdings nicht das erste Mal, dass hier ein Irrtum vorliegt;)
    Wenn dem so ist, bin ich doch gleich viel entspannter.
    Aber dass man durch Unterrichtsbesuche etwas lernt, kann ich bestätigen. Ich unterrichte seitdem viel zielorientierter und hinterfrage auch meine Lernziele bzw. suche günstige Methoden, um diese zu erreichen.
    Allerdings differenziert man doch stark in Alltag und UB - was in einer UB funktioniert, klappt häufig im normalen Unterricht nicht. Zumindest an der Hauptschule.;) Bei den Besuchen geben sich die SuS oft extrem viel Mühe und sind absolut brav. Und das ist einfach nicht der Alltag.
    Beim letzten UB war mir zeitweise sogar etwas langweilig, als sich die SuS in der Erarbeitungsphase befanden... :rolleyes:


    LG


    Edda

    Hallo,


    ich sehe es etwas anders, die meisten Schüler können sehr gut einschätzen, ob ein Lehrer "guten" Unterricht macht, in dem sie etwas lernen, oder einfach nur seine Zeit absitzt. Ebenso bei der Notengebung haben die meisten doch ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden. Klar versuchen viele, den Lehrer doch noch von einer besseren Note zu überzeugen. Aber dass sie diese oft nicht verdient haben, wissen sie insgeheim schon.;)
    Wichtig ist, dass meine Schüler genau wissen, was ich von ihnen erwarte. Vor jeder schriftlichen Leistungsüberprüfung informiere ich meine Schüler, nach welchem Kriterien ich benote, was mir wichtig ist, was ich in der Arbeit lesen möchte und welche Fehler Punktabzug bedeuten können. Notengebung ist immer subjektiv - von daher ist es einfach nur fair, die eigenen Erwartungen offenzulegen. Sollten sie dann die Erwartungen nicht erreichen, hat man immer das Argument an der Hand, dass sie eben genau wussten, was zu tun ist. Auch wenn Lehrer XY ganz anders benotet.
    Zudem sollten auch stets die Noten für sonstige Mitarbeit transparent für die Schüler sein. Und ich werde auch nicht müde meine Schüler ständig darauf hinzuweisen, dass die sonstige Mitarbeit zu 50% gewertet wird.


    LG


    Edda

    Hallo gatto,


    laut OBAS sind 20 Beratungstermine vorgesehen, davon 16 UB`s. Ich habe gerade mal 4 UB´s dieses Halbjahr hinter mich bringen können, da die Fachleiter ja auch Zeit haben müssen. Morgen werden andere Referendare und ich auswärts einen kompletten Thementag unterrichten, das wird mir auch als UB gewertet, somit liege ich bei 5. Weitere 5 würde ich gerne im kommenden Halbjahr absolvieren.
    Allerdings steht im kommenden Halbjahr auch die Prüfung in BW an, es dürfte also stressig werden.
    Andererseits wird man immer flotter mit der Planung, insbesondere die Formulierungen gehen mir mittlerweile schneller von der Hand.
    Dennoch, ein UB ist und bleibt für mich Stress pur.
    12 UB`s im ersten Jahr finde ich schon gewaltig viel - ich würde das nicht schaffen, denke ich. Und das nächste größere Problem ist und bleibt nunmal der Terminkalender der Seminarleiter... .


    LG


    Edda

    Hallo,


    ich habe alles mitgeschickt. Wirklich ALLES. Scheine, Zwischenzeugnisse, Aufstellungen von Vorlesungen, welche natürlich nicht nachweisbar sind und Auszüge der damals geltenden Studienordnung mit Markierungen. Ob es nun so genau sein musste, weiß ich nicht. Geschadet hats aber nicht, bei mir hat die BR nicht rumgezickt, alles hat reibungslos funktioniert.
    Zusammen mit den Arbeitszeugnissen waren meine Bewerbungen auch schon fast Pakete.
    Aber ich habe mir alles eingescannt, einen eigenen Ordner dafür erstellt und dann ist eigentlich alles ratzfatz gemacht, man muss nur noch alles eintüten.


    LG


    Edda

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