Beiträge von monalila

    Hallo,


    ich hatte neulich in einer 7. Klasse (Englisch) dasselbe Phänomen.
    Ich habe die schwächere Schülerin unter vier Augen angesprochen und ihr gesagt, was ich denke. Ich habe an ihr Gewissen plädiert und ihr klar gemacht, dass, weil ich ja nicht weiß, wer nun abgeschrieben hat, sie selbst und die andere Schülerin in ein schlechtes Licht geraten.
    Unter Umständen würde ich beide Schülerinnen die Arbeit erneut schreiben lassen, was natürlich für eine von beiden sehr unfair wäre... etc.


    Sie hat nach kurzer Zeit zugegeben, dass sie abgeschrieben hat und war ernsthaft sehr zerknirscht.


    Ich habe beiden die gute Note gelassen (in Jg. 7 bei der 2. von 6 Arbeiten kann ich das verantworten).


    Kürzlich hat mich die Schülerin über MSN angeschrieben, sich nochmal bedankt und mir versichert, dass sie dadurch auf jeden Fall etwas gelernt hat. Sie würde sicherlich nie wieder (hm.. naja.) abschreiben. Außerdem würdigte sie ganz ausdrücklich meine "menschliche" Umgehensweise mit dem Problem, was natürlich erziehungstechnisch auch nicht unwichtig ist (für mich, ehrlich gesagt, wichtiger als eine einzelne Zensur).


    Allerdings würde ich nicht bei jedem Schüler so vorgehen - man kennt ja seine Pappenheimer auch ein wenig... Die, die ohne moralische Bedenken betrügen, würde ich sicherlich anders behandeln.


    monalila

    Hi John Doe [cooler nickname]!


    Ich bin seit 1984 im Schuldienst.


    Seit 2000 nutze ich den Computer zum Speichern von Arbeitsblättern und Materialien. Seither finde ich tatsächlich Dinge wieder, die ich suche. Für den PC spricht auch, dass ich meine Arbeitsblätter (besonders für Englisch) immer wieder überarbeite, damit sie zur Klasse passen - und sei es nur, dass ich im Anfangsunterricht Namen der entsprechenden Schüler einsetze... Außerdem bilde ich mir ein, dass ich mit der Zeit besser verstanden habe, wie man gewisse Themen einübt.


    Für Musik habe ich noch vieles auf Papier, weil ich erst seit kurzem ein Notenschreibprogramm habe und es oft einfacher finde, mal kurz was auf Notenlinien zu malen (wir machen viel praktischen Unterricht an Keyboards und mit Orff-Instrumenten). Da habe ich mittlerweile, glaube ich, das dritte Ordnungssystem (zuerst nach Jahrgängen, dann nach Themen, jetzt nach Art des Unterrichts Notenlehre, Rhythmuslehre, praktisches Keyboardspiel, Singen, Raps...). Ich finde aber immer noch nicht alles, was ich brauche - und ich vergesse oft, es nach dem Kopieren sofort wieder zurückzuheften, sodass ich am Halbjahresende immer immens viel zu sortieren habe... HASS!


    In Englisch sortiere ich nach Jahrgängen und Kursart, wobei ich immer das Jahr dranschreibe, in dem ich das Arbeitsblatt neu gemacht habe. So weiß ich dann, ob ich diese oder jene Arbeit erst letztes Jahr / vor fünf Jahren.. geschrieben habe. Innerhalb des Jahrgangs sortiere ich nach Units,Grammatik, Vokabelarbeit, kreatives Schreiben und - in der Oberstufe - nach Themen.


    Ich schmeiße einmal im Halbjahr allen Papierkram weg - außer dem, den ich halt nur auf Papier habe (mir fällt jedoch gerade auf, dass ich solche Blätter meist nicht wiederfinde, wenn ich sie brauchen würde oder mich gar nicht an sie erinnere). In diesem Jahr habe ich angefangen, auch Word-Dateien mit Angabe der Bücher und Buchseiten anzulegen, wenn ich Kopien aus Büchern mache - allerdings habe ich das noch nicht vollständig geschafft und weiß auch noch nicht, wie sich das handhaben lässt. Einskannen aller Blätter wäre sicher gut, aber dazu kann ich mich oft nicht aufraffen, wenn ich den Unterricht endlich fertig habe...


    Gruß und Merry Christmas (hier bei mir ist Warten-auf-Oma angesagt... sie kommt IMMER zu spät!)


    Gruß, monalila

    Ich sehe das wie Meike: nur die Sommerferien sind wirklich völlig freie Wochen, in denen man maximal Lektüre für die Schule liest.


    Trotzdem bin ich von Korrekturen immer ziemlich gefordert, obwohl ich froh bin, dass ich sie nicht während der normalen Arbeitszeit machen muss. Und das, obwohl ich nur ein Korrekturfach und nur eine Dreiviertelstelle habe...


    Ich kann nur staunen, wie schnell ihr eure Arbeiten zu schaffen scheint. Bei der letzten Leistungskursklausur 12 habe ich pro Klausur ca. 90 Minuten gebraucht; bei 25 Teilnehmern (plus Korrekturbogen-Erstellung) komme ich da gerade so mit 40 Stunden hin! Vielleicht bin ich zu gründlich? Oder ganz einfach zu lahm?


    Die Unter- und Mittelstufenklausuren schaffe ich allerdings in der Regel auch während der Schulzeit - dann natürlich am Wochenende, was meinen Freund immer wieder begeistert :-/

    Hi,


    an "meiner" Gesamtschule sind HA ebenfalls ein Dauerbrenner. Allerdings finde ich HA wichtig und sehe sie auch als einen Beitrag zur Leistung (nicht ihre Qualität, sondern generall ihre Erledigung).


    Ich habe es aufgegeben, bei nachgezeigten HA die Striche wieder zu entfernen. Manche Schüler kamen grundsätzlich einen Tag später mit ihren Aufgaben - nachdem (!) sie im Unterricht besprochen wurden... (haha).


    Gut klappt diese Methode: ich gebe eine kleine schriftliche Aufgabe oder Partnerarbeit. Bevor sie damit anfangen, legen die Schüler die Hausaufgaben offen aus. Während die Schüler mit der Aufgabe beschäftigt sind, gehe ich herum und notiere mir, wer nichts gemacht hat. (Auch gescheiterte Versuche zählen natürlich als gemachte Versuche).


    Eine Weile habe ich anstatt Strichen (ich finde die Namen nie so flott in meinen Listen) die Namen der "Vergesser" auf ein Diktiergerät gesprochen und zu Hause am WE übertragen (nicht vergessen, vorher Datum und Klasse zu nennen!).
    Leider habe ich jetzt ein so kompliziertes Handy, das ich das nicht fix genug bedienen kann - sollte mal üben...

    Zu den Wochentagen könntest du vielleicht "Rechenaufgaben" machen:


    example: Wednesday + two days = Friday


    Sunday + five days = ...


    Monday - ten days = .... (very complicated!)



    Ein Partner hat die Vorderseite der Karte mit der obigen Version - er muss dann den Wochentag aufschreiben. Er hat das Zahlwort schon vor sich, kann dadurch die Schreibweise seines Partners kontrollieren...


    ...denn, der andere Teil des Paares sollte die Aufgaben in anderer Form vor sich haben- er muss jeweils das Zahlwort aufschreiben, hat aber die Lösung der Aufgabe vor sich, um kontrollieren zu können.


    example: Wednesday + 2 ( two ) days = Friday


    Sunday + 5 ( ___________ ) days = Thursday


    Monday - 1o ( ___________ ) days = Friday


    Du kannst sicherlich 20 Aufgaben dieser Art auf einem Blatt vorgeben, je nachdem, wie schnell die Schüler sind, können sie ihre Zeit an der Station nutzen.

    Meine "Großen" (Jg. 7 - 13) sind oft schon hocherfreut, wenn sie alternative Möglichkeiten der Partner- oder Gruppenfindung machen dürfen.


    Ich benutze oft Anregungen aus dem kooperativen Lernen.


    Sehr beliebt sind "Appointment Cards" (falls gewünscht, kann ich das gern auch erklären).


    Morgen werden meine 12er gegen Ende der Stunde Gruppen bilden, indem sie sich nach den Farben der zu Beginn der Stunde verteilten Brause-Sticks sortieren. - ich versüße den verfrühten Stundenstart um 7.45 mal ein wenig ; -)




    Ein echtes Spiel, das ganz gut angenommen wird (Klasse 5 - 7):


    Quizfragen zu Unterrichts- oder allgemeinen Themen (in Vertretungsstunden), wobei mehrere Schüler immer als Gruppe zusammen überlegen dürfen - nur jeweils einer reihum darf mir jedoch die Antwort mitteilen. Das erfordert Teamwork und Disziplin, außerdem ein Minimum an demokratischem Verhalten (man muss die Lösung der Gruppe sagen, auch wenn man selbst anderer Meinung ist).


    Die Fragen bereite ich auf Karten vor, so dass man sie nur bei mir vorn lesen kann (erfordert eine Gedächtnisleistung, weil man die Frage der Gruppe ja richtig präsentieren muss). Den Kartensatz habe ich im Lehrerzimmer für alle Eventualitäten bereit liegen. Je nach Jahrgang kann ich zu schwierige oder zu leichte Karten adhoc beseite legen.

    Sinnvoll ist es auch, eine Vorlage zu erstellen, auf der die Schüler


    a) Ziele und Wünsche für das Schuljahr


    b) eigene Ideen, wie man diese Ziele erreichen kann


    c) Dinge, die man in diesem Jahr auf keinen Fall tun will



    aufschreiben sollen. Diese Blätter wurden von mir eingesammelt und von den Schülern in einem Umschlag versiegelt. Alle drei Monate haben wir den Umschlag geöffnet, jeder konnte sein eigenes Blatt anschauen und hinzufügen, ob er seine Ziele und Vorsätze eingehalten hat. Auch ohne, dass ich mich eingemischt habe, hat dieses Vorgehen immer wieder ein wenig mehr Einsatz (10. Klasse Hauptschulniveau) bewirkt.



    Ein Spiel, das gemeinsames Arbeiten fördert:




    Der freie Eierfall



    Die Schüler werden in Gruppen mit maximal 5 Schülern aufgeteilt. Jede Gruppe bekommt ein rohes Ei, 1 Blatt Papier, 20 Trinkhalme und eine Rolle Tesafilm.


    Aufgabe:


    Verpackt das Ei so, dass es aus einem Fenster im 1. Stock auf den Schulhof (oder wo immer du so eine Möglichkeit zum Abwurf findest) geworften werden kann, ohne dass das Ei kaputt geht. Ihr habt 20 Minuten (30?) Zeit.



    Ich habe das Spiel schon mit vielen anderen Materialien gesehen (google mal!), aber es ist auf jeden Fall lustig. Hinterher sollte man allerdings die gruppendynamischen Prozesse ein wenig aufarbeiten: gab es einen Boss? haben alle mitgemacht? Wie wurden die Ideen gefunden? etc...

    Soeben habe ich übrigens einen Song von Holly Johnson gefunden, der das Thema schön aufgreift. Americanos.


    Vielleicht ist das sogar was für die erste Klausur, die ich erschütternderweise schon in 3 Wochen schreiben muss. Concepts and central ideas könnten abgefragt werden, criticism of the AD ist auch deutlich, stylistic devices (irony, exaggeration, ...) sind drin - allerdings nicht zu viele (DREI Wochen Unterricht).


    Mal sehen. Kennt das jemand und hat ne Meinung dazu?

    Ich freue mich übrigens sehr über die vielen Tipps.


    Zwar habe ich die meisten mittlerweile auch selbst "erarbeitet" (deshalb war ich auch länger nicht mehr hier), aber ich finde es doch beruhigend, dass ich offenbar auf der richtigen Fährte zu sein scheine - zumindest mitten im Zug der Lemminge und nicht allein auf Abwegen.



    Mein LK ist mittlerweile von 19 auf 27 SS angewachsen. Die Nachbarschule hat keinen eigenen Kurs zustande bekommen - das heißt leider auch, dass schon wieder eine Hoffnung auf Zusammenarbeit gestoren ist. Ich bin selbstverständlich hocherfreut, mit einer so übersichtlichen Gruppe zu diskutieren, analysieren und alle individuell zu fördern *grmpf*


    Beginnen werde ich morgen (bisher fiel alles aus):


    American Dream - Einführungsideen aus dem alten Klett Buch (2000) zu diesem Thema und Texte aus den Viewfinder Heften (Langenscheidt). Leider kann ich die schönen bunten Bilder nicht verwenden, weil unsere arme Schule keinen Buntkopierer hat - und ich armes Lehrerlein keinen Farbdrucker ;) - Naja, wird auch ohne Farbe gehen.


    Ich tendiere auch dazu, den "American Beauty" Film zu machen. Ich persönlich mag zwar den Großen Gatsby lieber, aber die Schüler meiner Schule werden den sicher nicht "cool" finden... Ich habe auch erst das Buch gelesen und dann den Film angeschaut - das erklärte ohnehin vieles besser.


    Kann man zu American Beauty Materialien empfehlen?


    Es gibt da ein Buch aus der Reihe "Einfach Englisch" von Wiltrud Frenken , Angela Luz und, Brigitte Prischtt
    Ein weiteres, speziell zu Filmanalyse, von Jeremy Points.


    Kennt das jemand?

    Hallo Antigone


    Ich habe gutes Material vom Stark Verlag speziell zu diesem Drama bekommen.


    Dieser Verlag weiß offenbar schon früher als wir Lehrer, was zukünftig in die Abi-Themen genommen wird, dann sie haben sowohl Moon Palace als auch Much ado... schon im vorigen Jahr in ihrer Sammlung "Unterrichtskonzepte - Englisch - Literatur" verschickt. Ich habe die Sammlung probeweise abonniert (man bekommt regelmäßig Teilsendungen) und wunderte mich noch, dass es seltsam sei, dass dieses Drama angeboten wurde. Habe es nur wegen der nett aufbereiteten Hintergrundinfos behalten.


    Gruß, monalila

    Hallo Katta,


    ich hoffe, du bist mittlerweile schon ein wenig weiter gediehen mit deiner Planung - ansonsten stirbst du vermutlich gerade den Heldentod vor lauter Nervosität.


    Habt ihr kein Buch für die 11er?


    Es gibt doch gute Lehrbücher, die die Themen der Richtlinien aufgreifen und aus denen man (gut gemischt) eine schöne Reihe erstellen kann.


    Meine 11er im letzten Jahr mochten Themen, die sich um Beziehungen drehten (parent-child, boy-girl, best friends). Unter dem Begriff "growing up" kann man eine schöne Reihe gestalten.


    Die Einsichten ins eigene Lernerverhalten und Probleme in speziellen Feldern (Vokabular, Grammatik, Text Production...) kann man mit Tests als Selbstlernaufgaben durchführen (z.B. in Level Crossing, CVK) - das ergibt aber keine schöne Unterrichtsreihe, sondern ist eher so eine Grundlage für den Anfang in der 11, damit die SS auch wissen, was sie noch leisten müssen.


    Gruß, monalila

    Du könntest auch herausfinden, ob die Eltern einen Stammtisch machen möchten (falls du das selbst möchtest).


    Wenn du eine Telefonkette für die Klasse erstellen willst, ist das hier eine gute Gelegenheit, den Gebrauch derselben zu erklären.


    Wird eine Klassenkasse gewünscht? (natürlich geht das primär die Schüler, aber auch die Eltern etwas an)


    Gibt es die Möglichkeit, alte Schulbücher an der Schule zu verkaufen? Falls ja, könnten die Eltern von vornherein drauf achten, dass ihre Kids die Bücher gut pflegen, damit man sie weiterverkaufen kann. (Geht auch bei Ebay)


    Gibt es Streitschlichter an der Schule? Das sollten auch die Eltern kennen.


    Wenn man mit den Eltern in e-mail-Kontakt treten möchte, ist dies eine gute Gelegenheit, die Adressen zu sammeln.


    - - -


    Ich persönlich bereite für die Eltern ein Blatt vor, auf dem die Dinge stehen, die sie sich sonst mitschreiben müssten (Termine, Zahlen...). Das erspart eine Menge Nachfragen.


    Viel Glück bei deiner Sitzung (ich bin selbst auch immer wieder ein bisschen nervös *smile*)


    monalila

    "Lehrer" ist meiner Meinung nach kein "Job", bei dem man sich danach richten kann, was man verdient (zu wenig), wer die Chefs sind (nicht immer die Fähigsten), welche Arbeitszeiten man hat (zu lange), sondern ein Beruf (man beachte die Verwandtschaft mit dem Wort Berufung).


    Wenn man Lehrer sein will, sollte man in erster Linie Pädagoge sein. Wenn die Schüler dir wichtig sind, dann wirst du trotz aller Widrigkeiten in diesem Beruf eine Menge Befriedigung erfahren können - denn dann schaust du nicht auf Geld, Zeit, Regeln etc. und auch die Schüler schauen nicht nach deinen Examensnoten oder sonstigen gesellschaftlichen "Leistungen".


    Das klingt vermutlich altbacken und weltfremd.


    Meine Erfahrung (ich bin 49) sagt mir aber, dass ich mit dieser Einstellung weit besser fahre und viel zufriedener (natürlich nicht immer) bin, als Kollegen, die auf Karriere, Erfolg und Leistung schauen - da ist man in der Schule vermutlich falsch.

    Hallo!


    Leider bin ich an meiner Schule mit meiner LK Vorbereitung völlig allein, weil der Vorjahreskurs kooperativ an einer anderen Schule stattfand.
    Ich würde mich gern mit anderen austauschen, die auch diesen LK führen.


    Z.B. bin ich mir noch nicht im Klaren, wo man "The Great Gatsby" einordnen könnte (American Dream?). Ist er "American Beauty" vorzuziehen?


    Auch bei der neuen Buch-Möglichkeit "Moon Palace" bin ich noch nicht sicher - was soll man mit diesem Roman wirklich anfangen? Kommt man mit "Brave New World" nicht doch näher an die Schüler heran?


    Ich habe mich entschlossen, mit "American Dream" zu beginnen.
    Zunächst mal muss geklärt werden, was das überhaupt ist (ist leider bei meinen Schülern nicht unbedingt vorauszusetzen). Dann müssen verschiedene Aspekte beleuchtet werden (Going West, The Frontier, Melting Pot vs. Salad Bowl). Natürlich soll auch kritisch betrachtet werden.


    Finden sich hier Gleichbetroffene?

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