Beiträge von Fred1

    Hallo!


    Meine Frage richtet sich an Deutsch- und Fremdsprachenlehrer/innen.
    Wenn ihr im Grammatikunterricht das Prädikat besprecht, ordnet ihr es dann den Satzgliedern zu? Das habe ich bei sehr vielen Übungsaufgaben im Internet oder in solchen Übungsbüchern/-heften so gesehen.


    Wie sieht das im Fremdsprachenunterricht aus? Aus dem Englischunterricht kenne ich noch die "Straßenverkehrsordnung": SVO -> Subjekt, Verb, Objekt. So wurde uns der Standardsatz im Englischen erklärt, es wurde also ausdrücklich vom Verb gesprochen, nicht vom Prädikat.
    Auch aus dem Französischunterricht ist mir das Prädikat nicht bekannt, gibt es den Begriff überhaupt in der französischen Grammatik?
    Wenn das im Englisch- oder Französischunterricht nicht üblich ist, redet ihr dann auch auf der Satzglied-/Satzteil-Ebene vom Verb?


    Danke schon einmal für die bestimmt zahlreichen Antworten :).

    Es hat aber ja wirklich nicht jeder ein Fahrrad. Ich selbst z.B. habe kein Fahrrad und kein Auto, nutze für alle längeren Wege Busse und Bahnen (und dass die Züge fahren, nützt mir herzlich wenig, da ich zum Hauptbahnhof bzw. anderen Bahnhöfen in der "Nähe" zirka 25-30 Minuten mit der Straßenbahn brauche, da fällt laufen flach. Nun sind Universitäten durchschnittlich auch bestimmt weiter vom Wohnort der Studierenden entfernt als die Schulen von den Wohnorten der Schüler/innen. Trotzdem glaube ich nicht, dass jede/r Schüler/in den Weg einfach mal laufen kann.
    Und zwischen Arbeitgebern und einer Schule besteht m.M.n. durchaus ja noch ein Unterschied - und dass Arbeitgeber irgendwas so und so handhaben, bedeutet ja auch noch nicht, dass das der genau richtige Weg ist.
    Am sinnvollsten finde ich, wenn der Unterricht dann ganz einfach nach Plan stattfindet, der/die Lehrer/in jedoch im Hinterkopf behält, dass einige nicht aus eigener Schuld nicht zur Schule kommen können. Das heißt für mich ganz einfach, dass die Materialien in der Folgestunde wieder mitgebracht werden (wenn also Zettel ausgeteilt werden, bringt die der Lehrer in der Stunde danach wieder mit) und in der Folgestunde vielleicht etwas genauer als sonst wiederholt wird, was in der letzten Stunde besprochen wurde. In der Stunde am Streiktag würde ich zudem darauf achten, dass es sich eher um eine Wiederholungs-/Übungsstunde handelt und nichts bis wenig Neues besprochen wird (oder das dann eben in der Wdh. in der Folgestunde genügend Zeit bekommt).
    Ich denke einfach nicht, dass man immer voraussetzen kann, dass es alle irgendwie zur Schule schaffen müssen, und auch, dass es für den Lehrer am Ende mehr Aufwand ist, bei jedem einzelnen Schüler nachzuvollziehen, ob er es nicht doch hätte irgendwie schaffen können, als da einfach etwas kulanter als vorgeschrieben zu sein.

    Mhm, als Schüler zweimal. Danach habe war ich als Praktikant noch an zwei anderen Schulen.



    Hättest du früher als Schüler/in gerne ein/e Lehrer/in wie dich heute gehabt?

    Ja, mit Adverbial ist die "gute alte 'adverbiale Bestimmung'" gemeint :).


    Inwiefern das neu ist, weiß ich nicht. Ich studiere ja zurzeit noch, bin also noch relativ neu (wobei ich meine, dass ich auch in älteren Texten den o.g. Ausdruck gelesen habe). Das System (in dem Adverb also eine Wortart ist, die adverbiale Bestimmung/das Adverbial ein Satzglied) ist aber glaube ich nicht neu.


    Das Problem ist glaube ich, dass man im Englischen "a slow car" fahren kann und das Auto dann eben "slowly" fährt. So macht man praktisch aus dem Adjektiv "slow" ganz einfach das Adverb "slowly"; man macht also die Unterscheidung, ob ein Substantiv oder ein Verb/Adjektiv beschrieben werden soll (zumindest zirka irgendwie so, ich bin ja kein Anglist). Und das ist im Deutschen eben grundlegend anders, weil sich die Definition von Adjektiv und Adverb eben nicht danach richtet, was sie beschreiben, sondern sich an der Frage orientieren, ob das Wort eben flektierbar ist oder nicht. Und da wird's dann imho für die lieben SuS schwierig, den unterschiedlichen Systemen zu folgen, in welche Richtung auch immer sie da etwas übertragen wollen. Bei mir war es schlichtweg so, dass wir im Deutschunterricht kaum Grammatik gemacht haben, daher kannte ich bis zur Uni auch nur die Unterscheidung aus den Fremdsprachen, für mich hätte "langsam" damals also mal Adjektiv und mal Adverb sein können, weil es im Deutschen halt nur dieses eine Wort für "slow" und "slowly" gibt.



    Eben nicht! Adverb = Wortart, Adverbial = Satzglied! Das sind ja zwei unterschiedliche Kategorien, die nicht durcheinander gebracht werden dürfen.


    Spricht man im Deutschen vom Adverb, so befindet man sich in der Kategorie Wortart: Adverbien sind Wörter, die nicht flektierbar sind, jedoch alleine im Voreld stehen können (sprich alleine eine Konstituente darstellen können), das unterscheidet sie eben von allen anderen nichtflektierbaren Wörtern.
    Den Satzteil/das Satzglied "Adverb" gibt es daher nicht, das ist das Adverbial, das durch Adverbien, aber eben auch Adjektive, Präpositionalphrasen etc. realisiert werden kann. Ein Adjektiv kann daher die Funktion eines Adverbials auf der Satzebene wahrnehmen, jedoch nicht die Funktion eines Adverbs, da Adverb eben eine Wortart ist, Adverb ≠ Adverbial! Und es bleibt dann ja trotzdem ein Adjektiv.



    Ich sehe, dass du Latein-Lehrerin bist, in den Fremdsprachen scheint mir das generell anders zu sein, vielleicht daher die Unklarheit (die ja nicht nur bei uns, sondern in erheblichem Maße eben auch bei SuS auftritt, die die Grammatik der Fremdsprachen explizit beherrschen und diese dann eben oft 1:1 aufs Deutsche übertragen)?!

    Wobei ich das letzte Beispiel auch wieder als Adjektiv sehe. :) Mir fällt nicht mal ein gutes Beispiel für "billig" als Adverb ein, obwohl es sicher welche gibt


    Genau darum ging es mir ja: Das Wort "billig" ist ein Adjektiv (Wortart), also kein Adverb (Wortart), weshalb es freilich auch keine Beispiele für "billig" als Adverb geben kann. Denn Adverbien sind eben nicht flektierbar, Adjektive schon! Und da "billig" flektierbar ist ("Das billige Heft"), kann es kein Adverb sein.
    Es kann aber natürlich sehr wohl als Adverbial/adverbiale Bestimmung (Satzglied) gebraucht werden: Im Satz "Das Heft gibt es billig zu kaufen" wäre "billig" ein Modal-Adverbial (als Satzglied), bleibt aber eben ein Adjektiv (was ich ja mit dem Baum-Vergleich deutlich machen wollte: Man kann auch eine Birke zu Weihnachten ins Wohnzimmer stellen und mit Kugeln und einer Lichterkette behängen, sie wird dadurch trotzdem keine Tanne. Und so wird "billig" eben auch kein Adverb, nur weil es adverbial gebraucht wird.).

    Ja, "gratis" ist ein Adverb, weil es nicht flektierbar (≠ flektiert) ist.


    Das Problem, das den SuS deutlich zu machen, hat man bei Muttersprachlern imho auch. Man sagt ihnen ja, dass die Wortarten sich nicht nach der Funktion des Wortes im Satz richten; um zu wissen, ob ein Wort nun flektierbar ist oder nicht, muss man es aber ja in einen Satz (oder zumindest eine Phrase oder so) einfügen, das verwirrt sicherlich einige. Und aus den Fremdsprachen kennt man ja die Erklärung, dass Adjektive Nomen und Adverbien Verben oder Adjektive beschreiben und ein Adjektiv ganz einfach zu einem Adverb werden kann, indem man ein -ly oder -ment oder sonst was dranhängt.


    Vielleicht hilft ja das Bild vom Baum: Ein Baum ist ein Baum, da ist es egal ob er hinten links, vorne rechts oder in der Mitte des Gartens steht. So ist es bei Wörtern/Wortarten auch: "Billig" ist ein Adjektiv, egal ob es attributiv ("Das billige Heft"), prädikativ ("Das Heft ist billig") oder advebial ("Das Heft gibt es billig zu kaufen") gebraucht wird.

    Diese Regel gilt seit 1. August 1998. (Sagt der DUDEN in der 21. Auflage 1996, die zur Rechtschreibreform - sprich Rechtschreibverwirrung - herauskam.)


    Vor der Rechtschreibreform galt: Hauptsätze werden durch Komma abgetrennt, selbst wenn sie mit "und" oder "oder" verbunden sind. Nebensätze, die mit "und" oder "oder" verbunden sind, werden nicht durch Komma abgetrennt.


    Dies war nur für solche Leute verwirrend, die den Unterschied zwischen Hauptsatz und Nebensatz nicht kannten.



    Für ihn als Lehrer ist es - unabhängig von der subjektiven Bewertung der Rechtschreibreform - natürlich trotzdem wichtig, dass es jetzt optional ist. Nur manchmal ist es eben notwendig, das Komma zu setzen: "Hans mag Anna und Judith und Kerstin hasst er", da wäre sonst die Frage, ob er Judith jetzt mag oder hasst: "Hans mag Anna, und Judith und Kerstin hasst er" vs. "Hans mag Anna und Judith, und Kerstin hasst er". Keine Ahnung, ob solche Konstruktionen in der Wirklichkeit mal vorkommen, aber im Hinterkopt kann man's ja vielleicht behalten.



    Und off-topic: Ich bin kein Gegner der Rechtschreibreform (auch wenn sie freilich nicht fehlerlos war) und halte u.a. diese Änderung für gut :). Und Leute, die den Unterschied zwischen Hauptsatz und Nebensatz nicht kennen (oder sich beim Schreiben zumindest nicht vor Augen führen), trifft man in Schulklassen wohl auch zuhauf ;).

    Wie sieht es bei den Schüler/inne/n mit den verschiedenen Diensten (Tafelwischen, Fegen, Milch holen etc.) aus?


    Ich würde an deiner Stelle nochmal darauf hinweisen, dass für die Eltern "HA kontrollieren" wirklich nur bedeutet, dass sie die kontrollieren, nicht, dass sie die machen bzw. dem Kind die Antworten vorgeben!


    Schüler und Eltern müssen auch noch darauf achten, dass die Kinder püntlich kommen, ihre Sachen dabei haben (also auch mal den Sportbeutel, das Geodreieck etc.) und dass die Sachen der Kinder in Ordnung sind (Ist alles vorhanden? Ist der Tornister sauber? Ist etwas kaputt und muss ersetzt werden?). Deine Aufgabe wäre es, daran zu erinnern, was mitgebracht werden muss (dass also am Folgetag z.B. Sport ist und daher alle ihre Sportsachen brauchen).


    Habt ihr so ein Eltern-Heft, wo du reinschreibst? Dann wäre es eine Aufgabe der Eltern, regelmäßig zu überprüfen, ob da was steht.


    Eine weitere Pflicht wäre noch, dass Kinder, die krank waren, ggf. den verpassten Stoff teilweise nachholen. Da müsstest du dir überlegen, wie du das organisieren willst. Wie bekommt das Kind also die Materialen (durch ein Nachbarskind/ältere Geschwister in anderen Klassen?) oder gibt es eine Art Regel, dass die Sitznachbarn das übernehmen müssen?!

    Ja, ich tu dies auch. Wegen Friesins Bejahung der Frage, ob Kopulaverben denn Vollverben seien, und weil diese Frage ja nicht die eigentliche dieses Threads ist, habe ich das einfach mal offen gelassen - Boettcher z.B. schreibt in seiner Grammatik, dass er Kopulaverben als Vollverben mit unspezifischer Semantik und Spezialisierung auf Verknüpfungen zwischen Subjekt und anderen Ergänzeungen des Verbs ansieht. Jetzt sind wir glaube ich endgültig off-topic, oder?^^

    Aber gerade "Gott ist" wird "sein" doch nicht als Kopula, sondern als Vollverb verwendet, weil es das Prädikat alleine bildet (wie auch bei "cogito, ergo sum"). Ein Kopula ist doch gerade dadurch definiert, dass es eine Ergänzung braucht, um das Prädikat zu bilden - oder irre ich?


    Ja, genau das habe ich gemeint. Sieht man von Sätzen wie "Gott ist." ab, ist "sein" kein Vollverb, sondern ein Kopulaverb, wenn man die Unterscheidung Vollverb vs. Kopulaverb aufmachen möchte (was man ja nicht zwangsweise tun muss)

    ja



    Ich würde sagen: Jein! Vollverben haben eine volle Semantik, Kopulaverben eher eine eingeschränkte (sieht man mal von "Gott ist" oder so ab). Vollverben bilden das Prädikat alleine, Kopulaverben bilden das Prädikat zusammen mit anderen Elementen (z.B. Adjektivphrasen oder Nominalphrasen im Nominativ). Ob man sie nun als Vollverben ansieht oder eine Extraklasse aufmachen möchte, kann man sich am Ende aussuchen und mit der Frage kommen wir vielleicht auch etwas vom Thema ab, es ändert ja nichts daran, dass die Aussage der Friesin, dass auf das ?-Verb "sein" nicht nur Adjektive folgen können, richtig ist.

    "Das Heft war billig" -> Das billige Heft.
    Das Wort "billig" ist also flektierbar, wird dekliniert und kann zwischen Artikel und Substantiv stehen: Adjektiv.


    "Das Heft war gratis" --> *Das gratise Heft.
    Das Wort "gratis" kann also nicht flektiert werden. Es kann jedoch im Vorfeld stehen (Gratis ist das Heft), also ist es ein Adverb.

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