Beiträge von Fred1

    Was ja auch erst einmal legitim ist. Aber nicht besonders praktikant/inn/enfreundlich :D. Über dieses Spannungsfeld wurde in diesem Forum ja auch schon geschrieben und es ist bestimmt auch nicht immer notwendig und/oder wichtig, den Praktikant/inn/en die Vorgehensweise zu erläutern (und es gibt ja auch solche, die das gar nicht wollen). Aber oft ist es ja leider so, dass man sich hinten in den Raum setzen darf und die Lehrer/innen einen eher noch als Schüler ansehen, dem gegenüber sie sich auch nicht anders verhalten müssten als gegenüber ihren SuS.
    Ich habe aber auch schon ganz tolle andere Erfahrungen machen dürfen, wo die Lehrer/innen wirklich mit einem gesprochen und mich ins Bild gesetzt haben, sodass mir das Praktikum am Ende sogar etwas gebracht hat. Natürlich muss man dazu nicht jede Kleinigkeit erwähnen, aber die Grobstruktur der U-Reihe würde ich als Lehrer den Praktikant/inn/en wohl schon vermitteln, da die ganze Chose ansonsten wirklich recht sinnlos bleibt und man das Praktikum eher absitzt. Da kommt es dann auch nicht auf Namen oder Theorien an, sondern einfach über einen Überblick, was man gemacht hat, jetzt macht und machen will.


    So oder so, danke für all eure Antworten. Ich werde mir die Bücher mal anschauen und in Zeitschriften blättern und das Praktikum abwarten, vielleicht hat die Referendarin ja auch etwas Gutes zu sagen (ggf. komme ich ja sogar an das gleiche Studienseminar wie sie, dann wären ihre Hinweise natürlich goldwert). Die Planung soll mir ein solches Buch ja auch gar nicht abnehmen, aber bei der Masse didaktischer/methodischer Bücher, sieht man irgendwann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr :D.

    Ich war ja nicht dabei und kann daher nichts Genaues dazu sagen.
    Teilweise hat - insbesondere in der Sek I an Gesamtschulen - gar kein richtiger Politikunterricht stattgefunden, da wurde im besten Fall Geschichte gemacht, im schlechtesten Fall einfach Mathe oder Deutsch, je nachdem, was der Klassenlehrer, der dann eben auch GL geben musste, für Fächer hatte. Bei den anderen gab es wohl teilweise nicht ganz durchschaubare U-Reihen, vielleicht war die Konzeption, die dahinter stand, für den Praktikanten auch schlichtweg nicht sichtbar (man ist ja nur vier Wochen dort).
    Zumindest explizit hat niemand Reinhardt oder "Problemstudie" erwähnt, wobei sicherlich auch nicht jeder nachgefragt hat.
    Aber ich werde es ja selbst sehen im Praktikum...ich habe das Glück, dass an meiner Praktikumsschule eine Referendarin ist...die wird mir sicher viel erzählen können :).

    Hallo,


    danke erstmal für eure Antworten :).
    Das eine Buch ist mit fast 45€ natürlich schon ein Klopper - und da frage ich mich eben auch immer, ob nicht am Ende in den Büchern mehr oder minder die gleichen Dinge drinstehen und ob es sich dann lohnt, so viel Geld für ein Buch auszugeben.
    Reinhardt kenne ich recht gut, da sie sozusagen maßgeblich für die SoWi-Didaktik-Kurse an meiner Uni ist. Ich finde die Dinge, die sie nennt, zwar nachvollziehbar etc. und insbesondere die Problemstudie habe ich auch schon häufiger versucht zu konzipieren (wobei das an der Uni ja leider immer Trockenschwimmen ist). Ich frage mich aber auch, ob das wirklich alles so anwendbar ist?! Ich habe auch die Rückmeldung bekommen, dass kaum ein SoWi-Lehrer Reinhardt kennt oder ihre Methoden anwendet (das sagen im Grunde genommen alle, die das Praktikum schon absolviert haben, bei mir ist es bald so weit).
    Die Idee mit den Fachzeitschriften gefällt mir, das werde ich wohl mal tun. Und ansonsten vielleicht doch lieber bis zum Ref warten, bevor ich mir ein Buch für 45€ kaufe und dann habe ich da doch einen Reinhardt-Fan als Seminarleiter sitzen :D.

    Hallo liebe Politik/SoWi-Lehrer/innen,


    kann mir jemand ein gutes Buch (oder auch eine gute Internetseite) über Politikdidaktik (bzw. generell die Didaktik des sozialwissenschaftlichen Unterrichts) empfehlen?
    Aus der Uni kenne ich einige fachdidaktische Prinzipien (z.B. Problemstudie oder Fallanalyse), mit denen ich mir bislang trotzdem nicht ganz erschließen kann, wie man daraus schlussendlich eine gute, runde Reihe insgesamt planen soll. Ich suche also ein Buch, in dem steht, wie man eine gesamte Unterrichtsreihe, aber auch die einzelnen Sequenzen plant, welche didaktischen Methoden (und Methödchen) es gibt usw.
    Toll wäre, wenn es speziell an Berufsanfänger gerichtet ist und daher z.B. viele anschauliche Beispiele etc. hat.


    Scho einmal herzlichen Dank im Voraus :).

    Ich liebe diesen Thread!
    Ich musste bei einigen Beispielen so lachen, dass ich mir nun vorgenommen habe, jede Namensliste, die ich jemals bekomme, im Vorfeld sehr genau auf solche Möglichkeiten zu untersuchen - um die durch ihren Namen eh schon gestraften Schüler/innen nicht auch noch vor versammelter Mannschaft auszulachen.


    Frankeuse konnte ich aber leider noch nicht entschlüsseln...?! :ka:

    Ich weiß nicht, inwiefern ich dir hier falsche Dinge unterstellt habe - bei der Frage nach der Ziellosigkeit habe ich deutlich gemacht, dass das nur eine Theorie ist, die ich von mir selbst kenne. Bei der Unterstellung, dass du fachdidaktisch in der Theorie nichts drauf hast, habe ich mich auf deine Aussagen bezogen, dass dem (noch) so ist. Wenn es daneben falsche Unterstellungen gab, liegt das wohl daran, dass ich das aus deinen Beiträgen so herausgelesen habe - mag mein Fehler sein, vielleicht verstehe ich teilweise einfach deine Ironie etc. nicht (was ja im Geschriebenen oftmals nicht so richtig klappt).


    Ich habe generell nichts dagegen einzuwenden, dass du dich zu Höherem berufen fühlst oder die Fachinhalte auf einem höheren Niveau vermitteln willst - nur sehe ich es eben so, dass das dann eher die Fachwissenschaft machen müsstest, die Fachdidaktik sollte nicht nur Ersatz sein.
    Wenn du die Fachdidaktik nun für dich entdeckst: Schöne Sache. Es liegt natürlich auch an dir, wie deine Seminare am Ende aussehen. Trotzdem bleiben theoretische, pädagogische Fragestellungen auch dort nicht aus, sondern eher im Mittelpunkt; die Inhalte, die dir offenkundig mehr am Herzen liegen, bilden nur den notwendigen Rahmen, um nicht nur abstrakt zu bleiben. Wobei ich hier auch schon interessante Kurse hatte, in denen es einen inhaltlichen Fokus gab und anschließend die Frage gestellt wurde, wie man das jetzt fachdidaktisch umsetzen könne - eine sehr gelungene Kombination beider Seiten, doch müsste das ja auch erst einmal die Studienordnung deiner Fakultät so zulassen. In rein fachdidaktischen Seminaren haben rein fachwissenschaftliche Diskussionen erst einmal nichts zu suchen.


    Ich bleibe bei meiner Meinung, dass es nicht ratsam ist, in die Fachdidaktik zu gehen, wenn man dort eigentlich nicht sein will. Ich habe selbst schlechte Fachdidaktiker erleben dürfen und kann dir sagen: Das macht echt keinen Spaß. Vor allem, wenn die eben die Didaktik unterschätzen und nur als inhaltsleeres Geplappere abtun. Und ein wenig sehe ich da bei dir die Gefahr, wenn du auch schreibst, dass alles Fachdidaktische für dich keine Herausforderung ist, weil du schwierige, philosophische Texte verstehst. Ein Fachdidaktiker sollte imho ein Crack auf seinem Gebiet sein, prakisch und theoretisch.
    Ich frage mich ein wenig, wieso die Ansprüche an einen guten Lehrer, die hier (bei anderen) durchscheinen, nicht auch an einen guten Fachdidaktiker gestellt werden: Ja, ein guter Lehrer sollte auch fachlich etwas draufhaben. Ein guter Fachdidaktiker aber eben auch. Er sollte die Theorien auch kennen, weil es in der Uni eben auch immer um eine wissenschaftliche Betrachtung geht. Und das zu Recht, ich möchte diese theoretische Basis wirklich nicht missen, weil sie für mich auch so etwas wie einen Anker darstellt, an dem man sich ggf. mal kurz festhalten kann, wenn man in der Praxis den Karren vor die Wand gefahren hat, obwohl man seine Planung vielleicht eigentlich total gut fand. Das passiert glaube ich jedem Mal, dass die eigene Planung einfach nicht hinhaut - da sind ein paar objektive Standards, an die man sich halten kann, bestimmt nicht schlecht - und das sage nicht nur nich, das sagen auch Referendare und Lehrerfrischlinge, die ich kenne. Das mag einigen eingefleischten Praxiserfahrenen banal vorkommen - uns fehlt die Praxis aber eben noch und solche Banalitäten können dann Gold wert sein.
    Und wenn du der universitären Didaktik unterstellst, inhaltsleeres Geplappere zu sein: Ja, das gibt es mitunter durchaus auch. Was mir ein historischer Abriss des deutschen Schulsystems so wirklich bringt: Ich weiß es nicht. Aber gerade dann solltest du doch viel, viel höhere Ansprüche an Fachdidaktiker stellen: Dass sie eben nicht irgendwelche leeren Phrasen von sich geben, sondern sich mit der Theorie der eigenen Fachdidaktik super auskennen und diese unter praktischen Gesichtspunkten bewerten, hinterfragen, anwenden können. Von daher glaube ich eben auch, dass ein, zwei gute Literaturtipps dazu, was zurzeit so in fachdidaktischen Seminaren gelehrt wird, nicht unbedingt ausreichend sein werden, wenn du deinen eigenen Ansprüchen an gute, praxisnahe (aber eben immer noch universitär-theoretisch-wissenschaftlich fundierte) Fachdidaktik gerecht werden willst. Aber gut, jeder muss ja mal irgendwo anfangen - und wenn es nicht bei den zwei Büchern bleibt, alles gut.


    Ich will dir hier nichts Falsches unterstellen, sondern schreibe Antworten auf die Inhalte, die ich deinen Posts hier entnehme - damit muss ich nicht immer richtig liegen, aber anders funktioniert es doch nicht. Aber am Ende geht es doch in einem solchen Forum um genau so etwas: Meinungsaustausch. Das sind dann freilich nicht immer Meinungen, die der Meinung der Threaderstellerin auch entsprechen und ihr gefallen. Ich will schlichtweg vor Gefahren warnen, die ich meine, erkennen zu können, wenn ich deine Posts lese - wenn ich damit daneben liege, freue ich mich genauso wie du selbst. Ob ich glaube, dass ich damit meilenweit daneben liege, ist eine andere Frage...



    Über den Unsinn in den Seminaren: Das ist zumindest auch die gängige Warnung in - Obacht! - fachdidaktischen und allgemeindidaktischen Uni-Kursen: Wenn etwas im Ref falsch läuft, wird es ohne großes Hinterfragen uns, den Refs, in die Schuhe geschoben - am Ende müsse ein Lehrer, so die Meinung vieler Seminarausbilder, für jeden Schüler eine Möglichkeit kennen, ihn wieder ins Boot zu holen. Schafft man das nicht, hat man versagt. Und hier sagen uns die Uni-(Fach-)Didaktiker, dass das reine Utopie ist und niemals gelingen kann, schon gar nicht unter den Rahmenbedingungen unseres Schulsystems.

    Es ist ja schön, dass diese Erkenntnisse für Praktiker mit Berufserfahrung banal sein sollen - Studierende sind aber eben noch keine Praktiker mit Berufserfahrung...was willst du denn in fachdidaktischen Modulen an der Uni anderes vermitteln als so etwas? Es ist doch sicherlich sinnvoll, wenn man diese Prinzipien schon im Studium kennenlernt und dann seine praktischen Anfangsversuche darauf aufbauen kann.


    Nein, universitäre Didaktik ist kein inhaltsleeres Geplapper, sondern ein erster und notwendiger Schritt, die Inhalte des Faches mit didaktischem Wissen zu verbinden, damit auch Referendare nicht mehr nur Fachidioten sind, sondern zumindest eine kleine Basis fachdidaktischen Wissens haben. Es wäre erschreckend, wenn auf didaktische Inhalte in einem Studiengang, der Lehrer/innen ausbilden soll, verzichtet wird. Und mit dem mittlerweile eingeführten Praxissemester wurde der Versuch gestaltet, auch das Studium schon praxisnäher zu gestalten (und gleichzeitig Geld zu sparen, weil damit ein halbes Jahr aus dem Ref schön in die Uni verlegt werden konnte).


    Und wie gesagt, da scheint sich einiges geändert zu haben, weil es zumindest an meiner Uni viele abgeordnete Lehrer/innen gibt, die durchaus praktische Erfahrung haben.



    Aber gut, wir müssen uns bei dieser Frage ja auch nicht einig sein :).

    selbst wenn ich nichts von dem universitären didaktischen Geplappere halte.


    Ich glaube (und hoffe), dass sich da in den letzten Jahren einiges getan hat. Ich weiß ja nicht, wie weit die universitäre Ausbildung bei dir zurückliegt, aber heutzutage wird schon versucht, möglichst praxisnah zu arbeiten. Natürlich stehen sich theoretischer Anspruch und praktische Umsetzungsmöglichkeit mitunter fast unvereinbar gegenüber (insbesondere, wenn ein Lehrer relativ festgefahren und Neuem gegenüber nicht so offen ist - und Neues ist ja nicht immer unbedingt besser oder schlechter, sondern manchmal eben schlichtweg neu). Damit wird man leben müssen, weil es doch auch einfach unterschiedliche Lehr- und Lerntypen gibt und nicht jeder didaktische Zugang für jeden passend ist.
    Einfach nur geplappert wird heutzutage also bestenfalls nicht, sondern es soll eine theoretische Basis geschaffen werden, auf die die Studierenden in Praktika/Praxissemester und später im Referendariat dann aufbauen können sollen.
    Ich halte das auch nicht für sinnlos, weil man so einigermaßen objektive Vorschläge hat, wie man Unterricht gestalten etc. kann - das könnte einem helfen, seinen eigenen Unterricht einmal selbst kritisch zu hinterfragen. Und das sollte imho jeder irgendwann mal tun.


    Ich glaube, dieses Geplappere, wenn es das heute noch gibt, kommt dann auch eher von den gescheiterten Praktikern, die aus der Not heraus Fachdidaktiker geworden sind - von daher bin ich mit dir ganz auf einer Linie, wenn es darum geht, dass diese Menschen als Didaktiker nichts an der Uni verloren haben.

    Die Frage, wieso du denn in die Fachdidaktik willst, bleibt offen.
    Wenn es also mit der Fachwissenschaft nicht klappt - und dass eine solche Anstellung zu finden fast unmöglich ist, scheint hier ja Konsens zu sein -, wieso willst du dann in die Fachdidaktik? Nur, um an der Uni zu arbeiten? Du hast Pädagogik hier als "Gedöns" beschrieben und klar herausgestellt, dass das für dich schon eine Überwindung wäre, eine solche Stelle anzunehmen...was sind also deine Beweggründe, dir dies trotzdem als Ziel zu stecken?
    Sorry, ich glaube dir gern, dass du Praktikerin durch und durch bist - aber das macht dich imho noch nicht zu einer guten Fachdidaktikerin an einer Uni, vor allem wenn man deine Grundeinstellung im Hinterkopf hat. Natürlich werden dort Inhalt und Didaktik verbunden - im Normalfall sollte der Inhalt aber nur dazu dienen, dass deine Seminare etc. nicht nur reines Trockenschwimmen sind. Der Fokus muss ganz klar darauf liegen, wie man diese Inhalte im Unterricht vermitteln kann. Dafür solltest du nicht nur fachdidaktische Kenntnisse in der Praxis (die du ja deiner Aussage nach zur Genüge hast), sondern auch in der Theorie haben - eine theoretische Fundierung sollte gerade an universitären Kursen sehr wichtig sein. Die eigentliche praktische Ausbildung findet erst im Ref und an den Studienseminaren statt, als Fachdidaktikerin an der Uni ist es deine Aufgabe, die Basics zu vermitteln an auch nicht immer unbedingt super interessierte Studierende. Und neben den einschlägigen fachdidaktischen Theorien solltest du dich auch in der Allgemeindidaktik, auch theoretisch, sehr auskennen - und je nachdem, wann du ausgebildet wurdest, kann sich da auch schon eine ganze Menge getan haben.
    Die Fachwissenschaft ist hier also eher Mittel zum Zeck - die Studierenden dürfen natürlich nichts Falsches behaupten, aber du hast dich "nur" darum zu kümmern, dass sie es schaffen, aus Gegenständen Themen für den Unterricht zu machen - und dann dazu noch eine sinnvolle Reihe/Stunde zu planen.
    Wenn du bisher nicht fachdidaktisch gearbeitet hast (jetzt nur auf die Theorie bezogen), ist fraglich, ob du das notwendige Wissen hast, eine gute Fachdidaktikerin zu sein - eine solche muss beides können: Theorie UND Praxis, nicht nur Praxis.
    Ich will dir hier nicht unterstellen, dass du das nicht kannst, aber für mich lassen sich deine Beiträge eher nicht so lesen, als hättest du dich in den letzten Jahren sonderlich für die Fachdidaktik an sich interessiert.
    Und von daher frage ich mich weiterhin, was dich in die Fachdidaktik treibt, wenn es nicht die Fachdidaktik ist? Und dass sie es nicht ist, davon kann ich durch deine Aussagen hier jawohl ausgehen. Geht es also nur darum, an einer Universität zu lehren?
    Vielleicht solltest du dann lieber für dich selbst den Lehrerberuf an sich etwas aufwerten und nicht als schlechtere Version universitärer Lehre ansehen, sondern, gerade auch in den Brennpunken, in denen du wohl arbeitest oder gearbeitet hast, als anspruchsvolle, herausfordernde Tätigkeit, die in ihrem Wert der an einer Universität doch in nichts nachsteht - insbesondere, wenn man das, was man an der Uni machen würde, eigentlich gar nicht machen will.
    Ich weigere mich auch einfach mal zu glauben, dass jemand wie du, die die Fachdidaktik nur als Ersatz für die nicht erreichbare fachwissenschaftliche Arbeit ansieht, jemals so gut in diesem Job sein kann wie jemand, der das mit vollem Herz macht, für den die Fachdidaktik nicht der saure Apfel ist, in den er beißen muss, sondern die Erfüllung seines Jobtraums.


    Nachtrag: Das ist alles nicht böse gemeint: Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass die Uni entweder ein lange gehegter Traum von dir ist oder du schlichtweg noch nicht so richtig weißt, was am Ende genau das ist, was du tun willst - du bist ja schon sehr unterschiedliche Tätigkeiten nachgegangen, wie man deinen Beiträgen hier entnehmen kann. Lässt dich ja vielleicht eine gewisse Ziellosigkeit diagnostizieren? Auch das: Nicht böse, nur ging es mir genauso. Nach der Schule wusste ich nicht so wirklich, was ich machen will und habe mich schließlich für das Lehramtstudium entschieden. Dann wollte ich auch lange Zeit lieber promovieren und an der Uni bleiben, als in die Schule zu gehen. Mittlerweile hat sich das geändert und die Fachdidaktik macht mir mindestens genauso viel Spaß wie viele fachwissenschaftliche Fragen, in gewissen Teilbereichen sogar mehr. Für mich ist daher mittlerweile klar, dass es in die Schule geht - und darauf und darüber freue ich mich auch. Nur kann ich gut nachvollziehen, wie es ist, wenn man nicht sicher ist, was das eigentliche Ziel ist. Sollte (!) dem so sein, und das weißt am Ende sowieso nur du, dann ist es auch mehr als fraglich, ob du auf einer fachdidaktischen Stelle glücklicher wirst als in der Schule - denn auch das ist ja nicht das, was du wirklich willst.

    Also wenn du es schon so formuliert, dass du in den Apfel Fachdidaktik beißen müsstest - bitte, bitte, bitte tu es nicht!
    Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es genug schlechte Fachdidaktiker an den Unis gibt, die einem einfach mal so gar nichts beibringen können. Wenn dir das keinen Spaß macht, lass es bleiben. Das ist den Studierenden gegenüber nicht fair. Wenn es dir keinen Spaß macht, wie willst du dann bei den Studierenden den Spaß an der Fachdidaktik erzeugen??? Schlechte Fachdidaktiker machen im schlimmsten Fall schlechte Lehrer - und auch davon gibt es doch schon mehr als genug.
    Fachdidaktiker sollten eindeutig mehr Didaktiker als Fachwissenschaftler sein: FÜr die Erfolg eines Lehres ist nach gängiger Meinung die Fachkompetenz nicht entscheidend, sondern die didaktischen Fertigkeiten. Im Gegenteil ist es so, dass z.B. Mathe-Cracks schlechtere Mathelehrer sind als diejenigen, die alles ganz gut, aber nicht perfekt beherrschen, aber eben didaktisch was drauf haben. Das gilt nicht nur auch so in der Uni, sondern wie sollen die Lehrer/innen, die du vorher als Studierende ausgebildet hast, dann einmal guten Unterricht machen?
    Also lass es, wenn es in der Fachwissenschaft keine Perspektive gibt, auch mit der Fachdidaktik.

    Also erst einmal habe ich "rechts" doch auch gar nicht mit "rechtsextrem" gleichgesetzt?!


    Nein, du sollst dir das nicht diktieren lassen, sondern, so wie ich geschrieben habe, gut überlegen, was für Konsequenzen anstehen könnten - hier darf man nicht dem Irrglaube verfallen, jemanden aus der Diskussion (und dem Klassenzimmer) auszuschließen, mache diesen direkt zum "Verlierer" der Diskussion - im Gegenteil könnte die Vermutung entstehen, der Lehrer habe sich dem Schüler argumentativ nicht gewachsen gefühlt und ihn daher einfach heraus geschmissen, weil er gemerkt hat, dass er inhaltlich nicht entgegenstellen kann. Das könnten zumindest weitere SuS denken, die dann mit dem extrem rechten Gedankengut angesteckt werden.
    WIe gesagt, ich habe nicht gesagt, dass man nichts mehr diskutieren darf und kenne natürlich auch nicht den Königsweg, nur bergen solche Situationen schlichtweg Gefahren, die man nicht vergessen oder verharmlosen sollte - dass ein Schüler sich nicht äußert, heißt eben nicht, dass er nicht auch so denkt - du weißt also nie, wie viel Zustimmung jemand mit extrem rechten Aussagen tatsächlich erhält.


    Ich sage nur, wie ich das persönlich handhaben würde: Ich würde einem Schüler, der eine extrem rechte Aussage macht, direkt sagen, dass so etwas in meinem Unterricht nicht gedudet wird und das Thema damit beenden und ihm im Anschluss unter vier Augen mehr dazu sagen. Daraufhin eine Diskussion zuzulassen halte ich aus den genannten Gründen schlicht für zu gefährlich und dann auch einfach nicht zielführend.

    Hehe, meine natürlich auch nicht, wenn ich mich da festlegen würde...deshalb frag ich hier ja lieber noch einmal nach. Wobei ich es auch irgendwo anders gelesen hatte und es daher gesucht und bei Wiktionary gefunden habe...aber schön, dass meine erste Einschätzung richtig war :).


    Vielen Dank!

    Fred1
    Nein. Ich kann einfach nur besser Deutsch als du. 8|


    Offenkundig nur, wenn du gutes Deutsch nicht mit richtigem Deutsch gleichsetzt. Erstens solltest du das deinen Schüler/inne/n nicht verraten, zweitens ist es damit natürlich hochgradig subjektiv, was denn nun gutes Deutsch ist (was natürlich pädagogisch mehr als fragwürdige Bewertungskriterien der Sprachleistung nach sich zieht)...ich versuche, meine Meinung nicht für die allumfassende Wahrheit zu halten (zumindest nicht, wenn es um reine Geschmacksfragen geht) - du willst das vielleicht anders handhaben.
    Das ändert nichts daran, dass ich Recht damit hatte, dass "etwas für vonnöten halten" falsch ist, ob dir das nun gefällt oder nicht.

    Ja genau, danke...also meinst du auch, dass "um" eine Konjunktion ist, "zu" aber eine Partikel bleibt?
    Es hat mich nämlich verwirrt, dass ich gelesen hatte, "um zu" sei eine Konjunktion (bzw. auch für "zu" wurde bspw. bei wiktionary wird auch "zu" (für mich einigermaßen undurchsichtig) u.a. als Konjunktion beschrieben.

    So, ich hatte offenkundig doch nicht Unrecht: Laut dem amtlichen Wörterverzeichnis und den amtlichen Regeln des Rats für deutsche Rechtschreibung heißt es wirklich "vonnöten sein". Es wird also ausschließlich prädikativ gebraucht, weitere Vorschläge wie "etwas für vonnöten halten" sind damit falsch.


    Vielleicht bist du mit deinem Gefühl für das Potenzial deiner Muttersprache hier etwas übers Ziel hinausgeschossen?!

    Gut, ich nehme zur Kenntnis, dass offenkundig die meisten hier den Satz für unproblematisch halten...kann ich gut mit leben :D. Vielleicht stimmt einfach irgendwas mit meinem Sprachgefühl nicht, für mich hört es sich weiterhin seltsam an^^. Das mag auch eben daran liegen, dass dieses Wort heute so selten gebraucht wird und daher einfach generell nicht "normal" für mich klingt.

    Wie willst du es mir denn auch zeigen? Mein Problem ist, dass ich keine objektive Instanz habe, die mir da Recht gibt...hast du eine?
    Also zunächst einmal steht ja sozusagen Aussage gegen Aussage: Ich sage es geht nicht, du sagst es geht.
    Aber ich bin offen für einen "Beweis" :).

    Hallo ihr lieben Grammatik-Experten,


    ich habe eine Frage in Bezug auf die Wortart des Wörtchens zu (nicht generell, auf die Präposition und das Adverb(/Adjektiv) ziele ich hier nicht ab).
    Im Normalfall würde ich das als Infinitivpartikel (Partikel im engeren Sinne) bezeichnen (zu laufen).
    Aber wie ist es im Satz Karsten stieg aus dem Auto, um zu laufen. Ich habe nun einige Male die Aussage gelesen, um zu wäre hier die Konjunktion. Ich hätte erst einmal nur um als Konjunktion und zu weiterhin als Partikel bezeichnet...oder ist hier dann wirklich beides zusammen die Konjunktion?
    Und wie schaut es dann bei Ich liebe es(,) zu essen aus? Ist zu hier Partikel oder Konjunktion?


    Ich bin da gerade sehr verwirrt...stehe ich hier einfach irgendwie auf dem Schlauch?



    Vielen Dank im Voraus :)

    Vielleicht verstehe ich deinen Beitrag einfach nicht.
    Wenn du mich lediglich darauf hinweisen wolltest, dass "etwas für etwas halten" syntaktisch richtig ist: Da stimme ich dir zu.


    - Ich halte eine Entschuldigung nicht für notwendig.


    Da habe ich auch kein Problem. Ich habe andersherum argumentiert, dass ich glaube, dass "vonnöten" immer das Verb "sein" fordert: Etwas ist vonnöten. Prinzipiell hast du Recht, für mich stellt "vonnöten" eine Ausnahme dar.


    Meine interne Grammatik schlägt da weiterhin an, aber das muss ja nicht unbedingt richtig sein...

    Also meine interne Grammatik schlägt da ganz deutlich an...auch bei "...hielt sie nicht für vonnöten." Für mich ist "vonnöten", so wie tina40 schon schrieb, nur mit "sein" zusammen akzeptabel: Eine Entschuldigung war für sie nicht vonnöten, wobei das den Sinn entstellt, daher eher Eine Entschuldigung hielt sie nicht für notwendig oder so. MIt einem anderen Verb als "sein" hört es sich für mich sehr schräg an.


    Achja, und ja, ich halte den Satz daher auch für falsch, weil imho "vonnöten" nur mit "sein" auftritt. Mindestens würde ich den Satz unterschlängeln.

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