Ich glaube euch einfach diese Freiheit völlig ohne Probleme nicht.
Das Bild, dass ihr hier darstellt wir sicherlich auch dunklere Flecken haben.
Robischon, dass ein Kind weiß, wann es müde ist und Hunger oder Durst hat, ist ziemlich logisch, denn das passiert in unserem Körper von allein, jedes Tier kann das. In diesem Augenblick legt sich mein Kater schlafen! Ein Wunder! Ab heute entscheidet er selbst, wann er zum Tierarzt muss, denn er entscheidet ja auch, wann er Durst hat *stolzbin*
Ist dass dann bei Kinder auch so? Lässt du sie bis ganz oben auf den Baum klettern? Sie werden ja schon merken, was passiert, wenn sie runterfallen?
Meines Wissens nach ist die laissez-faire Erziehung schon seit einigen Jahren wieder etwas überholt und in der Schule fehl am Platze.
Was ist mit den Kindern aus meinem Beispiel? Die, die eben nicht selber lernen wollten? Hast du auch an Sekundarstufen gearbeitet? Denn spätestens mit der Pubertät würde euere Idealbild ziemlich bröckeln. Und für Kinder, die in der GS nie gelernt haben nach Regeln zu arbeiten, für die wird die SEK 1 eine harte Zeit, mit viel Frust, denn sie sind eig. schon zu alt und gewisse elementare Dinge zu lernen.
Aus Monikas Klasse würde ich meine Kinder nehmen, denn ich hätte Angst, dass bei all der Ideologie und Diskutiererei mit Kindern... doch etwas Stoff auf der Strecke bleibt.
Ich habe Schüler von solchen "laissez-faire" Lehrern, die können kaum ein Wort richtig schreiben, wenn sie zu uns kommen. Nun sie hatten bisher eben keine Lust das zu tun... Und nun müssen sie es lernen... bitter und hart lernen. Das haben die Kinder dann von vier Jahren schöner Grundschulzeit.
Als ich studiert habe, haben sie uns auch so ein Bild eingetrichtert, das ihr hier beschreibt...Oh wie schön ist Summerhill... Dann kam ich in die Schule. Und da wurde dann schon heftig zurückgerudert von den Ausbildern. "Möchtest du..." diese Formulierung galt als verpönt. Denn die Kinder müssen lernen, es geht eben nicht nur nach möchten. Und geht es auch nicht! Eure Aufgabe ist es nicht, die Kinder zu bespaßen, sondern sie gemeinsam mit den Eltern auch ihr späteres Leben vorzubereiten. Und das könnt ihr abstreiten soviel ihr wollt, Schule hat neben dem Bildungsauftrag auch einen Erziehungsauftrag und zwar im Sinne der Gesellschaft.
Auch an den Universitäten ist mittlerweile schon angekommen, dass es ohne Regeln nicht geht. Regeln und Grenzen geben Kindern einen sicheren Rahmen, indem sie sich bewegen können. Das gibt ihnen Sicherheit und das brauchen sie noch. Kinder sind noch nicht erwachsen, Kinder sind noch nicht voll entwickelt, es ist unsere Aufgabe ihnen zu helfen sich in unserer Welt und Gesellschaft zurecht zu finden. Kinder ohne Regeln und Grenzen schwimmen in der Vielfalt unserer Welt und einige gehen auch verloren.