Nicht zu sehr schocken lassen.
Kleines Gegenbeispiel, einer meiner Prüfer ist bei einem nicht unerheblichen Teil der Studierenden reichlich unbeliebt, was ich mir ehrlich gesagt überhaupt gar nicht erklären kann, woher das kommen soll, denn ich erlebe ihn als sehr hilfsbereit - klar, auch fordernd, aber das ist schließlich eine Uni - und vor allem einer der wenigen, der sich bemüht (sehr erfolgreich) sich die Namen seiner Studierenden zu merken - so kann's gehen.
Ob eine andere Uni viel mehr für die Lehrerausbildung bringt, weiß ich auch nicht so genau, nach dem, was ich hier so gelesen und sonst so gehört habe, bringt ein Studium, das nicht deutlich enger mit dem Schulbetrieb verzahnt wäre, auch nicht mehr. Meine subjektive Meinung.
Außerdem soll und will man ja auch mal was anderes sehen - und sich die Option offen halten, vielleicht doch einen anderen Weg einzuschlagen (selbst wenn man den Lehramtsabschluss hat, kann man ja immer noch andere Wege gehen, das ist ja keine Einbahnstraße, sondern durchaus auch eine fundierte fachwissenschaftliche Ausbildung - an meiner Uni unterscheidet es sich von den Anforderungen her jedenfalls nicht allzu sehr von den Magisterstudiengängen).
Natürlich gibt es die Möglichkeit, nach dem Examen als Assistant Teacher weg zu gehen. Kannst du dir ja möglicherweise für eine deiner beiden Sprachen immer noch offen halten.
Ich würde aber eben schon versuchen, möglichst in beide Länder zu reisen, also sowohl die Alltagserfahrungen im Umgang mit Französisch als auch Englisch zu machen.
Nicht zu unterschlagen ist auch, dass das wahnsinnig viel für die Persönlichkeit (für's Selbstbewusstsein gibt, ein ganzes Jahr woanders klar gekommen zu sein!!).
Meine Französisch-Kenntnisse reichten nicht mehr (bzw. auch nicht der Mut), der Au-Pair-Aufenthalt in Paris ist im letzten Moment geplatzt, so blieb mir bislang nur die Kanada-Erfahrung vor nunmehr 9 Jahren (bzw. nächste Woche Dienstag vor zehn Jahren bin ich abgefolgen...).
Und das Fernweh ist noch da: nächstes Jahr geht's nach Südafrika (zwar auch überwiegend englisch-sprachig, aber mal schauen, was ich bei einem Land mit elf offiziellen Sprachen noch so mitnehme ).
Und ich kann mir durchaus auch vorstellen, dass das für Schulen interessant ist - gerade für Sprachenlehrer. Es werden ja immer mehr Stellen über Berwerbungsgespräche vergeben, da macht sich sowas auf dem Lebenslauf bestimmt gut.
Meiner Erfahrung nach ist es halt einfacher einen Auslandsaufenthalt zu organisieren, wenn es gute (bezahlbare) Angebote gibt (die Leute machen's dann auch eher).
Ich würd da vielleicht auch nicht so drauf gucken, ob man da jetzt so wahnsinnig viele Scheine anerkannt bekommt. Was viele nämlich vergessen ist, dass dir die verbesserten Sprachkenntnisse natürlich auch im Studium zugute kommen. Du kannst fremdsprachliche Texte schneller lesen, das passive Vokabular erhöht sich, du kannst fließend reden und schreiben und das alles braucht man während des Studiums und im Examen.
Meine Vermutung ist, dass eine Uni mit einem solchen Sprachprofil da auch sehr großen Wert drauf legen wird, dass du das spätestens in der Abschlussprüfung vorweisen kannst, was dann natürlich wieder für die Note gut ist.
Die Note ist natürlich für die Einstellung wichtig, teilweise bereits für die Einstellung ins Referendariat und für die Gesamtnote nach dem Zweiten Staatsexamen, das wird aber von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gewichtet.
Aber auch wenn es nicht schlecht ist, diese Dinge zu wissen, würde ich mich jetzt erst mal auf das Studium konzentrieren und mich drauf freuen!
Ja, ich geb's zu, bei mir kommt Nostalgie und Abschiedsschmerz hinzu - ich fand die Uni phasenweise auch extrem blöd, für den späteren Beruf doch vollkommen nutzlos und überhaupt blöd! Aber das legt sich auch wieder, wenn du auf einmal auf was interessantes stößt, einen guten Dozenten vorne stehen hast, nette Kommilitonen oder dich im Sommer auf der Campus Wiese flezt und dich darüber wunderst, dass die Ersties immer jünger werden - bis du verstehst, dass du älter wirst. Klingt so einleuchtend, ist dennoch eine überraschende Erkenntnis...
Und wer weiß, vielleicht kann ich ja doch später mehr gebrauchen als ich jetzt glaube.
Und selbst wenn nicht, es war eine sehr schöne, selbstbestimmte Zeit, ohne allzuviel Verantwortung aber mit allen Freiheiten (erst recht, wenn die Eltern nicht alles mitkriegen, was du so machst - oder eben nicht machst, kein, solltest du nicht am SChreibtisch sitzen und lernen, wieso bist du denn schon wieder da usw. ) und du lernst einfach viel neues kennen (u.a. eben auch, welchem Dozenten gehe ich lieber aus dem Weg, weil dessen Veranstaltungen totaler Käse sind - aber auch da gilt, nicht zu sehr auf Hörensagen verlassen, selber hingehen und gucken und eigene Meinung bilden ).
So, genug in Nostalgie geschwelgt, wieder ran an den SChreibtisch und das letzte bisschen Motivation für die Klausur übermorgen zusammenkratzen...
(P.S.: Falls das ein Uni-System sein sollte, wo die Leistungen aus dem Studium in die Endnote einfließen: aus meiner momentanen Sicht kann ich so etwas nur sehr empfehlen!! Es ist sehr ätzend, wenn man sich klar macht, dass alles, was ich die letzten Jahre geleistet habe, völlig wurscht ist und es nur auf dieses halbe Jahr ankommt, darauf, was ich mir in kurzer Zeit in den Kopf hämmern kann ... ist doch'n blödes System...
)
Liebe Grüße
Katta
(Mann, schon wieder einen halben Aufsatz geschrieben... )