Zu den Rahmenvorgaben wurde ja schon einiges gesagt.
Was deine weitere Motivation für die Wahl des Berufs des Lehrers angeht, denke daran, dass es bessere Wege gibt, Schüler zu erreichen, sie für Engagement zu motivieren als der Matheunterricht ;- ). Viele Schulen haben heutzutage soziale Projekte, Partnerschaften - und der persönliche Kontakt/ die persönliche Verbindung, die ein Lehrer zu z.B. einer Schule in Südafrika oder einem sozialen Projekt in Kolumbien hat, hilft dabei definitiv. Es gibt sogar Schulen, die es alle paar Jahre hinkriegen, auch mit Schülern zu diesen Projekten zu fahren und vor Ort zu helfen. Das läuft dann häufig in Form einer AG, zum Beispiel. Das wäre an deiner Stelle eher die Richtung, an die ich denken würde, wenn das auch eine Motivation ist (denn ja, das fachliche, die Schüler zu Abschlüssen führen, um ihnen eben in der Gesellschaft, in der sie leben, gut zurecht kommen zu können, ist nämlich auch eine nicht zu unterschätzende Aufgabe).
Und meine Erfahrungen sind inzwischen auch so, dass Schüler nicht so passiv und desinteressiert sind, wie man manchmal meint. Ich habe auch eine Weile gemosert, wie angepasst unsere Schüler doch sind, dass sich alle primär mit CDU und FDP identifizieren (das ist jetzt keine Pauschalkritik an diesen Parteien, mir ging es eher darum, dass das für mich Sinnbild war, dass die Jugendlichen die Gesellschaft, so wie sie ist, einfach akzeptieren und sie nicht in Frage stellen, was man irgendwann m.M. nach definitiv mal gemacht haben sollte...)... und dann wurde ich SV Lehrerin (Vertrauenslehrerin) und arbeitete mit Schülern zusammen, die politisch waren, die Dinge bewegen wollen... dann hat diese SV einen PoetrySlam organisiert und ich habe Texte der Schüler gehört, die mich sehr nachdenklich gemacht haben... (und auch wieder hoffnungsvoll)... und dir mich zu der Einsicht genötigt haben, dass, wenn ich mal ehrlich drüber nachdenke, ich meine ganze Kritik an der Gesellschaft, mein Hinterfragen, das ich als Jugendliche hatte, tatsächlich auch nicht in die Schule getragen habe, sondern viel mit mir selber ausgemacht habe... und dass die echten "Revoluzzer" in meinem Jahrgang auch überschaubar waren... also diejenigen, die das offensiv nach außen getragen haben. Unsere Lehrer hielten uns vermutlich auch für sehr desinteressiert und nur auf Konsum und Spaß ausgerichtet, auch wenn da in den Köpfen definitiv mehr passierte.
Aber ja, damals wie heute gibt es auch diejenigen, die es wirklich nicht interessiert. Die man vermutlich auch mit Videos, persönlichen Erfahrungen etc eher nicht motiviert bekommt. Es lohnt sich aber meiner Meinung nach schon, diejenigen anzusprechen, die man erreichen kann, die vielleicht nur nicht wissen, was sie konkret tun können.
Im Mathe- oder Lateinunterricht stelle ich mir das aber tatsächlich auch eher schwierig vor... ;-P