Ja, aber das Problem ist doch, wer darauf achtet, wenn viele der Kollegen diese Regelungen schlicht ignorieren, weil es ihnen egal ist, sie einfach die Kraft dafür nicht haben, sich lieb Kind machen wollen, oder warum auch immer...
Wenn man dann keine konsequente und gute Schulleitung hat, muss man sich halt als Kollege wahrscheinlich tatsächlich irgendwann mal fragen, ob man den Windmühlenkampf weiterhin überwiegend alleine angehen will und sich das von seinen Kraftressourcen her auch leisten kann... und dann eben überlegen, was man machen will. Im Kollegium ansprechen (mit Verbündeten), mit dem Schulleiter sprechen, Versetzung, ...
Beiträge von katta
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Vorbildliches Verhalten ist natürlich ein breiter Begriff. Im Kern geht es aber darum, dass die Lehrkraft selbst das verkörpert, was sie an ihre Schüler an Anforderungen stellt. Das kann sowas sein wie "keine Vorstrafen", aber auch eine gewählte Ausdrucksweise oder Pünktlichkeit.
Warum es als vorbildlich für eine Lehrkraft gilt, auch Kinder zu haben? Das hat verschiedene Gründe: Sie weiß über den demographischen Wandel Bescheid und ist sich bewusst, dass Kinder dazu gehören, um dieses negative Phänomen zumindest einzudämmen. Sie kann ihre professionellen Erziehungsfähigkeiten um ihre privaten Erfahrungen erweitern. Sie ist gebildet, hat gewisse finanzielle Ressourcen und die soziale Ader (siehe Berufswahl), um die Elternrolle gut ausführen zu können. Sie kann sich mit Schülereltern und deren Herausforderungen besser identifizieren, macht sie also glaubhafter. Was vor allem für Politiker relevant ist, aber sicher auch abgeleitet für Lehrer: Sie treffen Entscheidungen, die auch ihren Nachwuchs direkt betreffen, was zur Folge hat, dass diese Entscheidungen bewusster getroffen werden, immer mit dem Hintergedanken, dass die eigenen Kinder auch die eigenen Fehlentscheidungen ausbaden müssen - ein Punkt, der bei Kinderlosen weitestgehend wegfällt. Und natürlich die berufsunabhängigen Aspekte, warum Leute Kinder bekommen (gesellschaftliche Verantwortung im Sinne des Generationenvertrags, Erbnachfolge, Weiterführung des Stammbaums, emotionale Aspekte).Wow... da kann ich echt nur den Kopf schütteln...
Richtig, das impliziert ja schon mal Heterosexualität, denn Kinder zeugen ist in homosexuellen Partnerschaften zwar möglich, aber vermutlich in dem Weltbild nicht "vorbildlich".Auch Kinderlose können Empathie besitzen und Entscheidungen treffen in Abwägung der Konsequenzen für andere und leben nicht nur nach dem Motto "nach mir die Sintflut". (Ich bin mir bewusst darüber, dass es natürlich etwas anderes ist, wenn man ein eigenes Kind hat, dass man die Verantwortung, aber auch die Liebe für diesen neuen Erdbewohner ganz anders und stärker fühlt - das schließt doch aber nicht aus, dass ich das verstehen und berücksichtigen kann. Und ich kann auch gut vorstellen, dass Kinder zu erziehen alles andere als einfach ist, da ich ja bereits als Lehrer weiß, wie wichtig Konsequenz, Geduld und Liebe (als Lehrer Zugewandtheit) ist und wie unendlich schwer das ist, das alles immer verlässlich zu zeigen. Das einen die eigenen Kinder noch mal deutlich mehr auf die Palme bringen können, ist mir auch klar - wenige Menschen kennen einen so gut wie die eigene Familie und kennen die Knöpfe...).
Warum es meine Aufgabe - oder überhaupt eine Aufgabe ist - per Zeugung von Nachwuchs den demographischen Wandel aufzuhalten bzw. zu dämpfen erschließt sich mir nur eingeschränkt (und ja, du kommst gleich mit der Rentenkasse - ich kann aber auch genau so gut fordern, dass wir mehr Einwanderer brauchen, könnte vermutlich effektiver sein als auf die "deutschen" Kinder zu hoffen).
Erbnachfolge und Stammbaum... na ja... das ist jetzt ziemlich ein Vorurteil meinerseits, aber das scheint oft eher ein männliches "Problem" zu sein... aber jeder darf hier ja mal Unfug äußern...
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Mir keinmal
Mir auch nicht - bzw. sogar das Gegenteil, dass ich um Erziehungstipps gebeten wurde oder ob ich meine, dass die männliche Bezugsperson fehlen würde (und da war ich gerade mal 27 und ganz frisch im Job und hatte mal so gar keinen Plan).
Ich sage allerdings in Elterngesprächen durchaus, dass ich dieses oder jenes vorschlagen würde, ich aber natürlich keine Kinder hätte, von daher sie das vielleicht besser entscheiden können als ich (so in der Art halt). Diese Probleme halte ich auch für eher selten (oder anscheinend abhängig von der Klientel - oder wie konfliktbelastet das Gespräch sowieso schon ist). -
Ich glaube es gibt bei der Beihilfe jetzt keine Mindestsumme beim Einreichen, aber für ca 40€ (so viel kostet ein Besuch bei meinem Hausarzt jedenfalls) würde ich mir einfach nicht die Mühe machen den Antrag auszufüllen, auszudrucken und per Postbus versenden. Daher meine Aussage, dass man eine Rechnung wohl selten einreicht, sondern eher ein paar Rechnungen sammelt.
Und bei der Debeka: du hast wahrscheinlich einen Vertrag mit Beitragsrückerstattung? Dann würde ich da auch abwarten und erst was einreichen, wenn du drüber kommst.
Ich bekomme Rechnungen eigentlich immer direkt doppelt geschickt, das Original geht an die PKV, das Dublikat an die Beihilfe.
Da der Debeka ein Foto per App reicht kann ich das Original dann abheften.Stimmt, das habe ich vergessen, dass man durchaus mal nachrechnen sollte, ob sich die Beitragsrückkostenerstattung nicht eher lohnt.
Gibt es die Kostendämpfungspauschale der Beihilfe eigentlich auch für Referendare? (Fand ich persönlich ja schon etwas mies, aber danach wird ja nicht entschieden ;-p ) -
Warum sollte er/sie denn keine Rechnung einreichen?
Das ist einfach ein Formular, was man downloaden kann - wohin genau du das schicken musst, kann dir auch dein Seminar sagen (guck mal auf deren Webseite, viele Seminare haben die links zu den Formularen auf ihren Webseiten - manche packen so Informationen auch in die Infoblätter, die man am Anfang so kriegt) bzw. auch über das Seminar weiterschicken, meine ich. Die wissen aber im Seminar, dass das für dich alles auch das erste Mal ist und reißen dir den Kopf nicht ab, wenn du da nachfragst.Mach dir keinen Kopf wegen der Krankheit, erhol dich lieber ordentlich! Wir alle wissen, dass man gerade anfangs schnell mal jeden Mist mitnimmt (auch noch die ersten paar Jahre fest im Beruf) ;- )
(Und bitte wirklich erholen, schlafen usw., nicht noch nebenher 27 andere Dinge tun -- eine Krankheit zu verschleppen ist langfristig gesehen oft deutlich problematischer als mal eine Woche krank geschrieben zu sein.) -
Das mache ich in der Oberstufe und würde es ab etwa Klasse 7/8 machen, die unterrichte ich aber so gut wie nie (zumindest in Deutsch bzw. je nachdem, wie die Arbeiten aussehen, alle längeren Texte gebe ich als Quelle an).
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Okay, danke erst einmal.
Ich gehe zwar davon aus, dass die Vorlage den Formaten entspricht da ich mich an Schulbuchaufgaben orientiere die vorbereitend bearbeitet wurden, aber wie bekomme ich raus, was das vorgeschriebene Aufgabenformat ist? Rein interessehalber?Der Kernlehrplan legt die verschiedenen Aufgabenformate, die in den schriftlichen Leistungsüberprüfungen abgefragt werden müssen, ebenfalls fest. Natürlich nicht den Themen zugeordnet, sondern allgemein, das interne Curriculum sollte dann eigentlich den verschiedenen Reihen auch Aufgabentypen zuordnen. Dazu sollte man sich den Kernlehrplan dahin gehend durchlesen, welche Kompetenzen (schwerpunktmäßig) in der jeweiligen Klassenstufe zu dem Themenkomplex (z.B. Umgang mit literarischen Texten) eingefordert werden sollten, das hilft eigentlich auch (also z.B. sie unterscheiden einfache literarische Formen, erfassen deren Wirkungsweisen und Inhalte -- z.B. elementare Strukturen von Sagen und Märchen erfassen), um Schwerpunkte zu setzen.
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An deinem Gehalt dürfte sich nichts ändern.
Ich kenne die bayrischen Abläufe nicht (bei uns in NRW bezeichnet der Begriff Lehrprobe ja etwas ganz anderes als in Bayern), deswegen kann ich zur anderen Frage leider nichts sagen.
Bei dieser Aussage allerdings wäre ich nicht so sicher, in den meisten Bundesländern (und ich meine auch in Bayern) wird einem das Gehalt gekürzt, wenn man durch das Zweite Staatsexamen gefallen ist und wiederholen muss.
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Nö, hab ich nicht und wusste das dementsprechend nicht. Hatte aber lustigerweise zufällig heute ein Gespräch mit kinderlosen Kollegen über die Zumutbarkeit von Unterricht am Freitagnachmittag, daher kam meine Formulierung. Und ich lerne ja gerne dazu.
Wenn das bei euch ein übergreifendes Problem ist, würde ich mich mal mit dem Lehrerrat auseinandersetzen bzw. im Kollegium umhören, ob ihr da zu mehreren seid und dann eben gemeinsam das Gespräch mit der Schulleitung sucht und nach für die Mehrheit verträgliche Lösungen sucht. Wobei sich da vermutlich ja die Katze in den Schwanz beißt, wenn eben wegen Konferenzen kein Unterricht ausfallen darf, denn eine Konferenz nach Unterrichtsschluss dürfte dann meinethalben dienstags genauso bescheiden sein für die Öffnungszeiten der Kitas etc.?
Was übrigens bei uns z.B. den Stundenplan betrifft, durchaus eine Möglichkeit ist, so etwas anzumerken (z.B. 1. Std an di und do schwierig, da Kind in die Kita muss, oder dann eben Freitag nachmittags geht nicht, da Kita schließt - oder auch: wäre schön, wenn es nicht der Freitag nachmittag würde, da der Partner in München lebt - da hat man natürlich keine Garantie drauf und auf die Kinder wird auch Rücksicht genommen vor dem Partner, aber wenn sie es einrichten können, versuchen sie es ) - also vielleicht ist da dann auch ein Kompromiss für den Konferenztag möglich?
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Wir haben bei uns i.d.R. auch den Dienstagnachmittag als Konferenztag, probieren das aber erst seit kurzem aus, so dass da teilweise noch Oberstufenkurse liegen, die dann mal ausfallen, allerdings nur für die Gesamtkonferenz oder Erprobungsstufenkonferenzen. Fachkonferenzen finden an anderen Tagen, da aber eh erst nach offiziellem Unterrichtsschluss nach 16h statt.
Persönlich verstehe ich den Eiertanz um den Freitag nicht ganz, es sei denn, man hat jetzt beispielsweise eine Fernbeziehung o.ä., da kann ich das dann menschlich schon eher verstehen, ist aber halt im Zweifel immer noch Pech meiner Meinung nach. In vielen anderen Berufsbereichen wird auch Freitagnachmittags gearbeitet. (Und ja, ich habe durchaus Freitagnachmittags Unterricht, macht für mich persönlich keinen großen Unterschied zu anderen Wochentagen.)Die Ladungsfrist von mindestens einer Woche muss aber schon eingehalten werden (besserer Stil wäre natürlich deutlich früher, damit man planen kann), wenn vorausgesetzt wird, dass das auch mit zwei Tagen Vorlauf kommt, würde ich mal den Personalrat/ Lehrerrat drauf ansetzen.
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Ich gestehe, ich habe auch bei "Hans" abgebrochen (also den fiktiven Fallgeschichten), denn ganz ehrlich, dafür fehlen mir viel zu viele Informationen, zu allererst auch mal, wie alt Hans ist und als was für einen Typen ich ihn einschätze, ohne diese Informationen würde ich niemals entscheiden, ob ich den Jungen nun durch mehr Druck anzuschubsen versuche, erst mal abwarte und ihn ggf selber mal auf die Nase fallen lasse und Hilfe anbiete, wenn er sie wahrnehmen möchte, oder ob ich es eher über den Weg Selbstvertrauen aufbauen probiere, wenn ich das Gefühl habe, der Junge hat sich selber gerade verloren. Alles andere ist umprofessionell.
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Muss man VHS Kurse genehmigen lassen? Ja, oder?
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Wenn es um realistisch geht, warum keine Dokumentation? Die BBC hat da was produziert zum 60. Jahrestag der Unabhängigkeit. Spielfilme wüsste ich sonst leider keine - zumal ich das durchaus schwierig finde, wenn es um einen Einblick geht, weil die doch oft auch Klischees zeigen?
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In einer Klausur?? Ich hatte schon den Fall einer extrem schwachen Schülerin die aus lauter Verzweiflung ganze Sätze aus meinen Unterlagen auswendig gelernt hat. Wenn der Satz dann (meist eher zufällig ...) als Antwort auf eine Prüfungsfrage gepasst hat, bekam sie natürlich Punkte dafür. Soll die da jetzt ernsthaft "Zitat Frau Teuqila" hinschreiben damit es kein Plagiat ist? Ist natürlich in einem Deutsch-Aufsatz anders zu werten als in einer Chemie-/Physik-Klausur aber grundsätzlich wäre ich an der Stelle mit dem Plagiats-Vorwurf etwas vorsichtiger.
Es ist ein Unterschied, ob einzelne Sätze auswendig gelernt wurden oder komplette Passagen/ Spalten... ich hatte auch schon Klausuren, die aus 4 Spalten bestanden, die wortwörtlich von einer Internetseite abgeschrieben waren. Und natürlich ist das dann ein Plagiat und der Teil wird nicht gewertet. Da gab es bei uns aber weder im Kollegium, noch mit der Schulleitung ernsthafte Diskussionen drum, dass das anders gesehen werden könnte.
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Zitat
Liebe Katta, danke für Deine Antwort, ich bewundere es, dass es solche Menschen wie Dich gibt, die anderen so ausführlich helfen, obwohl es ihnen egal sein könnte. Bei Deinem langen Text habe ich sogar kurz überlegt, ob es echt das Richtige ist, dauernd lange Aufsätze korrigieren zu wollen.
Gerne. So falsch war es doch jetzt hoffentlich nicht in meinem völlig übermüdeten Kopf
(Korrigieren macht echt nicht so viel Spaß, ich empfinde das als eine langweilige Fließbandarbeit...)
(Ich gestehe aber auch, Lehrerforen.de ist auch eines meiner Prokrastinationsmittel, wenn ich auf Korrigieren keine Lust habe, da schreibe ich lieber lange Beiträge und lese mich hier durch.. )Zitat5. Man sollte auch nie Schüler in ihrem Aufstieg behindern, auch wenn sie schlecht sind. Man sollte fast nie Fünfer und Sechser geben. Das führt nur zu einer Negativspirale. Nur durch positive Erfahrungen entwickelt sich Positives.
Hui... Ich kenne kaum jemanden, der gerne schlechte Noten verteilt. Und natürlich motivieren Erfolgserlebnisse besser. Es gibt aber dennoch auch noch eine objektive Bezugsnorm, die man auch nicht unterschreiten sollte. Noten geben ist das zweit-ungeliebteste, was ich als Lehrer tun muss, u.a., weil es m.M. nach nur sehr eingeschränkt individuelle Lernfortschritte abbilden kann. Daraus allerdings eine Forderung abzuleiten, dass man fast nie Noten im nicht ausreichenden Bereich geben sollte... nun ja...Zitat6. Ein fertiges Studium sagt nicht aus, ob jemand schlau ist oder ob er was drauf hat oder nicht. Man kann auch fertig studiert haben und ist danach genauso blöd wie davor.
Das hat auch keiner behauptet. Deswegen ist aber nicht automatisch jemand, der das Fach nicht studiert hat, schlauer.
Ich ging in meinen Ausführungen immer von jemanden aus, der ein Interesse daran hat, etwas über sein Fach zu lernen, der eben Interesse an Bildung hat und nicht nur einer Ausbildung.Zitat8. [...] Wenn auf anderen Schulen fremdunterrichtet wird, dann wird damit schon das Studium von denjenigen die das fremdunterrichtete Fach studiert haben degradiert, weil man dann auch gleich ein Studienfach einrichten könnte, in dem man Didaktikmethoden lernt, und in dem man lernt, wie man schnell Stoff lernt, und den dann Schülern beibringt, und das einem dann das Unterrichten von allen Fächern erlaubt.
Richtig. Das wollte ich mit meinen Ausführungen auch aussagen, weswegen ich das Ganze als eine Notlösung ansehe (und als solche wird es zumindest an den Gymnasium, an denen ich bislang war, i.d.R. auch angesehen), weil der Unterricht m.M. nach nicht so qualifiziert sein kann -- und ich habe ja durchaus schon fachfremd unterrichtet. Und auch Musik habe ich nur per einjähriger Zusatzausbildung als Fach dazu genommen und bin mir vollkommen bewusst, dass mein Unterricht nicht so gut ist wie der der studierten Kollegen. Weshalb diese Kollegen auch durchaus mehr Stunden in Musik bekommen als ich, ich bin eher der Lückenfüller für die kleinen Jahrgänge. Und in der SII habe ich auch mit dem Kurs in dem Fach nichts zu suchen.
Die Vorstellung, dass man ein Fach einrichten könne, "in dem man lernt, wie man schnell Stoff lernt", ist allerdings etwas fehlgeleitet, Kompetenzen und Methoden erlernt man in der Regel schlecht losgelöst von einem sinnvollen Inhalt.
Davon mal abgesehen, dass wir ja eine Affinität zu unseren Fächern haben und ja auch gerne in diesen ein gewisses Bildungsniveau erreichen wollen, sonst kann man sich das Studium und auch den Beruf des Lehrers auch sparen. Man muss beides mögen, die Kinder, aber auch die Fächer.Zitat10. ich wollte eigentlich nur wissen was ich als zweites Fach nehmen soll. Danke für die Antworten, aber eigentlich weiß ich jetzt nicht, welches Fach ich nehmen soll.
11. Entweder nehme ich das Fach von dem ich denke dass ich es am leichtesten studieren kann, oder ich nehme das Fach bei dem die Berufsaussichten am besten sind.
Wie oben schon gesagt, das können wir dir natürlich nicht beantworten.
Ich hielte Englisch und Ethik/Philosophie für am sinnvollsten, weil du dich mit Französisch auf dem SI-Markt evtl. sehr einschränkst.
Aber eigentlich würde ich Option 3 wählen: Nimm das Fach, das dich am meisten interessiert, in dem du dich am ehesten weiter "bilden" möchtest - so wie du ja auch Interesse am Englischen hast. -
Hallo Katta, kann man auch Französisch fachfremd unterrichten? Dieses fachfremde Unterrichten ist etwas komisch weil wieso studiert man z.B. ewig und aufwändig Philosophie, und dann kann man das einfach auch so unterrichten. Das zeigt ja irgendwie nur, dass jeder alles einfach so mit kurzer Einarbeitung unterrichten kann und dass das Studium nur als generelle Hürde bestanden werden muss, um zu zeigen, dass man generell dazu fähig ist, ein Studium abzuschließen, aber das eigentlich die Inhalte fast egal sind, weil eh jeder alles unterrichten kann.
Jein, dahinter stehen verschiedene Konzepte/ Überlegungen/ Entwicklungen:
Zum einen bestimmt an Schulformen wie beispielsweise der Grundschule eben der pädagogische Gedanke, dass es sinnvoll ist, dass die Kinder nicht allzu viele verschiedene Lehrer haben (Klassenleiterprinzip), so dass Grundschullehrer öfter Dinge fachfremd/ nahezu fachfremd unterrichten, das Studium ist auch ein wenig anders ausgerichtet (die Grundschullehrer aus NRW mögen mich korrigieren: soweit ich weiß, muss mindestens ein Hauptfach (Mathe/ Deutsch) studiert werden, im anderen Hauptfach müssen aber im Ref und/oder im Studium auch etwas verkürztes gemacht werden, so ganz fachfremd ist es wohl nicht).
Ich kenne auch viele Hauptschullehrer, bei denen ebenfalls das Klassenlehrerprinzip vorherrscht und sie manche Dinge fachfremd unterrichten.Ich habe auch schon hin und wieder mal fachfremd Politik in meiner 5. Klasse, in der ich Klassenlehrerin war, unterrichtet. Die Themen passen eh sehr gut zur Arbeit, die ich als Klassenlehrer mit einer Klasse eh mache, also als Klassenlehrer sehr dankbar, und aufgrund meiner studierten Fächer und vor allem den Themen, die man z.B. in Englisch in der Oberstufe macht, bin ich da auch relativ nah dran. Ich würde aber auch nichts anderes fachfremd machen wollen, genauso wenig, wie ich Politik in der Mittelstufe machen wollen würde - und zwar nicht, weil ich mir die Themen nicht zutrauen würde, sondern weil ich als studierter Akademiker zum einen weiß, warum man sich im Studium sehr tief in die Materie einarbeitet (weil man sonst oft gar nicht sinnvoll reduzieren/ auswählen kann, was für die Schüler passt und auch schlecht Zusammenhänge aufzeigen kann, weil man sie eben selber nicht durchschaut hat), und ich als inzwischen durchaus erfahrene Lehrerin, die mehrere Abiturjahrgänge abgenommen hat, auch verstehe, wie die Schuljahre aufeinander aufbauen, welche Kompetenzen/ Inhalte absolut unverzichtbar sind, welche auch ggf. gestrichen/gekürzt werden können, wo besondere Schwierigkeiten liegen usw. Ich verstehe nicht wirklich, was für Sowi in der Oberstufe wichtig ist, deshalb möchte ich nicht dafür verantwortlich sein, in einer 9. Klasse Grundlagen zu legen. In der SII gibt es m.W. nach kein fachfremdes Unterrichten mehr, eher in der SI und auch da oft eher in den kleineren Klassen, so zumindest meine Erfahrungswerte.
Warum es das in manchen Fächern am Gymnasium dennoch gibt, hat verschiedene Gründe: Zum einen schlicht der Lehrermangel. Wenn wir nur zwei Sowi-Lehrer haben, die Oberstufe unterrichten dürfen, dann müssen die beiden halt leider die ganzen Kurse abdecken, dazu haben sie noch ein zweites Fach, in dem sie auch gebraucht werden und schwups sind keine Kapazitäten für die 5er mehr frei.
Ein anderer Grund lag bei meinem Schulleiter auch durchaus darin begründet, mich als Doppelkorrekturfachlehrerin ein wenig zu entlasten.Um also noch mal auf deine Überlegungen konkreter einzugehen:
- " dass jeder alles einfach so mit kurzer Einarbeitung unterrichten kann"
Jemand, der im Studium gelernt hat, sich schnell tief in ein Thema einzuarbeiten, und der im Referendariat gelernt hat, wie man Stunden strukturiert und Inhalte reduziert - mit Einschränkungen, in etwa. Der hat zumindest eine Chance, dass er das halbwegs ordentlich machen kann, weil er viele Prozesse durchschaut hat. Denn ich gestehe, meine Prämisse ist hierbei schon, dass es qualitativ wenigstens halbwegs ordentlich sein soll. Aber wirklich gut wird das m.M. nach nur, wenn es um ein Fach geht, in dem man "privat" involviert ist und es als Hobby gepflegt hat. Also der Hobbymusiker, der aber eben nicht nur ein paar Akkorde auf der Gitarre schlagen kann, sondern der auch Spaß daran hat, Musikstücke zu analysieren, zu durchdringen, sich schon immer mit Musikrichtungen, Epochen gerne auseinander gesetzt hat.
An den Schulen, an denen ich bislang war, ist man früher oder später bei den Schülern aufgeflogen, wenn man fachlich eigentlich nicht wirklich was drauf hatte, nur die berühmte halbe Seite im Buch weiter war. Dann nehmen dich zumindest unsere Schüler auch nicht wirklich für voll - und je nach Klientel hast du dann richtig Stress, weil die dann alles in Frage stellen, das kann sauanstrengend werden.- "Studium nur als generelle Hürde bestanden werden muss, um zu zeigen, dass man generell dazu fähig ist, ein Studium abzuschließen, aber das eigentlich die Inhalte fast egal sind, weil eh jeder alles unterrichten kann."
Nein. Vieles aus meinem Studium, sowohl die Literatur- als auch die Sprachwissenschaften, nutzt mir immer wieder im Alltag. Und zwar nicht, weil ich jetzt ein Seminar zu Koeppens "Tauben im Gras" hatte und das auch 1 zu 1 in der Schule "drankommt", sondern weil ich (primär) als Literaturwissenschaftler ausgebildet wurde mit durchaus solidem bis gutem fachwissenschaftlichen Hintergrund, der ständig gefordert wird - merke ich gerade am stärksten wieder bei der Wiederholung mit den Abiturienten, wenn die mich querbeet alles Mögliche fragen, auf das sie beim Lernen gestoßen sind. Ich staune da manchmal selbst, was in meinem Gehirn da doch noch alles abgespeichert ist. Vor allem aber eben die übergeordneten Zusammenhänge... dann kann man den Schülern auch besser begreiflich machen, welchen Sinn das gerade eigentlich hat, was wir da machen. Und nebenbei, nur weil ich hier so großspurig auftrete und erkläre, wie so was m.M. nach wirklich gut wird... selbst mit dem Studium und diversen Jahren Berufserfahrung im Nacken kriege ich das noch lange nicht so hin.
Wobei man natürlich auch argumentieren kann, dass, wer so ein Studium nicht hat, diese Zusammenhänge auch gar nicht kennt, und dann diesen Anspruch auch gar nicht an sich selber und seinen Unterrichtet richtet, weil er diesen eben gar nicht kennen kann. (Und das meinte ich mit meinen Erklärungen, warum ich Politik niemals in der 9. Klasse unterrichten wollen würde: Ich bin politisch interessiert, habe auch durchaus ein klitzeklein wenig Ahnung von Soziologie... habe aber dieses Fach nie wirklich durchdrungen, weil ich es eben nie studiert habe, ich kenne die größeren Zusammenhänge gar nicht).Und ich wage zu behaupten, diese Überlegungen, also dass man die größeren fachlichen Zusammenhänge durchdrungen haben muss, um das auch den Schülern nahebringen und komplexe Inhalte vernünftig reduzieren zu können, gilt im gleichen Maße auch für die Haupt-/ Real-/Grundschule. Da werde ich es den Kindern dann vermutlich auf eine andere Art erläutern müssen, aber das notwendige Fachwissen dahinter bleibt das Gleiche.
So, und jetzt entschuldige ich mich für den ellenlangen Text, ich habe gerade eine unfassbar anstrengende Woche in der Schule und bin extrem übermüdet, da fällt es mir leider schwerer, prägnant zusammenzufassen.
In diesem Sinne: Gute Nacht. ;-p
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Du willst nicht ans Gymnasium, sondern eine der anderen Schulformen, also SI Lehrer werden (welche Schulform da auch immer existieren mag, bis du fertig bist... momentan bietet NRW auf dem Sektor ja dann doch immerhin 4 an: Realschule, (auslaufende) Hauptschulen, Realschulen, SI der Gesamtschule und die Sekundarschulen). Englisch/ Französisch wird i.d.R. nur an Realschulen und Gesamtschulen angeboten, soweit ich weiß. Du würdest dich damit also einschränken.
M.W. nach (und wurde hier ja auch schon bestätigt) arbeiten gerade die SI Schulen ja auch oft mit dem Klassenlehrer-Prinzip, so dass Kollegen dort auch öfter einiges fachfremd unterrichten, das hieße, dass du dir die Möglichkeit, Neigungsfächer später dennoch unterrichten zu können, bei der Schulform nicht völlig nehmen würdest.Da aus meiner Sicht aus deinen Beschreibungen aber, wie gesagt, ganz stark der Wunsch nach SI spricht, macht doch eigentlich nur Englisch und Philo Sinn? Ein Deutschstudium hieße tatsächlich, sich viel mit Literaturwissenschaft und Sprachwissenschaft zu beschäftigen, letzteres könnte dir vielleicht Spaß machen.
Man darf vom Oberstufenstoff tatsächlich nicht auf die Inhalte des Studiums schließen, das funktioniert noch mal ganz anders. Hast du dir schon mal Vorlesungsverzeichnisse der Unis angeguckt? Insbesondere brauchst du die kommentierten der jeweiligen Fächer, da wird beschrieben, was man inhaltlich in den Kursen macht, das gibt dir vielleicht einen Einblick, ob du dich eher mit dem Deutsch oder dem Philo-Studium anfreunden könntest... (ich wage mal zu behaupten, dass du sogar an den meisten Gymnasien Philosophie in der SI fachfremd unterrichten dürftest, wenn das deine Entscheidung beeinflussen sollte - also nicht hinsichtlich der Schulform, sondern der Fächerwahl...) -
Meine Güte geht's nicht eine Spur kleiner?
Es wurden explizit die CDU und die FDP die für ein statisches System stehen genannt, welches aber von allen Schülern hinterfragt werden muss.
Da kommt unterschwellig die Botschaft mit, das nur Vorstellungen bestimmter politischer Richtungen angestrebt werden sollen.
Ja, ich sollte so Beiträge nicht übermüdet schreiben. Habe das ungeschickt ausgedrückt, was ich eigentlich meine.
Vielleicht zur Erklärung.
Ich war in den 90ern ein Teenager/ junger Erwachsener, d.h. ich bin tatsächlich stark geprägt von linken Bewegungen gegen die damals stark aufkommende Neonazi-Bewegung (Rostock, Hoyerswerda... das sind die Dinge, die passierten, als ich Teenager war und die mich und meine Freunde tatsächlich stark geprägt haben) und von den immer noch starken "grünen" Bewegungen (Greenpeace, Die Grünen), durchaus auch noch Punk; auch eine Zeit, die den Zusammenbruch der letzten Ideologien erlebte (UDSSR). Und auch durchaus noch in Ausläufern geprägt von "Rebellion gegen die
Das Zitat (angeblich von Tucholsky?) "Wer mit 20 kein Kommunist ist, hat kein Herz, wer es mit 40 immer noch ist, keinen Verstand" drückt mich tatsächlich ganz gut aus.Als ich an meine Schule kam, die ein extrem bürgerlich-liberales Einzugsgebiet hat, überraschte mich zunächst, dass die Schüler, wenn sie in politischen Rollenspielen die Rolle von Abgeordneten übernehmen sollten, sich ausnahmslos um die Rollen, die CDU oder FDP entsprachen, rissen und bloß nicht eine leicht linke oder grüne Partei vertreten wollten. Das passte nicht zu meinem unreflektierten Bild von "Jugend muss doch rebellieren, die entgegengesetzten politischen Vorstellungen der Eltern haben" (egal, wo sie dann als Erwachsene mal landen -- siehe das Zitat oben). Deshalb habe ich etwas ungeschickt diese beiden Parteien als Sinnbild für etwas nutzen wollen. Und das war ja die eigentliche Aussage, die ich mit meinem Beitrag oben machen wollte: Mein Blick auf "die" Jugend war 1. zu sehr von meiner eigenen Jugend geprägt, die ich einfach generalisiert habe, und 2. zu unreflektiert und auch durchaus zu arrogant.
Wobei ich als Lehrer, wenn es mal um solche Debatten geht, durchaus bewusst als "advocates diaboli" eher linke Positionen übernehme, weil unsere Schüler i.d.R. ausschließlich aus der anderen Ecke kommen - aber eben nicht, weil das jetzt meine persönliche Überzeugung ist. Ich mache den Schülern meine Rolle hierbei sehr deutlich und verkaufe das nicht als die "erstrebenswerte politische Haltung" oder meine persönliche Meinung, sondern versuche eben, ihnen die Gegenposition aufzuzeigen, damit sie ihre eigene Position hinterfragen und sie zu einer fundierten Haltung/ Meinung finden und nicht nur aufgrund eines "Gefühls". Wären unsere Schüler anders gepolt, würde ich genau die entgegengesetzte Haltung übernehmen, um sie zur vertieften Auseinandersetzung anzuleiten. Das sehe ich aber auch tatsächlich als meine Aufgabe als Lehrer an.
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Warum sollen Schüler denn überhaupt das System in Frage stellen?
Warum geht es nicht eine Nummer kleiner wie Veränderungen bestimmter Dinge?
Warum immer pauschal die Systemfrage?
Da hast du natürlich recht, ich habe mich etwas ungenau ausgedrückt... wobei... ich finde schon, dass man sich irgendwann mal fragen sollte, warum unsere Gesellschaft so aufgebaut ist und so funktioniert, wie wir sie vorfinden und eine Haltung finden, wie man sich selber in dieser Gesellschaft positionieren möchte. Und das kann von anpassen, über kleine Dinge ändern bis hin zu "viva la revolucion" ja alles sein.
Die Formulierung "System in Frage stellen" implizierte natürlich, dass alles auf den Kopf geworfen werden sollte, ich meinte das aber schon ergebnisoffen - aber m.M. nach sollte sich das schon jeder wenigstens mal fragen.
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