Beiträge von katta

    Bin nicht an der Grundschule - das nur vorweg.


    Du säumst das Pferd von hinten auf. Zuerst musst du dich fragen, was die Kinder in der Stunde lernen sollen, und dann erst überlegst du dir, wie du das machst. Dann wird auch klarer, ob alle Schritte notwendig sind oder nicht (bzw. wenn man die Lernvoraussetzungen der Klasse kennt, z.B. ob man das Märchen vermutlich als bekannt voraussetzen darf oder nicht - aber ich vermute, dass ist eine theoretische Stundenplanung?).
    Warum sollen sie denn das Märchen überhaupt szenisch darstellen? Was lernen sie daraus? Dann erst kannst du weiter machen. Du wirst ja Literatur zum szenischen Spiel und seinen Vorteil für den Literaturunterricht gelesen haben...


    Das, was du als Lernziele bis jetzt hast, sind keine Lernziele, sondern Beschreibungen dessen, was die Schüler tun, nicht, was sie dabei lernen.
    (Wobei ich jetzt zugeben muss, dass ich selber auch nie der Held darin war, so etwas mal eben aus dem Eff Eff zu formulieren - zumal je nach Bundesland und Seminar die Corgaben, wie so etwas formuliert werden darf/kann/sollte variieren.)


    Vielleicht hilft das hier ja ein wenig? (Aber, wie gesagt, leichte Vorsicht geboten, stammt halt aus NRW, Seminar Krefeld für Gym/Ge)
    Tipps Lernziele zfsl Krefeld

    Zitat

    katta: ein Hauptschulabschluss hilft heutzutage auch nicht mehr so viel wie früher einmal. Das ist eben leider auch so.



    Das habe ich doch auch nirgendwo behauptet...?!


    Aber wir haben uns hier jetzt eh recht weit vom Ausgangsthema entfernt (und reden scheinbar auch aneinander vorbei?)...

    Genau deswegen befürworte ich auch die Elternentscheidung bei Wahl der nachführenden Schulform z.B. So kann jeder selbst die Wahl treffen. Abgesehen davon ist das dreigliedrige Schulsystem einfach überholt in der heutigen Zeit. Als alt eingessener Lehrer mag man nicht erkennen wollen, dass viele Ausbildungsberufe grundsätzlich Bewerber mit Abi nehmen. Oder man nehme die Diskussion mit der Hebammenausbildung.


    Inwiefern überholt?
    Die richtige Gesamtschule, wie sie mal gemeint war und wie sie in anderen Ländern existiert, wird es bei uns eh nie geben. Und die Versuche der Regierung hier in NRW, diese über die Hintertür einzuführen, führen zu unglaublich viel Frust, weil die Arbeit einfach nur abgeladen wird, ohne dass es vernünftige Räume, Mittel und Fachkräfte gebe. Deswegen wehren sich vermutlich so viele dagegen.


    Und selbst wenn viele Ausbildungsberufe inzwischen das Abi verlangen: Das Gymnasium ist nun mal nicht der einzige Weg dahin. Und bevor mein Kind im Gymnasium nur Frust schiebt und dann irgendwann aufgibt (und dann irgendwann halt völlig demotiviert in der Oberstufe irgendwie seine Zeit absitzt und meine Energie verschwendet), wäre es doch besser, einen anderen Weg zu gehen, bei dem man vielleicht/hoffentlich mit mehr Selbstvertrauen und Motivation seinen Weg geht - und dann auch hoffentlich mit besseren Ergebnissen als einem gerade so bestandenen 4er Abi...das dürfte einem auf dem Arbeitsmarkt auch nicht so viel bringen.


    Wir Lehrer/Schulen können da rein gar nichts ausrichten/reparieren.


    Zitat katta :

    Und was/wer hindert diese Schüler daran, auf die o.g. Schulformen zu wechseln ? Man kann nicht dem System per se die Schuld in die Schuhe geben, wenn die Schüler sich auf für sie falschen Schulen befinden. Das System könnte natürlich z.B. in NRW durch Aunahmeprüfungen an den weiterführenden Schulen, bes. Gymnasium/Realschule, dafür sorgen, dass die unpassenden Schüler herausgefiltert werden.

    Und diese Anzahl wird immer größer ! Mich wunderts aber nicht wirklich. Kinder werden heutzutage von etlichen Eltern dazu (pseudo-) erzogen, dass sie letztendlich nur noch aus Bedürfnissen bestehen und sich so zu sozialen Geisterfahrern entwickeln. Und unsere Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten immer weiter dahin entwickelt, dass die Betonung des (übertriebenen) Individualismus/Selbstverwirklichung so weit in den Vordergrund gestellt wird, dass das Leben und sich Einordnen im Kollektiv für viele Menschen immer schwieriger wird. Übertriebener Individualismus und adäquates Sozialverhalten/Gemeinschaftssinn lassen sich nun mal nicht vereinbaren. U.a. führe ich darauf in sehr vielen Fällen auch das Scheitern von Ehen und Nichtkinderkriegenwollen der Deutschen zurück.


    Wir Lehrer/Schulen können da rein gar nichts ausrichten/reparieren. 8_o_)


    Da sind bei im Beitrag ein paar Dinge durcheinander geraten. Oben genannte Schüler, die an der Realschule oder Gesamtschule vielleicht besser aufgehoben gewesen wären bzw. jetzt wären, wechseln halt nicht, weil die Eltern es nicht wollen, weil sie (nachvollziehbar) ihre vertraute Klasse nicht verlassen wollen, Angst vor der neuen Umgebung haben, weil das Ziel Abi über allem steht und das Gefühl vorherrscht, dass man das nur über den direkten Weg am Gymnasium erreichen könne.
    Sprich, das ist in der Tat nicht als Argument dafür gewesen, dass das System Schuld hat (auch wenn ich persönlich ein echtes Gesamtschulsystem mit entsprechenden Fachleuten an der Schule und späterer Einteilung gar nicht so schlecht fände).


    Ich meinte mit Kinder, die nicht in Gruppen klar kommen, nicht unbedingt die, die sich "einfach nicht benehmen können", um es mal platt auszudrücken. Gerade die müssen meiner Meinung nach lernen, in einer Gruppe auch mal zurückzustecken, dass das eigene Verhalten immer Auswirkungen auf andere hat usw.
    Aber ich habe in meiner noch gar nicht so langen Schulzeit (mit Ref bin ich im 7. Jahr) inzwischen mehrere Kinder gesehen, die einfach untergehen, die...ich kann das ganz schwer beschreiben. Teilweise würde ich sagen, dass da Kinder mit fast schon autistischen Zügen sind (absolute Laieneinschätzung, ich kann das nur nicht besser beschreiben), die schlicht und einfach unglücklich sind. Sie kommen leistungsmäßig klar, sie stören nicht, sind aber einfach kreuzunglücklich, aus verschiedenen Gründen.
    Und da wünschte ich mir schon, dass es irgendwie mehr Flexibilität gäbe, um auch diesen Kindern gerecht werden zu können.
    Wobei mir auch klar ist, dass jedes System seine Schwächen haben wird.
    Und mir auch klar ist, dass es in Bildungspolitik darum geht, es kostengünstig zu betreiben (siehe Inklusion, die Umsetzung, wie ich sie bisher erlebe, ist einfach nur traurig).

    Asfaloth
    Ja, das System hat definitiv Schwächen - wobei ich meine Beispiele jetzt eigentlich nicht dazu geeignet sehe, das zu unterstützen. Ich glaube, eine Reihe der Schüler, die ich da vor mir sitzen habe, wären besser dran gewesen, wenn sie entweder an der Gesamtschule mit etwas mehr Zeit (G8 statt G9) oder eben an einer Realschule gewesen wären, dort (hoffentlich) überwiegend Erfolgserlebnisse gesammelt hätten (statt des ständigen Scheiterns an einem G8 Gymnasium) und dann mit gestärktem Selbstvertrauen sich ans Abitur gewagt hätten.
    Denn man muss sich natürlich auch etwas zutrauen, um Verantwortung für sich und sein Lernen zu übernehmen.


    Nichtsdestotrotz kenne ich natürlich auch einige Schüler, wo man sieht, dass sie nirgendwo wirklich ins System passen würden, sondern eine ganz andere Art von Schule/ Beschulung bzw. eine Art der Förderung und Unterstützung brauchen würden, die es einfach nicht gibt und für die es keine Zeit gibt (z.B. Kinder, die in großen Gruppen einfach nicht klar kommen, die viel mehr direkte Betreuung und Aufmerksamkeit brauchen, als sie in einem Klassenverband von +/- 30 und einer Schule von an die 1000 Schüler erhalten können...)

    Sagt ja auch keiner.
    Aber es gibt bestimmt auch genau so viele Fälle, wo sie richtig lagen.


    Ich hab halt in meiner 6. Klasse einen Knirps, der sich von Anfang an am Gymnasium nur durch quält. Empfehlung eigentlich für Realschule. Und er macht und tut und lernt, kommt aber trotzdem nur auf Vieren und immer mal wieder Fünfen. Egal, wie sehr er sich anstrengt. Und das knabbert so richtig an seinem Selbstbewusstsein. Versuche schon seit Mitte der Fünf den Eltern zu sagen, dass er lieber auf eine Realschule oder Gesamtschule mit G9 wechseln soll, denn vielleicht ist einfach das Tempo zu hoch für ihn. Aber zuzusehen, wie es an seiner Seele knabbert, wie er immer mehr Selbstvertrauen verliert...das tut schon weh...wenn der dann in der Mittelstufe/ Pubertät irgendwann aufgibt, sofern er doch bei uns bleibt, weil es ja egal ist, wie sehr er sich anstrengt... das kann ich menschlich dann auch verstehen. Und solche Fälle habe ich auch in meinem LK sitzen, die immer so gerade eben mit Wiederholung und Nachprüfung durchgekommen sind und irgendwann aufgegeben haben zu lernen und jetzt sind die Lücken natürlich so groß, dass sie gar nicht wissen, wo sie anfangen sollen. Ok, blöderweise tut es der Großteil von ihnen auch dann nicht, wenn man es ihnen sagt, warum auch immer. Weil sie es inzwischen verlernt haben, weil sie es nie gelernt haben, weil sie sich das ganze eh nicht zutrauen und dann lieber gar nicht erst anfangen, bevor sie vor sich zugeben müssen, dass sie, trotz Anstrengung, wieder einmal gescheitert sind...die Gründe sind mit Sicherheit viele, warum Schüler "faul" sind.
    Aber zum Glück (für mich) diskutieren meine nicht über Noten, sondern nehmen sie halt hin.

    Beim Querlesen gesehen, dass ich beim Thema Bewertung vergessen habe, das genauer zu erklären: Man kann z.B. sagen, dass man natürlich Vollständigkeit, Ordnung etc kontrolliert und dann die Aufgaben a,b,c und g und evtl noch zwei von den Schülern selbst bestimmte Aufgaben, von denen sie finden, dass sie die besonders gut gemacht haben. (Dass der Rest natürlich auch da sein muss, ist klar, aber so schränkst du den Aufwand beim Bewerten ein, wenn du nur eine bestimmte Anzahl an Aufgaben ausführlich korrigierst und bewertest. - Je nach Klasse sollte natürlich auch klar sein, dass die Aufgaben in verschiedenen Tagebüchern nicht identisch sein dürfen...das Thema was gemeinsam und was alleine erarbeitet werden darf/soll/kann und wie ich das dann wieder bewerte, ist ein neues Problemfeld...)


    Du siehst, es gibt einiges, was man vorab bedenken sollte, aber die Stunden selber sind dann sehr entspannt (wenn man es so macht, dass sie halt im Unterricht daran arbeiten).


    Viel Spaß beim Planen!

    Hallo,


    erster Tipp: Schränke die mögliche Buchauswahl für die Schüler ein, denn du musst das Dingen ja selber ggf. auch noch lesen und dann ein Lesetagebuch dafür erstellen - und das dauert! (Habe gerade einen Reader zum selbstständigen Erarbeiten des Themas Gedichte erarbeitet, das hat insgesamt bestimmt an die 18-19 Stunden gekostet...also inklusive Material sichten, Struktur überlegen, Material erstellen, Zeitplan aufstellen etc pp)


    Grundsätzlich kannst du das Lesetagebuch so anlegen, wie du es für vernünftig hältst - du bist ja kein Ref mehr, der da jetzt noch benotet wird bzw. beurteilt, ob das denn jetzt den richtigen Definitionen entspricht.
    Frisch aus dem Ref habe ich mit meiner 8. Klasse in Englisch auch ein Lesetagebuch durchgeführt. Die Schüler hatten einen Zeitplan, wann das Tagebuch abgegeben werden muss und auch ein grobe Richtlinie, bis wann was gelesen werden sollte, um gut durchzukommen. Das habe ich aber nicht überprüft, das sollte ja nur eine Hilfe sein. Die Aufgaben waren sowohl im Bereich Inhalssicherung, Charakterisierung, Wortschatz (war Englisch) und kreative Aufgaben. Die Aufgaben hängen natürlich davon ab, welche Schwerpunkte du setzen willst. Wenn sie z.B. Charakterisierung neu lernen sollen, hast du zwei Möglichkeiten: Ein entsprechendes Arbeitsblatt in das Lesetagebuch integrieren oder immer mal wieder Plenumsstunden einzubauen, in denen bestimmte Dinge gemeinsam eingeführt und besprochen werden. Hatte ich aber damals nicht.
    Meine Schüler haben im Unterricht und zu Hause daran gearbeitet, in den Stunden habe ich also eigentlich nichts gemacht, außer mal so rumgucken, nachhören, wie es läuft, Fragen beantworten. Die Schüler hatten damals übrigens die Ausnahmegenehmigung, dass sie beim Arbeiten über Kopfhörer Musik hören durften. Waren sehr angenehme und sehr ruhige Stunden. 8) War aber eh auch eine tolle Klasse...


    Das Lesetagebuch hat bei mir damals eine Klassenarbeit ersetzt und deshalb hier mein erster, extrem wichtiger Tipp, solltest du das auch vorhaben: Mache vorher klar, was und wie du bewertest!
    Sprich: Ich war so blöd und habe das nicht eingeschränkt, mit dem Effekt, dass ich de facto alles in die Bewertung einbeziehen musste. Und das war bei denen verdammt viel, jedes Tagebuch hatte bestimmt so an die 25 Seiten (weiß ich so genau nicht mehr, der Jahrgang macht inzwischen Abitur). Die Ergebnisse waren großartig, aber der Kommentar eines Schülers, als der Stapel mit 25 Lesetagebüchern auf meinem Pult lag, passte schon: "Jetzt bereuen sie bestimmt, dass sie das mit uns gemacht haben, oder?"
    (Ich sagte ja, war eine tolle und auch schlaue Klasse... ;) )



    Nach den Herbstferien führe ich, wie gesagt, einen Reader in meiner 6 ein, das folgt ja ähnlichen Prinzipien. Diesmal läuft es so, dass die Kinder einen Zeitplan bekommen, wann sie was in etwa bearbeiten sollten. Es ist so angelegt, dass es überwiegend im Unterricht machbar sein sollte - so sie denn konzentriert arbeiten. Dazu gibt es drei feste Plenumstermine, an denen ich zwei wichtige Themenbereiche besprechen und sichern möchte. Da wissen die Kinder dann, welches AB sie bis dahin definitiv erarbeitet haben müssen.


    Wie du dein Lesetagebuch aufziehst, hängt also letztlich von deinen Zielen ab.
    Ein klassisches Lesetagebuch zielt ja oft eher auf Inhalt und "emotionales" (was hat mir besonders gefallen, was nicht, was hat mich überrascht... so die Richtung) ab. So etwas würde ich wahrscheinlich überwiegend zu Hause erstellen lassen (kontrollieren musst du es aber immer noch) und dann im "normalen" Unterricht Dinge erarbeiten (Charakterisierung, Personenkonstellationen etc pp).


    Einer meiner Hauptgründe für den Reader zum Thema Gedichte und die überwiegend selbständige Erarbeitung ist übrigens der, dass ich mich in den nächsten Wochen, in denen sehr viele Zusatztermine anstehen, entlasten möchte. Bis Anfang/Mitte Dezember ist da jetzt "Ruhe im Karton" (sofern es alles klappt und aufgeht, wie ich mir das denke). Der zweite Grund ist der, dem individuellen Arbeitstempo der Kinder mal etwas gerechter zu werden. Und der dritte ihnen auch mal wieder Abwechslung zu bieten. (Danach geht's dann aber wieder ganz klassisch mit Unterrichtsgesprächen, Einzelarbeit, Partnerarbeit etc weiter ;) ).


    Hoffe, ich habe dir ein paar Anregungen geben können.


    Vor allem: Löse dich von Definitionen, wie "man" es "richtig" macht, sondern passe das Modell deinen Zielen und Motiven an!

    Ohne die genauen Rahmenbedingungen bzw. Lernziele zu kennen, könnte ich mir auch evtl vorstellen, die Arbeiten erst einmal auszustellen und alle gehen rum und betrachten die Dinge, die da gestaltet wurden (ohne das der entsprechende Schüler das erklärt). Dann könnte man z.B. in einem Stuhlkreis einzelne Ergebnisse besprechen, auf Freiwilligenbasis (weiß ja nicht, wie persönlich das evtl wird bei der Fragestellung "Was hat die Geschichte mit mir zu tun?"). Oder man könnte auch Fragen aufgreifen, die Schüler bei der Betrachtung einzelner Ergebnisse hatten? Hängt aber, wie gesagt, davon ab, wie persönlich diese Gestaltungen und Antworten auf die Leitfrage sein könnten und dann folgend auch wie gut das Klima unter den Schülern ist. Je persönlicher es wird, um so mehr Raum für Freiwilligkeit lassen, würde ich sagen.

    Flipper hat doch gar nicht gesagt, dass die Schülerschaft am Gymnasium inzwischen "die Schwierigste" sei.
    Er hat lediglich als Antwort auf Elternschrecks Vorstellung, wie Gymnasiasten sein sollten seine Beobachtungen an seinem Gymnasium geschildert.


    Dass es immer auch etwas mit Stadtviertel/ Einzugsgebiet zu tun steht doch völlig außer Frage.

    Danke für die Antwort!


    Hmm, so ne richtige Beratungsstunde mit einem Lehrer, zu dem man ggf auch einen persönlichen Bezug hat, ist wohl auch gar nicht so schlecht…Bei uns gibt es halt einen bis zwei Beratungslehrer für eine ganze Stufe, der muss das halt alles irgendwie so erledigen.


    Aber dann überlege ich jetzt in der letzten Woche Herbstferien mal, was ich davon wie für meinen Q2 LK und meinen - ebenfalls sehr schwachen - EF Kurs machen und einbauen kann. Insbesondere bei der EF kann ich (bzw. die Schüler) dann hoffentlich noch einiges reißen...

    Danke erneut für die links und Tipps!


    Ich habe meinen auch gesagt, dass mir natürlich klar ist, dass die nicht jeden Tag eine Stunde zusätzlich fürs Lernen nur für Englisch aufbringen, aber das z.B. für Wortschatz kürzere Einheiten auch viel bringen. Allerdings habe ich das bislang noch nicht so systematisch betrieben…(zugegeben hatte ich bislang auch schlicht und einfach ziemlich gute Schüler - und die wenigen, die da Hilfe brauchten, denen haben meine Tipps und sich ein oder zwei Mal zusammensetzen und die Klausuren durchgehen, gereicht). Mal schauen, ob ich das mit dem Lernkalender umsetzen kann….
    Wie überprüfst du die Mini-Tutorials? Oder machst du das in deinem Unterricht?


    Was hat das eigentlich mit dem Tutorium auf sich? Davon lese ich immer mal wieder, kann mir aber kaum etwas drunter vorstellen. Ist das eine eigene Stunde, so etwas wie eine Klassenleiterstunde (die haben wir in der Sek I). Oder heißt das einfach nur, dass du für eine bestimmte Anzahl Oberstufenschüler der Ansprechpartner bist? (Gibt es dafür dann eine extra Beratungsstunde, machen das alle Kollegen oder nur die Beratungslehrer? Suchen sich die Schüler ihren Tutor aus oder wird das zugeteilt? - Finde die Idee dahinter spannend, wie man vielleicht merkt. ;)

    Guter Tipp, Meike! Das werde ich mit meinen wohl auch noch mal ausprobieren.
    Ich habe mit meinem sehr leistungsschwachen LK auch viel über Lernmethoden gesprochen, denn ich finde schon, dass es gerade in Englisch gar nicht so einfach ist, selber herauszufinden, wie man als Schüler da systematisch üben kann. Es gibt ja in dem Sinne kein Buch mehr mit Vokabellektionen hinten, die man dann im Zweifel auswendig lernen kann. Ich habe mich mit meinen Schülern nach den ersten zwei Klausuren hingesetzt und ihnen die Aufgabe gegeben, die Klausuren und meine Kommentare genau durchzugucken und sich zwei Lernschwerpunkte aufzuschreiben, an denen sie arbeiten wollen (wer damit gar nicht klar kam, hätte sich auch gerne mit mir zusammensetzen und die Klausuren durchgucken können). Aber selbst das hatte mindestens ein Drittel nicht gemacht… :-/
    Ich habe dann mit jedem einzeln darüber gesprochen (die, die es vergessen hatten, haben dann als "Wortschatz" gesagt :-/ ) und versucht, Tipps zu geben (also z.B. wie man am besten neuen Wortschatz erschließt und lernt, wie man an der Analyse rhetorischer Mittel arbeiten kann, etc), denn ganz ehrlich, woher sollen sie das wirklich wissen, wie man das am besten systematisch macht. Immer mit dem Angebot, bei Fragen, Problemen etc zu mir kommen, mir Texte oder kleinere Analysen zu geben.
    Gut, das macht in diesem Kurs genau: keiner.
    Aber ganz ehrlich, dann sehe ich das primär nicht mehr als mein Problem an.
    Ich habe ihnen verschiedene Angebote gemacht und Wege aufgezeigt. Gehen müssen sie den Weg selbst, das kann und werde ich ihnen nicht abnehmen. (Auch wenn ich vermutlich noch mal meine empfehlenswerten Trainingshefte vorstellen werde…)


    meike: Welche Apps empfiehlst du denn? Ich selber nutze die diversen Wörterbücher, aber sonst habe ich mich da noch nicht so mit auseinander gesetzt.

    Ich persönlich habe für mich inzwischen auch die Feststellung gemacht, dass Schule für einen bestimmten Typus Jungs ganz furchtbar ungeeignet ist.
    Gar keine Frage gibt es nicht den einen Typ Mädchen oder den einen Typ Jungen.
    Dennoch gibt es eine Kategorie Jungen, die anscheinend das Kräftemessen brauchen, die Raufen, sich auch körperlich messen möchten. Und die haben ganz wenig Raum in der Schule. Ich finde das, vielleicht als Lehrerin erst recht, schwer, zu erkennen, wo da für diese Jungen die Grenzen liegen. Und möchte ihnen aber unbedingt auch den Raum geben, den sie zu brauchen scheinen. Sie sind eh schon ständig nahezu nur von Frauen umgeben und es fehlen ihnen teilweise männliche Vorbilder (weil z.B. der Vater abwesend ist - ich könnte mich täuschen, aber ich habe das Gefühl, dass gerade diese Jungen sich noch stärker in das flüchten, was sie als Männerrolle wahrnehmen - also was sie evtl über TV und Kino mitbekommen?). Das finde ich sehr schade, denn ich habe das Gefühl, ihnen fehlt etwas. Es ist kein Raum für sie da so zu sein, wie sie sind.


    Natürlich sind z.B. in meiner 5. Klasse auch ganz andere Jungs, die Kräftemessen und Raufen nichts abgewinnen können. Und die kriegen auch ihren Raum und ihre Anerkennung. Und eben auch vermittelt, dass das normal ist - denn das ist es ja nun mal.


    Aber den anderem Typus Jungs krampfhaft ihr "Jungssein" - also so, wie sie das interpretieren/ lernen - abzugewöhnen, halte ich auch für falsch.


    Natürlich immer im Hinblick darauf, dass das Ausleben der eigenen Freiheiten nicht die Freiheiten anderer einschränkt.

    Hallo,


    was genau willst du denn beobachten?
    Denn während einer Unterrichtsstunde passiert verdammt viel, vor allem wenn du 45 Minuten lang alle bis zu 35 Schüler "objektiv" beobachten willst...(man staunt manchmal, was da so alles passiert... ;) )


    Ich würde also wahrscheinlich einen Beobachtungsschwerpunkt wählen (Unterrichtsbeteiligung, Mitarbeit (was nicht nur das reine Melden meint), Unterrichtsstörungen, was auch immer...). Das ganze dann mit fachwissenschaftlicher Literatur unterstützen. Also würdest du jetzt z.B. Unterrichtsstörungen untersuchen, müsstest du ja zuerst einmal festlegen und belegen mit Hilfe von Fachliteratur, was Unterrichtsstörungen eigentlich genau sind.
    Dann könnte man in der Literatur nach Möglichkeiten des effektiven Umgangs mit diesen suchen und beobachten, ob solche Verhaltensweisen im Unterricht vom Lehrer angwendet werden (Effektivität desselber wird bei zwei Stunden nicht ausreichen), evtl eine kurze Befragung des Lehrers, warum er das so macht...


    Oder so ähnlich.


    Für wissenschaftliches Arbeiten benötigst Du eine klare zu untersuchende Leitfrage.


    Hat euch der Prof das nicht gesagt? Oder hast du es hier nur der Einfachheit halber nicht erwähnt, dass das alles natürlich dazu gehört.



    (Nebenbei: Hier ist irgendwie schon das allererste "Referendar"Problem erkennbar: Fokus auf die Methode und nicht auf den Inhalt. Sorry. ;) )


    Einen wirklichen Einblick kann die ein Praktikum auch nicht geben, eher, ob dir das vor der Klasse stehen liegt etc. (Ich finde, noch nicht mal das Referendariat bereitet einen wirklich darauf vor, was man alles noch so nebenbei zu erledigen hat und wie sich das anfühlt, wenn man auf einmal allein für alles verantwortlich ist, entscheiden muss ob/wann der Schulleiter, das Jugendamt etc pp einegschaltet wird...). Hilfreich ist es vermutlich im Praktikum mal einen Tag (oder auch mehrere) mit einem Lehrer mitzugehen und zu gucken, wie viel Pause etc da so alles ist (inkl Konferenzen, Meetings usw).


    Als Lehrer muss man authentisch sein, ja, aber schwierig an dem Job ist die professionelle Distanz zu wahren, erkennen, wo die Grenzen liegen. Das mag am Berufskolleg einfacher sein, das kann ich nicht beurteilen. Aber ich muss über meinen Launen stehen, muss möglichst berechenbar und auf das gleiche Verhalten gleich reagieren - was deutlich schwieriger ist, als es klingt.
    Der Unterschied in der Wirtschaft bzw. der Beratung ist vermutlich der, dass die Menschen, die dort zu dir kommen, etwas von dir wollen - und du willst ihnen etwas verkaufen, für das sie zumindest grundsätzlich ein Interesse haben.
    Das sieht in Schule jetzt nicht unbedingt so aus. Schüler sind teilweise aus Eigeninteresse da. Überwiegend aber einfach, weil man halt zur Schule geht, weil die Schulpflicht noch besteht, weil man nicht weiß, was man sonst machen soll... Das verändert so eine Beziehung auch gewaltig...


    Karriere in dem Sinne macht man in Schule eigentlich nicht, von den A14 und 15 Schritten abgesehen. Und an die zu kommen bedeutet viel Zusatzarbeit, erst mal unbezahlt. Nicht überall läuft das automatisch nach Dienstjahren/Alter, aber nicht an jeder Schule laufen die Beförderungsverfahren transparent ab. Was Möglichkeiten, den Verdienst aufzustocken angeht, gibt es so nicht. Als Lehrer bekommt man das gleiche Gehalt, egal wie viel man arbeitet oder egal wie gut - oder eben schlecht. Auch damit muss man leben können.


    Ich würde auch sagen, ich weiß ja nicht, aus welchem Stall du kommst und was für einen Lebensstil gewohnt bist, aber man lebt nicht unbedingt schlecht von dem Gehalt. Natürlich hängt es auch davon ab, wo du lebst, wie hoch die Lebenshaltungskosten sind. Da ist es schwer, dir vorher zu sagen, ob du damit hinkommst. Im Allgemeinen kann man mit dem Gehalt definitiv gut leben. Wobei sich die Definitionen von gut natürlich unterscheiden.

    Naja, je nach Lebenslage und Alter des TE muss er/sie nicht unbedingt zu Hause gewesen sein. Wenn es jetzt z.B. ein Problem ist, bei dem man sich schlecht selber versorgen kann und dazu noch Single ist, ist man dann eben evtl woanders, bei jemanden, der einen versorgen/helfen kann, aber eben auch noch ein eigenes Leben hat (Freunde, Mutter/Vater... bei Krankheit ist Mama dann doch wieder gaaaaanz wichtig ;) ).


    Ob das nun so war, weiß ich nicht, aber es gibt mit Sicherheit viele verünftige Gründe, warum jemand bei Krankheit nicht zu Hause war.
    Es könnten auch sehr langfristige Untersuchungen im Krankenhaus mit Wartezeiten, Folgeuntersuchungen oder oder oder gewesen sein...


    So oder so, wenn der Schulleiter Zweifel hat, wird der Amtsarzt eingesetzt, aber bestimmt nicht Kollegen, die mal eben gucken gehen... Ist für das Klima im Lehrerzimmer doch auch nicht sonderlich zuträglich...

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