Ja, wobei ich 5 - 6 Tage eigentlich auch mitunter kurzfristig finde, wenn man z.B. dan spontan Kinderbetreuung organisieren muss oder eine Arzttermin ausgemacht hatte.
Beiträge von katta
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Mehraufwand durch
- viel stärkere Differenzierung im Unterricht
- Inklusion mit allen Förderschwerpunkten
- mehr Gespräche mit Schülern / Schulpsychologen / Sozialarbeitern / Eltern (Wir schulen nur in absoluten Ausnahmefällen ab.)
- viel mehr Konferenzen / Fachteam- / Jahrgangsteamsitzungen / Tutorentreffen (fester Konferenznachmittag in der Woche)
- insgesamt mehr Aktivitäten (mehr Ausflüge, Projektwochen, Klassenprojekte, Feste, Praktikumsbetreuungen, Elternstammtische)
- daneben das volle Sek II-Programm mit Klausuren, Facharbeiten, AbiturprüfungenDanke für die Erklärung! So tief war ich dann bei sechs Monaten Gesamtschule natürlich nicht drin.
(Wobei ich mir den festen Konferenznachmittag ja wünschen würde... erstens sind bei uns Absprachen teilweise kaum möglich, weil man sich schlicht nicht sieht bei völlig gegensätzlichen Stundenplänen - zumal Konferenzankündigungen bei uns mitunter extrem kurzfristig kommen, so könnte man sich wenigstens drauf einstellen...) -
Wie hoch die Arbeitszeit ist, hängt auch von der Schulform ab.
An Gesamtschulen sind die Arbeitszeiten deutlich höher als an Gymnasien. (Und das sage ich als jemand, der an beiden Schulformen gearbeitet hat.)Kannst du das einmal erklären? Ich habe nur sechs Monate an einer Gesamtschule gearbeitet (und da nur 9. und 10. Klasse unterrichtet) und jetzt seit bald sechs Jahren am Gymnasium, meiner Meinung nach tut sich da eigentlich nichts, aber vielleicht definieren wir Arbeitszeit unterschiedliche?
(Und ja, das ist ehrliches Interesse, es geht mir nicht um "Schulform-Bashing" o.ä.) -
Bei uns ist sie seit dem neuen Schulleiter auch vor den Ferien bekannt (in der letzten Schulwoche), unter dem alten war sie in der ersten oder zweiten Ferienwoche da. Hin und wieder ändert sich da aber dann doch noch mal was dran, auf einmal ein Kurs weniger oder so.
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Grundsätzlich ist es Aufgabe der Lehrerkonferenz, Grundsätze der Stundenplangestaltung (Vertretungskonzept und Unterrichtsverteilung) zu bestimmen (§72 (?) auf jeden Fall in den 70ern, meiner ich, des Schulgesetztes). Da könnte man dann auch so Dinge abstimmen lassen.
Mal euren Lehrerrat oder ältere Kollegen befragen, ob/ wann das gemacht wurde - und dann ggf. auf die Tagesordnung setzen lassen. -
Die Fünftklässler brauchen nicht unbedingt einen, der immer alle Antworten weiß (wie Schüler das grundsätzlich nicht brauchen ), sondern einfach jemanden, der für sie da ist, der ihnen zuhört und ihnen was beibringt - denn die freuen sich, jetzt endlich auf der großen Schule zu sein, jetzt wird es endlich "ernst". Und sie finden das auch ganz spannend, wenn man als Lehrerin quasi mit ihnen anfängt. Du darfst sagen, dass du auch neu bist und dass du gemeinsam mit ihnen die Schule kennen lernen wirst. Das finden die gut.
Was passieren muss ist Klassensprecher und Klassenbuchführen wählen, ersteres aber nicht unbedingt direkt in der ersten Stunde. Bei uns ist die SV Fahrt recht früh, deswegen muss das innerhalb der ersten anderthalb Wochen in etwa geschehen sein, das kann an anderen Schulen aber anders sein (und dann lohnt sich z.B. das im Rahmen des Politikunterrichts zu machen bzw. die grundsätzlich nicht einfach nach Sympathie wählen lassen, sondern dass sie z.B. kurz sagen sollen, warum die anderen sie wählen sollten -- dazu muss ich allerdings erklären, dass wir eine wöchentliche Klassenleiterstunde haben, ich habe das Zeit für so etwas ).
Wenn es bei euch in der Schule Spinde für die Kinder gibt, einmal nachfragen, wann die Kinder da die Schlüssel kriegen, wie das abläuft. Ebenso würde ich nachfragen, wie die Bücherausgabe funktioniert (bei uns werden die für die 5er z.B. direkt ins Klassenzimmer geliefert, die übrigen Jahrgänge müssen die sich klassenweise abholen).
Ansonsten würde ich kurze Kennenlernspielchen machen (auch wenn viele sich vielleicht schon kennen, einzelne sind immer dabei, die eigentlich keinen kennen und die fühlen sich dann schnell ausgeschlossen - am Anfang halten die sich nämlich eh alle noch an ihren Freunden aus der Grundschule fest), aber nicht zu lange spielen, die wollen schnell den "Ernst des Gymnasiums" kennen lernen.
Evtl. bietet sich am ersten Tag noch eine kleine Tour durch die Schule an und hierbei vor allem zu den Fachräumen, die sie in den nächsten Tagen ggf. finden müssen, wo die Toiletten sind, den Vertretungsplan erklären, wo ggf. der Kiosk/ die Mensa ist und wie die funktioniert. Das wären meiner Meinung nach die wichtigen Dinge, den Rest finden die schon ganz schnell selber raus.
Wichtige Hausordnungsregeln ansprechen (nicht alle, merken die sich eh nicht, aber wenn sie in den Pausen z.B. nicht in den Gängen oder gar nicht im Gebäude sein dürfen).
Das wäre alles, was mir so zu 5ern einfällt. (Wie man vielleicht merkt, ich hatte das schon ein paar Mal ).
Beim LK würde ich mir die Vorgaben für das Abitur angucken und alte Klausuren (wenn bei euch nicht auch gerade alles umgeschmissen wird wie bei uns...) und versuchen zu verstehen, was die genau können müssen. Also gibt es z.B. wirklich konkretes Fachwissen, was sie brauchen oder sind es eher Kompetenzen (als Beispiel: in Englisch in NRW gibt es eigentlich kaum festgeschriebenes Fachwissen, z.B. keine bestimmten Romane vorgegeben, deren Inhalte/ zentrale Interpretationen sie kennen müssten, sondern sie müssen mit einem x-beliebigen literarischen oder nicht-literarischen Text zu den Themen klar kommen, dementsprechend richte ich meinen Unterricht aus).
Deine Bedenken mit den Methoden habe ich auch nicht verstanden... das hängt ja auch massiv vom Kurs ab, den du bekommst? Ich hatte mal zwei Englisch LK in Folge: mit dem ersten habe ich viel in Projektarbeit gemacht (z.B. haben sie zum Thema "American Dream" über ein paar Wochen eigenständig im Internet recherchiert und verschiedene Themenbereiche abgearbeitet und einen individuellen Reader erstellt), das war mit dem zweiten schlicht undenkbar, weil sie a) ständig gefehlt haben (sprich Gruppenarbeit, die über eine Stunde/ Sitzung hinaus gingen, scheiterten ständig) und sie b) einfach eine miserable Arbeitseinstellung gehabt haben. Das ging mit denen einfach nicht.
Konzentriere dich darauf, was du inhaltlich und bezüglich der Kompetenzen mit denen erarbeiten musst, die Methoden kommen zum Schluss (wie das ja eigentlich im Ref auch vermittelt worden sein sollte ).
Bezüglich der Dinge wie Vokabeln etc. gestehe ich ehrlich, dass ich da in der Oberstufe zwar Vokabeln an der Tafel sammle, sie von mir immer wieder Vokabellisten bekommen, ich schreibe keine Tests, kontrolliere keine Vokabelhefte o.ä. Das schaffe ich bei i.d.R. 5 bis 6 Korrekturgruppen (davon meistens mind. 3 Oberstufe), immer Klassenleitung bei den Kleinen und diversesten anderen Zusatzaufgaben schlicht und ergreifend nicht.
Von daher würde ich da nicht vorher groß was aufbauen oder ankündigen, bevor du nicht nach einem Jahr siehst, was du schaffen kannst (und wenn du dann ein paar Jahre im Job bist, wird sich das auch wieder ändern, was du schaffst, weil du effektiver wirst).
Eine aktuelle Stunde ist eine nette Idee (und gleichzeitig eine Übung für mündliches Präsentieren, wenn es heißt, dass die Schüler z.B. aktuelle Nachrichten vorstellen etc), aber auch da brauchst du ein System für dich, mit dem du nachhalten kannst, wer dran ist, was du machst, wenn es vergessen wird, etc.Wenn es bei euch Usus ist, dass es Kurssprecher gibt, solltest du einen solchen wählen lassen.
Bezüglich Kurstreffen (meintest du das mit Kaffeestunden??): Wenn ein Kurs anfragt, ob wir so etwas machen können, tue ich das (allerdings entweder bei einem Schüler im Garten, am Rhein oder einem Café o.ä. in der Stadt, nicht bei mir), ich biete das nicht an bzw. frage an, ob sie das tun wollen.
Du solltest in Erfahrung bringen, ob es bei euch LK-Fahrten gibt und wie die organisiert sind. Bei uns z.B. fährt immer eine bestimmte LK-Schiene und da muss man dann als Kollege sehr frühzeitig alles organisieren (sprich locker ein Jahr im Voraus).
Ich glaube, grundsätzlich musst dir selber eben genau das eingestehen, was du am Anfang sagst: Du bist Berufsanfänger. Du wirst nicht alles perfekt hinkriegen (wird man in diesem Beruf eh nicht). Und völlig egal, wie genau du jetzt alles durchplanst, es wird eh anders kommen oder nicht klappen (dann kommt z.B. die Klausur viel früher als erwartet und schmeißt deine Reihenplanung um, es fällt viel aus, weil die Schüler auf Fahrten/ Exkursionen/ etc. sind, dazu Feiertage usw. usf.).
Wenn ich auf meinen ersten Englisch Oberstufenkurs zurück blicke, tun sie mir fast ein wenig leid, weil ich jetzt weiß, dass mir einfach noch viel Souveränität und Erfahrung (und Überblick) fehlte. Aber ganz ehrlich, wo soll der denn auch herkommen? Sie haben sich im Abi gut vorbereitet gefühlt, haben es in ihren Rahmenbedingungen gut hinbekommen und es war eine sehr nette Stimmung im Kurs. Damit war schon viel gewonnen.
Entspann dich ein wenig.
Und frage deine Kollegen vor Ort.
Bei uns gibt es aktuell vier Englisch LK und wir Kollegen arbeiten natürlich zusammen, tauschen Material aus, etc. Nutze das. -
Mein Hund, Sport (primär Laufen und Schwimmen), lesen, singen (hin und wieder Klavier/ Ukulele spielen) und Serien gucken .
Im Laufe des Schuljahres fällt vieles (abgesehen von Hund, Laufen und Serien gucken) hinten über . -
Grundsätzlich sehe ich das ähnlich wie Brick in the Wall, das Problem, wenn man ältere Klassen übernimmt, sehe ich immer darin, wie ich möglichst schnell die Schüler kennenlernen kann.
Das kann natürlich klassisch über Namensschilder gehen (in Oberstufenkursen mache ich mir z.B. einfach Sitzpläne, während ich die Kursliste durchgehe, wechsle mit jedem vielleicht ein, zwei Worte und versuche so, mir Namen und Gesichter einzuprägen). In einer 7, die ich letztes Schuljahr übernommen habe und in der ich blöderweise die ersten Stunden nicht selber halten konnte, sondern direkt vertreten werden musste wegen anderer schulischer Aufgaben, habe ich den Kindern einen Brief geschrieben (auf Englisch, da das das Unterrichtsfach ist), in dem ich mich ein wenig vorgestellt habe und habe um einen Antwortbrief gebeten. Die Antworten waren echt toll, die haben das hingebungsvoll gemacht (und zwar durch die Bank alle - das ist aber auch sowas von eine liebe Klasse - selbst wenn ich das vorher nicht ahnen konnte). Könnte aber für eine 10. Klasse schon nicht mehr funktionieren (und wirkt vielleicht auch komisch, wenn man selber da vorne sitzt, bot sich für die Vertretung halt gut an).
In höheren Klassen habe ich die Schüler auch schon mal Partnerinterviews durchführen lassen mit eher absurden Fragen, denn die kennen sich ja nun mal schon (also Fragen wie "Wenn du ein Pizzabelag wärst, dann wärst du...", "Mit 1 Million würdest du...", "Schule ist...", so was in die Richtung) und dann sollten sie mir ihren Sitznachbarn vorstellen mit den zwei lustigsten/ einprägsamsten Antworten - ebenfalls auf Englisch (da kann man immer so schön vieles mit Sprachpraxis rechtfertigen, auch vor den Schülern - ich weiß nicht, ob man das so ohne Weiteres auf andere Fächer übertragen kann). -
Das Mobbing geahndet werden muss, keine Frage.
Ich habe den no blame approach deswegen eingeworfen,weil gesagt wurde, dass der Schüler sich nicht traut, diejenigen zu benennen, die ihn angehen. Viele Schüler haben natürlich erst mal Angst, die Missetäter zu benennen, weil sie Angst haben, dass dann alles schlimmer wird. Dann muss man erst mal das Vertrauen des gemobbten Schülers gewinnen. Da kann der No Blame Approach eine Möglichkeit sein, dass der Schüler sich zunächst mal traut, um Hilfe zu bitten, weil eben die Angst genommen wird, dass er dann als Petze da steht. Eine Möglichkeit. Nicht die Allein-Seligmachende.
Ich habe auch nur Erfahrungen damit in Klasse 5/6 gemacht, wo es eher viel Ärgern als systematisches Mobbing ist, wie gut das in wirklich verhärteten Fronten funktioniert, weiß ich nicht.
Die Schwierigkeit beim Mobbing besteht ja auch darin, dass es mitunter schwierig ist, die Mobber wirklich festzunageln - wenn das gegeben ist, dann natürlich mit aller Härte der zur Verfügung stehenden Ordnungsmaßnahmen dagegen vorgehen. -
Wie ist denn sein Stand innerhalb der Klasse? Gibt es Kinder, die bei ihm in der Nähe wohnen? Kann man da einen Unterstützerkreis bilden, die ihn z.B. auf dem Schulweg begleiten?
Das wären so die ersten Überlegungen, in die ich denken würde.
Der Junge muss erfahren, dass die Schule ihm hilft. Und wir können auch auf Dinge, die auf dem Schulweg passieren, einwirken. Aber wenn er euch nicht vertraut, wird er die Namen natürlich nicht nennen.
Auch ich werfe gerne mal den "No Blame Approach" als eine Herangehensweise ein.
Die anderen Kinder müssen lernen, dass jeder so zu akzeptieren ist, wie er ist!
Sie müssen nicht sein bester Freund werden, aber sie müssen ihn respektieren und in Ruhe lassen und Schule muss den anderen Kindern "helfen", das zu lernen! Und nicht noch das Kind, das respektlos behandelt wird, weiter verunsichern - wie soll er euch denn da vertrauen? -
Vielleicht geben diese links ja schon mal einen ersten Ansatzpunkt (bzw. man weiß, in welchen Paragrafen der BASS man nachschlagen sollte). Diese Anordnung der Mehrarbeit sehe ich nämlich als zweifelhaft (nicht umsonst kann man ja einen Teilzeitantrag stellen und selber die Stundenzahl festlegen), aber sicher bin ich mir nicht.
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Der Kernlehrplan Deutsch sagt:
"Für alle Fächer gilt, dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und mündlichen Abiturprüfungen alle Anforderungsbereiche berücksichtigen müssen, der Anforderungsbereich II aber den Schwerpunkt bildet." (S. 45, 2. überarbeitete Auflage 2014)"Die Aufgaben für die mündliche Abiturprüfung sind insgesamt so zu stellen, dass sie hinreichen breit angelegt sind und sich nicht ausschließlich auf den Unterricht eines Kurshalbjahres beschränken. Die Berücksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilung ermöglichen, die das gesamte Notenspektrum umfasst. [...] In einem zweiten Teil sollen vor allem größere fachliche und fachübergreifende Zusammenhänge in einem Prüfungsgespräch angesprochen werden." (S. 47)
Liest sich für mich so: AFB II ist Mindestmaß für eine ordentliche bis gute Prüfung, AFB III für eine eher sehr gute. Dazu muss man aber eben natürlich auch entsprechende Fragen stellen, damit der Schüler so etwas auch zeigen kann.
Bei uns kommen normalerweise im zweiten Teil schon zwei Themen (also zwei Lektüren oder Lektüre und sprachwissenschaftlicher Teil o.ä.) dran, es sei denn, das Gespräch steuert es etwas anders (wir hatten z.B. eine Prüfung, in der der Schüler so viel Wissen und Angebote (auch auf AFB III) gemacht hat, dass wir länger bei dieser Lektüre geblieben sind und das zweite Thema lediglich anschneiden konnten). Zur Sicherheit hat aber normalerweise auch jeder ein drittes Thema in petto, wenn der Schüler bei den ersten beiden einfach so gar nichts liefert... soll es ja auch geben...
Hierbei auch gerne vergleichend oder im Kontrast (eben den "größeren fachlichen" Zusammenhang)
Aber es hängt auch echt davon ab, was der Schüler so anbietet, finde ich. -
Nicht alle unserer Fünftklässler sind so, aber insgesamt merkt man in den ersten Wochen schon, dass die von der Gesamtsituation noch eingeschüchtert sind...nach ein paar Wochen werden sie dann frecher, dann muss halt der Deckel drauf. (Und ja, den kriegen sie bei mir auch und die Rückmeldung, die ich von den weiterführenden Klassenlehrern bekomme, ist durchaus positiv, dass "meine" Klassen eigentlich ganz gut funktionieren - was natürlich auch eine Glückssache ist, wobei ich in manche von denen in Klasse 5 und 6 schon verdammt viel Arbeit reingesteckt habe...). Richtig spaßig wird meistens noch mal das erste Halbjahr in der 6, da kriegen die auf einmal richtig Oberwasser, sind ja nicht mehr die ganz Kleinen...
Und nicht alle sind verunsichert oder binden sich noch so stark an den Klassenlehrer, aber das wird in Grundschule auch nicht anders sein, es gibt auch Kinder, die da deutlich unabhängiger sind - sind meiner Erfahrung nach auch häufig diejenigen, die sich auch insgesamt weniger von Gruppendruck beeindrucken lassen. -
Stimmt, ich lasse die Kinder auch Namensschilder malen und fotografiere dann jedes Kind mit dem Schild in der Hand. Das bekommen sie von mir auch geschenkt, wenn ich die Klasse verabschiede, ich gebe das aber auch an die Kollegen, die in der Klasse unterrichten, weiter, dann können sie vielleicht die Namen schneller lernen (insbesondere die Kollegen, die nur zwei Stunden in der Klasse haben, sind für so etwas immer dankbar - spätestens auf Zeugniskonferenzen, wenn sie sich wieder Name und Gesichter von mehreren hundert Schülern merken müssen )
Ich persönlich bin auch der Meinung, dass man Kennerlernprozesse und vor allem den Umgang miteinander schon steuern muss. Dabei ist mir natürlich klar und vermittle das auch Eltern und Kindern gegenüber so, dass sie nicht alle Freunde werden müssen, geschweige denn werden, dass sie vermutlich nicht mal jeden in der Klasse mögen werden. Aber ich verlange von jedem einen respektvollen und toleranten Umgang miteinander. Und ja, die Basis kriegen sie dafür zu Hause und mein Einfluss ist nur eingeschränkt, aber den Einfluss, den ich habe, versuche ich zu nutzen.
Und außerdem mache ich die Kennenlernspiele, damit ICH die Namen lerne. Mein Ziel war immer, dass ich am Ende dieses ersten Tages, die bei uns ja auch durch den Klassenlehrer gestaltet werden, alle Namen kann. Und bis dato hat das immer geklappt. Ich finde das wichtig, damit die Kinder sich angenommen und wahrgenommen fühlen.
Und bei dem ganzen Orga-kram, Führungen, Kennenlernen des Ganztags usw. ist das eh nur eine halbe Stunde oder so, mehr muss man da eh nicht mit verbringen. Und ja, die Kinder freuen sich natürlich sehr darauf, ihre neuen Lehrer, neuen Fächer usw. kennenzulernen, das passiert ja auch direkt am nächsten Tag. Aber sie erst mal ankommen zu lassen, sich zu orientieren, ihren Klassenlehrer kennenzulernen (der für die Kinder wichtig ist, da sind viele der 5er halt auch immer noch klein, sie lernen und benehmen sich für dich als Klassenlehrer) finde ich wichtig. Sie sind eh schon überfordert genug (merkt man z.B. daran, wenn einzelne in Tränen ausbrechen, weil der Erdkundehefter nicht gelb, sondern eher orange-gelb ist.. ). Die denken, auf einmal ist alles wichtig und entscheidend und es ist so viel voller und so viel mehr und vor allem größere Schüler...die freuen sich, sind aber auch total überfordert. Da muss man sie nicht in Watte packen, aber beim Ankommen und Druck rausnehmen kann und sollte man schon helfen. -
Bei der Sache mit den Postkarten ist mir jetzt aufgefallen, dass da evtl der eine "nur" eine Karte von der Oma in Recklinghausen, der andere von der Tour durch die USA schicken kann :-/ ... Bei uns sind z.T. ziemlich deutliche finanzielle Unterschiede in der Schülerschaft
Das ist bei uns auch so, ich habe da aber bis dato noch kein Problem feststellen können (was nicht heißt, dass es die nichts evtl. doch gibt und ich das nur nicht mitbekomme). Wobei man das doch eh anfangs macht, dass man so ein bisschen über die Ferien redet und so, oder? "Rauskommen" tut es doch eh, wer wo war oder nicht war. Und ich rede dann mit jedem über seine Ferien und versuche darzustellen, was das Schöne daran ist, also das im Gespräch ggf. aufzufangen.
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Gehst du als Klassenlehrerin denn in den Einschulungsgottesdienst? Eigentlich will ich nicht in den Gottesdienst gehen - weil ich nämlich auch nicht ganz verstehe, warum da Zusammenhänge geschaffen werden.
Ja, da gehe ich notgedrungen hin, weil die Klassenlehrer an einer Stelle ins Programm einbezogen werden...also nichts aktives, die Relilehrer ziehen den Gottesdienst meistens um eine Geschichte herum auf (letztes Mal irgendwas mit einer Maus) und basteln dann meistens für jede Klasse eine Art Maskottchen/ Willkommensgeschenk für die Klassen, die dann die Klassenlehrer stellvertretend bekommen. Diese Idee an sich finde ich ja sehr nett und da möchte ich meine Kollegen auch unterstützen - auch wenn ich persönlich gegen diese Vermischung von Schule und Kirche bin...aber 100% glücklich bin ich damit nicht.
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"Gottesdient"? Kann man den Scheiß nicht einfach lassen. Wir arbeiten immerhin an staatlichen Schulen und sollten keine Ideologie vertreten, die mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist.
Sehe ich genau so, aber wir können das noch toppen: einmal pro Monat gibt es einen Gottesdienst für die Klassen 5 - 7, dafür fällt dann die erste Stunde aus.
(Bin einmal in einen Streit mit einer Reli-Kollegin geraten, die mir erzählen wollte, dass ich als Klassenlehrerin der Kleinen doch als Vorbild in den Gottesdienst zu kommen habe, damit die Kleinen auch kämen... Der habe ich dann auch mal ein paar Takte zum Thema staatliche Schule erzählt und dass ich aus gutem Grund an keiner konfessionellen Schule bin - ok, die gibt es im SI/II Bereich auch nicht sooo häufig wie in der Grundschule z.B.)Aber off topic...
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Was wir für 5er machen, damit sie sich willkommen fühlen:
Mit der Mitteilung, in welcher Klasse sie sein werden, wann es wie los geht (Gottensdienst, Einschulung etc), schicken die neuen Klassenlehrer einen kurzen Brief mit Foto mit (nach dem Motto: "Willkommen in der Klasse 5c, ich bin deine neue Klassenlehrerin und freue mich auf dich." ein paar persönliche Infos hier und da und fertig).
Dazu bitten wir die Kinder, zum Begrüßungsfest, das vor dem Sommer stattfindet, ein T-Shirt o.ä. in einer bestimmten Farbe anzuziehen, also z.B. die 5c bitte alle etwas blaues. Am Begrüßungsfest selber geht man mit der Klasse kurz in den zukünftigen Klassenraum (damit sie sich idealerweise den Weg bis nach den Sommerferien merken können ), macht vielleicht ein kurzes Vorstellungspielchen und wir geben ihnen einen Brief mit der Postanschrift der Schule und bitten darum, dass sie aus den Sommerferien eine Postkarte an die Klasse schicken. Im Laufe der ersten Schulwochen lese ich dann immer ein paar Karten vor (ohne Namensnennung) und die anderen sollen raten, von wem die Karte kommt (sollen sie sich also in den Pausen über ihre Ferien unterhalten und sich etwas kennenlernen).
Am ersten Schultag gibt es einen Gottesdienst, die Kinder bekommen ihre Schulbücher und dann ist im Prinzip gut.
Am zweiten Tag sind sie fünf oder sechs Stunden mit dem Klassenlehrer zusammen, bekommen den Stundenplan, ein paar Kennenlernspielchen, eine Führung durch die Schule (insbesondere zu den Fachräumen, die sie demnächst aufsuchen müssen), Erkärung des Vertretungsplans, die Mensa und das Prinzip der Essenskarten, so etwas in die Richtung. Dazu gibt es etwa eine Stunde im Ganztag, in der unser Sozialpädagoge ihnen erläutert, was man im Ganztag machen kann und sie bekommen ihre Spielausweise (bzw. müssen sie sich als Klasse erarbeiten).Was ich persönlich in meinen Klassen immer mache: Die Sitzordnung wird per Zufallsprinzip ausgelost und wechselt so in etwa alle 4-5 Wochen, damit die Kinder sich kennenlernen können und sich nicht nur an den aus der Grundschule bekannten festhalten, und außerdem sollen sie lernen, mit jedem auszukommen (bzw. sich auch konzentrieren können, wenn neben ihnen der beste Freund sitzt).
Klassenregeln mache ich gerne im Rahmen der Politikstunde, da sind zumindest in unserem Buch eh viele Seiten/ Kapitel zu Gruppen, die man als Klassenlehrer sehr gut nutzen kann. Ich habe gelernt, dass man maximal 4 verschiedene Regeln haben sollte, alles andere ist eh zu viel. Die Schüler unterschreiben das dann auch. Im Zweifel entwickeln wir auch gemeinsam Sanktionen, wenn sie sich nicht dran halten.
Klassensprecher lasse ich tatsächlich eine kurze Bewerbungsrede halten, warum sie gerne Klassensprecher sein möchten, warum sie glauben, dass sie gute Klassensprecher sein werden - gerade da die Kinder sich ja nicht immer kennen.
Kooperationsspiele, die ich gerne mache, sind z.B. der gordische Knoten oder Roboter.
gordischer KnotenDas ist jetzt erst Mal alles, was mir aus dem Stand so einfällt, ich bin immer Klassenlehrer einer 5 (und dann eben 6) und durchlaufe gerade meine dritte Runde.
Hoffe, da war etwas hilfreiches bei. -
Ich würde diese Frage an den Personalrat stellen - dafür musst du auch nicht in einer der Gewerkschaften sein, die helfen dir trotzdem. Müsste man per google rausfinden können, wer der zuständige Personalrat für deine Gegend ist, sonst mal jemandem vom Lehrerrat eurer Schule fragen. Vor allem auch wegen der Frage, ob man dir in der Probezeit wegen Krankheitstagen so ohne weiteres kündigen kann (Amtsarzt könnte natürlich anstehen), also sprich ob das ein ausreichender Grund ist? Aber im Internet wirst du vermutlich kaum haltbare Antworten kriegen.
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Als Klassenlehrer werden mir auch immer wieder Dinge erzählt. Ich sage meinen Schülern aber immer, dass sie zunächst einmal versuchen sollen, mit dem Kollegen selber das Gespräch zu suchen und vermittle ihnen eher Strategien (da ich meistens 5er/6er habe sind das natürlich so Strategien wie fragen, ob der Kollege mal Zeit hätte, nicht mit der Tür ins Haus fallen, wie man sachlich formuliert, so was in der Art halt). Da ich meine Kollegen ja durchaus auch kenne, weiß ich ja auch, dass die eigentlich mit allen reden können (und oft sind meine Schüler auch ganz überrascht, wenn sie nachher zu mir kommen und begeistert erzählen, was für ein tolles Gesrpäch sie mit dem Kollegen hatten).
Es gab bis dato nur einen einzigen Fall, in dem ich mit einer Kollegin im Namen meiner Klasse geredet habe, ich wusste allerdings selber, dass das nichts bringen wird (und diese Frau war zum Glück sehr bald weg).
Aber an und für sich sehe ich es nicht als meine Aufgabe an, so Probleme mit Kollegen zu klären, das sollen die Schüler und Eltern bitte selber machen, ich bin im Unterricht nicht dabei und kann es also nicht beurteilen. Wenn sie das Gefühl haben, sie kommen mit dem Gespräch nicht weiter, dann sollen sie eben zur Schulleitung gehen, aber ich bin da als Klassenlehrer nicht die nächsthöhere Stelle um mich um Beschwerden über den Unterricht von Kollegen zu kümmern. Ich will und habe da auch keine Einflussmöglichkeiten.
Meiner Meinung nach muss aber auch eine Schulleitung darauf bestehen, dass Eltern/ Schüler zunächst selber mit dem Kollegen sprechen und eine Lösung suchen.
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