Beiträge von BillyThomas

    Zitat

    Original von neleabels
    ...Du hast in diesem Punkt einfach unrecht, aus linguistischer Sicht ist in diesem Kontext der Begriff "Fehler" nicht anwendbar.


    Also bevor wir zu sehr aneinander vorbeireden: Natürlich kann ich eine rein beschreibende Position einnehmen und jede Wertung außen vor lassen. Aber dann kann ich auch nicht von "richtig" und "falsch" sprechen, denn das ist ja schon wieder eine Wertung.
    Ich glaube, ich habe Recht, denn es handelt sich um eine Verarmung. Ich halte es deshalb für falsch, sich auf die Position des Beobachters zurückzuziehen, weil ich einen Verlust an Kultur empfinde. Aber machen kann man das natürlich. Als Sprachwissenschaftler sollte man es wohl sogar.


    Zitat

    Original von BillyThomas
    Wenn wir darauf verzichten wollen, uns sprachlich nuanciert auszudrücken, bitteschön, aber ich wehre mich dagegen.


    Zitat

    Original von neleabels
    Aber das sage ich doch gar nicht.


    Das habe ich bei dir auch nicht so explizit herausgelesen, war eher generell von mir in den Raum gestellt.


    Zitat

    Original von BillyThomas
    Und Gott sei Dank entwickelt sich da auch sowas wie eine Gegenbewegung. Der Wahnsinn, den wir uns mit BSE leisten, der ist inzwischen sogar den Verursachern hier und da bewusst.


    Zitat

    Original von neleabels
    Den Absatz verstehe ich nicht. Was hat das mit BSE zu tun?


    BSE = Bad simple English


    Ein interessanter Link zum Thema.


    Schön ist das Schillerzitat am Schluss: "Die Sprache ist der Spiegel einer Nation."

    Zitat

    Original von neleabels
    Ich finde die Angelegenheit eigentlich recht einfach. Magister999 hat mit seinem Hinweis auf den Sprachwandel recht - wir erleben gerade den Abbau des Flexionssystems, so eine Entwicklung ist völlig normal für alle lebenden Sprachen und hat nichts mit "dumm" oder "intelligent" zu tun. Aus linguistischer Sicht ist der Begriff "Fehler" nicht anwendbar.


    Da gehe ich nicht mit. Wir erleben diese Entwicklung, ja, und sie ist eine Simplifizierung. Und damit für mich auch eine Verdummung. Wenn wir darauf verzichten wollen, uns sprachlich nuanciert auszudrücken, bitteschön, aber ich wehre mich dagegen. Und Gott sei Dank entwickelt sich da auch sowas wie eine Gegenbewegung. Der Wahnsinn, den wir uns mit BSE leisten, der ist inzwischen sogar den Verursachern hier und da bewusst.


    Die Belege dafür, dass man sich ja doch versteht, helfen da nicht weiter. Verstanden hat man sich in der Steinzeit auch. Da reichen schon gutturale Laute.

    Zitat

    Original von Mikael
    Ich kann es ehrlich gesagt nicht verstehen, dass jemand nicht das Bundesland wechselt, sofern er/sie noch jung genug ist und natürlich die Möglichkeit hat.


    Und da wundern wir uns noch, dass bei dem ganzen Mobilitätswahn, der sich hier wieder mal manifestiert, beruflich erfolgreiche Menschen ihr Privatleben nicht mehr auf die Reihe kriegen??? Der Begriff "Sesshaftigkeit" spielt heute nicht nur keine Rolle mehr, er ist sogar negativ belastet. Dabei täte er vielen Familien so gut...
    Das wollte ich dann doch loswerden, auch wenn Antigone dazu im Grunde schon alles gesagt hat:


    Zitat

    Original von Antigone
    Ich verstehe auch gut, dass jemand - auch heutzutage noch, wo die halbe Welt nach Mobilität schreit - nicht komplett flexibel ist und sein Heimatgebiet bzw. seine Wunschgegend nur ungern verlässt, insbesondere wenn er familiär, also durch Frau und Kinder, zu pflegende Eltern etc. an diese Gegend gebunden ist.


    Zitat

    Original von Mikael
    Dass jemand wegen gesundheitlicher Probleme nicht verbeamtet wird, sind seltene Fälle. Ich kenne persönlich keinen einzigen.


    Nun ja, dass die persönliche Erfahrung nur bedingt für repräsentative Dimensionen geeignet ist, liegt sicher auf der Hand und war in diesem Forum auch schon oft genug zu lesen. Da ist eben doch "Vermutung", Gefühl" und ggf. auch "Verschwörung" Tür und Tor geöffnet...

    Zitat

    Original von Hawkeye
    Das gesunkene Ansehen der Lehrerschaft hängt mit vielen Dingen zusammen, aber sicherlich nicht mit dem äußeren Ansehen.


    Das glaube ich eben doch. Graduell, andere Faktoren spielen eine größere Rolle, aber ich erlebe schon ständig, dass die Berufsgruppe "Lehrer" als eine der am schlechtesten gekleideten gilt - Optik spielt also eine Rolle. (Danke für das google-Beispiel, Magister)


    Zitat

    Original von Hawkeye
    Wenn eine Stellenbesetzung in meinem Bundesland nach Metall und Farben am Körper ausgerichtet wären, wäre es der Anlass für Verwaltungsbeschwerden...


    Deshalb war das von Magister sicherlich auch so gemeint, dass man das als inoffizielles Kriterium ansetzt und nach außen hin andere Gründe vorgibt. Das is ja nun nichts Neues.


    Zitat

    Original von philosophus
    Hm, die hier von einigen Postern ausgemachten Extreme sind aber auch nicht zielführend und verraten wohl eher etwas über eigene Wertmaßstäbe als darüber, wie eventuell Verhältnisse sind.


    Das ist ein entscheidender Punkt. Das Thema hier polarisiert sehr schön, zu Piercings und Tattoos haben viele eine Meinung. Und dies führt wohl wiederum dazu, dass aus der Piercingfrage eine Diskussion über den aufrechten Gang wird.


    Einige Überlegungen möchte ich zum Thema anfügen. Vorab: Piercings und Tattoos sind insg. nicht mein Ding.


    Der Ring im Ohrläppchen und der in der Augenbraue sind, glaube ich, nur scheinbar das gleiche. Der eine hat sich lange etabliert, der andere ist für viele noch ungewöhnlich. Ich verbinde mit einem Ohrring bsw. Schönheit, Ästhetik, verschenke sowas auch gern; Ringe in Augenbraue, Nase oder Lippe sagen mir nicht zu.


    Letztlich muss man sich wohl fragen, wo bei jedem von uns die Kopfschüttel-Schwelle ist. Die haben wir nämlich alle, da bin ich ziemlich sicher. Manchen ist das erste Tattoo schon zuviel, die nächsten sind bei den ersten sichtbaren raus, die letzten sagen Stop, wenn der Kandidat kein freies Fleckchen mehr für das nächste findet.


    Eine Sache mag ich an Tätowierungen: Sie sind ein Versprechen für das ganze Leben. "Damit werde ich mich immer identifizieren!" - "Wir, die Claudia und der Stefan Effenberg, wollen ewig zusammenbleiben!" usw. Da genau das m.E. immer öfter in unserer Gesellschaft nicht mehr klappt und viele Menschen sich an anderer Stelle bewusst diesem "Ewigkeitsversprechen" entziehen (etwa bei den Trauungsformeln), finde ich es positiv, dass der Gedanke an dieser Stelle wieder auftaucht.


    Ein Schulleiter könnte die ganze Sache umdrehen und jemanden sehen, der unbedacht weitreichende Entscheidungen trifft. Nicht gerade meine Position, aber sicherlich jedem begegnet, der Tätow./Piercings hat.


    Der Tenor hier im Forum tendiert klar zu einem "Ja" zu Piercing und Co. Ich habe Zweifel, dass das die Meinungslage in unseren Kollegium repräsentiert. Wer schreibt hier? Wer nicht?


    Thema "Kleidung". Es gibt doch mehrheitlich Berufsgruppen, in denen ein absolut rigider Dresscode herrscht. Und der gibt für den Mann heutzutage nunmal eines vor: hellblaues Oberhemd, Anzug, Krawatte. Basta. Null Toleranz in vielen Unternehmen bei dem, der da nicht mitspielt.
    In meiner Bekanntschaft gibt es Männer, die evtl. gerade deshalb gegen Lehreroutfits wettern, weil sie uns um diese Freiheit beneiden.
    Und Konsens ist ja sicherlich: Kleidung sollte nicht nachlässig sein. Das ist aber möglicherweise das Problem: Diese Quote (nachlässig gekleideter KollegInnen) liegt in meinem Lehrerzimmer bei 10 bis 15 %.


    Gefallen hat mir, was Mia schreibt: Die Sache nicht mit pseudo-ideologischen Fanatismus angehen und jedem das eigene Styling aufzwingen, sondern das Gespür und die Flexibilität besitzen, je nach Situation zu reagieren.


    Zuletzt, nach ein wenig Nachdenken:
    Warum gefgällt mir oft das eine, kleine, unauffällige, verschwiegene Tattoo/Piercing, während mir die mehrfachen auffälligen "Verschönerungen" nicht zusagen? Wohl weil ich das diskrete an der Geste mag. Das sagt mir auch: Das hier ist was ganz Besonderes für mich persönlich, bedeutet mir viel, ich muss aber damit nicht überall hausieren gehen.

    Zitat

    Original von Boeing
    Auch unsere Schüler schwächeln beim "n".


    Sie wollten immer "zu Herr XY gehen".


    Sitzt du im Lehrerzimmer auch in der Nähe der Tür? :)

    Zitat

    Original von maynik
    Hallo erdbeerchen,
    kannst du mir erklären, was Sprachportfolio ist? Ich bin in der Berufsschule, überwiegend im BVJ, mit ganz schwachen Schülern tätig. Da ich nun möglichst viel sinnvolles Material , gerade für Schüler, die Probleme mit der Sprache und Lesen haben, interessiert es mich sehr. Danke


    Hier findest du schon einiges an Information: Schulbuchzentrum

    Zitat

    Original von Mia
    Genauso wie ich übrigens auch sehr gut verstehen kann, wenn jemand generell auf diese Form der Selbstdarstellung (nix anderes isses ja letztlich) verzichten möchte.


    Selbstdarstellung ja, und es kommt noch was hinzu: Ich habe mich bei ein paar dieser networks angemeldet, um frühere Mitschüler wiederzufinden. Daraus folgt dann auch mehr oder weniger zwingend die Anmeldung mit dem richtigen Namen.


    Zitat

    Original von German
    Ich bin unter meinem richtigen Namen angemeldet und versuche eigentlich, meinen Schülern klarzumachen, dass das Internet keine Spielwiese ist. Pseudonyme als Lehrer finde ich nicht sonderlich vorbildlich.


    Sehe das auch eher so wie der Wolfspelz, dass gerade aufgrund des Spielwiesen-Aspekts Pseudonyme wichtig sind.


    Zitat

    Original von Super-Lion
    Mein Foto bei Facebook zeigt mich im Fußballtrikot meines Lieblingsvereins, woran ich nun nichts wirklich Verwerfliches finden kann. Selbstverständlich ist es KEIN Bayern-Trikot. :)


    Dann ist daran ja eben doch was Verwerfliches ! :D

    Zitat

    Original von ferrisB.
    Mein Lieblings-Highschool-movie der 80er bleibt einfach 'Ferris macht blau', und Ferris bleibt mein Held, auch wenn ich mich in der Schule immer öfters zu meinem Entsetzen eher an an Ed Rooney erinnert fühle! 8o


    grandioser Film
    Bueller... Bueller... Bueller... Bueller...
    :D


    Ach so, der Nick:
    aus Ally McBeal
    auch großartig, die Serie

    Herzlich willkommen Frewen, und ... ähm...


    Zitat

    Original von frewen
    ...und es gibt immer wieder (zum Glück!) so schöne Momente, Begegnungen, Gespräche, dass sich für mich das Lehrerinsein als optimaler Beruf erwiesen hat....


    ...eine schöne und inspirierende Begrüßung! :)

    Zitat

    Original von Blau
    ... Alter, in dem sie allmählich mit etwas Respekt behandelt werden wollen und auch sollten ...


    Ich würde das mit "als Erwachsene behandelt werden sollten" bezeichnen. Respekt habe ich ja grundsätzlich für jeden Schüler, und nicht selten mehr Respekt für meine 6er als für meine Oberstufenschüler.

    Zitat

    Original von Blau
    Ich würd's ein bisschen kürzen, ist ein bisschen viel so mMn.
    Z.B. musst Du Dich mMn wegen Löschblatt nicht so ausführlich rechtfertigen, "Im neuen Heft war eins drin" oder so reicht vollkommen....


    Das ist nun wirklich die völlige Umkehrung der Verhältnisse: Heutzutage bemängelt man also beim Lehrer, dass im Heft der Kleinen das Löschblatt fehlt. Da frag ich mich, welche Dialoge man heute wirklich noch als absurde Fantasie bezeichnen soll...


    ""Ihr Kind kommt sehr oft ungewaschen und unrein in die Schule."
    "Ja, soll ich mich da nun auch noch drum kümmern? Sie haben doch hier ein Waschbecken?!"


    Zitat

    Original von Blau
    In Deinem Entwurf sind mMn ein paar kleine Fehler , die Du eventuell nach dem Schnellentwurf schon korrigiert hast ?? Sicher nur die Hektik, aber käme irgendwie schlecht, wenn's einem auffällt....
    (Sorry - habe länger überlegt, ob ich das erwähnen soll, und vielleicht lieg ich
    als Nicht-Deutschlehrerin ja auch falsch??)


    Nein, ich finde, sowas darf man erwähnen.

Werbung