Beiträge von shells

    Wer hat das denn festgestellt? Das Infektionsgeschehen wurde meines Wissens vor allem durch Grossveranstaltungen wie Fasnacht, Fussball und religiöse Versammlungen in Kombination mit Reisetätigeit befeuert.


    Das ist mittlerweile ein alter Hut. Es wurde mehrfach bei Reihentestungen gezeigt, dass ein nicht unerheblicher Teil der Infizierten keine Symptome zeigt. Mit dieser Eigenschaft der Infektion leben wir die ganze Zeit schon, will heissen, das Phänomen ist auch in allen Statistiken bereits enthalten. Da muss man jetzt keine neuartige "Gefahr" draus stricken, man weiss ja längst, dass das so ist.

    Naja, man hat in DE z. B. einfach unkontrolliert einreisen lassen, ohne jegliche Vorsichtsmaßnahme, wie z. B. Fiebermessen etc.

    Bereits Anfang Januar hatte man dadurch mehrere eingeschleppte Fälle, und diese sind natürlich durch Großveranstaltungen in erster Linie (noch vor Schulen) weiterverbreitet worden. So wird es wohl auch in Heinsberg gewesen sein, wo sich der erste Patient angesteckt hatte, konnte ja nie ermittelt werden.

    Zur Rolle von Schulen:

    https://www.medrxiv.org/conten…05.01.20088260v1.full.pdf


    Frühzeitige Schulschließungen hatten einen signifikanten Effekt auf die Eindämmung des Infektionsgeschehens.

    Da hat man in DE ja noch ziemlich gut reagiert, im Gegensatz zu UK.


    Gut gemacht, und jetzt will man wohl diesen Vorteil verspielen?

    Reisetätigkeit fällt als Faktor ja wohl jetzt aus, zumindest als der, der Infektionsgeschehen initiiert, dass wir aber Infektionsgeschehen haben, ist wohl unstrittig. Und genau da kommt dann eben wieder der FAktor "Schule" ins Spiel.


    ---


    Dass das Ding mit der Symptomfreiheit für dich ein alter Hut sein mag, ist zwar schön, aber ziehst du auch die richtigen Schlüsse daraus?


    Man könnte in diesem Zusammenhang z. B. auch die Beobachtungen in den Staaten mit in die Bewertung der Situation einfließen lassen - siehe z. B. hier:


    https://www.expressnews.com/ne…navirus-even-15254315.php


    In geschlossenen Communities (hier Bsp Knast) lässt sich eine beeindruckend hohe Anzahl Infizierter feststellen, auch hier mit einem sehr hohen Anteil an Symptomfreiheit. Dass sich daraus weiter Infektionsketten gründen, beleuchtet der Artikel auch recht eindrucksvoll.


    Eine Schule ist zwar kein Knast, bietet aber einige ganz gute Analogien (man beachte auch hier, dass man das Ausreichen der angeordneten Hygienemaßnahmen noch einmal einer kritischen Prüfung unterziehen sollte).

    Bei uns auch nicht. Von 81 Kollegen kommt einer nicht. Die Ü60 kommen zum Großteil (bis auf den einen).

    Das ist natürlich auch Zufall.

    Krass, das hätte ich jetzt nicht gedacht ... dann sind "wir" doch eher ein Ausnahmefall, scheint es. ;)


    Für "mein" Hauptfach haben wir jetzt im Moment nur drei Lehrer, die kommen dürfen, davon müssen zwei noch die AKs betreuen.

    shells: Dass "ca. ein Drittel der Belegschaft zuhause bleiben muss", mag für deine Schule gelten. Bei uns haben sich meines Wissens bisher nur sehr wenige der insgesamt etwa 130-140 KuK vom Präsenzunterricht "abgemeldet" (sprich: ärztliche Bescheinigung wegen Zugehörigkeit zur Risikogruppe für sich selbst oder nahe Familienangehörige vorgelegt), so dass wohl - wenn ich meinen Abteilungsleiter richtig verstanden habe - in den meisten Klassen zum Glück nicht einmal der Stundenplan großartig geändert werden muss.

    okay, im Moment ist die Besetzung zumindest für mich auch nicht sooo das dringende Problem, wir unterrichten im Moment ja nur Hauptfächer (bin in Bayern), ich sehe das relativ entspannt.

    Auf die Gesamtsituation betrachtet, davon hab ich keine Ahnung, wie viele Lehrer (da Angehörigkeit zur Risikogruppe) nicht zur Präsenz kommen dürfen.

    Vielleicht 10 Prozent? Das könnte man aber doch ermitteln und dann entsprechend kalkulieren.

    Woher weißt du, ob man den Ausbruch annähernd erkannt hat? In ein paar Betrieben hat man das erkannt, aber da gibt es doch viele weitere. NRW will jetzt dort reihenweise testen, von den anderen BL habe ich das nicht gehört. Mal ganz abgesehen von den vielen landwirtschaftlichen Betrieben...

    Das Problem ist, dass wir in DE sicherlich einiges an verstecktem Ausbruchsgeschehen haben, einfach schon allein dadurch, dass das Virus gleichmäßig in der ganzen Republik angekommen ist und symptomlose Verläufe nicht selten sind.

    Im LK Ebersberg wurden z. B. 61 Beschäftigte eines Betriebes auf positiv getestet, alle symptomlos.

    Das könnte gutgehen, wenn das Virus sich abgeschwächt hat (dafür gibt es ja schon eventuell Hinweise), das kann man aber definitiv noch nicht einschätzen. Ein Spiel auf Risiko, man wird die Folgen sehen.

    Unmöglich, für die Gesundheitsämter vor Ort, wirklich jegliche Infektionsketten nachzuvollziehen, vor allem unter der Prämisse der symptomlosen Verläufe.


    Am meisten Sorge macht mir im Moment die rasche Öffnung der Schulen - es wurde bereits festgestellt, dass das Infektionsgeschehen vor allem durch Abhalten von Großveranstaltungen und Schulen befeuert wurde (natürlich unter Nicht-Corona-Regeln, selbstredend).

    Ob die Hygienemaßnahmen, speziell in geschlossenen Räumen und solchen, in denen viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, ausreichen, wird sich erst noch zeigen müssen. Meine Befürchtung ist zum einen, dass, bei ansteigenden Fallzahlen unbemerkt bleibende

    Infektionen mit den dazugehörigen Infektionsketten vor allem in den Schulen einen Nährboden finden.


    Man müsste prüfen, ob die Zuführung von Frischluft ausreichend ist, prinzipiell für jedes individuelle Schulgebäude.


    Vor allem müsste man, anstatt jetzt die Kraft und Energie der ganzen MAs faktisch zu vergeuden, indem man Präsenzunterricht abhalten lässt für Schüler, für die das SJ eh schon gelaufen ist, langfristige Konzepte entwicklen, wie man im Herbst effektive Maßnahmen umsetzen will (denn da wird die Pandemie noch lang nicht vorbei sein, es sei denn, wir haben das unwahrscheinliche Glück der Virusabschwächung).

    Soll heißen, man müsste eventuell über Filteranlagen nachdenken, Schaffung neuer Räume, nicht zu vergessen, wie und wo man die Lehrer für den Präsenzunterricht herbekommen will, wenn ca. ein Drittel der Belegschaft zuhause bleiben muss.


    Das macht mir viel mehr Bauchschmerzen als alles andere - ich hoffe so sehr, dass die Zahlen bis Pfingsten nicht zu stark ansteigen. Das wäre doch mal was Feines, viel schöner, als eine Aussicht auf nen Sommerurlaub. :)

    Häh? Was denn für eine Annahme? Dänemark und Norwegen haben die obligatorischen Schulen seit 2 Wochen wieder offen und verzeichnen keinen Anstieg der Fallzahlen. Zu erneuten Ausbrüchen kann es jederzeit und überall kommen wenn man nachlässig wird mit der Diagnostik und dem Case-Tracking. Du machst Dir in einem anderen Thread auch ins Hemd darüber, dass in Deutschland jetzt die Spielplätze wieder frei zugänglich sind. Das sind sie hier die ganze Zeit und wir haben keine 100 Neuinfektionen mehr pro Tag. Das sind keine Behauptungen und Mutmassungen sondern Tatsachen und Realität.


    Herrn Mayer-Hermann scheint überdies entgangen zu sein, dass die Länder mit den besonders schlechten Statistiken diejenigen mit den besonders harten Massnahmen aka Ausgangssperre sind. Er verwechselt da offenbar Korrelation mit Kausalität.

    Zwei Wochen sind genau der Zeitraum, in welchem die aktuellen Zahlen eben nicht die Infektionslage widerspiegeln. Wenn überhaupt, können wir das erst in zwei Wochen richtig beurteilen.

    ich wiederhol mich gern: Ich hoffe inständig, dass du richtig liegst.

    Da seh ich dann auch gern über deine charmante Ausdrucksweise hinweg.

    Das ist kein Optimismus sondern eine Tatsache. Deutschland lebt nicht allein auf diesem Planeten.

    In dem Beitrag weist Meyer-Herman auch noch einmal darauf hin, dass die Länder, die eine gute Entwicklung den Fallzahlen hatten und haben, die waren, die die Schulen frühzeitig geschlossen und auch daran festgehalten haben.

    Wir machen halt auf, was solls, wir werden ja sehen, was dann passiert.


    Mir wäre es mehr als recht, wenn deine Annahme die richtige ist.

    Na klar stellen die sich danach zusammen, tausendfach beobachtet. Aber auch die KuK im Lehrerzimmer, es wird gelabert und nebeneinander auf dem Sofa gesessen, als wäre nichts los.

    Und der ganze Streß der Mehrarbeit und des Präsenzunterrichts, was bringt der? Ein schwaches Immunsystem. Die Schulöffnung war so eine dämliche Idee.

    Also ob das jetzt was bringt, man kann eh keine Gruppenarbeiten und nix machen. Und fährt einen riesigem Personalaufwand auf.

    Einfach nur schlecht. Dann lieber Video-Unterricht ausbauen.

    Du sagst es!

    Vor allem, das Problem ist im Herbst ja nicht vorbei. Jetzt wäre die Zeit, ein Konzept auszuarbeiten, wie man mit den verfügbaren Lehrern vernünftig die Kids beschulen kann, digital und eventuell auch in Präsenz.

    Und mich erschreckt auch, welche Einstellungen unter meinen Kollegen tw zu beobachten ist - da heißt es auch "naja, einige wird es eben erwischen".

    Aber nein, das ist ja dann eine sogenannte realistische Einstellung, und dazu passt, dass das Wichtigste jetzt scheint, die Kids ganz schnell in die Schule zu schicken^^


    In den Sommerferien können sich ja dann die SL Gedanken darüber machen, wie sie mit den verfügbaren Ressourcen Sicherheit für alle an ihren Schulen verwirklichen wollen.

    Die könnte zwar heftig werden, macht mir im Moment aber die geringsten Sorgen.


    Was du beobachtest hast, ist sicherlich schon bald Realität in den meisten Schulen Deutschlands. Vor allem, was nützt es, wenn man die Regeln in der Schule durchsetzen kann, die Kids sich dann aber vor der Bushaltestelle oder dem örtlichen Kiosk in Ansammlungen zusammenstellen?

    Da braucht man nicht viel Fantasie zu, sich das vorzustellen, und genau so wird's kommen, wenn es nicht eh schon so ist.

    Warum müssen die Präsenzlehrkräfte, die deiner Beschreibung nach in der Minderheit sind, auch noch den digitalen Unterricht allein stemmen? Das können doch hauptsächlich dann die vielen KuK machen, die im Präsenzschuldienst nicht eingesetzt werden dürfen.

    Nicht allein.

    Aber die Verteilung der Arbeitsbelastung wird sicherlich - egal für wen - schwierig und unüberschaubar werden.

    Es erscheint mir einfach nicht praktikabel, wenn z. B. in die Präsenz zurückkehrende Lerngruppen (die ich vorher als ganze Klasse unterrichtet habe), jetzt mit einem Kollegen gesplittet unterrichtet werden müssen.


    Das war ja auch vorher mein persönlicher Unterricht, ich habe Arbeitsaufträge erteilt, die ich dann auch gern von allen im Vergleich auswerten möchte, persönlich bin ich über den Lernstand am besten informiert etc. etc.

    Außerdem haben Kollegen, die in der häuslichen Vorbereitung sind, auch genug zu tun, da ja auch noch Prüfungen vorbereitet und geschrieben werden müssen …

    mir tun die SL und Stundenplaner leid, die jetzt schauen müssen, wie sie planen und die Lehrkräfte einteilen.

    Im Moment übrigens kommt auf Heute Journal gerade eben ein sehr interessanter Beitrag zu dem Thema, mit ganz unterschiedlichen Ansichten.


    Der Virologe Meyer-Hermann warnt vor den Schulöffnungen - die Zahlen werden unweigerlich nach oben gehen. "Wir wissen nicht, was wir tun."

    Warst du nicht eine derjenigen, die mich hart angegangen sind, als ich das prognostiziert habe?

    Das war leider vorauszusehen und die Konsequenzen spüren wir dann alle in den Infektionszahlen.

    Ich schreibe täglich Mails ans Gesundheitsamt und berichte derartige Vorfälle. Solche SuS mit saftigen Sanktionen zu belegen lehnt unsere SL nämlich ab.

    Spätestens, wenn die "Kleinen" hier in Bayern wieder an die Schulen kommen, werden wir ein riesiges Problem bekommen, diese Regeln durchzusetzen. Die wenigen Lehrer, die überhaupt noch für den Präsenzunterricht zur Verfügung stehen, dürfen dann nämlich alles: Unterricht in doppelt so vielen Lerngruppen wie sonst, Beschulung der anderen Schüler zu Hause, und dann auch noch Aufpasser sein, unter Umständen und Bedingungen, die so ungünstig sind, wie man sich es nur vorstellen kann.

    Die Kids haben überhaupt keine Erfahrung und teilweise auch kein Bewusstsein für das Thema soziale Distanzierung. Selbst, wenn das alles an der Schule noch leidlich gut klappen sollte, versagen die Hygiene- und Abstandsregeln nach Schulschluss garantiert völlig.

    Hier haben ja heute wieder die Spielplätze wieder aufgemacht: Kinder treffen sich unkontrolliert in Kleingruppen, gehen auf Tuchfühlung (heute selbst beobachtet, und, wer kanns ihnen schon auch verdenken, sind halt Kinder).

    Das Problem ist ja auch, dass die Erwachsenen sich schon oft kaum an die Regeln halten - 1,50 Meter gelten als Mindestabstand, wobei dann für die meisten 50 Zentimeter gefühlt auch schon okay sind.

    Wir haben quasi die ersten drei Wochen von Heinsberg in ganz Deutschland gleichzeitig.

    Word! Glaube, das ist es auch, was ganz viele Menschen einfach vergessen, bzw., was den wenigsten bewusst ist. Siehe z. B. den Webasto-Fall: Da hatten wir einfach ein riesiges Glück, dass alle so super reagiert haben, die Infektionskette unterbrochen. Kein Mensch kann sagen, was gewesen wäre, wie sich die Situation in Dtland entwickelt hätte, wenn das nicht der Fall gewesen wäre!


    Mein Eindruck ist, dass mit diesen schnellen Schulöffnungen eine Art Generalprobe veranstaltet werden soll, worauf wir uns im Herbst einstellen können.

    Wenn am Ende der Pfingstferien keine deutliche Zunahme der Fallzahlen da ist, ist alles schick.

    Wenn nicht …. who knows.

    Die Sitz- und Putzproblematik ist in meinen Augen ein Argument für den Wechsel in A und B Wochen statt den täglichen Wechsel zwischen verschiedenen Schülergruppen. Dadurch entschärft sich die Problematik noch mal deutlich stärker, weil es eine Wartephase von 3 Tagen gibt, bevor ein anderer Schüler am gleichen Platz sitzt.

    Ja, definitiv - eine Wartezeit von ein paar Tagen find ich auch definitiv beruhigender als den Plan "wir putzen nachmittags und hoffen, dass nicht irgendwo was in der Luft oder einer Oberfläche vor sich hinfiziert".

    Bleiben dann nur noch so unbedeutende Kleinigkeiten, wie gemeinsames Abhängen an der Bushaltestelle, am Spielplatz nach Schulschluss etc.^^


    Meine Hoffnung ist, dass die höhere UV-Rate dem Virus stärker als noch im Winter den Garaus macht, zudem eine mögliche Abschwächung, eine eventuell vorhandene Immunität (über die wir auch noch nix wissen), also, ein paar Aspekte gibt es schon.

    Die Hygienekonzepte, bzw. deren Praxitauglichkeit, naja^^


    Die Kreuzfahrtschiffszenarien sind übrigens sehr interessant, auch hier ist mittlerweile zu beobachten, dass weniger Infektionen auftreten (und auch anfangs hatten sich nicht alle infiziert).


    Wir werden sehen.

    Dass die Konsequenzen völlig andere sind, das brauchst Du mir nicht zu erklären. Nur macht das keinen Unterschied für die Vorgehensweise, weil meine Aussage, dass Wissenschaft nicht hellsehen kann, halt allgemeingültig ist.


    Nein, das ist ein Punkt in dem sich eigentlich alle Experten schon ziemlich lange ziemlich einig sind: Der Infektionsweg über Oberflächenkontakt spielt eine vernachlässigbar geringe Rolle.

    ch will dir ja auch nichts erklären, denke, du weißt es selbst ziemlich gut. ;)


    Ich äußer nur meine Bedenken.




    Schau, wenn du magst, noch einmal in die Studie - dort (und auch im Originalpaper dazu) ist zu lesen, dass bei einigen Infektionsträger die Vermutung besteht, dass mit Viren verunreinigte Aerosole sich über Stunden in der Luft halten könnten. Wie lange genau? Kann kein Mensch sagen.




    Unter Laborbedingungen hat man eine extreme Widerstandsfähigkeit des Virus nachweisen können, wohlgemerkt, unter Laborbedingungen, und niemand kann zu diesem Zeitpunkt ausschließen, dass, wenn man verunreinigte Flächen hat, diese nicht auch infektiös sein könnten.


    Dass die Wslkeit gering ist, ist klar, aber absolute Sicherheit gibt es hier halt nicht, das sollte auch klar sein.

    Zumindest bei deiner hier dicker gedruckten Aussage verwechselt du was. Bei diesen Forderungen geht es primär darum, dass die Kinder nicht aufeinander treffen sollen, weil man damit "Getümmel" vermeiden möchte.

    Räume tauschen: wenn die Räume zwischen zwei Stunden getauscht werden, ist das dadurch notwendige ständige Reinigen ungleich aufwändiger, als wenn der Tausch nur von einem Tag zum nächsten stattfindet. Das Verbot des einen schließt also die Erlaubnis des anderen nicht unbedingt aus.


    kl. gr. frosch

    klar, das ist die erste Idee - Aufeinandertreffen von verschiedenen Gruppen vermeiden. Das könnte man aber auch realisieren, ohne, dass man die Schüler explizit in festen Räumen auf feste Plätze setzt.

    Diese Sitz- und Raumordnung hat schon den Sinn, dass das gemeinsame Benutzen möglicherweise kontaminierter Gegenstände und Oberflächen vermieden werden soll.


    Die größeren Kids können (zumindest den Eindruck) recht gut auf die Hygiene an ihrem Platz achten. Wenn ich mir aber vorstelle, dass die Kleinen wieder in der Schule aufschlagen und dann tw unter den Bänken gebrauchte Taschentücher, angeschmuddelte Brotzeittüten etc. vergessen, dann mach ich mir schon Sorgen um dieses (in der Theorie super durchdachte) Hygienekonzept.


    Da kann das Putzpersonal noch so putzen, ein gewisses Restrisiko wird bleiben.

    Abgesehen davon, dass jetzt, in der Heuschnupfenzeit unmöglich festzustellen sein wird, wer denn nun einen Heuschnupfen, eine harmlose Erkältung und wer dann evtl doch nCov hat.

    Wer aufmerksam zugehört hat, dem wird nicht entgangen sein, dass selbst gestern auf Söders PK gehustet wurde.


    Wie gesagt, so lange es nicht das neue C.virus ist, alles kein Problem, meine Sorge gilt eher dem Szenario, wie die Übertragungswege sein werden, wenn tatsächlich ein Fall in einer Schule auftauchen wird.


    Ich hoffe einfach, dass alles gutgeht …

    ja, du vergisst, dass die Räume nachmittags geputzt werden. Auch die Tische werden gereinigt. Und selbst wenn die Putzfrau nachlässig sein sollte, dürfe am nächsten Morgen nicht mehr allzuviel von einem evtl. verbreiteten Virus auf dem Tisch übrig bleiben. (So wurde es mir hier mal vor ein paar Hundert Seiten glaubhaft erklärt.)


    Also: rollierend mit unterschiedlichen Gruppen an unterschiedlichen Tagen in den gleichen Klassenräumen = kein Problem

    Ja, mag sein, und ich persönlich würde das Risiko durch eine Schmierinfektion wsl auch eher als gering bewerten.

    Aber auch dazu gibt es unter den Experten unterschiedliche Ansichten, und nicht ohne Grund wurden die zehnten Klassen ja so instruiert, dass sie auf direktem Weg in ihre Klassenzimmer, bzw. auf die ihnen zugewiesenen Plätze zu gehen haben, und die Räume auch nicht getauscht werden dürfen.

    Wir hatten sogar eine Regelung, wie Schüler sich zu verhalten haben, wenn sie etwas aus einem anderen Raum holen müssen (z. B. ein Buch, das da noch lag).


    Wenn das alles doch so unglaublich wichtig ist, dann erschließt sich mir nicht, dass man angesichts des ehrgeizigen Plans, alle Schüler an die Schulen zur Präsenz zurückholen zu wollen, dann dieses Hygienekonzept einfach kippt (oder revidiert, klingt wohl besser.^^)

    Oder übertragen auf die aktuelle Situation: Weder Wissenschaftler noch Politiker können was dafür, dass die Faktenlage nicht so eindeutig ist, wie man es gerne hätte. Die Aufgabe von Politikern ist es aber, weiterhin gesellschaftlich relevante Entscheidungen zu treffen. Dafür sind sie gewählt und dafür werden sie bezahlt. Es ist daher müssig darüber zu diskutieren ob es grundsätzlich richtig ist, die Schulen wieder zu öffnen und unter welchen Bedingungen dies passieren soll. Wir werden es rausfinden, so einfach ist das. Man kann - falls irgendwas schief geht - am Ende auch keinem Politiker die Schuld für irgendetwas geben, was absolut niemand hat vorhersehen können. "Die Wissenschaftler" können das genauso wenig wie "die Politiker".


    "Die Wissenschaft" ist nota bene keine moralische Instanz, ihr kommt in der aktuellen Situation daher lediglich eine beratende Funktion zu. Ihre Aufgabe ist es, Beobachtungen und Schlussfolgerungen mit der Gesellschaft und der Politik zu teilen damit letztere überhaupt die Möglichkeit hat, auf einigermassen vernünftiger Basis Entscheidungen zu treffen. Wenn Wissenschaftler aktuell eine "Empfehlung" aussprechen, dann ist dies wortwörtlich zu nehmen: Eine Empfehlung ist ein *unverbindlicher* Ratschlag und keine Anweisung zu einer bestimmten Handlung oder Entscheidung. Eine Überhöhung einzelner Personen aus der Wissenschaft ist genauso unangebracht wie der generelle Vorwurf, "die Wissenschaftler" seien sich eh alle nicht einig und daher unglaubwürdig.

    Volle Zustimmung, das Problem ist nur, wenn ich im Labor wochenlang irgendwas zusammenkippe oder untersuche, und ich find nix Brauchbares raus, dann ist das Einzige, was ich gekillt habe, meine Zeit. eventuell Geld, das halt dann in ein anderes (und vielleicht auch überflüssiges) Projekt geflossen wäre.


    Hier ist es aber so: Wenn sich rausstellt (und das weiß kein Mensch, was sich in ein paar Wochen rausstellt), dass wir durch das Zusammenpferchen vieler schlecht kontrollierbarer Individuen neues Infektionsgeschehen haben, dann werden Menschen sterben und nicht einfach nur ein paar mickrige Forschungsgelder verbraten.

    Klar, manche Politiker sagen, diese Menschen wären ja sowieso gestorben (soweit sind wir in diesem Land schon, dass sich das für manche offenbar ganz "natürlich" anfühlt/anhört) , ich für meinen Teil lehne aber solch zynischen Sprüche ab (die noch dazu völlig an der Realität vorbeigehen), und möchte meine mir in der Schule anvertrauten Kinder und deren Familien, und ja, ich geb es zu, auch egoistischerweise mich, schützen.

    Das geht aber nicht, bzw. geht nur, wenn ich auf den Faktor Zufall und Glück setze (evtl abgeschwächtes Virus, Infektionsherde gut beherrscht im MOment). Mir ist das zu wenig!

    ich teile explizit nicht Söders Auffassung, Corona sei unter Kontrolle. Denn genau damit wird die trügerische Sicherheit vermittelt, wir hätten die Lage im Griff - kein Mensch kann das zum jetzigen Zeitpunkt sagen und nach allem, was wir bislang über das Virus wissen, hat es einige ganz hinterhältige, miese Tricks auf Lager, die wir vielleicht erst später richtig einschätzen können, hoffentlich nicht erst dann, wenn es zu spät ist (denn diese "Tricks" sind natürlich keine Tricks, sondern nur die Unfähigkeit der Menschen, mit der Situation richtig umzugehen).


    Ich versteh jeden, der sich auf die Schule und die Schüler freut, und sich "Normalität" herbeiwünscht. Mir geht es nicht anders.

    Im Moment bin ich einfach noch zu sehr hin- und hergerissen, ob der Preis, den wir zahlen, nicht zu hoch sein wird.

    shells: ich verstehe es immer noch nicht, tut mir leid. Ihr hättet doch normalerweise auch 16 Schülergruppen (also in dem Fall: Klassen) gleichzeitig im Schulgebäude, oder nicht? Sonst gibt es doch für diese ganzen Gruppen auch genug Räume. Warum denn jetzt plötzlich nicht mehr?

    Ich wsl auch nicht. :D

    Naja, wir haben 6 Stufen (Klasse 5 bis 10 einschließlich), sind zweizügig, also 12 Klassenräume. Klar, wenn ich den Musik- und Kunstsaal und noch die beiden Fachräume der NaWi dazurechne, komme ich auch auf 16 Zimmer.

    Der Punkt ist, dass man durch das Teilen der Klassen ja pro Klasse auf ein Zimmer mehr kommt. Sonst sind die Klassen ja zusammen, nur in den oberen Klassen gibt es mit den Wahlpflichtfächern ein paar Räume, die dazu kommen. Das ist aber immer nur stundenweise und haut gut hin, weil ja auch Gruppen aus zwei Parallelklassen zusammengelegt sind etc.


    Wenn jetzt die Klassen 5 und 6 in eineinhalb Wochen wieder kommen sollen, brauchen wir bis zu diesem Zeitpunkt mit den Stufen 9 und 10 16 Räume (acht Klassen, geteilte Gruppe jeweils).

    Das deckt dann aber nur die Klassen 5, 6, 9 und 10 ab, und nach Pfingsten sollen ja noch die beiden Achten und Siebten kommen (je zwei Klassen, also, wenn man teilt, wieder vier Gruppen).


    Die unterrichten wir dann halt im Freien, oder so :D

    Ich habe das jetzt so verstanden, dass die im wöchentlichen Wechsel kommen sollen? Dann braucht man doch nicht mehr Räume als sonst?

    Bislang - bei uns sind im Moment nur vier Gruppen im Haus - hat jede Gruppe ihren eigenen Raum mit einem festen Platz (das ist Teil des Hygienekonzepts, die Kinder dürfen auch nicht untereinander Schulsachen ausleihen etc.) , also, vier feste Räume für die Gruppen (um möglichst wenig Kontakt untereinander zu ermöglichen). Nächste Woche haben wir dann noch einmal vier, die Woche drauf dann acht. Damit sind wir dann bei sechzehn Räumen, die wir benötigen würden, die wir aber nicht haben, wenn alle Schüler an ihrem festen Platz verbleiben sollen (denn auch wenn das System rotiert, sind die Plätze ja "besetzt", sozusagen.)


    Keine Ahnung, wie das gehen soll … vielleicht hab ich aber auch einen Denkfehler^^

Werbung