Könnte man also eventuell ein anderes Lehramt studieren, z.B. so wie ich das LA für die Förderschule und erhält eine neue Chance den Vorbereitungsdient in diesem neuen Lehramt zu absolvieren?
So weit ich weiß, ist das in der Studienordnung jedes Bundeslandes geregelt. Wenn du allerdings in einem Bundesland im Ref für ein bestimmtes Lehramt endgültig durchgefallen bist, gilt das auch für alle anderen (das steht dann aber auch in den Studienordnung jeweils explizit drinnen).
Wenn aber ein anderes Lehramt studiert wird, dann gilt das nicht - ist ja wieder ein anderer Studiengang. Wsl müsste deine Freundin dann allerdings auch die erste Staatsprüfung noch einmal ablegen (sie könnte sich aber bestimmt vieles anrechnen lassen).
(Mein Wissen dazu ist allerdings auch schon ein bisschen älter, hatte mal einen ähnlichen Fall in meinem Bekanntenkreis.)
Wenn man 2x die Staatsprüfung nicht besteht, ist man meiner Meinung nach ungeeignet für diesen Job, egal in welchem Lehramt.
Wenn da aber steht: "Umgang mit Schülern kein Problem"? Es gibt leider auch unfähige Prüfer. Man kann auch einfach einfach nur zweimal hintereinander Pech haben, so, wie es statistisch gar nicht so unwahrscheinlich ist, dass man zweimal hintereinander eine Sechs würfelt.
Das ist aber schwierig aus der Ferne zu beurteilen.
Es schien um die Didaktik/das Fachwissen im H-R-Bereich zu gehen was die Begründung angeht.
Da kann man sich sicherlich die Frage stellen, ob ein Lehramtswechsel eventuell Sinn macht. Der Umgang mit den Schülern war anscheinend überhaupt kein Problem.
Wie ich ja in meinem direkten Berufsalltag weiß, sind vor allem Förderschullehrer in Hessen sehr gesucht.
Daher die Idee ein anderes Lehramt zu studieren.
Hm, das heißt also, eher ein fachtheoretische Frage und nicht ein Problem der Unterrichtspraxis? Wer weiß, welche Spitzfindigkeit da der Prüfer gefunden hat, um einen Fallstrick zu drehen ...
die Frage ist auch, ob man da nicht sogar das Ergebnis anfechten könnte - hat sie das eigentlich in Erwägung gezogen?
Grundsätzlich würde das ja heißen, dass sie gut im Unterricht und mit den Schülern zurechtkommt (was doch auch entscheidend ist).
Das ist meines Erachtens nach Zeitverschwendung hier nochmal zu studieren.
Wenn man diesen Job gern macht, grundsätzlich gut mit Schülern klar kommt, sich außerdem Leistungen anrechnen lassen kann - weshalb nicht? Für etwas komplett Neues muss man ja auch noch einmal erhebliche Zeit und Arbeit investieren, es sei denn, man strebt an, als ungelernter Arbeiter Regale einzuräumen.^^
Muss sagen, mich machen solche Geschichten immer traurig und auch leicht wütend. Man hat prinzipiell top ausgebildete und super qualifizierte Leute, die immerhin schon die erste Staatsprüfung inklusive aller Prüfungen davor bewältigt haben, ferner erfolgreich (bis zur Prüfung!) den Vorbereitungsdienst. Eine schlechte Performance, ein bestimmter unwilliger Prüfer verbaut dann möglicherweise den ganzen Lebensweg. Wenn jemand schon die ganze Zeit Defizite zeigt, sich vor Schülern fürchtet oder Ähnliches, okay, aber so? Der Witz ist ja auch, dass die Prüfer ja auch selbst Pädagogen sind (die ihr - vernichtendes - Urteil sprechen und die Prüflinge dann damit allein lassen). Da müsste sich dringend etwas ändern, an diesem Prozedere.
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Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich würde empfehlen, noch einmal genau zu prüfen, ob man das Prüfungsergebnis nicht vielleicht anfechten kann (War vielleicht die entscheidende Frage, die überhaupt zu "nicht bestanden" geführt hat, überhaupt zulässig?) Vielleicht findet sich ja ein Formfehler.
Ansonsten: Wenn deine Freundin diesen Job gerne macht, dann würde ich tatsächlich nach Alternativen suchen und mich dabei beraten lassen (in jedem Bundesland gibt es Studienberatungen, die da sehr gut sind).
Sie möge den Kopf nicht hängen lassen, kann auch sein, dass diese Misserfolgserfahrung im späteren Leben durchaus noch nützt!
Sie soll einfach an das berühmte Zitat des Paypal-Mitbegründers denken:
,,Das erste Unternehmen, das ich gegründet habe, ist mit einem großen Knall gescheitert. Das zweite Unternehmen ist ein bisschen weniger schlimm gescheitert, aber immer noch gescheitert. Und wissen Sie, das dritte Unternehmen ist auch anständig gescheitert, aber das war irgendwie okay. Ich habe mich rasch erholt, und das vierte Unternehmen überlebte bereits. Es war keine großartige Geschichte, aber es funktionierte. Nummer fünf war dann PayPal."