Beiträge von Naane

    Naja, schwieriger ist es vielleicht schon, aber auch nicht unmöglich. Die Situation hab ich ja momentan auch (gut, ich hab bloß 12 Schüler, aber trotzdem).
    Wie ich genau eine Unterrichtseinheit vorbereiten würde, das käme dann ja auch darauf an, welches Thema z.B. gerade "dran" ist. Z.B. einen Aufsatz h schreiben: Man nehme an, da sind verschieden leistungsstarke Schüler.
    Ein Schüler kann noch nicht lesen und schreiben, einer beginnt gerade, Anlaute zuzuordnen, wieder einer hat Schwierigkeiten in der Rechtschreibung, alle anderen sollen lernen, wie man einen Aufsatz schreibt. Das Ziel für die große Mehrheit ist klar, einen Aufsatz schreiben z.B. über den Besuch im Zoo letzte Woche. Dann könnte das Ziel für den nichtschreibenden Schüler sein, Bilder in die richtige Reihenfolge zu ordnen, sortieren, was gehört zum Zoo etc. (Sein Schwerpunkt wäre in dem Fall dann, aus Bildern Informationen zu entnehmen, als Vorstufe zum Lesen), der nächste Schüler könnte Tierbilder bestimmten anlauten zuordnen, der Schüler mit rechtschreibschwierigkeiten könnte z.B. in Form von Karteikarten verschiedene Wörter "richtig schreiben üben". dann arbeiten alle mit unterschiedlichen Zielen am selben Thema.
    Das Beispiel ist jetzt vielleicht etwas konstruiert und die Aufgaben sehr oberflächlich an den Haaren herbeigezogen, aber so in etwa könnte ich mir das vorstellen (und so arbeite ich auch in meiner Noch-Klasse)
    Denkbar wäre dann z.B. dass die GS-Lehrerin das Aufsatz-Thema vorbereitet, ich aber darüber Bescheid weiß und entsprechend für die GU-Kinder vorbereite. Trotzdem könnte ein gemeinsamer Stundeneinstieg stattfinden, bei dem man noch einmal über den Zoo spricht,
    bevor dann individuell auf die einzelnen Ziele hingearbeitet wird.


    Gibt es denn hier noch Grundschullehrer/innen bei denen GU stattfindet? Wie wird das bei euch konkret umgesetzt?
    Ich hab das Gefühl, ich hab manchmal so schöne Wunschvorstellungen, die dann in der Realität scheitern X(...
    Aber ohne ein bißchen Utopie verändert sich ja auch nichts! ;)

    Naja, so den Unterschied zu SU oder so seh ich jetzt noch nicht. Da kann es doch auch sein, dass die GU-Schüler auf völlig anderem Niveau arbeiten.
    Darum würde mich ja auch interessieren, was du genau unter Teamteaching verstehst.

    Klar, exakte und gut durchdachte Förderpläne müssen auf jeden Fall Grundlage der Arbeit sein. Die erstellung der Förderpläne ist zwar dann auch schwerpunktmäßig die Aufgabe des Sonderpädagogen, aber wenn man ganzheitlich arbeiten möchte, wird bei der Erstellung doch auch die Einschätzung und die Arbeit des Grundschullehrers wichtig. Ich mein, ich kann natürlich einen Förderplan erstellen, mich dann 2 Std. die Woche mit dem Schüler an der umsetzung arbeiten, den Schüler dann zurück in die Klasse schicken, dann pasiert ne Woche lang nichts und in der nächsten Förderstunde fang ich wieder von vorne an. Das find ich aber wenig sinnvoll und nicht bbesonders effektiv. Natürlich ist das jetzt ein Extrembeispiel, ich hab's aber im Rahmen einer Hospitation so erlebt. Und genau so will ich nicht arbeiten...
    Und klar, so ein hin und her, mal der eine ist verantwortlich, mal der andere ist auch Mumpitz. Aber ich denke eigentlich, dass gemeinsamer Unterricht auch nur dann sinnvoll ist, wenn sich alle Lehrer gemeinsam verantwortlich fühlen.
    Und keine Frage, natürlich gibt es Situationen, in denen es durchaus Sinn macht, wenn ein Lehrer mit den Schülern, die Förderbedarf haben individuell arbeitet. Das muss und soll auch so sein. Aber nicht ausschließlich.
    Was verstehst du denn genau unter Teamteaching? Warum funktioniert das in SU oder Religion besser, als in Deutsch oder Mathe?

    Aber lernzielheterogene Gruppen kann man doch besser zu zweit als alleine unterrichten?
    Ich habe vor 1 1/2 Jahren mein Referendaariat beendet und arbeite seitdem an einer Förderschule geistige Entwicklung. Da ist zumindest an meiner noch-Schule Teamteaching Gang und Gäbe. In meiner Klasse sind zwölf Schüler und im Grunde bedeutet das 12 unterschiedliche Ziele... Ohne meine Kollegin wüßt ich kaum, wie ich jedem gerecht werden könnte. Wir machen es oft so, das einer den Unterricht vorbereitet (für alle Schüler), das wir die Klasse teilen oder auch mal Einzelförderung während der andere den Rest der Klasse unterrichtet.
    Oft haben wir ein gemeinsames Oberthema, aber ganz unterschiedliche Individualziele. ich glaube, das geht auch an der GS.
    Wichtig ist dabei, dass die Schüler offene Unterrichtsformen kennen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten bekannte Aufgaben selbständig bearbeiten können. Und da ist es doch besser zu zweit zu sein?

    @glühwurm: Warum meinst du, das geht nur mit leistungshomogenen Gruppen? Warum ist das nicht sinnvoll, wenn auch der Sonderpädagoge mal den Unterricht für die Klasse übernimmt? (Ist jetzt wirklich als Frage ernst gemeint! Mich interessieren die Bedenken, die du dabei hast, schließlich muss ich mich ja mit meinen zukünftigen GS-Kollegen auch einigen!)


    Anja: Wie läuft denn bei euch die Zusammenarbeit zwischen den GS-Kollegen und Sonderpädagogen? Klassen mal teilen schwebt mir auch vor, wenn das möglich ist!


    Hach, das ist schon alles ganz schön aufregend. Weder ich noch die Schule hat wirkliche Erfahrung mit GU... Wird spannend, aber eigentlich hoffe ich doch sehr, dass ich meine persönlichen Erfahrungen nicht auf Kosten der Schüler machen muss...Zumindest im negativen Sinne!

    Nein, versteh mich nicht falsch, mir geht es nicht darum, immer nur mit den "schwierigen" Kindern zu arbeiten/ das zu vermeiden (sonst hätt ich nicht Sonderpäd. studiert ;)). Mir geht es eher darum, die Kinder nicht immer "rauszuziehen" und sie dadurch zusätzlich in eine Sonderrolle zu bringen.Mit "schwierig" meine ich auch nicht unbedingt verhaltensauffällig, sondern eher schwierig in dem Sinne, das es für das Kind -und den Lehrer- aus welchen Gründen auch immer, schwierig ist, dem "normalen" Unterricht zu folgen.
    Und ich glaube, gerade im differenzierten Unterricht kann Teamteachng wunderbar funktionieren, viel besser, als wenn "nur" ein Lehrer in der Klasse ist.
    Lieben Gruß!

    Unter Teamteaching stelle ich mir vor, dass ich gemeinsam mit der GS-Lehrerin in der Klasse bin und wir im Wechsel hauptverantwortlich für den Unterricht sind. Sprich, mal bereitet der eine eine Stunde/Reihe/Einheit vor, mal der andere und jeweils derjenige, der gerade nicht hauptverantwortlich ist, unterstützt die Schüler, die Hilfe brauchen oder auch die, die schneller arbeiten.
    Das erfordert natürlich eine ziemlich gute, enge Zusammenarbeit mit viel Austausch. Und ich glaube am Anfang auch viel Arbeit und Bereitschaft, sich darauf einzulassen. Ob das realistisch ist, ich weiß es nicht...
    Auf keinen Fall möchte ich diejenige sein, die immer die "schwierigen" Kinder abholt und irgendwo anders mit ihnen arbeitet und die anderen Schüler gerade mal beim Namen nennen kann. Ich glaube nämlich, dass auch leistungsstarke Kinder von der Anwesenheit eines Sonderpädagogen profitieren können.

    Hallo liebes Forum!
    Ich bin Förderschullehrerin, werde aber nach den Sommerferien an eine Grundschule wechseln, an der gemeinsamer Unterricht stattfindet.
    In der Schule gibt es auch jetzt schon einige Kinder mit sonderpäd. Förderbedarf, ein Sonderpädagoge ist aber noch nicht da. Ich soll mir jetzt Gedanken darüber machen, wie der gemeinsame Unterricht zukünftig gehandhabt werden soll. Ich persönlich würde mir ganz viele Möglichkeiten zum Teamteaching und Möglichkeiten zu Einzel- und Kleingruppenförderung wünschen.
    Wie läuft das denn bei euch mit dem GU? Würde mich über viele Erzählungen freuen!
    Liebe Grüße,
    Naane

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