Beiträge von Naane

    Ich habe bisher in zwei verschiedenen Städten mit unterschiedlichen Schulämtern in NRW gearbeitet. In einem gab es auch diese Handreichung, im anderen Schulamt gelten zumindest teilweise vollkommen andere Regelungen. In beiden Schulämtern gab es aber Ansprechpartner zum Thema Inklusion. Ich denke, du solltest Mal bei deiner Schulleitung nachfragen, ob es vom Schulamt offizielle Unterlagen gibt und wer Fragen beantworten kann!
    Ich habe auch schon Förderbedarfe aufgehoben, da gab es keine Fristen außer bei Viertklässlern. Ich musste einen Kurzbericht schreiben und es gab Formulare, die ausgefüllt werden mussten. Auch hier solltest du die Schulleitung ansprechen oder andere Sonderpädagogen bei dir aus der Ecke. Vielleicht gibt es ja sowas wie einen Arbeitskreis oder so?

    Ich habe ein Pferd und ich nutze die Zeit am Stall, um abzuschalten und zwar sehr bewusst! Im Schnitt schaffe ich es an 5 Tagen / Woche zum Pferd. Ich habe eine Reitbeteiligung, die einspringt, wenn ich nicht kann und meine Schwester hat ihr Pferd am gleichen Hof, die hat zwischendurch auch Mal einen Blick drauf. Aber genauso umgekehrt, wir arbeiten beide in Vollzeit, sie ist keine Lehrerin. Ich würde sagen, im Regelfall haben wir beide etwa gleich viel Zeit fürs Pferd, das ist wohl eher kein lehrerspezifisches Problem. Man braucht die Auszeit, man kann nicht nur für die Arbeit leben!
    Kinder habe ich nicht, nur einen Partner, der aber mit dem Hobby nix am Hut hat.

    Guten Morgen zusammen und erstmal lieben Dank für eure Antworten!
    Ich versuche mal, die aktuelle Situation genauer zu beschreiben, damit man sich ein besseres Bild machen kann. Ich habe tatsächlich auch schon unter deutlich schlechteren Bedingungen gearbeitet und weiß, dass es mir verhältnismäßig eigentlich so schlecht nicht geht. Ich bin mit meiner vollen Stelle fester Bestandteil des Grundschulkollegiums, es gibt also keine Förderschule, von der ich abgeordnet bin. Zusätzlich gibt es noch eine weitere Sonderpädagogin mit einer halben Stelle und eine noch nicht fertig ausgebildete Kollegin ebenfalls mit einer halben Stelle. Die Schule liegt in einem sozialen Brennpunkt.
    Ich bin zuständig für zwei Jahrgangsstufen ( 1 und 3). Dazu kommt, dass alle Klassenlehrer eine weitere Klasse leiten, die Hauptfächer werden von unterschiedlichen Kollegen unterrichtet (ähnlich, wie in der Sek I). Das ist in meinen Augen suboptimal, erschwert Kommunikation, macht es für mich schwierig, Kollegen davon zu überzeugen, sich auch noch mit mir regelmäßig zu treffen. Jahrgangstreffen zum Planen gibt es, die liegen aber alle so, dass ich aufgrund unterrichtlicher Verpflichtungen nicht daran teilnehmen kann.
    Die Förderschüler der 3 sind fast alle zieldifferent. Sie erhalten von mir Materialien für Deutsch und Mathe mit denen sie arbeiten. Zudem fasse ich sie stundenweise zusammen (3 Doppelstunden in der Woche). Außerdem bin ich 2 Stunden im Förderunterricht eingeplant und habe da auch diese Truppe. Diese Stunden finde ich super! Allerdings weiß ich auch, dass das eher keine Inklusion ist. Was mich aber zugegebenermaßen schon ärgert, ist dass in Stunden, in denen ich nicht da bin, nur selten auf das Material, dass ich für die Schüler zusammengestellt habe, von dem die Kollegen auch theoretisch wissen, zurückgegriffen wird. Der Unterricht, in dem ich nicht da bin, ist verschwendete Zeit für die Kids, die sie irgendwie abhängen, aber nicht sinnvoll nutzen. ( Ich habe Verständnis für die Kollegen, die von Klasse zu Klasse hetzen, das ist keine Frage, trotzdem ärgert mich die Gedankenlosigkeit, die eben manchmal auch so kommentiert wird, dass sie einfach vergessen, dass die Kinder Förderkinder sind). Außerdem gehe ich mit zum Sport, weil dort einer der Schüler regelmäßig problematisches Verhalten zeigt (Autist). Vom Sport ausschließen möchte ich ihn nicht, da das die einzige Bewegung in der Woche für ihn ist. Also begleite ich ihn da ( Er hat keinen Schulbegleiter, da die Eltern das nicht wollen und entsprechend keinen beantragen )
    In der 1 läuft es anders, da dort zumindest offiziell alle Förderkinder zielgleich sind. Die Kollegen, die in den Klassen arbeiten sind sehr unterschiedlich. In der einen Klasse bin ich eigentlich unerwünscht. Die Kollegin hat keine Lust, sich mit irgendwem abzusprechen, auf Nachteilsausgleich ist sie auch nicht gut zu sprechen, wollte aber unbedingt eine GL- Klasse, weil sie den Raum nicht wechseln wollte. In der anderen 1 bin ich zwar mehr willkommen, bin aber halt immer in der Helferrolle, ähnlich, sie der Schulbegleiter in der Klasse.
    Ich habe es ja schon einmal geschrieben, ich weiß, dass es mir im Vergleich ziemlich gut geht. Ich bin jetzt seit 10 Jahren im GL und hatte auch schon weitaus schlechtere Bedingungen (mehrere Schulen, noch mehr Klassen und Kinder). Trotzdem merke ich, wie unzufrieden ich bin.
    Ich habe schon versucht, mit den anderen beiden Kollegen zu sprechen, eventuell auch ein neues Konzept für die Schule auf die Beine zu stellen, stoße da aber leider auf null Interesse, etwas zu entwickeln (zumindest bei der anderen fertigen Sonderpädagogin, die hat sich da eingerichtet und ist zufrieden, arbeitet aber tatsächlich auch mit Kollegen, die sehr an der Inklusion interessiert sind). Ich weiß auch nicht, wenn ich das so lese, dann klingt das gar nicht so übel. Und trotzdem ist da dieses Frustrationsgefühl.
    (Die Idee, als Fachlehrer eingesetzt zu werden, finde ich gut! Danke dafür, das werde ich als Wunsch Mal an den Stundenplaner herantragen!)

    Wenn du das Unterrichten vermisst, kannst du evtl. auch mal eine Einheit planen und (teilweise) durchführen? 4 Klassen sind ja nicht so irre viel, da hatte ich schon wesentlich schlimmere Jahre (in einer Förderschule höchstselbst übrigens). Edit, wenn ich so drüber nachdenke: auch mit Klassenlehrerfunktion hatte ich immer Unterricht in mehr als 4 Klassen. Möchtest du wissen, wie anstrengend eine Stunde in Klasse 7, Geschichte, 7. Stunde ist, nachdem man bereits 5 Stunden in 3 Klassen hatte? :grimmig:

    es ist ja nicht so, dass ich nicht auch schon an einer Förderschule gearbeitet hätte. Ich weiß auch, was es heißt, Klassen- und Fachlehrerin zu sein und ja, genau das fehlt mir aktuell. Und meine Rolle macht mir einfach zu schaffen. Ich bin überall und nirgends, kann immer nur Dinge anreißen, die dann aber nicht fortgesetzt werden (können?). Meine Arbeit ist einfach totale Ressourcenverschwendung und aktuell für mich unbefriedigend.
    Genau darum wünsche ich mir ja Ideen von Kollegen, die unter ähnlichen Bedingungen arbeiten.

    Administrative Tätigkeiten übernehme ich tatsächlich und eigentlich auch alleine, also sowas wie Förderpläne schreiben, Überprüfung des Förderbedarfs, Einleitung AOSF usw.
    Das ist auch völlig ok für mich, dann mach ich wenigstens Mal was vernünftiges

    Ich WEIẞ, dass die Kollegen das nicht böse meinen und ich weiß auch, dass ich viel zu wenig unterstützen kann. Genau das ist die Crux. Genau für dieses Problem suche ich eine Lösung, aber das ist vermutlich die Quadratur des Kreises. Mir ist völlig klar, dass die Problematik systembedingt ist. Und trotzdem....
    Ich hab keine Lust mehr auf diese "Nebenrolle" und merke, das ich von Tag zu Tag frustrierter werde. Es gibt Tage, da fühle ich mich wie ein überbezahlter Praktikant (und das, obwohl ich nicht verbeamtet bin).

    Hallo zusammen,
    ich weiß, ich habe ähnliches schon einmal geschrieben, aber ich bin gerade Mal wieder genervt und brauche ein bisschen Input.
    Könnt ihr mir erzählen, wie ihr arbeitet? Was macht der Klassen-/Fachlehrer, was der Sonderpädagogen? Wie sieht es mit Elternarbeit aus? Administrative Tätigkeiten? Wer hat welche Rolle?
    Und speziell die Sonderpädagogen, wie wohl fühlt ihr euch in der Inklusion? Was ist eure Rolle?
    Die Rahmenbedingungen bei mir sind aktuell eigentlich nicht so schlecht, aber ich bin unzufrieden und möchte irgendwas ändern, zumindest angehen oder einen Versetzungsantrag stellen Ich bin aktuell in 4 Klassen mit insgesamt 20 Kindern mit sopäd. Unterstützungsbedarf und hab einfach das Gefühl, eigentlich in gar keinem Team zu sein, ständig mehr oder weniger "vergessen" zu werden, ohne, dass die Kollegen das wirklich böse meinen. Habt ihr ein paar Anregungen für mich?

    Eindeutig Förderschule!
    Ich bin seit gut 10Jahren im GL an einer Grundschule und ich kriege jeden Tag aufs Neue die Krise, weil das hier keine Förderung sondern höchstens Mangelverwaltung ist und man als Sonderpädagoge eigentlich immer nur ne untergeordnete Rolle einehmen kann. Echte Teamarbeit ist kaum möglich, ich bin dafür in viel zu vielen Klassen unterwegs.

    Die Inklusionsbedingungen sind eine Frechheit, anders kann man das eigentlich gar nicht sagen! Ich hab ja selbst vor kurzem einen ähnlichen Thread erstellt, aus Sicht der Sonderpädagogen kann ich dir sagen, auch für uns ist das beschxxxxx.
    Der Kern unserer Arbeit ist Beziehungsarbeit, das ist unter solchen Umständen nicht zu leisten!

    Es ist übertrieben, 24 Stunden bezahlt bekommen zu wollen, wenn man 24 Stunden im Dienst ist? Finde ich nicht.
    Klassenfahrten machen mir Spaß, aber sie sind wir anstrengend! Und meistens zahlt man drauf, das ist in meinen Augen definitiv mehr, als ich an normalen Schultagen mache, auch deutlich mehr, als die Fahrt "nur" zu organisieren.

    Es geht hauptsächlich um Kinder mit Lern- und Entwicklungsstörungen, also die Förderschwerpunkte LE, ES und SQ.
    Das was du schreibst, Lamaison, ist im Grunde das, was ich mir wünschen würde. Zeit für gemeinsame, regelmäßige Besprechungen, die fest im Stundenplan verankert sind und eigentlich von beiden Seiten aus dem Stundenkontingent kommen! Das wäre etwas, wo man in Richtung Schulkonzept durchaus nochmal nachdenken könnte. Bei uns sind Stunden generell Recht häufig doppelt besetzt ( also zwei Regelschullehrer) da wäre es ja grundsätzlich denkbar, in einer der doppelt besetzten Stunden regelmäßig eine Besprechungsstunde zu machen... Das ist etwas was an einem Gymnasium in meiner Stadt schon so umgesetzt wird. Ich glaube in die Richtung werde ich Mal weiterdenken....
    Wobei ich die Idee mit wochenweise in die unterschiedlichen Klassen zu gehen auch nicht schlecht finde, jedenfalls besser als alle 45 Minuten zu wechseln.

    Und das setzt du dann um, ohne dich mit den anderen abzusprechen? :gruebel:
    Was ist denn ganz genau das, was dich stört. Dass du keine Klasse hast? Oder dass dein Fachwissen nicht anerkannt wird (="Hilfslehrer")?


    Vielleicht ließe sich noch ein extra Raum einrichten mit Öffnungszeiten und Name außen dran, in dem du arbeiten kannst, so dass die Kinder zu dir geschickt werden. So würde deine Rolle vielleicht mehr an Bedeutung gewinnen. Du könntest dann dein Verständnis von dem, was ein Sonderpädagoge ist, besser darstellen, als wenn du diejenige bist, die immer anklopfen und fragen muss, ob sie stört.


    Wenn es dir aber darum geht, eine eigene Klasse zu haben, dann musst du dort tatsächlich weg. So ein Konzept gibt es nicht.

    Ich hab ja nie gesagt, dass ich nicht reden will
    Ich habe ja tatsächlich einen Förderraum, ich habe auch Kinder gebündelt, so dass ich auch mit Kleingruppen arbeite (mehr als 8 Kinder gibt der Raum allerdings nicht her). Nur, das bringt halt alles irgendwie nichts. Das kann alles immer nur stundenweise stattfinden, ist weit weg von Inklusion. Ich sehe tausend Baustellen bei den Schülern, kann aber nichts wirklich bearbeiten, genauso wenig können das die Klassenlehrer.
    Arbeitest du im Gemeinsamen Lernen? Wie läuft das denn bei euch? Bist du zufrieden?

    Naja, all diese Dinge mache ich/ habe ich ja auch schon gemacht, ich bin ja nicht neu, sondern seit gut 10 Jahren dabei. Aber so, wie es läuft ist es beschxxxxx und ich will was anders haben. Keine Ahnung, was, aber so schaff ich das nicht noch 25 Jahre, weil es mich frustriert. Problem ist eben, dass es kaum Zeit zum zusammen setzen und drüber sprechen gibt und meine Kollegen den "richtigen" Unterricht auch nicht "abgeben" wollen. Und meine sonderpädagogische Kollegin sieht da leider auch keinen Handlungsbedarf, so dass ich ziemlich allein da stehe.
    Übrigens gibt es auch an meiner Schule natürlich noch etliche Kinder, die nicht getestet sind, aber in meinen Augen erheblichen Förderbedarf haben. Auch bei uns darf man in der Regel Anträge erst ab dem 3. Schulbesuchsjahr stellen.
    Aber vielleicht gibt es hier ja noch einen Kollegen, der an einer Schule mit dem ultimativen Konzept arbeitet....

    Das käme für mich auf jeden Fall in Frage, allerdings stehen die Chancen eher schlecht, dass das in naher Zukunft auch passiert.... Ich bin fest im Grundschulkapitel...

    Mmm.... Ich bin nicht im mobilen Einsatz, die Grundschule ist meine Stammschule. Diagnostik mache ich zwar auch, aber eher zu Stoßzeiten, wenn die AOSF-Verfahren anstehen. Und mal so ganz ehrlich gesagt, genau dieses, mal in Kleingruppen das machen, was die anderen in der Klasse machen oder unterstützen im Unterricht- das ist genau das, was ich um Moment zwar mache, was mich aber total frustriert. Ich bin eben auch ausgebildete Lehrerin und kein Hilfsarbeiter. Mich nervt diese schwammige Rolle, dieses 2.-Lehrer sein. Ich hab aber auch keine Idee, wie man das unter diesen Rahmenbedingungen anders machen kann ... Und mir ist natürlich klar, dass das ganze auch für die Regelschullehrer ätzend ist.

    Hallo zusammen,
    ich arbeite jetzt seit fast 10 Jahren als Sonderpädagogin im Gemeinsamen Unterricht an verschiedenen Grundschulen und ich merke deutlich, dass ich immer unzufriedener werde. Zur Zeit bin ich an einer Schule, an der es relativ viele Kinder mit Unterstützungsbedarf gibt, insgesamt sind es 27 Kinder, die sich auf 8 Klassen verteilen. Wir sind zu zweit an der Schule, meine Kollegin arbeitet aber nur Teilzeit mit 14 Stunden. Das bedeutet, dass ich 17 der Kinder in 6 Klassen "betreue". Und ich merke deutlich, das schaffe ich nicht. Zumindest nicht so, dass ich den Kindern auch nur im Ansatz gerecht werde. Ich habe Schwierigkeiten, mich mit den Klassenlehrern abzusprechen, es gibt einfach kein Zeitfenster, außer zwischen Tür und Angel in den Pausen. Dazu kommt noch, dass mein Verständnis von gemeinsamen Lernen und Förderung der Kinder ein völlig anderes ist, als bei manchen Kollegen. Unzufrieden macht mich auch, dass ich überall immer quasi der 2. Lehrer bin, der eigentlich nix groß zu sagen hat, also so wie eine Art Hilfslehrer. Wirklich unterrichten, so mit der ganzen Klasse, das kommt eigentlich nie vor.
    Ich brauche dringend irgendeine Idee, wie man das ganze zumindest halbwegs befriedigend gestalten kann. Habt ihr gute Ideen, Konzepte? Wie läuft das bei euch?
    Die Kollegen ansich sind nett und wollen mich nicht nicht haben oder so, aber sie haben halt auch so genug um die Ohren (Brennpunktschule), es liegt also bei den meisten nicht an Unwillen, sondern an mangelhaften Rahmenbedingungen!
    Viele Grüße!
    OK, vielleicht das falsche Unterforum, passt wohl besser zu Inklusion . Sorry, bitte verschieben, wenn es hier nicht so erwünscht ist!

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