Beiträge von Eugenia

    Ich würde erst einmal überprüfen, ob es in deinem Bundesland so etwas wie eine Wiedereingliederungsmaßnahme gibt. Das existiert hier in Hessen z.B. Wenn jemand aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend Stunden reduzieren muss, wird das vom Gesundheitsamt geprüft und dann ein Eingliederungsplan erstellt. Vorteil ist, dass im Gegensatz zu beantragter Teilzeit das Gehalt nicht gekürzt wird. Allerdings weiß ich nicht, ob es das in NRW auch gibt.

    Wenn hier mehrfach erwähnt wird, dass Menschen trotz Impfung "übel erkranken" - "übel erkranken" heißt da meist mehrere Tage hohes Fieber, Husten, teils hartnäckig, Gliederschmerzen, Schwächegefühl, das auch länger andauert. Laut meines Hausarztes nennt man das übrigens "Milder Verlauf". Wirklich "übel erkranken" heißt Krankenhaus, Intensivstation, Beatmung, erhebliche Folgeschäden oder Tod. Das nur zur Relativierung.

    Zig erkrankte Kollegen und Schüler im Abitur. Der organisatorische Kraftakt, der daran hängt, dauernd Prüfungen zu verschieben, neue zusätzliche Prüfungen zu konzipieren und gleichzeitig unzählige Vertretungsstunden zu stemmen, hätte bei einigen durch etwas mehr Selbsteinschränkung vermieden werden können.

    Keine Infektion ist aber auch schädlich. So entwickeln ja gerade Stadtkinder massiv Allergien im Vgl. zu Landkindern, weil sie in einer viel zu sauberen / keimfreien Umgebung aufwachsen und ihr Immunsystem unterfordert ist.

    Zwischen Infektionskrankheiten und keimfreier Umgebung ist aber schon ein erheblicher Unterschied…. Das Immunsystem wird durch Kontakte mit der Umwelt trainiert, aber kein Mensch braucht deshalb Corona.

    Warum sollten Lehrkräfte in Foren anders sein, als andere Berufs-/Bevölerungsgruppen.

    Ein rauher, kühler Ton ist doch was tolles, mir würde ein emotionaler, weichgemachter Ton im Forum gar nicht gefallen. Wenn dein Gegenüber dich kränken soll, dann ignorier seine Post einfach oder übergehe die Kränkung, dann hat er sein Ziel nicht erreicht und gut ist. Wenn du jedoch glaubst andere werden provoziert oder durch Kommentare gekränkt, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass die Schwelle und die Empfindung für Kränkungen bei diesen anders liegen könnte.

    Das Gegenteil von emotional und weichgemacht ist für mich nicht rauh und kühl, sondern sachlich und nüchtern. Kränkungen und Provokationen durch pures Ignorieren zu begegnen, weil es angeblich an der individuellen Schmerzgrenze liegt, halte ich nicht in jedem Fall für sinnig. Es gibt gerade im Corona-Thread inzwischen deutliche Troll-Tendenzen, bei denen einfach "aus Prinzip" in teils fragwürdigem Ton mit stark grenzwertigen Formulierungen dagegengeschossen wird. Die dort gestellte Frage, ob diejenigen auch im Lehrerzimmer "analog" so kommunizieren, kommt mir da auch häufiger.

    wäre es nicht nach der hier vertretenen Position jetzt unsere Pflicht als brave BeamtInnen, unserer SchülerInnen vorzuleben, dass eben gerade keine Maskenpflicht herrscht?

    Nein, es ist auch nicht meine Pflicht als Beamter, ohne Schutzmaßnahmen rumzurennen, die mich und andere schützen können. Vor allem ist es nicht meine Pflicht, meine Gesundheit und die meiner zur Risikogruppe gehörenden Angehörigen zu riskieren und danach im Regen zu stehen, wenn es schief geht. Was soll ich da vorleben? Juhu, Corona ist vorbei, stellt euch nicht so an? Die Schüler wissen, dass keine Maskenpflicht herrscht. Ich respektiere die Entscheidung jedes Einzelnen, aber ich möchte auch, dass meine Entscheidung und die derjenigen respektiert wird, die weiter Maske tragen. Ist übrigens bei uns an der Schule überhaupt kein Thema und es regt sich auch kein Kollege über diejenigen auf, die weiter Maske tragen. Im Gegensatz zu diesem Forum. Mit "brave Beamte" hat das alles nichts zu tun. Als brave Beamte habe ich während Corona z.T. unter unmöglichen Bedingungen meinen Job gemacht, während mein Arbeitgeber sich auf minimalste bis nicht vorhandene Schutzmaßnahmen zurückgezogen hat. Das reicht aus meiner Sicht.

    Machen wir es doch kurz, weil das sonst hier nicht weiter führt: Du findest nichts dabei, wenn dein Kind Kontakt zu einem anderen infizierten Kind hat, das dafür von seiner ebenfalls infizierten Mutter durch die Gegend gefahren wird, und nimmst das Risiko in Kauf bzw. hast dich offenbar noch gar nicht damit befasst, ob denn ein positives Kind ansteckend sein kann. Ich finde das blauäugig und auch von der anderen Mutter verantwortungslos. Infizierte gehören nicht auf Spieltreffs und sollten auch nicht durch die Lande fahren. Mehr sage ich dazu nicht mehr.

    Die Mutter ist positiv, und zwar mit noch deutlicherem Ergebnis als das Kind, und fährt das ebenfalls positive Kind munter zu einem Spieltreff und das wird hier als "vorsichtig" bezeichnet? Nach über 2 Jahren Pandemie macht mich das irgendwie ratlos ...


    "Der genaue Zeitraum, in dem Ansteckungsfähigkeit besteht, ist nicht klar definiert. Als sicher gilt, dass die Ansteckungsfähigkeit in der Zeit kurz vor und nach Symptombeginn am größten ist (26, 28, 106, 107) und dass ein erheblicher Teil von Übertragungen bereits vor dem Auftreten erster klinischer Symptome erfolgt (26, 106, 108-112). Zudem ist gesichert, dass bei normalem Immunstatus die Kontagiosität im Laufe der Erkrankung abnimmt, und dass schwer erkrankte Personen mitunter länger infektiöses Virus ausscheiden als Patientinnen und Patienten mit leichter bis moderater Erkrankung (26, 106, 107, 113). Nach derzeitigem Kenntnisstand geht bei leichter bis moderater Erkrankung die Kontagiosität innerhalb von 10 Tagen nach Symptombeginn deutlich zurück (107, 108, 114-117). Bei schweren Krankheitsverläufen und bei Vorliegen einer Immunschwäche können Patientinnen und Patienten auch noch erheblich länger als 10 Tage nach Symptombeginn ansteckend sein (113, 118)." (Quelle: RKI - Coronavirus SARS-CoV-2 - Epidemiologischer Steckbrief zu SARS-CoV-2 und COVID-19)


    Wenn das Kind nach wie vor positiv ist, würde mich interessieren, ob irgendein Arzt den Kontakt zu anderen Kindern als unbedenklich eingestuft hat oder ob die angeblich vorsichtigen Eltern das entschieden haben. Im Freien ist das Ansteckungsrisiko reduziert, aber trotzdem nicht ausgeschlossen.


    Entweder ist das Kind nicht mehr ansteckend, dann kann mit anderen Kontakt aufgenommen werden. Dann braucht man auch keine 50 cm Abstand im Freien und 20m Abstand von der Mutter. Wozu diese Vorsicht, wenn eine Ansteckungsgefahr ärztlich ausgeschlossen war? Wirkt auf mich sehr zweifelhaft.

    Du beobachtest also das Infektionsgeschehen unter den Bedingungen der Maskenpflicht im Klassenzimmer, stellst fest, dass letztere offensichtlich nur "wenig Schutz" bietet und bist der Meinung, dass erst deren Wegfall dafür sorgen wird, dass Vorerkrankte "erkranken" (was bei Dir synonym für infizieren steht)?

    Wir haben in Hessen schon einige Zeit keine Maskenpflicht im Klassenzimmer. Und ich bitte darum, meinen Post nicht zu verdrehen, ich habe nie geschrieben, dass Maskenpflicht wenig Schutz bietet oder dass Vorerkrankte erst durch deren Wegfall erkranken. Das ist Haarspalterei und ich bin auch nicht mehr gewillt, auf solche Polemik hier weiter einzugehen. Der Wegfall der Maskenpflicht erhöht das Infektionsrisiko, auch wenn das einigen Unverbesserlichen immer noch nicht ins Hirn geht.

    Es kommt ja auch immer darauf an, wie einschränkend die Veränderungen sein müssen. Masken sind auf Dauer schon ziemlich ätzend. Das erkennt man ja schon allein daran, dass die bei privaten Treffen praktisch nicht getragen werden.

    Für Hörgeschädigte sind die Masken der absolute Horror, weil sie weder Mundbild noch Mimik sehen können, was für sie extrem wichtig ist. Das wurde anfangs auch nicht gesehen und pauschal die Maskenpflicht für alle verhängt. Erst später wurde die Ausnahme für uns in die Regeln hineingeschrieben.

    Ja, das sehe ich auch. Allerdings ist für mich die Abschaffung der Quarantänepflicht der absolute Super-Gau. Das sagen auch Patientenschützer. Wir mussten trotz Quarantänepflicht schon mehrfach Kinder nach Hause schicken, die mit Wissen der Eltern bei uns aufschlugen, weil sie ja "nur ein bisschen husten" oder "die Arbeit doch so wichtig ist." Eigenverantwortung trifft auf zunehmende Ich-Bezogenheit, das wird aus meiner Sicht auf dem Rücken derjenigen ausgetragen werden, die auf Rücksichtnahme angewiesen sind.

    Ich finde es interessant, was hier als "Normalität" angesehen wird, zu der man zurückwill. Ist euch eigentlich bewusst, wie das "Normal" von anderen Menschen aussieht, die z.B. eine Behinderung haben? Die täglich auch ohne Corona schon verstärkt aufpassen mussten, dass sie keine Infektionskrankheiten bekommen, und nun mit Corona noch weiter eingeschränkt werden? Für die heißt das Normal von einigen (keine Maske, keine Tests, keine Quarantäne) in Zukunft eine zusätzliche, nicht unerhebliche Einengung ihrer Möglichkeiten. Wir preisen einerseits die Inklusion an, aber jetzt, wo es darum ginge, auch die Realität dieser Menschen mit zu berücksichtigen, schreien viele nur nach ihrer eigenen Freizügigkeit und es fallen im Netz immer wieder Sätze wie "Wer Probleme hat, kann ja zu Hause bleiben." Ein totales Armutszeugnis.

    Was hätte man bei den genannten Fällen in Deinem Kollegium und Deiner Schülerschaft anders machen sollen/können, um der Fürsorgepflicht bzw. dem Arbeitsschutz ausreichend zu entsprechen?

    Mir geht es nicht darum, was man bei den genannten Fällen hätte machen sollen - wobei mir da durchaus auch einiges einfallen würde (Luftfilter nicht nur in einzelnen Räumen, kleinere Gruppen, bei denen man sich nicht mit 30 Leuten ohne jeden Abstand zusammenpferchen muss). Mir geht es darum, dass der wenige Schutz jetzt auch noch wegfällt und die Wahrscheinlichkeit zu erkranken für Personen mit genannten Risiken dadurch erheblich steigt. Und wenn schon junge, fitte Kollegen einen Verlauf wie beschrieben hatten, wird mir anders, wenn ich an meinen Mann mit Vorerkrankung oder vorerkrankte Schüler und Angehörige denke.

    Ich finde das einfach nur erschreckend verantwortungslos, vor allem all den Kollegen und Schülern gegenüber, die selbst oder deren Angehörige ein erhöhtes Corona-Risiko - auch mit Impfung - haben. Wenn ich sehe, wie bei uns junge, fitte, geimpfte Kollegen seit Wochen an den Folgen einer Corona-Infektion leiden und Schüler gar nicht so selten zum wiederholten Mal Corona haben, wird mir massiv anders. Fürsorgepflicht und Arbeitsschutz geht anders!

    Das ist aber leider wieder "Eigenverantwortung".


    Wir haben mehrfach Schüler positiv getestet, die deutlich erkennbare Symptome hatten.
    Wir haben mehrfach Schüler positiv getestet, die eigentlich absonderungspflichtig waren ("Papa kann mich nicht abholen. Der liegt mit Corona im Bett.")

    Betretungsverbot für Personen mit Symptomen ist genau nichts wert.

    Über Betretungsverbot für Personen mit Symptomen kann ich nur lachen. Uns geht es 1:1 wie Flupp. Die Eigenverantwortung etlicher Eltern, wenn es darum geht, kranke Kinder zu Hause zu lassen, ist nichts, worauf ich mich verlassen möchte.

    Dann sind eure Räume zu klein oder eure Klassen zu groß ...

    Also im Ernst: Beeinträchtigt das nicht auch - völlig unabhängig von Corona - die Lern- und Arbeitsatmosphäre (für Lernende und Lehrkräfte), wenn man die ganze Zeit so dicht zusammengedrängt ist?

    Ja. Interessiert aber den Schulträger oder das Kultusministerium schlicht null. Und ändern können wir daran als Schule selbst nichts. Von daher finde ich die verblüffte Frage schon sehr seltsam - ich kann mir leider meine innerschulischen Arbeitsbedingungen nicht aussuchen. Ja, unsere Klassen sind zu groß - 30 Schüler in der 5, bis 25 in der Oberstufe. Weniger lässt der Klassenteiler nicht zu. Ja, die Räume sind dafür oft viel zu klein, 1,50 m Abstand zur ersten Reihe habe ich in den seltensten Fällen. Deshalb finde ich es ja so bedenklich, dass in Zukunft die Kinder im Normalfall unter 1,50 m Abstand ohne Maske geballt vor mir sitzen, in überfüllten Räumen mit schlechter Lüftungssituation. Wenn andere in einer Bilderbuchschule unterrichten, ist das nett. Die Regel ist es aber nicht.

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