Beiträge von Eugenia

    Hallo,



    zuerst einmal: du machst erst einmal ein Praktikum und ich bin auch in meinem ersten Schulpraktikum in einer Stunde auf eine total lustlose, massiv pubertäre Klasse "losgelassen" worden, weil mein Mentor meinte, diese Erfahrung wäre gar nicht schlecht. Fand ich übrigens im Nachhinein auch - ich hab's überlebt ;) und es lief besser als erwartet. Du solltest als Praktikantin nicht mit dem Anspruch an diese Gruppe herangehen, jetzt die gewaltige Motivationsleistung zu vollbringen. Sieh es erst einmal als Erfahrung und lass dich nicht entmutigen, wenn es nicht gut läuft - deine anderen Stunde waren ja, wie du schreibst, erfolgreich. Es gibt keine Methodik, die automatisch "bei Jungs in dem Alter" gut ankommt. Wichtig ist, dich nicht verunsichern zu lassen. Du schreibst, dass du bisher nur Erfahrungen in Mädchenklassen gemacht hast. Dass dort alles automatisch einfacher ist, ist meiner Meinung nach nicht der Fall. Ich selbst unterrichte lieber in reinen Jungenklassen, da herrscht zwar z.T. ein rauher Umgangston, aber das "Gezicke" fällt weg und sie sind wesentlich direkter. Damit muss man natürlich umgehen lernen, aber das ist nicht die Aufgabe deines Praktikums. Ich würde zunächst einmal mit dem regulären Lehrer sprechen, Erfahrungen anhören und dann deine Stunde vorbereiten. Historischer Jesus als Thema hört sich für mich gar nicht so übel an, weil es Religion von einer anderen Seite - jenseits von "Glaubenssätzen" - angeht. Lass dich nicht verunsichern!


    LG Eugenia

    Hallo,


    wisst ihr schon, wie an eurer Schule der Doppeljahrgang G8 / G9 in der Oberstufe bewältigt wird? Gibt es gemischte Kurse oder haltet ihr die einzelnen Jahrgänge getrennt? Wir werden das demnächste in der Schule diskutieren, habt ihr schon positive / negative Erfahrungen mit einem Modell gemacht?


    LG Eugenia

    Hallo,


    gerade bei Springern sehe ich oft, dass sie zwar intellektuell problemlos mithalten können, im Verhalten und in der Komplexität der Beurteilung bestimmter Fragen aber doch spürbar "zurück" sind. Ich möchte aber noch mal die Frage stellen, ob das "Ankommen" in der Oberstufe z.T. auch ein Problem einer Übergangsphase ist, das sich evtl. mit längerer Etablierung von G8 teilweise ändern könnte? Oder mache ich mir da falsche Hoffnungen?


    Eugenia

    Zitat

    Die Schüler sind noch nicht angekommen in der Oberstufe.

    Glaubt ihr, dass sich das mit der Etablierung des G8-Systems mit den Jahren geben wird, oder ist das ausschließlich altersbedingt? Wie sieht das denn z.B. in den Bundesländern aus, in denen G8 schon länger praktiziert wird? Hat da jemand Erfahrungen?

    Hallo,


    es geht nicht grundsätzlich um reifere Lerner, ich möchte auch auf den ganz anders fordernden Unterricht z.B. in einer 9. Klasse nicht verzichten. Ummon trifft die Sache genau - die Spanne wird schmaler. Für mich ist das immer auch ein Ausgleich: nach einer 6. Klasse kommt dann z.B. eine 12, die mich ganz anders fordert. Auch und gerade intellektuell. Ich merke im Moment, dass ich Themen mit G8 in Klassen durchnehmen muss, denen diese von der Entwicklung her noch nicht gewachsen sind. Das Niveau sinkt - muss es vll. auch. Ich frage mich nur, wo ich selbst dabei bleibe.


    Eugenia

    Hallo,


    bisher war ich durchaus kein Mensch, der G 8 grundlegend negativ gegenübersteht, ich mache mir aber, je näher in unserem Bundesland die endgültige Umstellung auch in der Oberstufe rückt, immer mehr Gedanken, was das denn für mich als Lehrer im Umgang mit den Schülern bedeutet. Ich befürchte schon einen Verlust an intellektueller Qualität des Unterrichts, v.a. der Unterricht in der 13 mit jungen Erwachsenen macht mir immer viel Spaß und den Wechsel von der 12 zur 13 habe ich meist als deutlichen Schritt der Reifung der Schüler erlebt, man ging einfach anders miteinander um. An die Vorstellung, dass jetzt 15-16jährige in die gymnasiale Oberstufe eintreten und dass wir Schüler an die Uni entlassen, die z.T. vielleicht noch nicht volljährig sind, kann ich mich momentan nur schwer gewöhnen. Geht das nur mir so oder gibt es hier KollegInnen, die sich ähnliche Gedanken machen? Wie sind denn eure Erfahrungen?


    LG Eugenia

    Hallo,


    also ich finde das schon ein starkes Stück. Wenn es eine logische Begründung dafür gäbe - z.B. Voraussetzungen, die wichtig für den Unterricht sind und die nur diese eine Marke erfüllen kann - könnte ich das noch nachvollziehen. Ich geben immer nur allgemeine Kriterien vor, z.B. liniert mit weißem Rand bei Klassenarbeitsheften, weil ich dann besser korrigieren kann, sonst überlasse ich das den Eltern, ist ja, wie du schreibst, auch eine Frage des Preises und der Verfügbarkeit vor Ort. Ich würde die Problematik mal beim nächsten Elternabend thematisieren. Stelle mir gerade vor, die Frau hat z.B. drei Kinder bei drei verschiedenen Lehrern, jeder will eine bestimmte Heftmarke ....


    Grüße Eugenia

    Interessant, bin auch gerade beim Entrümpeln meines Speichers und zu folgendem Schluss gekommen: was da oben schon mehrere Jahre lagert und von mir nicht genutzt wurde, wird höchstwahrscheinlich auch in den nächsten Jahren nicht genutzt - weg damit! Ich hab's die ganze Zeit offenbar nicht vermisst, dann kann es nicht sooo extrem wichtig gewesen sein :).


    LG Eugenia

    Hallo,


    angestellte Lehrer sind einige Kollegen an unserer Schule. Z.B. Lehrer, die aufgrund von gesundheitlichen Beeinträchtigungen nicht ins Beamtenverhältnis übernommen wurden, aber trotzdem einen dauerhaften Arbeitsvertrag haben, Lehrer mit begrenztem Vertretungsvertrag, Lehrer, die bei Einstellung die Altersgrenze überschritten hatten. Wegen des Krankenkassenwechsels würde ich mich einmal ganz genau beraten lassen. Da deine Lebensgefährtin arbeitslos ist, dürfte es eigentlich kein Problem sein, die Kasse zu wechseln. Sonst gibt es noch die Möglichkeit, bei privaten Kassen den Status zu ändern, sodass man deutlich weniger zahlt. Man bekommt dann allerdings auch "nur" die normalen gesetzlichen Leistungen. Auch da würde ich nachfragen.


    Grüße Eugenia

    Ich kann mich da Mikael nur anschließen. Einerseits wird oft mehr direkte Demokratie gefordert, wir bemühen uns, die Schüler zu mündigen, kritisch denkenden Bürgern zu erziehen, und so ein Volksentscheid ist das Musterbeispiel dafür, dass der Bürger eben nicht alles schluckt, was von oben kommt. Konsequenz? Wenn einigen das Ergebnis nicht passt, wird auf dem unkritischen Volk rumgehackt, dass ja eigentlich gar nicht weiß, was es da tut. Vielleicht können da einige nur nicht die bittere Pille schlucken, dass sie verloren haben? Und nebenbei: die Angaben in diversen Foren, die hier als Beleg für unreflektiertes Abstimmungsverhalten genannt werden, geben ja wohl kaum die Denkweise von über 250 000 Bürgern wieder, die gegen die Reform gestimmt haben. Das Ganze erinnert mich irgendwie fatal an die Reaktionen unterlegener Parteien nach den Wahlen, die immer betonen, ihre Ideen seien ja soooooooo toll, das Volk hätte wohl nur nicht kapiert, was es da ablehnt bzw. es sei ihm "nicht genug vermittelt worden."

    Sicher gibt es bei solchen Abstimmungen auch die Leute, die "aus Prinzip dagegen" sind oder als Protestwähler einen Denkzettel verpassen wollen. Ich finde es aber auch fragwürdig, wenn die Befürworter der Reform jetzt die Gegner quasi als unreflektierte Blockierer diskreditieren - viele haben sicher auch bewusst gegen das Reformvorhaben gestimmt und sich mit den Plänen auseinandergesetzt. Das ist meiner Meinung nach ein Totschlagargument, zum letzten Mal heute früh in den Nachrichten gehört "Die Gegner haben nicht an die Kinder gedacht."

    Hallo,


    vielleicht haben die Leute es einfach nur satt, dass in der Schulpolitik jedes Jahr die sprichwörtliche neue "Sau" durchs Dorf getrieben wird und dass die Schulpolitik oft mehr von ideologischen Scheuklappen als von Vernunft geprägt scheint. Wie wäre es denn, die Schulen einfach mal in Ruhe und ohne jährliche "bahnbrechende Veränderungen" arbeiten zu lassen und auf Kontinuität statt auf Aktionismus zu setzen? Kleinere Klassen und Teamteaching ginge auch ohne grundlegende Umwälzung des Schulsystems - einfach mit mehr Lehrern!


    Eugenia

    Hallo,


    ich glaube auch, dass diese Methoden bei Erwachsenen, aber auch bei älteren Schülern nur sehr bedacht eingesetzt werden sollten. Ich selbst kann aus leidvollen Fortbildungserfahrungen sagen, dass man sich als volljähriger Mensch da teilweise etwas komisch vorkommt. Wenn bei mir ein Seminar schon mit "Wir werfen uns den Ball zu und erzählen mal ganz offen, wer wir sind" anfängt, stelle ich z.B. schon die Nackenhaare auf. Ist aber sicher auch eine Typfrage, manche v.a. Kolleginnen sind da ganz wild drauf. Das Brückenspiel finde ich wirklich interessant, bei dem Nasa-Spiel könnte es bei Technikern durchaus diffizil werden :).


    Grüße Eugenia

    Hallo,


    kleiner Tipp: einfach auch mal die Schüler fragen. Ich habe von Schülern schon Filme zu kreativen Arbeitsaufträgen erhalten, die unglaublich professionell gemacht waren - Schnitt, Vertonung etc. Manchmal sind da richtige Experten in den Klassen, die so etwas locker hinkriegen und meinem rudimentären Kenntnisstand in dieser Hinsicht weit überlegen sind.


    Eugenia

    Hallo,


    für eine Diensthaftpflicht muss man in keinen Verband eintreten.
    Ich zahle bei meiner normalen Versicherungsgesellschaft nur einen geringen Betrag mehr und bin automatisch auch in diesen Fällen versichert. Außerdem habe ich eine Rechtsschutzversicherung.


    Eugenia

    Hallo,


    nach jeder Klassenfahrt bekommen wir einen Abrechnungsbogen für den Antrag auf Kostenrückerstattung. Gleichzeitig sind wir angehalten, Freiplätze für Fahrten in Anspruch zu nehmen. Über die Bahn-/ Busfahrt, Unterbringung mit Frühstück hinaus entstehen ja aber noch weitere Kosten. Meine Frage: wie geben ich diese Kosten an? Muss ich für jedes Detail einen Beleg sammeln und einreichen? Zählen dazu auch Verpflegungskosten, die ich selbst trage?


    LG Eugenia

    Hallo,


    ich habe auch den Eindruck, dass die Diskussion im Moment etwas abdriftet - wenn auch durchaus auf nicht uninteressante Weise. Wenn ich unsere Schule betrachte, ist das Thema gesunde Ernährung bereits im Biologieunterricht verankert und es gibt ein gesundes, abwechslungsreiches Mittagessen in der Mensa als Angebot. Das ist aber meiner Auffassung nach in dem geschilderten Fall gar nicht das Problem. Einem Schüler, der so massiv an Adipositas leidet, hilft auch kein "Esst gesund"-Unterricht, der wahrscheinlich auch in der Grundschule schon praktiziert wurde, sondern letztlich nur medizinische Behandlung. Ich bin der Auffassung, dass man als Lehrer zwar Eltern auf die Problematik hinweisen und im Zweifelsfall über die Schule auch Sozialarbeiter (so vorhanden) oder Jugendamt einschalten kann, aber letztlich gibt es immer wieder Fälle, in denen ich als Lehrer die Entwicklung nicht mehr weiter beeinflussen kann. Mir tut es dann meistens sehr leid um das Kind, aber es bringt auch nichts, sich an solchen Problemen aufzureiben. Ich versuche dann, das betreffende Kind so gut es geht zu stützen, aber letztlich sind es die Eltern, die in der Verantwortung stehen. Wenn sie diese - aus Bequemlichkeit, aus Unwissenheit oder auch aus Unvermögen - nicht wahrnehmen, ist das extrem bedauerlich, und wenn Ärzte, Sozialarbeiter oder Jugendamt nichts ausrichten, ist das noch viel trauriger, aber als Lehrer habe ich nicht nur einen Schüler, sondern viele, denen ich so gut es geht gerecht werden möchte. Extremfälle wie der beschriebene gehen mir auch immer sehr nahe und ich würde das Engagement der Kollegin nicht als "Helfersyndrom" abwerten. Ich glaube aber auch, dass man im Laufe der Zeit lernen muss, dass wir nicht alle Probleme unserer Schüler lösen können, weil wir sonst auf Dauer wahrscheinlich selbst auf der Strecke bleiben.


    LG Eugenia

    Langsam fehlt mir jedes Verständnis für das, was da abläuft. Heute erfuhren wir, dass ein ganz lieber, ungeheuer engagierter Kollege, der hier seit 2 Jahren als BATler kompetent und bei den Schülern anerkannt unterrichtet, vom Ministerium die Kündigung erhalten hat. Er hat endlose Qualifizierungen und eine Prüfung über sich ergehen lassen - erfolgreich. Trotzdem gekündigt. Dafür kommt wohl jd., der arbeitslos ist. Und nun der Hammer: der gekündigte Kollege erhielt gleichzeitig den Hinweis vom Schulamt, auf einer anderen Schule sei grad etwas mit seinen Stellen frei.


    Eugenia

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