Beiträge von Eugenia

    Hallo,


    ich würde erst einmal das "angeblich" genau abklären. Wenn die Hochbegabung professionell festgestellt wurde, d.h. mittels Test, muss es eigentlich einen Beleg für diese Angabe der Eltern geben. Bis dahin ist es erst einmal eine Behauptung. Ist der Schüler tatsächlich hochbegabt, klingt das nach klassischem Underachiever. Allerdings hätte er im Grunde bis zu diesem Alter auch lernen müssen, dass allein ein hoher IQ ohne Arbeit und Leistungsbeweis überhaupt nichts bringt - und dass er sich die Zukunft verbaut, wenn er so weitermacht. Ist die Hochbegabung belegt, würde ich das dem Schüler genauso klarmachen und dann mit ihm zusammen überlegen, was getan werden müsste, damit er bessere Leistungen bringt. Reinen Förderinput finde ich bei einem quasi Volljährigen auch nicht unproblematisch, zumal er sich offenbar in einer Verweigerungshaltung befindet.


    LG Eugenia

    Also ich versuche mich gerade mal in die Lage der Eltern hineinzuversetzen: meine Tochter ist schwanger und hat Blutungen. Die Lehrkraft weiß davon, informiert mich aber nicht, sondern geht selbst mit der Tochter zum Arzt (was nebenbei das Erziehungsrecht der Eltern verletzt). Stell dir mal vor, das Ganze geht nicht gut aus. Dann hast du ein ernstes Problem! Ich halte es in diesem Fall auch nicht für einen Vertrauensbruch, den Schulleiter einzuweihen, sondern für ganz normal. Das ist ein Problem, das du allein nicht lösen / bewältigen kannst.

    Hallo,


    ich habe mit den Jahren immer mehr den Eindruck, dass die Probleme, die hier geschildert werden, auch von einigen Kollegen und Kolleginnen hausgemacht sind. Vielleicht sollte man einmal reflektieren, dass - bei aller Begeisterung und bei allem Engagement - auch Lehrer ein BERUF ist. Aufoperung und Selbstaufgabe steht meines Wissens in keinem Berufsbild - auch nicht "Krank zur Arbeit gehen, bis man zusammenbricht (und in der Zwischenzeit noch zig andere angesteckt hat)". Kein Arbeitgeber kann von einem Krankgeschriebenen fordern, zu Hause Arbeit zu leisten - das kann höchstens eine Bitte sein. Man sollte auch bedenken, dass diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die noch mit der Lungenentzündung und Fieber daheim vorm PC sitzen und meinen, Vorbereitungen für die Vertretungskräfte ausarbeiten zu müssen, auch die sind, die dazu beitragen, dass so etwas mit der Zeit "erwartet" wird - quasi gewohnheitsmäßig. "Kollege XY macht das doch auch - da kann ich nicht nachstehen. Was sagen die Eltern / die Schüler, wenn ich kein Material liefere, aber die Kollegin der Parallelklasse das tut?" Das ist aber kein Systemproblem - das ist unsere Vorstellung, unabkömmlich zu sein und perfekt sein zu müssen. Man sollte sich vll. einfach einmal ausmalen, was passieren würde, wenn wir nicht mehr dienstfähig wären - dann läuft das System genauso weiter. Vielleicht gibt es noch eine letzte Karte von Kollegen, im besten Fall von der Klasse - das war's, es folgt die Gewöhnung an den nächsten Kollegen. Und mit den Folgen der verschleppten Krankheiten müssen wir auch ganz alleine fertigwerden, da gibt es keine Dankbarkeitsbekundungen "Wie schön, dass sie Ihre Gesundheit für uns ruiniert haben" hat, glaube ich, noch keiner gehört, oder? Irgendwann stand mal im Beamtenrecht "Der Beamte hat die Pflicht, seine Arbeitskraft zu erhalten." Auch das ist einmal bedenkenswert! Unsere Schulleitung reagiert z.B. recht ungehalten, wenn Kollegen und Kolleginnen meinen, vor Ende der Krankschreibung in die Schule gehen zu müssen - eine Eigenschaft, die ich ihr hoch anrechne! Abschließend möchte ich sagen, es ist nicht "blöd, wenn man als Lehrer krank ist" - es ist immer blöd, wenn man krank ist, und Lehrer sind davon eben als ganz normale Menschen nicht ausgenommen.


    Grüße Eugenia

    Also ich kenne es nur so, dass Elternbriefe mit Rücklauf / Kenntnisnahme verfasst werden und interessierte Eltern dann über die Kinder einen Termin vereinbaren (per Formular). Warum klappen Elternbriefe nicht? Liegt das am Desinteresse der Eltern oder daran, dass die Schüler die Briefe nicht weitergeben / mitbringen? Ich würde im Zweifelsfall so etwas einmal auf einem Elternabend thematisieren, denn alle Eltern anzurufen halte ich für sehr aufwändig. Ich würde es zumindest nicht tun. Wenn ich ein Elternteil sehen möchte, schreibe ich dem Kind eine Nachricht ins Heft oder gebe einen Brief mit - im Notfall rufe ich an.

    Hallo,


    meines Wissens kann der Amtsarzt durchaus Informationen anderer Ärzte einholen. In diesem Fall wirst du aber vorher informiert und musst dein Einverständnis schriftlich geben. Ohne dein Wissen und ohne dein Einverständnis läuft da gar nichts.


    LG Eugenia

    Hallo,


    ich arbeite zwar in einer anderen Schulform, aber das Grundproblem ist, denke ich, gleich. Am Anfang habe ich auch sehr lang für die Unterrichtsvorbereitungen gebraucht. Die Art, wie man im Referendariat Stunden vor- und nachbereitet, ist für die "Alltagsroutine" meiner Erfahrung nach viel zu aufwändig - zumal bei einer vollen Stelle. Ich habe mir auch in den ersten Jahren viel vorgefertigtes Material gekauft, dann aber festgestellt, dass ich davon auch nur einen Teil wirklich eingesetzt habe, da es nur bedingt auf die jeweilige Klassensituation zugeschnitten war. Im Laufe der Jahre habe ich mir dann einen gewissen Fundus zugelegt, der mir jetzt die Arbeit schon deutlich erleichtert. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich mit der Zeit wirklich auch schneller / geübter im Planen von Unterrichtssituationen wurde. Auch der Anspruch, jeder Klasse immer voll gerecht zu werden, den man im Referendariat vermittelt bekommt, ist nicht durchzuhalten. Wenn ich in einer Klasse ein sehr arbeitsintensives größeres Projekt durchführe, versuche ich in dieser Zeit an anderer Stelle mehr auf schon Bewährtes / für mich Entlastendes zurückzugreifen, das ich "aus der Schublade ziehen" kann. Aber die Eingewöhnungsphase, die du beschreibst, ist völlig normal, zumal auch deine Rolle sich etwas geändert hat - für Eltern, Schüler, Kollegen, Schulleitung bist du nicht mehr der Referendar, der manchmal noch einen gewissen "Welpenschutz" hat, sondern wirst voll belastet. Aber daran gewöhnt man sich auch :-).


    Grüße Eugenia

    "Er wird in die 13
    kommen und dann aber an seinen Defiziten scheitern. Ich habe gehofft
    oder hoffe, dass es eine Schule für solche Schüler gibt .... "


    Eine Frage: wie ist er denn so weit gekommen? Offenbar ist es ihm doch bis zur 13 gelungen, sein Defizit irgendwie zumindest teilweise zu kompensieren, sonst wäre er nicht kurz vor dem Abitur!

    Zitat

    Allerdings hatte ich nebenbei und zufällig mal mitbekommen, dass das Bild, das die meisten der Klasse von mir und/oder vom Unterricht hatten, wohl trotz allem eher dem entsprach, wie es im ersten Jahr war.


    Ich habe nicht den Eindruck, dass ich der Grund für dieses Verhalten bin. Eher dass einige Schüler Probleme damit haben, wenn in einer Runde nicht jeder wirklich ihren Vorstellungen zu 100% entspricht, ihre Interessen teilt... Das garantiert dann keinen totalen Freizeitspaß. Dass es darum nicht immer geht, war leider nie wirklich vermittelbar.

    Hallo,


    ich verabschiede demnächst eine Klasse, die ich 3 Jahre lang als Leiterin unterrichtet habe. Anfgangs hatten wir einige Startschwierigkeiten, da viele Individualisten in der Klasse sind, die nur schwer bereit sind, ihre eigenen Bedürfnisse auch einmal zurückzustellen, aber im letzten Jahr lief alles so richtig rund. Abgesehen von Antipathien einzelner Schüler untereinander, die aber keineswegs dramatisch waren oder wirklich schwerwiegende Ursachen hatten, war die Stimmung in der Gruppe sichtlich gut, ich bekam positive Rückmeldungen, habe mich richtig auf jede einzelne Stunde mit ihnen gefreut, wir haben in den 3 Jahren auch einiges gemeinsam unternommen und die Gesamtbilanz war sehr positiv. Doch seit der letzten Klassenlehrerstunde bin ich total irritiert. Der Klassensprecher schlug vor, sich zum Abschluss doch noch einmal außerhalb der Schule zu treffen, z.B. auf eine Pizza, für einen gemeinsamen netten Abend etc. Ich stimmte dem zu und erklärte auch, dass ich mich freuen würde, mit der Gruppe einen netten Abschied zu feiern. Reaktion: Gleichgültigkeit, Schweigen, einzelne hämische Bemerkungen gegen Mitschüler. Es gab definitiv keine gravierenden Vorfälle, keine neuen Konflikte, kein Ereignis, das das Verhältnis zwischen mir und dem Kurs so hätte beeinflussen können, dass ich mir dieses Verhalten erklären könnte. Ich bin im Moment auch ziemlich ratlos, wie ich damit umgehen soll, und v.a. bin ich einfach traurig, wenn die gemeinsame Zeit so endet - mit einem Klingeln zum Stundenende. Was würdet ihr tun? Es einfach hinnehmen und durchatmen? Die Sache thematisieren?


    Grüße Eugenia

    Dopamin82:


    Zitat

    "sie bekommen uns nicht leise". Die Lehrer, die bei mir Hospitierten, sagen aber: das ist vollkommen normal bei einer 5 in den letzten beiden Stunden.


    1. Ja, das ist vollkommen normal bei einer 5 in den Endstunden :).


    2. Wenn mir Schüler mitteilen "Sie bekommen uns nicht leise", würde ich mal mit ihnen reflektieren, in wessen Verantwortung es eigentlich liegt, dass eine angemessene Lautstärke herrscht. Natürlich muss man als Lehrer dafür sorgen, dass eine angemessene Arbeitsatmosphäre herrscht, aber die Schüler müssen auch lernen, dass es nicht nach dem Motto geht: Sehen Sie mal zu, dass wir leise sind!


    Grüße Eugenia

    Hallo,


    ich würde in diesem Fall ein Elternschreiben formulieren:


    Regulärer Beginn und Ende der Fahrt: Bahnhof X


    Wenn Schüler an einem anderen Ort entlassen werden sollen, von den Eltern schriftlich bestätigen lassen.


    Grüße Eugenia

    Ich würde auch nicht zurückrufen. Der Vater hat sich nicht an dich gewandt, es geht zumindest aus deinen Angaben auch nicht hervor, ob er explizit um Rückruf gebeten hat. Könnte durchaus auch sein, dass er bei der Klassenlehrerin einen Satz fallen ließ und dass sie jetzt diese Notwendigkeit sieht - nicht er... Ich würde nichts weiter unternehmen, wenn er ein Gespräch will, kann er dich auch direkt kontaktieren. Und "Klappe halten" ist wirklich kein Drama! Das sollte man auch nicht durch übertriebene Entschuldigungen so erscheinen lassen.

    Peselino:


    Verstehe ich das richtig, du förderst die Schüler in speziellen Stunden, indem du ihnen - auch über die Grenzen deines eigenen Faches hinaus Unterstützung gibst? Wenn das so ist, sehe ich nicht unbedingt die Notwendigkeit, dass du im Unterricht der Kollegin regelmäßig dabei bist. Dann musst du doch eig. nur von ihr Informationen haben, was inhaltlich gemacht wurde und welche Schwächen z.B. bei einem Schüler auftreten. Oder ist diese regelmäßige Hospitation bei euch so üblich? Wir haben auch solche Förderstunden, aber da spricht sich der Kollege / die Kollegin vorher mit mir ab, ich gebe Hinweise oder erstelle je nach Notenlage einen Förderplan, mit dem dann gearbeitet wird.


    Aus deinem Ton in diesem Thread spüre ich übrigens an einigen Stellen nicht gerade Wertschätzung gegenüber der Kollegin. Ich frage mich, ob es da überhaupt sinnvoll ist, eine Hospitation "durchzudrücken" und ob die Kollegin diese mangelnde Wertschätzung nicht auch spürt. Ein gutes oder zumindest sachlich-professionelles Verhältnis zwischen euch aufzubauen wäre da meiner Auffassung nach der erste Schritt. Wenn ich wüsste, dass eine Kollegin über mich in dem Ton sprechen würde, in dem einige Sätze hier formuliert sind, wäre ich ehrlich gesagt ziemlich sauer und überhaupt nicht kooperativ.

    Hallo,


    ich persönlich finde Jungenklassen keinesfalls grundsätzlich schwieriger. Es stimmt schon, dass in ihnen in der Regel mehr "Action" herrscht, die Unruhe größer ist und es auch härter zur Sache geht, wenn Konflikte ausgetragen werden. Auch verbal nehmen Jungen oft kein Blatt vor den Mund. Ich persönlich mag diese direkte Art aber lieber als die scheinbar einfachen mädchendominierten Klassen, in denen es zwar subjektiv leiser und einfacher ist, hinter den Kulissen aber ebenso teils mit harten Bandagen gemobbt wird. Und der Umgangston einiger Mädchen wird gerade mit der Pubertät durchaus auch oft unangenehm (Schüler nennen das despektierlich "Zickenalarm"). Ich finde, man muss sich eben auf die jeweilige Klasse einstellen, was man als schwieriger empfindet, ist da oft subjektiv.


    Eugenia, die fast nur jungendominierte Gruppe unterrichtet und sich dabei meist "sauwohl" fühlt :)

    Hallo,


    Zitat

    Deutsch war da so ne Sache, hatte einen wirklich anspruchsvollen Lehrer, jedoch wird mir von allen Seiten ein guter Umgang mit der deutschen Sprache attestiert und da man ja mindestens ein Hauptfach wählen muss, habe ich mich für Deutsch in der Kombination mit Geschichte entschieden (Latein wäre zB auch eine Möglichkeit gewesen, allerdings habe ich dieses Fach irgendwann zum .. hochwürgen des Mageninhalts gefunden).


    Ich frage mich im Moment nach der Motivation für die Wahl des Zweitfaches. Geschichte interessiert dich, Deutsch war in der Schule nicht unbedingt deine Sache (wegen des Lehrers??), aber andere meinen, du hast ein gutes Sprachgefühl? Das erscheint mir als Ausgangsbasis für eine Studienentscheidung ehrlich gesagt recht dürftig, ebenso dürftig wie die reine Frage nach den momentanen Einstellungschancen mit dieser Kombination. Einstellungschancen steigen mit besserem Examensschnitt, der Examensschnitt steigt, wenn man wirklich engagiert und mit Interesse bei einem Fach bei der Sache ist. Die Tatsache "stößt mich weniger ab als Latein", die hier etwas durchschimmert, ist meiner Meinung nach da eine zu magere Basis. Man sollte daran denken, dass man im Zweifelsfall mit dem Unterrichten dieses Faches mindestens die nächsten 30 Jahre verbringt!


    Grüße Eugenia

    Hallo,


    ich gebe den Eltern zwar meine Telefonnummer, mache aber gleich auch deutlich, dass ich nicht in der Lage bin, spontan Leistungseinschätzungen per Telefon zu geben - zum einen aus Professionalitätsgründen (ich kann nicht ständig ad hoc zu allen meinen Schülern ausführlich Detailinformationen zum Leistungsstand parat haben), zum anderen auch, weil das datenschutzrechtlich nicht unproblematisch ist. Im Grund kann da jeder anrufen, sich als Elternteil ausgeben und so Informationen bekommen. Ich handhabe es so: wenn Eltern telefonische Auskunft wollen, mache ich über das Kind einen Termin aus, an dem sie mich erreichen können. Meine Mailadresse ist den Eltern bekannt, wird aber kaum genutzt.


    Eugenia

    Vielleicht hätte sich die Kultusministerin da einmal vorher informieren sollen. Die Muslime, die ich bisher unterrichtete, hatten keinerlei Probleme, während des Ramadan auch Klassenfahrten zu machen - der Islam sieht nämlich für Reisen vor, dass das Fasten unterbrochen werden darf (und sogar soll!) und man die Fasttage z.B. nachholt.


    “Der Monat Ramadan ist es, in dem der Koran als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klarer Beweis der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch in dem Monat zugegen ist, der soll in ihm fasten. Und wer krank ist oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tage (fasten) - Allah will es euch leicht, Er will es euch nicht schwer machen - damit ihr die Frist vollendet und Allahs Grösse rühmt, dass Er euch geleitet hat. Vielleicht werdet ihr dankbar sein. (Koran 2:185)"

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