Also ich persönlich finde eine derartige Bewertungsfunktion denkbar überflüssig und auch wenig hilfreich. Ich habe dieses Forum eigentlich als Austauschplattform zwischen erwachsenen Kolleginnen und Kollegen verstanden. Wer einen Beitrag gut oder schlecht findet, kann das ohne Probleme durch einen Kommentar kundtun. Was bringt es bitte, jetzt plötzlich einen Beliebtheitswert zu ermitteln, der unter dem Forennamen steht? Gibt es in Zukunft hier ein Ranking nach Sympathie und, was ich noch schlimmer finde, Antipathiepunkten? Tut mir leid, aber das finde ich doch reichlich... unerwachsen. Vielleicht sollte man vor der Einführung derartiger Neuerungen eine Umfrage machen und nicht im Nachhinein. Auch auf die Gefahr hin, dass mein Renommee jetzt in den Keller rutscht... LG Eugenia
Beiträge von Eugenia
-
-
Also beim Thema Eheberatung wäre bei mir eindeutig die Grenze erreicht. Ich habe zwar schon öfter auch mal familiäre Probleme erzählt bekommen, wäre aber nie auf die Idee gekommen, zu sagen "Gehen Sie doch mal zum Eheberater - ich habe da eine Adresse!" Das ist nicht meine Aufgabe als Lehrer, das überschreitet eindeutig eine Grenze. Wenn direkt Probleme des Jugendlichen betroffen wären, würde ich an unseren zuständigen Schulsozialarbeiter verweisen. Ich glaube auch nicht, dass ich die Adressen von Wohngeldstelle, Arbeitsberatung oder Hartz-4-Stelle parat haben muss, ich bin kein Sozialarbeiter, dazu habe ich gar nicht die Kompetenz.
Ich empfehle auch nie Nachhilfeinstitute, da bleibe ich bewusst neutral, weil hier wirtschaftliche Interessen tangiert werden. Allerhöchstens nenne ich Namen von älteren Schülern, die Nachhilfe anbieten, aber auch hier in der Regel mehrere zur Auswahl. -
Zwei haben's verstanden ;-).
-
Amüsiere mich gerade sehr über Susanneas Beitrag .... Und darüber, wie man das empört als Missbrauch kritisieren kann. Die FAZ macht schon ihren Schnitt, sonst würde sie solche Angebote nicht machen. Und es werden keine Horden von Altpapierjunkies zugreifen ;).
-
Seltsam - offenbar ist die Wahrnehmung unangemessener Posts hier sehr einseitig. Ich persönlich verstehe nichts von Grundschulunterricht - aber ich verstehe durchaus, dass Formulierungen wie
"Toll, diese Einlassungen von einem Lateinlehrer zu dem Umgang mit Kindern im Schulanfang.
...
Dazu kommen auch ein paar Jahre Erfahrung mit Lateinlehrern und ihrem Umgang mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen."
einfach nur plump-verallgemeinernde Vorurteile sind. Von einem erfahrenen Pädagogen erwarte ich deutlich mehr! Schade um das, was dieses Forum sein könnte! -
Ich würde konkret bei der ersten Aufgabe die Punkte werten, bei der 2., die ja in Folge falsch bearbeitet wurde, null Punkte geben.
-
Also wenn du die Arbeitsanweisung klar in der Arbeit stehen hast und, wie du schreibst, auch noch erklärt, würde ich auf einen der beiden Aufgabenteile tatsächlich null Punkte geben - die Schüler haben die Aufgabenstellung nicht verstanden! Bei der von dir favorisierten Verfahrensweise würde ich mich als Schüler, der das korrekt bearbeitet hat, schlicht ungerecht behandelt fühlen!
-
@ Arabella: eine sachliche Diskussion über Schul(anwesenheits)pflicht ist völlig legitim, jeder kann dazu seine Meinung äußern. Dein Beitrag wirkt allerdings auf mich wie die unvermeidliche NS-Keule, die gerade diese sachliche Argumentation verhindert, da sie als Totschlagargument dient. Ich finde den NS-Bezug an dieser Stelle unnötig - zumal am Anfang ein konkreter Problemfall stand, der in den letzten Threads schon wieder mal weitgehend aus dem Blick geraten ist. Der Threadersteller reformiert in nächster Zeit sicher nicht das deutsche Bildungssystem, hebt keine Schulanwesenheitspflicht auf und arbeitet auch nicht die deutsche Vergangenheit auf oder verhindert die Auswanderung von Menschen, die ihre Kinder - aus welchen Gründen auch immer - nicht in die deutsche Schule schicken wollen! Mich nervt hier in letzter Zeit zunehmend, dass Fragen sofort auf die bildungsideologische Ebene gehoben werden, was im Einzelfall bei der Lösung des konkreten Problems wahrscheinlich weniger hilfreich ist. Natürlich fängt alles immer beim Einzelnen an - aber es kann nicht sein, dass es inzwischen fast schon Standard ist, hier in Grabenkämpfe verschiedener Erziehungsvorstellungen zu geraten.
-
"....sollte euch dann aber auch davon abhalten den Grundschulkollegen über Themen, die ihr nicht kennt, euch nicht vorstellen könnt und für die ihr keinen Plan habt, Ratschläge zu erteilen."
Ich bin zwar hier nicht direkt angesprochen, aber als Gymnasiallehrer möchte ich doch mal eine Bemerkung machen: ich kann mir durchaus vorstellen, was eine Lesenacht ist und welchen pädagogischen Wert sie haben kann. Auch in den Eingangsklassen des Gymnasiums machen KollegInnen noch solche Veranstaltungen. Den Beitrag zur Bezahlung empfinde ich als satirische Reaktion auf die Unverschämtheit des besagten Vaters. Und der Faktor Pädophilieverdacht wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas überzogen - allerdings leider nur auf den ersten Blick. Ich fände es angesichts der heutigen Entwicklung durchaus nachvollziehbar, wenn gerade ein männlicher Kollege in dieser Hinsicht besonders vorsichtig wäre und z.B. nicht allein mit Schülern in einem Raum übernachtet!
Nebenbei bin ich zunehmend irritiert davon, dass in diesem Forum in letzter Zeit viele sachlich gestellte Fragen in der Diskussion offenbar automatisch in die "Pädagogen gegen Nichtpädagogen"-Polemik rutschen und recht oft pädagogische Totschlagargumente geschwungen werden, wenn sachliche Bedenken wie "Freizeit, Bezahlung, Risiken" angeführt werden. Dass Elternschreck und Mikael das auf polemische Weise tun, ist auch mir klar - aber die Grundentwicklung beobachte ich zu meinem Bedauern in vielen Threads. -
Nachtwanderung, Grillen, Fackeln, Brunchen, eine Frage am Rande: warum nennt man das Ganze eigentlich Lesenacht?! Nach meiner Erfahrung passiert da alles Möglichen, es wird aber meist kaum gelesen. Mein Ehemann würde übrigens sich nicht die Nacht mit meinen Schülern um die Ohren schlagen oder mit Fackeln mit ihnen durch die Nacht ziehen, der hat einen eigenen Beruf ;).
-
Arabella zur historischen Nachilfe: flächendeckende Schulpflicht ist kein Relikt der NS-Zeit, sondern wurde 1919 in der Weimarer Republik eingeführt. Vielleicht erst mal informieren, bevor man mit deplatzierten und unsachlichen Nazivergleichen um sich wirft...
-
Kaffee, Gutschein für eine Stadtführung / Rundfahrt / Hafenrundfahrt, Stadtführer Hamburg, irgendetwas Regionaltypisches (ich kenne mich da im hohen Norden nicht so aus - muss ja nicht gleich eine Dose Labskaus sein ^^), Haltbares als Notration, wenn es mal schnell gehen muss mit dem Mittag- / Abendessen (vielleicht gerade in der ersten Zeit öfters mal der Fall), von den KollegInnen zusammengestellte "Insidertipps" für die Stadt (was nicht jeder Touri kennt - z.B. auch empfehlenswerte Restaurants, schöne Plätze).
-
chemikus08: Du schreibst: "Wenn ich an meine Schulzeit denke, so kann ich mir beispielsweise nicht vorstellen, dass mein Chemielehrer für die nachmittags stattfindende freiwillige Chemie AG tatsächlich Stunden aus seinem Deputat verwendet hat." Bei uns werden AGs ab einer bestimmten Schülerzahl durchaus über das Deputat abgerechnet oder alternativ bezahlt.
-
Zur Erwartungshaltung der Schulleitung kommt hinzu, dass es hier auch um Arbeitsplätze geht. Machen mehr Kollegen aus falsch verstandenem Enthusiasmus unentgeltlich Zusatzunterricht, spart das Geld - und Lehrerstellen! Dafür könnte man durchaus Mittel für einen Zeitvertrag beanspruchen und wieder hätte jemand ein Einkommen. Auch aus diesem Gesichtspunkt sollte man die Sache betrachten: Lehrerstelllen sind Arbeitsplätze.
-
Also verboten ist das nicht, allerdings würde ich das bei allem Enthusiasmus nicht tun. 1. Sollte der Ort / die Zeit zur Förderung deiner Schüler der Unterricht sein. 2. Leistest du unbezahlte Mehrarbeit. Das ist zwar sehr idealistisch, aber nicht unbedingt sinnvoll. Ich nehme an, die Kollegen, die den regulären Förderkurs geben, werden dafür bezahlt. Willst du den kostenlosen Service allen deinen Klassen anbieten? Denk mal realistisch, ob du da nicht etwas über das Ziel hinausschießt. Du könntest alternativ zusätzliches Übungsmaterial anbieten und es im Rahmen des Unterrichts in differenzierter Arbeit besprechen. Ich kenne auch Kollegen, die "wir treffen uns noch mal neben der Schule zum Üben" anbieten, z.B. vor Prüfungen. Ergebnis: Eltern und Schüler setzen auch andere Kollegen unter Druck, das zu tun. Damit sind wir wieder bei der Frage: ist das mein Beruf oder gibt es eine Abgrenzung zur Freizeit? Wenn das mein Beruf ist, arbeite ich gegen Bezahlung in der Dienstzeit. Zusatztraining ja - aber im Rahmen des regulären Unterrichts.
-
Als unbezahlte Mehrarbeit? Oder gegen Bezahlung?
-
Hallo,
kein Geheimtipp, aber eine Anmerkung: als ich in der 10. Klasse war, hatte ich eine Deutschlehrerin, die uns genau die Lektüren vorgelegt hat, die du als "abschreckend" nennst. Sie hat es verstanden, selbst scheinbar "alte" Texte so zu "verkaufen", dass es uns Spaß gemacht hat - und ich zähle mich noch nicht zu einer sooo alten Generation, dass das nicht auch heute ginge. Was ist denn ein Text, der "wirklichen Lebensbezug" für Jugendliche hat? Muss das immer etwas mit Gewalt / Beziehungskrise / Drogen / Alkohol / Randgruppen sein? Mir scheint es oft leider so. Und ich erinnere mich noch heute mit großem Bedauern an meinen Französischunterricht, in dem wir ein "aktuelles" Werk nach dem nächsten gelesen haben - die zeitlosen Werke der frz. Literatur sind leider damals ganz an uns vorbei gegangen.
LG Eugenia
-
Ich habe eher den Eindruck, dass die Kommunikation etwas gestört ist und möglicherweise unterschiedliche Erwartungen zugrunde liegen: du fragst nach, wie die Kollegin dich einsetzen möchte, weil das für dich Teil der Kooperation ist - sie fasst das offenbar negativ als "diskutieren" auf und fühlt sich in ihrern Kompetenzen beschnitten. Evtl. könnte ein sachliches Gespräch in Anwesenheit eines vermittelnden Dritten (Personalrat?) hier zumindest eine Frontenklärung herbeiführen. Natürlich ist ihr Auftreten nicht professionell, aber eine weitere Konfrontation bringt hier, denke ich, wenig. Ansonsten: 100% Hut ab für das, was du da leistest, und danke für deine Berichte, die ich immer mit großem Interesse lese! Zum einen, weil man so als Gymnasiallehrer einmal einen Einblick in die Arbeit einer Sonderpädagogin bekommt und sieht, wie ungeheuer vielfältig die Kompetenzen sein müssen, die du mitbringst. Zum anderen, weil ich es unfassbar finde, was man an Einsatz "im fliegenden Wechsel" von Schule zu Schule von dir verlangt und wie du dich trotz all dieser Widrigkeiten für die Kinder einsetzt! Ich wünsche dir weiter viel Kraft und Erfolg! Eugenia
-
@ Kiray: Es kommt natürlich darauf an, wie lange die Fahrt bei euch dauern soll. Zum Thema Ansprüche und Reiseziele: ich bin gern bestrebt, diesen Faktor zu relativieren, allerdings stößt man dabei meist auf massiven Widerstand der Schüler! Auch vielen Eltern ist nicht bewusst, was heute eine Auslandsfahrt mit Schülern kostet, man geht oft von eigenen doch schon lang zurückliegenden Erfahrungen aus. Und der Lehrer soll dann den Spagat schaffen zwischen Ausland, attraktives Ziel, sinnvolles Programm, Fun und Freizeit,möglichst langer Aufenthalt, Top- Unterkunft und natürlich alles total preiswert...
-
@Paulchen:380 Euro für 7 Tage Barcelona oder Italien bei Vollpension mit sinnvollem Programm - würde mich sehr interessieren, wie das zu schaffen ist ( Anfahrt, Unterkunft, wie sieht das Programm aus?). Wir sind im Moment bei gut 400 Euro - 7-8 Tage ohne Vollpension! Mit einer Fahrt in den Harz lockt man heute meiner Erfahrung nach kaum noch einen Schüler der Oberstufe hinter dem Ofen hervor. Für meinen Begriff ist die Schmerzgrenze bei € 400 dreutlich erreicht. Allerdings muss bei einer Fahrt meiner Meinung nach auch ein inhaltlich sinnvolles Programm geboten werden und viele Oberstufenfahrten, die ich von Kollegen kenne, bieten für teures Geld oft nur viel Leerlauf oder Herumlaufen in südlichen Städten, bei dem wenig hängen bleibt.
Grüße Eugenia
Werbung