Beiträge von Eugenia

    "leute die keine kinder haben sollten mal schön still sein.. die wissen oft gar nicht was man als familie leisten muss..."


    Solche Aussagen bringen doch auch nicht weiter, sondern führen nur zu sinnlosen Frontstellungen. Leute, die keine Kinder haben, habe vielleicht andere Probleme / Eigenschaften / Besonderheiten, die Rücksichtnahme erfordern. Und nebenbei auch ein Recht auf Privatleben.


    Ich würde in diesem Fall auch den Personalrat ansprechen, den Schulleiter und sonst die Gleichstellungsbeauftragte, wenn das nichts bringt. Bei uns haben Teilzeitkräfte in der Regel einen freien Tag, aber sonst werden sie ganz normal auch nachmittags eingesetzt, sonst würde sich die Belastung aller anderen unverhältnismäßig erhöhen.

    Variante 1: Der Schüler mit Nachteilsausgleich wird nach der üblichen Arbeitszeit in einen anderen Raum gesetzt und schreibt dort noch die gewährte Zeit weiter. Bei mehreren LRS-Kandidaten müsste man das entsprechend dezentral organisieren.
    Variante 2: Die Arbeit wird vor eine große Pause gelegt, der Schüler nutzt die Pause für den Nachteilsausgleich und wird in dieser Zeit von mir beaufsichtigt.
    Variante 3: Die von dir beschriebene - der Schüler schreibt weiter, während die Klasse Stillarbeit macht, oder kommt mit in eine andere Klasse, die still beschäftigt wird.
    Ideallösungen gibt es nach meiner Erfahrung hier nicht.


    Grüße Eugenia

    Wie gesagt, es kommt meiner Meinung nach durchaus auch darauf an, wie umfangreich die potenzielle Abschrift ist. Ist nur ein Satz identisch, wird man als Lehrer letztlich den Kürzeren ziehen, außerdem lässt sich nicht klar nachweisen, wer von wem abgeschrieben hat - es sei denn, einer gibt es zu. Bei längeren Passagen sieht das ganz anders aus. Deshalb meine Rückfrage. Haben Schüler voneinander sehr wenig und noch dazu falsch abgepinnt, wäge ich durchaus ab, ob das Ganze für mich den möglichen Nervenkrieg wert ist. Ich vermerke es im Heft, lasse das von den Eltern unterschreiben, Punkte gibt's ohnehin nicht drauf, und bei der nächsten Arbeit können sich die Schüler darauf verlassen, dass sie mehr als intensiv von mir beobachtet werden. Bei längeren Passagen sieht die Sache ganz anders aus.

    Wie ausführlich war denn die falsche Antwort formuliert? Mit 5 identischen Zeilen hätte man zumindest mehr in der Hand als nur mit einem Satz. Davon hinge für mich auch ab, wie ich weiter vorgehe. Auf jeden Fall solltest du die Schüler wissen lassen, dass du den Täuschungsversuch bemerkt hast (und sei es nur mit einem entsprechenden Vermerk im Heft).

    Ich finde es überhaupt nicht unangebracht, als Studienrat auch zu hinterfragen, ob es gerecht ist, dass ich mein Arbeitsmaterial selbst bezahlen muss! Und 100 Euro sind für mich ein nicht geringer Betrag. Vielleicht verlieren da so einige die Relation?! Ich verdiene zwar nicht schlecht, aber Geld zum Fenster hinauswerfen kann ich noch lange nicht. Die Andeutung "was sind für euch schon 100 Euro, stellt euch doch nicht so an" finde ich schlichtweg unangebracht.

    "Bitteschön, wollt ihr euren Kindern wirklich vorlesen, dass sie Schuhe durchwichsen und sich als Türken verkleiden? Ich bin noch mit Schuhwichse und Wäschepuff aufgewachsen, heute erzeugt man mit diesen Wörtern nur noch Gelächter."


    Und warum erzeugt man damit Gelächter? Ist das nicht auch ein altersabhängiges, pubertäres Verhalten, das v.a. auf einen veränderten Alltagswortschatz zurückzuführen ist? Ich erlebe es zunehmend, dass sogar gängige Sprichwörter bei Jugendlichen und Kindern Gelächter hervorrufen, weil sie sie einfach nicht mehr kennen. Das ist aber kein Problem, das man durch Änderung der entsprechenden Textstellen beheben sollte, sondern durch Erweiterung des Sprachschatzes! Ich habe mich übrigens als Kind mit Begeisterung als Indianer verkleidet, ist das jetzt auch ein No-Go weil politisch inkorrekt, oder ist das nur bei Türken und Chinesen so?


    Ich halte übrigens Trotzkopf vom Weltbild her heute zwar natürlich auch für überholt, aber bin auch der Meinung, dass Jugendliche Literatur keineswegs unkritisch übernehmen und gleich der Protagonistin nacheifern, so viel kritischen Verstand billige ich da der Mehrzahl schon zu. Die "bewusstseinserweiternden, politisch korrekten Betroffenheitstexte", die mir da teilweise in der Schule selbst zugemutet wurden, fand ich nebenbei immer reichlich öde. Da las ich lieber Karl May, aber der ist wahrscheinlich inzwischen auch schon total inkorrekt und daher out, oder?

    Ich finde es zwar einerseits sehr wichtig, Kinder und Jugendliche früh für die Problematik bestimmter Begriffe wie z.B. Neger zu sensibilisieren, diese Bereinigung von Büchern, die schon als Klassiker gelten, bereitet mir aber deutliches Bauchweh. Wo hört das auf? Streichen wir jetzt auch den "Mohr von Venedig" bei Shakespeare und ersetzen ihn durch einen politisch korrekten Begriff? Zensieren wir demnächst historisch-topische Darstellungen Chinas als rassistisch? Was ist mit Werken wie "Das Land des Lächelns"? Mit der Entführung aus dem Serail, in der deutliche Stereotype von Orientalen vorkommen? Mit alten Gasthäusern, die "Zum Mohren" heißen?
    Ich habe es bisher immer geschafft, beim Vorlesen Kindern deutlich zu machen, welche Formulierungen historisch überholt sind. Und zur Schuhwichse oder dem Begriff "Wichsen": kann man Kindern nicht auch deutlich machen, dass Worte in unterschiedlicher Bedeutung vorkommen und es einen Wandel der Sprache gibt?
    Im Prinzip stimme ich Nele zu: Texte sind nicht nur schöne Geschichten, sondern haben auch eine literarisch-textkritische Seite, die ich ebenfalls für beachtenswert halte.

    Am modernsten sind meines Wissens kleine grüne Robotermännchen, die anderen Studenten ohne ihr Wissen von Geheimagenten implantiert werden und so deren Gedanken unmmittelbar an der Quelle abfangen! Mein angeborener Röntgenblick, der im Referendariat intensiv trainiert wurde, ermöglicht natürlich, auch diese modernste Spickvariante radikal zu entlarven!

    Also ich glaube kaum, dass hier irgendjemand wegen zwei (!) Pralinen ein Fass aufmacht, es sei denn, du selbst, und danach sieht es im Moment gewaltig aus! Wenn du jetzt einen riesen Aufstand machst, Freundinnen des Mädchens, die Eltern etc. informierst, dich wortreich entschuldigst, kann das natürlich unangenehm werden. Ansonsten hat das Mädchen die Pralinen ohnehin sicher verspeist, ohne sich was dabei zu denken. Oder ist es plausibel, dass es die Pralinen mit heim nimmt, sie den Eltern zeigt, diese die Pralinen kosten, dich anzeigen.....? Mal runterkommen, Ruhe bewahren und für das nächste Mal gelernt haben. Bin sonst sehr gewissenhaft, aber in diesem Fall wäre Selbstanzeige meiner Meinung nach mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

    Entschuldige, dass ich offenbar das hohe Niveau dieser Diskussion nicht erfasst habe. Formulierungen wie "naiv einkomditionierte Gerechtigkeitdreflexe" fallen übrigens für mich unter die Kategorie Geschwafel, um es mit neleabels Worten auszudrücken. Damit verabschiede ich mich aus dieser Diskussion. Ich will nicht selbet weiter zum Proponenten werden. Und das habe ich extrem gut durchdacht!

    Mir geht dieses Eingedresche auf die nicht klar definierte, aber natürlich bornierte Oberschicht hier genauso auf den Geist wie die verwendeten Stereotype. Ayse, die Arzthelferin, kann sich angeblich nicht mit bestimmten Kategorien identifizeren. Warum eigentlich nicht? Weil türkischer Name identisch ist mit Unterschicht oder benachteiligt? Vielleicht ist sie die Tochter eines durchaus wohlhabenden türkischstämmigen Vaters, der einen eigenen Betrieb hat? Und wo bitte hängt denn unser Brotkorb? Doch sicher auch gut erreichbar. Sollten wir deshalb schön den Mund halten, wenn es um Bildung geht?!

    "Lotta kann fast alles" und "Weihnachten in Bullerbü" von Astrid Lindgren. Außerdem " Hilfe, die Herdmanns kommen", das ist aber eher für etwas ältere Kinder, nicht für erstes oder zweites Schuljahr.


    Nicht weihnachtlich, aber tolle Klassiker: das kleine Nachtgespenst, die kleine Hexe und der kleine Wassermann von Preußler.

    Sicher hat ein Arbeitgeber Anspruch zu erfahren, wie lange ein Arbeitnehmer voraussichtlich ausfällt. Das gibt ihm aber nicht das Recht, beim Arzt anzurufen - falls es nicht strafbar im Sinne des Gesetzes ist, so doch zumindest in höchstem Maße fragwürdig! Ein Arzt, der telefonisch über einen Patienten Auskunft gibt, ohne dies von ihm gestattet bekommen zu haben, macht sich jedoch strafbar. Vor allem weiß er nie, wer denn da anruft - im Grunde könnte jeder anrufen und sich als Chef ausgeben! Von daher würde dies auch kein verantwortungsbewusster Arzt tun. Nicht umsonst gibt es sogar bei Gesundheitsamtsterminen den Passus "Freistellung des Hausarztes von der Schweigepflicht", weil eben nicht einfach jeder anrufen und Auskünfte einholen kann, so berechtigt das dahinterstehende Interesse auch wirken mag.

    Also ich kenne mich in den Bestimmungen für NRW nicht aus, aber bei uns heißt es bei jeder Einsatzbestimmung für Referendare immer " nach den Möglichkeiten der Schule". An unserer Schule würden Referendare nie im Abijahrgang eingesetzt, allein aus rechtlichen Gründen. Unterrichtsbesuche habe ich fast durchgängig im bedarfsdeckenden Unterricht gezeigt.

    ganz ehrlich... EUCH geht es einen feuchten dr.. an wieso die ref krank ist solange sie einen krankenschein vorlegt..
    auch kann es ihr egal sein, ob ihr ihr gerne eure klassen zu verfügung stellt... die bekommt sie sowieso.
    ich empfinde es jedesmal als zumutung, wenn ich solche beiträge lese..


    die schule ist ein arbeitsplatz... überall dürfen menschen krank sein und müssen vorher nicht fragen, ob es kollegen oder schülern gefällt..
    woher weißt du eigentlich wie belastbar sie ist.. du weißt doch gar nichts über ihre krankheit..
    und wenn ich so einen scheiss lese... schule muss planen.. oh mein gott.. die schule geht weiter... niemand ist unersetzlich...

    Also nichts für ungut, aber ist es nicht möglich, a) sachlich zu antworten, ohne Begriffe wie "scheiß, feuchter dreck" zu verwenden oder in einer anderen Antwort gleich mal pauschal mit dem Wort "Mobbing" um sich zu werfen; b) mal auf Klein- und Großschreibung zu achten? Das mag jetzt vielleicht kleinkariert klingen, aber meinen Schülern würde ich eine derartige Nachricht gnadenlos zurückschicken, wenn sie mich als Mail erreichen würde.

    Also ich bin nicht der Auffassung, dass "die Oberschullehrer nichts anderes" machen. Hat ein Kind in der Grundschule den Lehrplan nicht erfüllt, bekommt es schlimmstenfalls in der weiterführenden Schule Probleme, mit denen die Kollegen dann irgendwie umgehen müssen. Erfüllt meine Gruppe z.B. in der Oberstufe den Lehrplan nicht, kann das im Zentralabi schlimmstenfalls Durchfallen, Elternklage, massive Probleme nach sich ziehen. Denn am Gymnasium ist irgendwann der Punkt gekommen, an dem wir nicht mehr locker sagen können "hat das Kind eben eine Lücke, soll der nachfolgende Kollege eben differenzieren." Den Spruch, man muss den Schüler da abholen, wo er steht, kann ich gelinde gesagt nicht mehr hören! Es gibt Minimalanforderungen, die ein Schüler, den die abgebende Schule für gymnasial geeignet hält, erfüllen muss, sonst ist das kein potenzieller Gymnasialschüler. Leider bekommen wir in den letzten Jahren zunehmend Schüler mit grandiosen Grundschulzeugnisssen, aber massiven inhaltlichen Lücken und Sozialverhaltensproblemen. Auf Rückfrage erklärt dann nicht selten die Grundschule, man wolle sich doch nicht mit den Eltern anlegen, wir sollten irgendwie auf das Kind eingehen, es abholen, wo es steht....

    Es geht nicht darum, dass "wir" das gerne hätten, sondern dass auch nach meiner Erfahrung immer mehr Schüler mit Gymnasialempfehlung kommen, die eindeutig den gymnasialen Anforderungen nicht gewachsen sind. Und das sind nicht nur Wissensaspekte, sondern auch ganz simple Anforderungen an das Sozial- und Arbeitsverhalten. Es kann mir keiner erzählen, dass alles richtig gelaufen ist, wenn ein Schüler mit lauter Einsen und Zweien kommt und dann nicht mal in der Lage ist, einfache Aufgabenstellungen konzentriert zu lesen oder grundlegende Begriffe z.B. der Grammatik zu verstehen, die etwa in Deutsch vorausgesetzt werden. Leider kommt das immer häufiger vor. Unterricht in einer Jahrgangsstufe bereitet ja auch immer auf die nächste vor oder sollte es zumindest tun.

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