Ich mag auch keine Kennenlernspiele - v.a. nicht bei Lehrerfortbildungen ;-). In neuen Klassen verfahre ich wie Friesin. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch Schüler von diesen Spielen sehr oft genervt sind.
Beiträge von Eugenia
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Bei uns gibt es Wunschlisten von der Fachschaft.
Ärgerlich ist es, wenn man die dann von den aufwandoptimierenden Kollegen vorgelegt bekommt, die sich immer die angenehmsten Klassen heraussuchen, und sich dann anhören muss, es wären leider nur noch zwei Klassen frei.
Ich denke inzwischen, dass eine Schulleitung gut beraten ist, entweder gar keine Wunschliste herauszugeben oder individuelle Wunschzettel einzusammeln.Das entspricht auch meiner Erfahrung - genauso wie das nachträgliche Hinrennen und "Zurechtschieben".
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Dann legt Schulleitung los und trifft alle Entscheidungen.
Soweit ist das bei uns in der Theorie auch, allerdings bricht schon vor und erst recht nach Bekanntgabe der Unterrichtsverteilung ein heilloses Gerangel und Geschiebe los, bei dem manche sich mit Ellenbogen durchsetzen und das teilweise sehr unschöne Züge annimmt. An die Sek. II Kolleginnen und Kollegen: wie werden denn bei euch z.B. die Leistungskurse vergeben? Auch nach Wunschlisten oder nach Absprache in den Fachschaften.
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Hallo,
mich würde interessieren, welche Methoden es bei euch gibt, um die Einsatzwünsche des Kollegiums für das nächste Schuljahr zu eruieren. Wunschzettel? Absprachen in den Fachkonferenzen? Wie verhindert ihr, dass ein "Hauen und Stechen" um besonders beliebte Fächer / Jahrganggstufen / Klassen entsteht?
LG Eugenia
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"Was heißt da mein Kind kann das nicht? Wahrscheinlich haben Sie es ihm nur nicht beigebracht."
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Ich finde, diese Diskussion zeigt wieder, dass in diesem Beruf Privates und Professionelles von vielen Kollegen nicht getrennt werden. Welcher Mitarbeiter einer Bank oder eines Industrieunternehmens würde auf eine dienstliche Veranstaltung ein Familienmitglied mitnehmen oder extern Leute suchen, wenn sich intern keiner findet? Ich kenne jedenfalls keinen. Ich bin der Meinung, es ist letztlich Aufgabe der Schulleitung, dafür zu sorgen, dass im Zweifelsfall alle Fahrten angemessen begleitet werden. Es kann nicht meine Aufgabe sein, entweder meinen Lebenspartner anzuheuern (der sich dafür dann übrigens auch noch freinehmen müsste) oder irgendwo Studenten anzuwerben. Auch Eltern sind nicht die angemessene Begleitung, schließlich sollen die Kinder ja auf der Fahrt lernen, auch mal ohne elterliche Betreuung auszukommen.
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"Er meldet sich dauernd, Sie sehen das nur nicht."
"Wenn Sie mein Kind nur genug motivieren / fördern / begeistern würden, hätte es auch bessere Noten."
Und mein Lieblingsklassiker: "Mein Kind sagt, Sie können es nur nicht leiden."
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Wenn mehr Schüler da sind, als vom Klassenteiler vorgesehen, wird entweder neu aufgeteilt oder eine Ausnahme gemacht, das geht. Wenn weniger da sind, müssen manchmal Klassen zusammengelegt werden. So ist das zumindest in Hessen. Versetzung ist doch keine organisatorische Entscheidung :D. Wer fragt das denn? Kollege???!!
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Und das mit den Vornamen...Naja, ich denke, wie als Lehrer sind wichtige Bezugspersonen für die beiden und wenn sie über uns sprechen ist es leichter den Vornamen zu nennen...
Für mich ist das eine klare Grenzüberschreitung, wenn Achtklässlerinnen vor dem Lehrerzimmer über Lehrer mit dem Vornamen reden, und zwar über deren Privatsphäre (Freundin eines Kollegen). Bei allem Engagement der beiden Damen ist das nicht nötig. Auch das folgende Zitat, das du übermittelst, ist für mich deutlich grenzüberschreitend:
,,Ehm..Frau XYZ, ich möchte nicht unhöflich sein, oder ein falsches Bild machen aber einige Schüler, vor allem die der Oberstufe erzählen immer, dass sie total eingebildet sein sollen. Ich kenne Sie ja kaum aber vielleicht sollten sie da irgendwas machen, bevor es sich festfährt oder herumspricht und sie einen blöden Ruf bekommen."
Ich habe den Eindruck, da nehmen sich zwei Pubertierende extrem wichtig, auch wenn es für dich vll. hart klingt. Welchen Zweck sollte so einen Bemerkung denn bitte haben? Das ist Tratsch und Petzen, verbunden mit "wir sorgen uns um Ihren guten Ruf" als kleine Zugabe. Willst du jetzt zur Oberstufe hingehen und denen mitteilen "zwei Achtklässer haben mir gesagt, es wird über mich geredet"? Die beiden Damen, die dich ja offenbar nicht einmal genauer aus dem Unterricht kennen, haben da null Rücksicht auf dich genommen, im Gegenteil. Ich würde daher auch nicht weiter auf dieses Getratsche eingehen.
Natürlich zuckt man da innerlich kurz zusammen, aber das ist Alltagsgeschäft. Schüler finden Lehrer doof, eingebildet, streng, fies, aber auch gut, nett, entspannt etc. Damit muss man leben.
Die vorgeschlagene Reaktion "ich persönlich (also wenn mir das selbst passiert wäre) würde sie vermutlich nochmal ansprechen und ihr sagen, dass meine Reaktion unpassend gewesen wäre, es mir Leid täte und ich so reagiert hätte, weil mich ihr Kommentar mich sehr bewegt hätte und ich dann im Affekt eine Lüge unterstellt hätte, weil ich selbst mir nie eingebildet vorgekommen wäre und es kaum glauben konnte" ist für mich Öl ins Feuer gegossen. Du setzt dich selbst unter Rechtfertigungsdruck - und das ist in diesem Fall unnötig. -
Ich würde auch nichts weiter unternehmen. Allerdings würde ich auch einmal an dem Punkt einhaken, den Friesin nennt: Warum hängen die beiden immer sichtlich distanzlos vorm Lehrerzimmer herum? Haben sie ein bestimmtes Anliegen, dann kann das in der Regel schnell oder im Unterricht geklärt werden. Schüler, die ohne triftigen Grund vorm Lehrerzimmer über Lehrer lästern oder tratschen, würde ich ganz schnell rauskomplementieren.
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Ich bin der Auffassung, dass es keine rechtliche Grundlage für derartige Lehrerausflüge gibt, es sei denn, es handelt sich um einen pädagogischen Tag, der verpflichtend ist. Ansonsten können wir das hier im Forum nicht klären - frag doch einfach mal innerschulisch vorsichtig nach und nenne ggf. einen triftigen Grund - "ich kann euch alle nicht leiden" ist natürlich hier eher zu vermeiden ^^.
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Bei uns versuchen einzelne Eltern der Schule auch immer einen Strick aus der stetig steigenden Zahl von Nachhilfeschülern zu drehen - dabei wird eben genau nicht beachtet, warum denn Kinder Nachhilfe haben. Die steigende Zahl von Nachhilfeschülern hat nach meiner Erfahrung auch mit der steigenden Angst der Eltern zu tun, ihr Kind könnte "nicht gut genug" abschneiden. Ich erlebe es immer häufiger, dass auch 2er oder 3er Schüler zur Nachhilfe geschickt werden, damit sie entweder besser werden oder weil die Eltern ihren Kindern nicht zutrauen, selbstständig zu arbeiten! Sobald ein Kind auch nur eine einzelne Arbeit verhaut, heißt es immer öfter "Glauben Sie, er / sie braucht Nachhilfe??". Parallel werden auf Teufel komm raus Zusatzübungsmaterialien gekauft, mit denen die Kinder dann überschüttet werden, um ja auch alles getan zu haben, was geht. Es sinkt nicht nur das Vertrauen in die Schule, sondern auch in die Fähigkeit des eigenen Kindes, sich auch einmal aus Problemen selbst herauszuarbeiten.
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Interessant für mich sind bei dem Fall Henri, der im Moment durch alle Medien geht, übrigens die Motive, mit denen die Mutter eine Einschulung am Gymnasium erzwingen will:
1. Als DAS Hauptargument schlechthin wird genannt, dass die meisten seiner Freund dorthin gehen und er weiter mit ihnen zusammensein will.
2. An der Grundschule hat es gut geklappt.
3. Die Mutter glaubt, das Kind lernt am Gymnasium am meisten, u.a. von den anderen Kindern, so habe ich es zumindest verstanden.Wenn eine Gleichbehandlung von Behinderten und Nichtbehinderten erfolgen soll, stelle ich mir die Frage: würde man z.B. bei einem hochbegabten Kind ähnlich argumentieren, desse Freunde alle auf die Real- oder Hauptschule gehen? Da würde doch jeder sagen: das Kind geht auf die Schule, die seiner Begabung am ehesten gerecht werden kann (ob das Gymnasium das immer tut, sei dahingestellt). Ich habe eher den Eindruck, die Mutter, die nebenbei Journalistin ist, bei diversen Sendern gearbeitet hat und auch Politiker-Coaching anbietet, will hier auf Biegen und Brechen möglichst öffentlichkeitswirksam einen Präzedenzfall schaffen. Ob sie dabei das Wohl ihres Kindes im Blick hat, oder ob es nicht auch in hohem Maße "Ums Prinzip" geht, sei dahingestellt.
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Unsere Förderkinder profitieren sehr von den Fächern der Arbeitslehre: Hauswirtschaft, Technik, Wirtschaft. Dort wird nämlich vermittelt, was lt. neuester Pisastudie gerade nicht vorhanden sein soll: Umgang mit technischen Geräten des Alltags, Umgang mit Geld, Planung von Haushaltsausgaben, Kochen, Putzen, Waschen, ein Fahrrad reparieren, mit verschiedenen Werkstoffen arbeiten.
Das alles geht am Gymnasium nicht. Die meisten Gymnasien haben keine Schulküchen oder Technikräume.
Ich bleibe dabei: Dreigliedriges Schulsystem und Inklusion geht nicht zusammen, es sei denn man definiert Inklusion als billige Verwahrmaßnahme für beeinträchtigte Kinder und Jugendliche.Oder Inklusion aller Kinder mit geistiger Beeinträchtigung geht eben nicht am Gymnasium! Man muss nicht immer zwangsläufig das dreigliedrige Schulsystem infrage stellen. Das Gymnasium vermittelt eben kein Kochen, Putzen, Waschen, Fahrradreparatur, sondern führt auf das Abitur und damit auf das Ziel eines späteren Studiums hin. Wobei ich nicht leugne, dass Praxisbezug in höherem Maße auch am Gymnasium manchmal nicht verkehrt wäre. Aber eine Gleichmacherei zu Gesamtschulen, weil sonst Inklusion nicht geht, ist für mich der falsche Weg. Nebenbei: Ich habe Putzen, Kochen, Waschen und Umgang mit Geld zu Hause von meinen Eltern vermittelt bekommen...
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Im Gegenteil, die Gymnasiasten haben nach der 10. dann 2/3 Jahre Abiturstufe, in der sie ihre Defizite zum Teil aufholen können, sobald die Inklusionskinder die Schule ohne Abschluß nach der 10. Klasse verlassen müssen. Die Mittelschüler verlassen dagegen i.d.R. nach der 10. Klasse selbst die Schule mit der Mittleren Reife und dem u.U. geringem Lernerfolg der aus mangelnder Doppelbesetzung resultiert.
Das halte ich für sehr fragwürdig! Zum einen haben wir auch am Gymnasium immer eine ganze Reihe Schüler, die nach der Mittelstufe die Schule mit Mittlerer Reife verlassen oder z.B. auf ein berufliches Gymnasium wechseln. Zum anderen ist es eine falsche Vorstellung, man könnte deutliche Defizite aus der Mittelstufe in der Oberstufe problemlos aufholen. Die Oberstufe setzt gerade das Wissen der Mittelstufe voraus und meiner Erfahrung nach ist es spätestens nach der E-Phase sehr schwer, parallel zur Masse an Lernstoff auch noch Altlasten aus der Mittelstufe aufzuarbeiten. Gerade in Zeiten des Landesabiturs stehen die Oberstufenkurse unter einem großen Druck, den Stoff "zu schaffen". Und nach dem Motto vorzugehen "Dann holen wir eben wieder auf, wenn die Inklusionsphase beendet ist." halte ich für unverantwortlich und nicht im Sinne der Kinder - und nebenbei eigentlich auch nicht im Sinne einer gelingenden Inklusion! Außerdem ist die intellektuelle Kluft zwischen dem, was die "Regelkinder" und die Inklusionskinder bearbeiten können und sollen am erheblichsten. Und ob es nicht auf Dauer massiv am Selbstbild eines Kindes nagt, wenn alle anderen z.B. einen Text intensiv interpretieren, während es selbst vll. nur ein Bild malen kann, das sich ansatzweise mit dem Thema befasst, oder einen Lückentext ausfüllt, ist auch dahingestellt.
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Ich bezweifle sehr, ob ein Gymnasium einem Kind mit Down-Syndrom automatisch wirklich "bessere Bedingungen" bieten kann als eine Förderschule, in der ausgebildete Fachkräfte mit speziellem Material in kleinen Gruppen auf die Kinder eingehen können. Ich lese in Elternforen mehrfach, dass geistig behinderte Kinder auf ein Gymnasium gehen sollen, weil sie dort mit ihren Freunden von der Grundschule zusammen sind und man erwartet, dass sich Gymnasialkinder sozialer verhalten als z.B. Hauptschüler - aus meiner Sicht auch teilweise ein Vorurteil! Ob diese Kinder dadurch besser Zukunftschancen haben, wenn überforderte Gymnasiallehrer mit deutlich zu geringer Unterstützung durch Förderlehrer und Ressourcen sie irgendwie beschäftigen, ist für mich sehr fraglich! Ich kenne selbst aus dem Bekanntenkreis den Fall eines geistig behinderten Mädchens, das die Eltern auf Biegen und Brechen auf die Realschule schickten. Das Kind wurde dort letztlich "verwahrt", aus der Klasse geschickt, weil die Lehrer mit dem Kind massiv überfordert waren, es war spätestens ab der 8. Klasse total isoliert und hatte trotz gemeinsamer Grundschulvergangenheit keine Freunde mehr, weil die Interessen viel zu weit auseinandergingen, und endete dann ohne Schulabschluss als Versorgungsfall. Vielleicht wären hier eine realistische Einschätzung auch durch die Eltern und eine begabungsgerechte Unterstützung durch kompetente Fachkräfte eher zukunftsfördernd gewesen. Ich bin als Mutter ebenfalls daran interessiert, dass mein Kind bestmögliche Bildungsbedingungen erhält - allerdings geht es dabei um das Kind und nicht um das Ego der Eltern, die z.T. auch nicht sehen wollen, dass die Schulform, die sie anstreben, eben nicht wirklich "das Beste" für dieses konkrete Kind ist.
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Also wenn es für das Kind eine deutlich höhere Strapaze bedeuten würde, an eine andere Schule zu gehen, würde ich es an der eigenen Schule einschulen und sonst das beachten, was Panama rät. Wichtig ist meiner Meinung nach v.a. auch, wie man sich als Mutter gegenüber den Kollegen verhält. Ich habe mit Kollegenkindern sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht - von völlig problemlos bis hin zu massiven Einmischungsversuchen einer Kollegin, deren Kind ich unterrichtete, und die Sonderbehandlungen wollte oder jede 2. Pause zu mir kam, um nachzufragen oder Kritik zu üben oder Probleme ihres Kindes mit anderen Schülern oder mit Kollegen bei mir abzuladen. Ich finde es wichtig, die Rollen Kollegin und Schülermutter klar zu trennen.
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Wir sind ein sehr großes Kollegium (über 120 Lehrer). Bei solchen Konferenzen soll der Organisierende darauf achten, dass möglichst wenig Unterricht ausfällt. Er überprüft dann die Stundenpläne der Kollegen und sucht einen Kompromisstermin, der der Schulleitung mitgeteilt wird.
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Alles genau dokumentieren, im Zweifelsfall die Einladung über die Schulleitung als Einschreiben schicken. Ansonsten ist es so, wie du schreibst, das Kind wird bestenfalls mitgeschleppt, bis es auf der Strecke bleibt. Du kannst den Vater nicht zwingen, erzieherisch tätig zu werden, solange keine rechtsrelevante Vernachlässigung für das Jugendamt erfolgt. Traurig aber wahr. Letztlich tust du, was du kannst, und es ist immer schmerzlich zu sehen, dass man in einigen Fällen einfach nicht weiterkommt. Gibt es denn bei euch Schulsozialarbeit?
LG Eugenia
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Also ich kann dass mit Freitag Nachmittag durchaus verstehen. Übrigens habe ich als Gym.lehrer kaum nachmittags frei, wenn kein Unterricht liegt, sind meist Konferenzen oder Besprechungen, sonst sitze ich am Schreibtisch und arbeite. Nur um die Formulierung "häufig frei" zu relativieren! Der Threadersteller hat Freitag nachmittags Unterricht, aus meiner Erfahrung einer der undankbarsten Stundenplanplätze, weil die Konzentration der Schüler auf dem Nullpunkt der Woche angelangt ist. Und dass man dann nicht noch ein voraussichtlich problematisches Elterngespräch führen möchte, ist nicht dreist, sondern nachvollziehbar. Wenn ich nach einem Termin beim Zahnarzt frage, bekomme ich tatsächlich Angebote, aber mein ZA hat z.B. Freitag ab 13.00 zu und abends nach 18.00 ebenfalls, da muss ich mich danach richten und ggf. Auch mal eine Freistellung beantragen, wenn es nicht anders geht.
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