Ja... Deutsch sollte man schon können ...
Beiträge von Eugenia
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Das dürfte nicht "vor allem" gelten, sondern bestenfalls "auch". Und dann bleibt noch die Frage, wofür das ein Argument sein soll. Objektiv erbringen Eltern eine (bestimmte!) Leistung von höchster gesamtgesellschaftlicher Relevanz. Objektiv tun Menschen ohne Kinder dies nicht.
Es ist vielleicht hart, das zu akzeptieren, und daraus ergibt sich natürlich keine automatische Lösung für Regelungen am Arbeitsplatz. Aber es ist doch fraglich, ob Intentionen hier entscheidend sind.Das soll gar kein Argument für etwas sein, aber ich kenne mehrere KollegInnen, denen es inzwischen massiv ans Eingemachte geht, wenn sie bei Vertretungen / Stundenplänen / Klassenfahrtsbegleitungen etc. permanent aufs Brot geschmiert bekommen, sie könnten das ja problemloser machen, weil sie keine Kinder / keinen Partner haben. Das sind nämlich auch Fragen, die das engste Privatleben betreffen und daher machmal - auch in diesem Thread - schon mit etwas mehr Sensibilität behandelt werden können. Was diese Kollegen vll. sonst von gesamtgesellschaftlicher Relevanz leisten (Pflege von Angehörigen, Ehrenamt, weiteres privates Engagement...), fragt und weiß meist keiner. Ach doch - sie bemühen sich auch redlich, die Kinder zu verantwortungsvollen Mitmenschen und Bürgern zu erziehen, um die sich einige der gesamtgesellschaftlichen Höchstleister, die uns ihre Sprösslinge anvertrauen, nicht immer unbedingt in wünschenswertem Maße bemühen. Und damit meine ich ausdrücklich nicht die frühe Entscheidung für eine Kinderbetreuung, die hier für mich teilweise erschreckend abgewertet wird, sondern den zunehmenden Mangel an Erziehung, mit dem Kinder zu uns an die Schule kommen. Von daher wäre mein Anliegen: Kinder sind wichtig für unsere Gesellschaft und Eltern sollen wo es geht unterstützt werden - aber eine permanente Moralkeule oder Benachteiligung und Abwertung Kinderloser löst das Problem nicht, sondern tut nur unnötig Gräben auf.
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Was hier von manchen Kollegen an "Argumenten" gebracht wird, ist hanebüchen, egoistisch und selbstbezogen.
Dabei meine ich nicht die Eltern.
Darf ich die betreffenden Kolleginnen und Kollegen an ihren Amtseid auf die Verfassung erinnern?
Explizit an
§6 Grundgesetz
(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.Auf diesem Paragrafen fußen Regelungen in Arbeitszeitordnungen, die Single-Personen anders behandeln als Kollegen mit Kindern.
Und das ist gut so.
Während meine kinderlosen Doppelverdiener-Ehegattensplitting-Kollegen ihren Steuervorteil ins Wohnmobil investierten, hatte ich sicherlich die doppelte bis dreifache Summe in die Ausbildung meiner Kinder investiert, die diesen Kollegen bei einem Unfall das Leben retten und die Rente bezahlen. Ohne eine zeitliche Entlastung hätte ich diese Ausbildung nicht schultern können - und meine geehrten Lehrerkollegen müssten eventuell ihren Hartz-IV-Anteil für die Versorgung meiner Kinder aufbringen.Das egoistische Gejammere über die "Ungerechtigkeit" bei der Behandlung von Kollegen mit Kindern ist widerlich.
Es ist für mich ein Unterschied, ob in sensibler Weise nach Lösungen gesucht wird, die Eltern mit Kindern das Leben etwas erleichtern, oder ob mit dem Holzhammer vorgegangen wird, wie hier im Eingangspost beschrieben. Zu alias möchte ich Folgendes sagen:
1. Nicht alle kinderlosen Kolleginnen und Kollegen sind Doppelverdiener, die das Geld mit vollen Händen für Luxus zum Fenster hinauswerfen. Solche Aussagen sind ebenso unverschämt wie Gezetere gegen Eltern mit Kind. Ich habe z.B. eine ganze Reihe Kollegen, deren Ehegatten zur Zeit arbeitslos sind oder die Angehörige pflegen und dafür aufkommen müssen oder die selbst durch Gesundheitsprobleme erhebliche Kosten haben. Man kann jetzt natürlich immer sagen, dass das mit Kind noch belastender ist, aber dieses dauernde Aufrechnen halte ich für wenig sinnvoll.
2. Das "seid doch froh, dass meine Kinder eure Rente zahlen" ist für mich auch eine Floskel, die ich nicht mehr hören kann. Natürlich funktioniert unser Rentensystem nach dem Generationenvertrag, man sollte aber auch daran denken, dass gerade Single oder Ehepaare ohne Kind, die finanziell nicht auf Rosen gebettet sind, im Alter noch viel mehr auf ihr vorher selbst erarbeitetes Einkommen angewiesen sind als Menschen mit zahlreichen Angehörigen, die - so hart es ist - im Notfall vom Staat zur Kasse gebeten werden. Natürlich brauchen wir Kinder für die Zukunft unseres Staates, aber man kann auch nicht dauernd pauschal auf Kinderlose eindreschen, weil diese unsolidarisch keinen Beitrag zum Rentensystem leisten würden. Diese zahlen nämlich auch - und zwar nicht zu knapp.
3. Kinderlosigkeit ist nicht unbedingt zwingend freiwillig-egoistische Entscheidung, auch daran sollte man einmal denken. Für mich klingen einige der Posts hier aber arg danach.
4. Solidarität mit und Rücksichtnahme auf Eltern mit Kinder sind für mich unabdingbar, gerade auch im Beruflichen. Leider vermisse ich aber oft im Alltag und insbesondere in solchen Diskussionen hier die Sensibilität dafür, dass auch kinderlose Kollegen teilweise erhebliche Probleme und Lasten anderer Art im Privaten schultern müssen, die man oft gar nicht kennt.Grüße Eugenia
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Kenne solche Fälle auch und kann nur Friesin zustimmen: du bist nur zu einem Teil für die Zukunft eines Schülers verantwortlich.
"Eltern können offenbar machen, was sie wollen...". Ja, zu einem gewissen Grad können sie das. Es ist ihr Kind und wenn sie nicht gegen Gesetze verstoßen oder das Kind misshandeln, haben wir da keinen Einfluss. Das ist so. Im Grunde kannst du nur die Fehlzeiten dokumentieren, der Schulleitung das Problem vorstellen, den Schulpsychologen hast du ja schon involviert. Wenn die Schulleitung den Amtsarzt nicht einbezieht, kannst du eig. nur abwarten.
"Ich möchte handeln, ich möchte das was passiert, ich möchte Verbesserung, ich möchte aufdecken, was bei vielen zu Hause schief läuft...." Kannst du ebenfalls nur bedingt. Und das ist auch nur sehr bedingt deine Aufgabe. Du bist kein Sozialarbeiter!
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Natürlich arbeite ich mit einem Schulbuch. Begründung:
1. Kopien kosten Geld und es ist wenig sinnvoll, die Schüler permanent mit Zetteln zu überschütten, die dann meist ohnehin irgendwo verschlampt werden.
2. Ich arbeite Vollzeit. Für jede Stunde ohne Bücher das Rad neu zu erfinden, ist völlig unökonomisch und zeitlich nicht leistbar.
3. Wenn ich einmal krank bin, kann ich problemlos der Vertretungskraft Seiten im Buch übermitteln, mit denen sie weitermachen kann. Auch kranke Schüler brauchen nicht mühsam Material zu organisieren, sondern haben ein Buch, auf das sie zurückgreifen können.
4. Werden Sprachenklasse neu zusammengemixt, ist es verheerend, wenn Kollegen das Buch links liegen gelassen haben und nur ihr eigenes Süppchen gekocht haben. Gerade in Sprachen ist es in der Mittelstufe unerlässlich, auf eine gemeinsame Basis zurückzugreifen. Sei es wegen der Grammatiksukzession, sei es wegen des Vokabulars, das beherrscht werden soll.Ich hatte Gott sei dank auch vernünftige Ausbilder, die der Auffassung waren, dass ein Schulbuch eine gesunde Basis des Unterrichts bildet, auf die man bitte auch zurückgreifen sollte. Dass das immer durch weiteres Material ergänzt wird, ist klar. Ich erlebe es oft, dass in der LMF von Schulen endlose Massen an Büchern versauern, die teuer gekauft und dann nicht verwendet wurden, weil Kollegen das Buch nicht ideal fanden. Da hilft nicht grundsätzlich Verzicht auf Bücher, sondern Augen auf bei der Lehrwerksauswahl. Es gibt nicht das ideale Buch. Es gibt aber auch nicht das ideale selbst erstellte Material.
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Kommt drauf an, wie lang die zusätzliche Zeit ist.
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In Hessen sind reine Partyfahrten meines Wissens nach sogar verboten. Habe auch gute Erfahrungen mit der Bahn gemacht.
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Allerdings ist es schon erschreckend, wie massiv in den letzten 10 Jahren die Rechtschreibfähigkeit der Schüler nachgelassen hat. Inzwischen ist es fast die Regel, dass in der Eingangsklasse der Oberstufe bis zu 50% der Schüler Punkteabzug wegen sprachlicher Mängel bekommen. Und die Zahl der Förderkursschüler im Lese- und Schreibbereich steigt auch stetig an. Woran liegt das?
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@ Plattenspieler: das ist alles richtig, aber ich kenne selbst aus meinem Studium und auch danach mehrere Fachdidaktiker, die zwar das Referendariat gemacht haben, aber nach diesen 2 Jahren kaum noch selbst praktischen Bezug zur Schule hatten. Das ist für mich zu wenig! Die Begleitung von Praktika durch die Hochschule ist ein spezielles Thema, bei dem nach meinen Erfahrungen leider oft viel im Argen liegt.
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Ich finde die Forderung gar nicht so populistisch. Außerdem bestehen durchaus Unterschiede zu Lehrern in einer Altenpflegeschule. Der Unterricht in Berufsfachschulen ist meiner Erfahrung nach stark praxisorientiert und ergänzt die praktischen Ausbildungsabschnitte. Lehrer, die an Berufsschulen berufliche Fächer unterrichten, haben selbst einen engen Bezug zum Fach. Hochschullehrer in Pädagogik haben aber z.T. noch nie selbst vor einer Klasse gestanden und oft schon jahrelang keine Schule mehr von innen gesehen, erstellen Konzepte aufgrund von Theorien und verlieren leider auch manchmal den Bezug zum schulisch wirklich Machbaren. Die Erfahrung mit Praktikanten habe ich auch schon mehrfach gemacht - v.a. schicken uns die Unis immer häufiger Studierende ins Praktikum, die gerade mal ein Semester hinter sich haben und selbst vor Mittelstufenklassen fachlich versagen! Die sind dann extrem erstaunt und manchmal regelrecht beleidigt, wenn man sie darauf hinweist, dass es nicht geht, wenn sie 5x in einer Stunde fachliche Fehler vor der Klasse machen, die dann auch wieder ausgebügelt werden müssen.
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@ chemie77: Nein, wir bekommen für die Mehrarbeit am Wochenende während Klassenarbeiten keinen Ausgleich. Auch sonst nicht bei Zusatzveranstaltungen außerhalb der regulären Dienstzeit. Eine absolute Minderheit von Kollegen, darunter auch mehrfach ich selbst, sprechen das immer wieder an, allerdings wird man von der Fraktion, die Mikael sehr treffend schildert und zu der bei uns auch der Personalrat gehört, überrollt. Die Schulleitung vertritt ebenfalls diese Linie. Die hohe Tendenz zur Selbstausbeutung mag bei uns auch mit dem recht jungen Kollegium zusammenhängen, die noch nicht voll verbeamteten Kollegen beschweren sich zwar hinter vorgehaltener Hand auch, v.a. wenn sie kleine Kinder haben. Aber offen traut sich kaum einer den Mund aufzumachen, weil sie, wie man dann als Antwort bekommt, Konsequenzen für ihre Lebenszeitverbeamtung oder für künftige Beförderungen fürchten. Außerdem ist bei uns der Anteil der Teilzeitlehrer extrem hoch und ich habe den Eindruck, dass diese z.T. eine Sondermaßnahme nach der anderen vorschlagen nach dem Motto "das schafft man doch locker noch nebenher. Das wäre doch auch schön und wichtig für die Schüler." Mit Vollzeit sieht das schon anders aus. Hinzu kommen viele Zusatzprojekte, um befördert zu werden, die dann auch Kollegen involvieren. Ich finde diese Lage auch nicht gut, aber die Einzelkämpferposition kostet enorm Kraft und Nerven und macht bei uns ganz schnell zum Außenseiter.
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Bei uns stehen solche Fahrten übers Wochenende sogar im offiziellen Fahrtenprogramm der Schule, beschlossen von der Gesamtkonferenz, Fahrt geht 7 Tage, muss also zwangsläufig auch das Wochenende beinhalten. Ich sehe das im Prinzip genauso wie Mikael, aber das Kollegium in der Mehrheit begreift diese Fahrten als unantastbar, da kann man kaum etwas dagegen ausrichten.
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1. Nein, das ist keine Dienstaufsichtsbeschwerde wert und rechtfertigt sie auch nicht.
2. Die Klausurtermine für das nächste Halbjahr, das nächste Woche beginnt, haben wir auch noch nicht und das ist normal bei uns. Da gerät keiner in Panik oder droht mit der Keule. Zum Schuljahresbeginn hatten wir die Klausurtermine auch erst nach ca. 2,5 Wochen und es brach deshalb nichts zusammen.
3. Klausurenpläne sind ein undankbares Geschäft, es kommen immer mal Fehler vor und irgendwer beschwert sich jedes Mal. Dann wird geändert, z.T. ist das manchmal sogar recht kurzfristig im Halbjahr nötig, wenn z.B. Kollegen ausfallen oder Sondertermine unvorhergesehen dazukommen. Trotzdem klappt es immer, dass die Klausuren auch geschrieben werden, nach dem Grundsatz Nr. 1 im Lehrerberuf: Flexibilität.Deshalb ein Rat: du scheinst relativ neu an der Schule zu sein. Du verlangst perfekte Klausurplanerstellung, die es dort wohl nicht gibt. Die anderen Kollegen sind offenbar weit davon entfernt, wegen der Probleme, die du siehst, ein Fass aufzumachen. Und da erwägst du allen Ernstes eine Dienstaufsichtsbeschwerde?! Ich würde mal tief durchatmen und die Erkenntnis beherzigen, dass im Schulbetrieb eben manches nicht so läuft, wie man sich das perfekt vorstellt. Ist schade, aber wahr. Ein Anrecht auf perfekte Klausurenpläne hat man nun mal nicht. Man kann dieses Problem höchstens in einer Fachkonferenz Biologie ansprechen, aber sonst würde ich da nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen.
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Immer diese Mystifizierung des Lehrerberufes! Ich sehe mich keineswegs als "berufen", Lehrer zu sein, aber glaube, den Beruf eigentlich ganz gut zu machen, obwohl es nicht mein ursprünglicherTraumberuf war, und in der Regel bin ich mit meiner Wahl auch nicht unzufrieden. Die Formulierung "Berufung" gehört für mich in den religiösen Bereich. Lehrer ist ein Beruf. Warum fragt man das eigentlich nie Bankangestellte oder Landwirte, ob sie sich denn auch genug berufen zu ihrer Tätigkeit gefühlt haben?
Ich persönlich habe auch noch niemanden kennengelernt, der tatsächlich am Lehrerberuf als solchem "zerbrochen" ist, vll. sollten auch derartige Formulierungen mal kritisch hinterfragt werden. Manche Leute sind sicher den Anforderungen nicht gewachsen, fühlen sich überfordert oder werden deshalb sogar krank und scheiden deshalb aus dem Dienst aus. Mit mangelnder Berufung hat das aber in der Regel nichts zu tun.
Wenn dich der Beruf interessiert: mach ein Praktikum, wie hier schon empfohlen, überprüfe, wie du dich vor einer Klasse fühlst, sprich mit erfahrenen Kollegen, die dir ungeschönt Pro und Contra dieser Tätigkeit schildern können. Viel Erfolg!
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Ich glaube durchaus, dass da etwas dran ist: Eltern, die fast täglich oder mehrmals wöchentlich in der Schule sind und dort ehrenamtlich mitarbeiten, könnten dadurch bestärkt werden, sich auch intensiver in andere Belange einzumischen. Allerdings hängt es meiner Meinung auch davon ab, wie der Einzelne "gestrickt" ist. Meine Mutter arbeitet z.B. als Grüne Dame ehrenamtlich sehr intensiv in einem Krankenhaus bei der Patientenbetreuung mit. Es käme ihr aber nie in den Sinn, deshalb den Arzt oder den Schwestern in ihre Arbeit hineinzureden oder sich aufzuführen, als gehöre ihr das Krankenhaus! Und im schulischen Bereich hatten wir schon viele sehr aktive Eltern, die aber sehr wohl wussten, dass die Schule nicht ihnen "gehört" und nicht permanent für sie verfügbar sein muss.
Was diese Diskussion auch zeigt: Schule funktioniert mit der genannten Masse an Zusatzangeboten und Events nur mit erheblicher Selbstausbeutung von Eltern und Lehrern. Und der Schulträger baut z.T. auch darauf, dass Lehrer eben die Räume streichen. Was wenn nicht? Bleibt der Raum eben ungestrichen und die Eltern würden vll. irgendwann den für mich einzig richtigen Schritt unternehmen: Ihre Forderungen der Politik gegenüber stellen!
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@ Stille Mitleserin:
Also gegen die von dir geschilderte Überaktivität gibt es probate Gegenmittel, z.B.:
1. Fahrdienst zum Schwimmen und Klassenraumstreichen: Deutlich machen, dass das Zuständigkeiten des Schulträgers sind. Eltern und Lehrer sind weder Renovierungsdienst noch Chauffeure, zumal etwa in Hessen solche privaten Transporte zu Schulveranstaltungen inzwischen untersagt sind. Wie wäre es denn mal mit einer Elterninitiative: Unterschriften sammeln und beim Schulträger vorlegen für Transportmittel und professionelle Renovierung?
2. Basteln, Klassenfest, Kuchenverkauf, Winterfahrt, Theaterfahrt: alles Dinge, die kein Mensch machen muss. Man könnte auch einfach mal nur ganz einfach Unterricht machen. Allerdings werden gerade solche Aktivitäten nach meiner Erfahrung z.T. vehement von Eltern eingefordert, und Kollegen ziehen mit oder meinen, es tun zu müssen wegen der schon viel zitierten leuchtenden Kinderaugen - oder weil es sonst massiv Stress mit den Eltern gibt nach dem Motto "Ihre Kollegen machen das aber auch." Da hilft manchmal auch ein mutiges "Nein" beim Elternabend. Schon probiert? Vielleicht sind die begleitenden Lehrer um etwas Freizeit auch ganz dankbar. Es sei denn, es sind Exemplare "überengagiert mit zu viel Zeit, lebt nur für die Klasse". Dann hilft erneut das besagte "Nein".
3. Hefte, Stifte, Arbeitsmaterial besorgen kann und wird dir keiner abnehmen, genauso wie individuelle Probleme stemmen und üben. Das gehört beim Kind als Nebenwirkung dazu. Wenn es hier überhand nimmt mit den häuslichen Arbeitsaufträgen: ansprechen. Vielleicht kann die unterrichtende Lehrkraft ja kompetent Hilfestellung geben oder beraten?! Beim Mitbringen von Blättern, Wolle etc. kann es auch meiner Erfahrung nach manchmal sein, dass Lehrer etwas übers Ziel hinaussschießen, aber darüber kann man reden.
4. Sich auf die eigene Rolle besinnen - Eltern. Und Lehrer auch mal Lehrer sein lassen und Grenzen und Kompetenzen akzeptieren.
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Auch wenn dieser Beitrag hier eigentlich nicht hingehört:
Merke:
1. Wer krank ist, bleibt daheim!
2. Wer vor der Arbeit merkt, dass er eig. nicht in der Lage ist zu schreiben, geht heim und schreibt nicht!
3. Nicht umsonst wird beim Abitur vorher schriftlich bestätigt, dass man sich zur Prüfung in der Lage sieht.Nebenbei kommt mir diese "einer anderen Lehrerin diktieren" Nummer recht seltsam vor. Bei uns wären da nicht spontan Lehrkräfte greifbar, die eben mal ein Klausurdiktat aufnehmen könnten.
Grüße Eugenia
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Also ich sehe das auch so, dass du eine Beteiligung des Schulleiters nicht ablehnen kannst. Ich würde mich gut auf das Gepräch vorbereiten (alle Aspekte aufschreiben, die zur Note geführt haben, Unterlagen wie Arbeitsheft des Schülers etc. mithaben...). Eventuell könntest du den SL auch im ein Vorgespräch bitten. @ Sofie: Der SL will bei allen Elterngesprächen dabei sein? Das wäre bei uns aufgrund der großen Schülerzahl gar nicht möglich. Da würde unsere Leiterin eine nicht unerhebliche Zeitspanne mit Elterngesprächen verbringen, ganz zu schweigen davon, wie schwierig es auch so schon ist, gemeinsame Termine zu finden.
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Weshalb endet eigentlich jede Diskussion zu brisanten politisch-religiösen Themen wie der Frage nach dem extremistischen Islam immer irgendwann beim Thema Hakenkreuz und NS-Vergleich? Ich finde das nicht nur unangebracht und inhaltlich falsch, sondern auch langsam extrem nervig.
Ich darf trotzdem ein Kreuz um den Hals tragen, die Frau aber keinen Niqab nach Ihrer Auffassung. Warum?
Ich bin der Auffassung, das religiöse Symbole in staatlichen Schulen grundsätzlich nichts verloren haben. Wenn ich als Lehrerin mit einem überdimensionierten Kreuz herumlaufen würde, hätte ich aber garantiert noch am selben Tag empörte atheistische Eltern auf der Matte, die sich beschweren. Siehe auch der legendäre bayrische Kruzifixstreit. Meines Wissens ist der Niqab übrigens in der Türkei an Schulen und in Universitäten verboten. Auch in anderen muslimisch geprägten Ländern ist er nicht unumstritten oder sogar in der Öffentlichkeit verboten!
Ich bin, genau wie einige andere es hier schon geäußert haben, der Meinung, dass Totalverhüllung in der Schule nichts aber auch gar nichts zu suchen hat - nicht aus religiösen Gründen, nicht aufgrund der Frage, ob die Frau gleichbereichtigt ist, das Ding freiwillig trägt oder dazu gezwungen ist. Übrigens tragen gerade massiv extremistisch geprägte Frauen Vollverschleierung z.T. mit tiefster Überzeugung - das ist kein Hinweis auf Unbedenklichkeit. Ich lehne in der Schule den Niqab aus Sicherheitsgründen ab, genauso wie ich einen Mann oder eine Frau mit Sturmhaube aus dem Schulhaus verbannen würde oder jemanden, der grundsätzlich nur mit einem Helm herumläuft, der das Gesicht verdeckt. Ich möchte sehen, wer da auf unseren Fluren herumläuft! Im Interesse der Sicherheit der Kinder und meiner Sicherheit. Und wenn die Mutter sich deshalb vom Elternsprechtag ausgeschlossen fühlt, ist das eben so. Sie kann telefonieren oder der Vater kann kommen - oder sie muss sich eben anpassen. Ich müsste mich in jedem islamischen Land auch anpassen und dürfte nicht in Shorts und Bikini durch die Straßen laufen.
Nebenbei finde ich es auch dringend nötig, dass die gemäßigten islamischen Gemeinden endlich auf breiter Front aufwachen und sich offen und deutlich gegen extreme Auswüchse ihrer Religion stellen. Nicht nur in Verbandsverlautbarungen, die kaum einer zur Kenntnis nimmt, sondern in ihrer unmittelbaren Umgebung. Ich habe den Eindruck, dass viele Gemeinden von der Entwicklung regelrecht überrollt wurden und jetzt etwas hilflos vor der gegenwärtigen Entwicklung stehen, aber auch nicht den Schritt tun, sich klar zu distanzieren. Da werden stattdessen regelmäßig Grundsatzdiskussionen vom Zaun gebrochen über Toleranz und soziale Benachteiligung - mit Argumenten, die gut und wichtig sind. Aber die Distanzierung und Verurteilung des Extremismus müsste mindestens genauso laut sein. Und nicht am Ende immer irgendwie bei Hitler landen...
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Ich habe den Eindruck, die Diskussion driftet hier etwas ab. Begründung für den Ausschluss der vollverschleierten Mutter war nicht das Thema "Rolle der Frau" oder Kommunikationsprobleme, sondern die Reaktionen von Kindern, die aus Kriegsgebieten kommen und mit vollverschleierten / maskierten Personen traumatische Erlebnisse verbinden, und von muslimischen (!) Eltern, die damit drohten, ihre Kinder ihrerseits von der Schule zu nehmen, weil sie extremistische Einflüsse befürchteten. Vielleicht sollte man das auch berücksichtigen, bevor man automatisch die Intoleranzkeule schwingt! Mit "Schal über Mund und Nase" im Winter hat das aber auch gar nichts zu tun, der Vergleich hinkt extrem. Die Schule hat auch die Kommunikation mit den Eltern gesucht, offenbar geht deren Toleranz nicht so weit, dass sie Verständnis für die anderen Kinder aufbringen. Ich halte Religionsfreiheit für ein hohes, unbedingt schützenswertes Gut. Aber auch aus Sicherheitsgründen möchte ich nicht, dass gänzlich verschleierte oder vermummte Personen sich in der Schule bewegen - ich möchte sehen können, wer da durch unsere Flure läuft!
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