Beiträge von Eugenia

    Übrigens habe ich selbst diese Woche wieder eine Maske aufgesetzt, weil eine meiner Klassen gerade von einem Austausch zurückgekommen ist, und zwar mit 10 Kindern mit Corona-Infektion krank zu Hause und mehreren der Anwesenden teils mit deutlichen Erkältungssymptomen vor mir sitzend. Da ich nächste Woche mit meiner Klasse auf Klassenfahrt fahre, möchte ich mich nicht auf den letzten Drücker noch anstecken, sonst fällt die Fahrt nämlich flach.

    Das Ganze driftet ja offenbar wieder in die altbekannte Maskendiskussion ab, die aus meiner Sicht völlig unnötig ist. Wer Maske tragen möchte (weil er z.B. keine "robuste Gesundheit" oder kranke Angehörige zu betreuen hat oder sich einfach rücksichtsvoll verhält, weil er sich genötigt fühlt, trotz Krankheitssymptomen zur Arbeit oder in die Schule zu gehen), der tut das, wer das nicht möchte, lässt es. Warum sich einige immer noch daran "hochziehen", kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen. Übrigens sagt auch Drosten nicht, dass er "nichts mehr von Masken hält", er spricht von Menschen mit "robuster" Gesundheit oder prinzipiell "gesunden" Menschen, für die Corona keine außergewöhnliche Gefahr mehr darstelle.

    Ich weiß nicht, aus welchem Bundesland du bist, aber zumindest für NRW kann ich mir das nicht vorstellen, da die Gymnasien nach der Erprobungsstufe alles aussortieren, was nicht ansatzweise in deren Schema passt und Schüler mit Förderbedarf (abseits von KM o.ä.) sind auch eher eine Seltenheit.


    Wir als Gesamtschule haben übrigens aktuell soviel fest zugewiesene Förderschullehrer: 0

    Ich unterrichte in Hessen. Und auch wenn man das sich nicht vorstellen kann - es ist immer mehr Realität. Natürlich nicht flächendeckend, aber mit zunehmender Tendenz. "Aussortieren", wie du es nennst, können wir entgegen der gängigen Vorurteile nicht ohne Weiteres. Abgesehen davon wächst auch die Zahl der beratungsresistenten Eltern, die ihre Kinder auf Biegen und Brechen auf dem Gymnasium halten wollen, selbst wenn es aufgrund der Leistungen oder der Schulbiographie keinen Sinn macht. In den letzten beiden Anfangsjahrgängen wurde von oben darauf bestanden, die Klassen bis zur äußersten Schmerzgrenze anzufüllen. Das heißt mehrere Klassen im Jahrgang mit über 30 Kindern, darunter, wie gesagt, Geflüchtete, die Analphabeten sind, Kinder mit deutlich auffälligem Sozialverhalten, Kinder mit individuellem Förderbedarf (in der Regel KM, Sehen / Hören, ES). Gut 1/3 der Kinder nicht für das Gymnasium empfohlen. Die abgebenden Grundschulen signalisieren, dass sie massiv überlastet sind und die Probleme nicht mehr stemmen können.

    Wir haben nach meinem Wissensstand Schüler mit Förderschwerpunkt Hören, Sehen, körperlich-motorische Entwicklung und emotional-soziale Entwicklung. Bei den ersten drei Förderschwerpunkten ist das Modell kein Problem und reicht in der Regel auch - bei emotional-sozialen Problemen ist es oft sehr schwierig.

    Bei uns sind an der Schule selbst gar keine Förderschul-Lehrkräfte eingesetzt. Sie kommen immer nur punktuell vorbei (meist nur 1-2 Mal im Halbjahr) und besprechen einen neuen Förderplan und hospitieren im Vorfeld. Sonst sind wir komplett auf uns allein gestellt. Die Förderschul-Lehrkräfte sind teilweise an ihrer Stammschule im Unterricht eingesetzt, teilweise besuchen sie Schulen im weiteren Umkreis. Eine feste Unterstützung (z.B. 1x in der Woche) gibt es nicht. Personelle Unterstützung gibt es nur, wenn ein Kind eine Schulbegleitung hat, das sind aber keine ausgebildeten Lehrkräfte.

    Das nennt sich Pubertät, ist normal und war schon immer so.
    Dass sich an Gymnasien Sonderpädagogen nicht in Massen tummeln, liegt an der Schulart.


    BTW: Die Begriffe "Förderschule", "Förderschüler" und "Förderschullehrer" sind (zumindest in Ba-Wü) obsolet.
    BTW2: Sonderpädagogen spielen in derselben "Gehaltsklasse" wie Studienräte und sind keine "Hilfskräfte" für Gymnasiallehrer, die sich bei der Binnendifferenzierung überfordert fühlen.

    Ich bin durchaus in der Lage, normales pubertäres Verhalten von Verhaltensauffälligkeiten zu unterscheiden, die so "früher" in dem Maße nicht aufgetreten sind. Und in Hessen heißt es nach wie vor Förderschule. Den Begriff Sonderschule hat Hessen vor längerer Zeit abgeschafft.


    Förderschullehrer sind keine "Hilfskräfte", wie du abwertend schreibst, aber leisten wichtige Hilfestellung. Und zwar nicht für "Gymnasiallehrer, die sich bei der Binnendifferenzierung überfordert fühlen", sondern beim Umgang mit Schülern, die so speziellen Förderbedarf haben, dass ich als Gymnasiallehrer damit teilweise tatsächlich ohne besondere Unterstützung überfordert bin. Ich maße es mir nicht an, Spezialist in der Förderung von Schülern mit jeder denkbaren Besonderheit zu sein - und gerade für diese Fälle brauchen wir Unterstützung. Nicht bei der normalen Binnendifferenzierung - die beherrschen sogar Gymnasiallehrer (*Ironie*).

    Ich finde in der Inklusion problematisch, dass viele Regelschullehrkräfte kein Interesse daran haben, Lernzieldifferentes zu erstellen.

    Nach meiner Erfahrung scheitert das meist nicht am fehlenden Interesse, sondern an der puren Überforderung. Ich unterrichte an einem Gymnasium und auch wir kämpfen inzwischen mit Klassen, in denen über 30 Kinder sitzen, davon mehrere Geflüchtete (teils Analphabeten), die uns zugewiesen werden, mehrere Kinder mit individuellem Förderbedarf, in der Unter- und Mittelstufe zahlreiche deutlich Verhaltensauffällige. Und Ziel ist das Abitur mit Studierfähigkeit. Da geht es nicht darum, ob man Interesse hat, Lernzieldifferentes zu erstellen, sondern darum, ob man das als einzelner Lehrer mit insgesamt über 200 Schülern überhaupt schafft. Dass Förderschullehrer bei uns im Unterricht präsent sind (auch bei Kindern mit Förderbedarf) ist die absolute Ausnahme. Eine Förderlehrerin, die ich kennengelernt habe, zerreißt sich zwischen mehreren verschiedenen Schulen, nicht alle am selben Ort, und ihrer noch existierenden spezialisierten Förderschule. Ich finde in der Inklusion problematisch, dass sie einfach einem bestehenden, überforderten System aufgepfropft wird und gesagt wird "Macht mal, wenn das nicht klappt, liegt es daran, dass ihr nur nicht wollt." Leider sehen auch Eltern oft diese Probleme nicht, sondern fordern (irgendwie auch verständlich) die optimale individuelle Förderung für ihr Kind ein, teils zunehmend aggressiv, nur können wir als Lehrer oft die Erwartungen gar nicht erfüllen.

    Gehe davon aus, dass die Frage etwas anders gemeint war. Ein Kind hat Corona und schnieft und hustet etwas, aber ist sonst ohne weitere Symptome. Meinetwegen sind die Symptome noch leichter.


    Zum Abholen sind die Symptome zu gering, für eine Ansteckung aller anderen reicht es.


    Was tun, wenn weder Kind noch Eltern abbrechen wollen?

    Im Moment schnieft und hustet mindestens ein Drittel meiner Klasse. Ich habe an Schüler und Eltern appelliert, kranke Kinder zu Hause zu lassen und im Zweifelsfall zu testen, wenn möglich. Ich hoffe auf Einsicht. Tests haben wir noch aus dem Fundus der Schule auf Wunsch bekommen, auch ein paar Masken. Mal sehen, wie es Anfang Oktober aussieht, wenn wir fahren müssen. Und ja, ich finde den Termin auch suboptimal.

    Es verbleibt die Anregung, generell darüber nachzudenekn, wie sinnvoll Fahrten im Herbst/Winter sind, wenn man Covid-Wellen für problamatisch hält. Das wäre vielleicht ja auch mal etwas für die genannten Gremien.


    Was passiert eigentlich, wenn Lehrerinnen während der Fahrt erkranken? Viruserkrankungen können jemanden kräftig ausnocken. Nich nutr Covid. 'Ne zünftige Grippe oder ein Noro-Virus sind kräftige Spaßbremsen.

    Es ist ungeklärt, was passiert, wenn Lehrer während der Fahrt erkranken. Die Personaldecke ist so dünn, dass es im Moment niemanden gäbe, der sofort einspringen könnte. Dann muss die Schulleitung irgendwie improvisieren. :grimmig:

    Hallo,


    ich wüsste gerne, was ihr macht, wenn jetzt, nachdem ja alle Corona-Maßnahmen nicht mehr existieren, auf der Klassenfahrt ein oder mehrere Corona-Fälle auftreten. Bei uns reagiert fast jeder auf diese Frage mit Schulterzucken, von "Eltern anrufen und abholen lassen" bis zu "weiter mitlaufen lassen" oder "irgendwie isolieren" (Wie, in einer vollen Jugendherberge?) ist alles dabei. Da die Zahlen gerade wieder nach oben gehen (auch unter unseren Schülern oder deren Geschwistern), machen sich schon einige Kollegen darüber Gedanken.


    Daher die Frage mit der Bitte um eure Einschätzung. Herzliche Grüße Eugenia

    Und warum wurde damals dann nichts dagegen unternommen? Wenn das nicht alltäglich war und kein Jugendlicher „Leichtsinn“?!Weil das Gymnasium es damals wegen "guten Ruf usw." unter den Teppich kehren wollte. (Klara88)

    Vielleicht auch, weil die Schule tatsächlich keine eindeutigen Beweise in der Hand hatte, dass er der Verfasser dieses Schreibens war. Ich lese meist nur, dass er die Verfasserschaft "nicht leugnete". Das heißt aber auch nicht, dass er sie aktiv zugegeben hat. Das würde auch zur Maßnahme Referat passen, pädagogische Maßnahme.

    Hallo,


    im Rahmen der aktuellen Aiwanger-Affäre wird sich mehrfach darauf bezogen, dass das besagte Flugblatt im Schriftbild Gemeinsamkeiten mit Aiwangers "Facharbeit" hätte. Ich wüsste gerne von den bayrischen Kolleginnen und Kollegen, was denn eine Facharbeit in Bayern ist bzw. wo sie aufbewahrt wird. In Hessen gibt es nur eine sog. besondere Lernleistung, das ist eine größere wissenschaftspropädeutische Hausarbeit, die ins Abitur einfließt. Ich habe solche Arbeiten auch schon betreut, allerdings werden die korrigierten Exemplare bei uns zu den Prüfungsakten gegeben, als Lehrer hätte ich nach so langer Zeit gar keinen privaten Zugang mehr dazu. Ich dürfte Prüfungsunterlagen überhaupt nicht bei mir aufheben, wenn die Prüfung gelaufen ist - allein datenschutzrechtlich nicht. Prüfungsunterlagen werden hier 10 Jahre in der Schule aufbewahrt, dann vernichtet. Besondere Arbeiten können auf Verlangen an den (ehemaligen) Schüler ausgehändigt werden. In besonderem Maße aufbewahrungswürdige Unterlagen gehen ans hessische Staatsarchiv. Allerdings auch nach 10 Jahren. Sogar Ordnungsmaßnahmen (Androhung Schulverweis u.a.) werden nach 2 Jahren aus der Schülerakte gelöscht, wenn keine neuen Vergehen dazukommen. Ich würde gerne diese Vorgänge in Bezug auf Aiwanger und die als Beweis genannten Unterlagen noch genauer verstehen, daher die Frage. In Hessen käme man nur an die besagten Unterlagen, wenn die Regeln zur schulischen Aufbewahrung missachtet wurden oder der betreffende Lehrer widerrechtlich Schülerarbeiten bei sich zu Hause "bunkert" und ebenfalls widerrechtlich einer Zeitung zugänglich macht.


    Herzliche Grüße Eugenia

    Ich verstehe ja so langsam auch, dass sich viele in diesem Forum der "Diskussion" wegen gerne mal die Hose mit der Kneifzange anziehen, um später einen lustigen Emoji setzen zu können, aber niemand verlangt bei uns Vertretungsaufgaben und dazu kann es auch keinen Zwang geben. Kollegen, die keine Aufgaben stellen können, sind sicher so achtsam sich nicht von Kollegen wegen solchen Lappalien "unter Druck" setzen zu lassen. Sollten sie zumindest sein, um in diesem Beruf überleben zu können.

    Bei uns gibt es auch dieses System, dass regelmäßig "angefragt" wird, ob Vertretungsaufgaben geschickt werden, wenn jemand krank ist. Natürlich "verlangt" das keiner, darf es ja auch nicht - trotzdem kann ich bestätigen, dass sich dadurch ein gewisser Druck aufbaut. Wer Vertretung für kranke Kollegen hat, schaut in den Vertretungsordner, ist dort nichts geschickt, fallen schon häufiger entsprechende Bemerkungen. Im Grunde wird dieses regelmäßige "Abfragen" doch zu etwas, das "üblich" ist. Außerdem erfahren die Klassen von der Vertretung, ob Material geschickt wurde oder nicht. In Folge dessen gab es auch schon entsprechende Elternkritik, wenn Kollegen nichts geschickt haben.

    ... und manche haben sich wahrscheinlich auch zu Hause schon danebenbenommen und führen ihre Verhaltensweisen jetzt einfach weiter. Wenn ich erlebe, dass Schüler in der Integrationsklasse Mädchen und Kolleginnen übel sexistisch beleidigen (weil sie denken, es versteht keiner), dann ist das nicht unbedingt zwingend Ergebnis von Fluchterfahrung, sondern mieses Benehmen, bei dem ich mich frage, wie die Haltung im Elternhaus ist. Die Eltern sind dabei übrigens keine besonders große Hilfe, sondern bringen die üblichen Entschuldigungen ("Ist unterfordert / muss motiviert werden").

    Also ich habe demnächst ein Treffen mit einem Chirugen (hoffentlich einem Routinier). Den werde ich mal fragen, was sie im Krankenhaus so als Aushänge zur Frage der Arbeitszeiten haben. Ich werde berichten.

    Fragwürdige Arbeitsüberlastung in einem Beruf rechtfertigen oder relativieren nicht fragwürdige Arbeitsüberlastungen in anderen Berufen. Nur weil Chirurgen überlastet sind, müssen es andere nicht auch hinnehmen - vielmehr besteht dann mehrfach Verbesserungsbedarf.

    Viele Schüler haben jedoch aus unterschiedlichen Gründen bereits mehrere Jahre Schulunterricht versäumt oder brauchen mehr Zeit, um genügend Deutsch zu lernen, immer wieder haben wir auch Schüler, die in ihrer Muttersprache unalphabetisiert sind und erst in den DaZ-Klassen (Oberschule) lesen lernen.

    Ist bei uns genau so. Wir können auch nur in wenigen Fällen feststellen, dass die ukrainischen Kinder in Fächern wie Englisch oder Mathe problemlos mitarbeiten können. Daneben haben wir vor allem mit ukrainischen Jungen häufig deutliche Disziplinprobleme. Die DaZ-Kraft wird ignoriert oder sogar beleidigt und respektlos behandelt, man raucht auf dem Pausenhof und macht abfällige Bemerkungen, wenn die Aufsicht einschreitet (dumm nur, wenn die Aufsicht Russisch kann und daher auch ganz gut Ukrainisch versteht...). Die Mädchen sind weitgehend problemlos, aber extrem in der Unterzahl. Wir haben fast nur Jungen.

    Meine Lehrer von damals haben die Bahnfahrkarten telefonisch gebucht. Das geht heute nicht mehr, weil die Hotline keine Bestellungen mehr annimmt.


    Nur mal so als Beispiel. Viele Dinge gehen heute nicht mehr, weil es die Services nicht mehr gibt. Eine Bestätigung per Telex kann man auch nicht mehr bekommen.

    Ich buche die Bahnfahrkarten für Klassenfahrten vor Ort beim DB-Servicepoint. Vorteil: man kann teilweise deutlich länger stornieren als bei der online-Buchung und die Mitarbeiter dort sind durchaus engagiert, wenn es darum geht, die günstigste Lösung zu finden.

    Mir hat mal ein britischer Bekannter, Geschäftsführer einer E-Commerce-Agentur, gesagt, dass es ökonomisch schon sinnvoll sein kann, in Deutschland Englisch (statt Deutsch) zur ersten Unterrichts- und Amtssprache zu machen. Die junge deutsche Generation ist in Englisch ohnehin durch Social Media recht gut unterwegs. Fraglich, ob das realisiert wird.

    :autsch:

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