Beiträge von Eugenia

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    Ergänzt den letzten Post zum Thema Aerosole in Klassenzimmern.

    Es wird sich "normalisieren". Dabei werden ggf ein paar mehr Leute sterben als ohne Corona, aber bei weitem nicht in solchen Mengen wie bspw. in den USA. So ist das eben.

    [...]

    Aber dieser Maskenirrsinn muss aufhören, wenn schon Leute, die sogar ganz offiziell vn dieser "Pflicht" per Attest befreit sind, ausgegrenzt werden, läuft da jetzt schon viel zu viel schief.

    Klar, lieber ein paar mehr Leute sterben lassen, als dass Leute ausgegrenzt werden, weil sie keine Maske tragen können (das dürfte übrigens die absolute Minderheit sein, bei der das wirklich medizinisch unmöglich ist). Wäre übrigens dann ein netter Grabspruch "Es werden ein paar mehr Leute sterben. So ist das eben." - vielleicht wenn es einen selbst oder die Angehörigen erwischt? *Sarkasmus aus* Ich finde solche Äußerungen extrem kaltschnäuzig.

    "Das kann aber nur mit optimalen Hygienekonzepten an den Schulen gelingen. Darauf müssen wir viel Liebe verwenden, es wird ein aufwendiges Schuljahr", mahnte Braun in der NOZ.

    Leider sehe ich diese überzeugenden Hygienekonzepte für den Beginn des neuen Schuljahres nicht. Für mich scheint hier in Hessen das Motto eher zu sein: "Mal schauen, was passiert, vielleicht geht es ja gut. Ihr könnt doch lüften und Händewaschen." Ende der Abstandsregeln, schwammige, teils widersprüchliche Formulierungen (Es werden Abstandsregeln außer Kraft gesetzt, gleichzeitig wird betont, dass man sich als Lehrer "in jeder Situation" durch Mindestabstand schützen könnte.). Keine allgemeine Mundschutzpflicht außerhalb des Klassenverbandes, wie noch vor den Ferien angekündigt, sondern "soweit durch die Verhältnisse vor Ort erforderlich und durch die Schulleitung angeordnet." Natürlich sind die Gegebenheiten nicht überall gleich, aber zumindest für die weiterführenden Schulen wäre hier Klarheit sinnvoller gewesen. Dafür "strikte Abstandsregeln" beim Mittagessen in der Mensa, wo dann plötzlich nur Schüler einer Lerngruppe zusammen essen sollen (Warum muss man beim Essen den Abstand einhalten, den man in der Klasse über Bord wirft?). Im Sportunterricht ist der Mund-Nase-Schutz in der Umkleide dafür wieder Pflicht. Umkleiden sollen gelüftet werden, sofern dort keine Kleidungsstücke oder Gegenstände aufbewahrt werden. Bei uns ist die Sporthalle im Dauerbetrieb, da wird natürlich Kleidung aufbewahrt und die Lüftung der Umkleiden erfolgt durch Mini-Oberlichter. Bin gespannt, was man sich da einfallen lässt. Im Sporthallenbereich dürfen sich Gruppen nicht mischen, für andere Fächer, die verkurst sind, ist das aber nicht ausgeschlossen. Bei Konferenzen u.a. Versammlungen der Lehrer "sollte" "wo immer möglich" ein Mindestabstand von 1,5 m eingehalten werden. Warum formuliert man das nicht verbindlicher? Das wirkt auf mich alles total unausgegoren und mit der heißen Nadel gestrickt.

    Für Hessen ist heute der aktualisierte Hygieneplan herausgekommen: https://kultusministerium.hess…a/hkm/hygieneplan_419.pdf. Gegenüber der Fassung vor den Ferien haben sich einige Punkte geändert:


    1. Schülern, die nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können, wird nicht mehr Video- oder Telefonschaltung in den Unterricht zugesagt, stattdessen steht da jetzt: "Die betroffenen Schülerinnen und Schüler erhalten alternativ ein Angebot im Distanzunterricht, das dem Präsenzunterricht möglichst gleichgestellt ist; ein Anspruch auf bestimmte Formen des Unterrichts besteht nicht." Anscheinend hat man gemerkt, dass die ursprünglichen Versprechungen in der Fläche gar nicht umsetzbar sind oder rechtliche Probleme aufwerfen.


    2. Die Maskenpflicht außerhalb des Klassenraumen besteht nun doch nicht generell, wie ursprünglich angekündigt sondern ist der Anordnung durch die Schulleitung überlassen, wenn diese es für nötig hält. Ansonsten: Händewaschen, Lüften, Husten-/ Niesetikette. Ich hätte hier eine einheitliche Regelung besser gefunden, zumindest für die weiterführenden Schulen. Zum ursprünglich angekündigten "umfangreichen Testkonzept" steht da bisher nichts. Keine Hinweise zu festen Lerngruppen, keine Angaben zu Abständen, die verbindlich eingehalten werden müssen, nur im Anhang zu Musik und Sport und DS und beim Essen in der Mensa. Dafür der Hinweis, dass ja immer die Gelegenheit besteht, sich durch die Hygieneregeln zu schützen.


    3. Lehrer, die selbst einem erhöhten Corona-Risiko unterliegen oder mit Angehörigen zusammenleben, für die das der Fall ist, können sich, wie ich das lesen, weiter mit Attest vom Präsenzunterricht freistellen lassen. Dabei kann "Auf Wunsch der Lehrkraft oder der sozialpädagogischen Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters ... eine betriebsmedizinische Beratung in Anspruch genommen werden." Dafür ist in Hessen der Medical Airport Service zuständig. Ich frage mich gerade, was das für eine Beratung sein soll und welche rechtliche Relevanz so eine betriebsmedizinische Beratung hätte. Beratung klingt ja erst einmal positiv, aber kann der Betriebsarzt ärztliche Atteste zur Präsenzpflicht gegenüber dem Arbeitgeber außer Kraft setzen (wie in Schleswig Holstein), wenn ein Lehrer ihn auf Wunsch - d.h. für mich freiwillig - aufsucht, um sich beraten zu lassen? Sind Empfehlungen, die dieser Betriebsarzt ausspricht, für die Schulleitungen bindend? Ich finde diesen Passus etwas unklar.

    https://www.haaretz.com/israel…1.9005504?v=1595230203852


    Überblick, in welchen Lebensbereichen in Israel die meisten Infektionen erfolgten. Zwischen dem 10. und 16. Juli infizierten sich von 727 Corona-Betroffenen 210 im Bildungsbereich, dann kommen mit deutlichem Abstand "Events" und Gottesdienste. Personen, die durch ein Mitglied des eigenen Haushaltes infiziert wurden, sind nicht erfasst.

    Ich hab echt keine Ahnung was man da machen kann - aber die Eltern können das auf keinen Fall abfangen. Mit Ausnahme von uns dürften auch die meisten Eltern keinen Urlaub mehr haben - der ist schon in den letzten vier Monaten drauf gegangen.

    Das ist vollkommen richtig. Aber im Moment ist die Strategie "Wird schon gutgehen" und "Den Letzten beißen die Hunde" und das sind die ErzieherInnen in den Kitas. Eine Lösung habe ich auch nicht - nur erhebliches Bauchweh beim Gedanken an den Herbst / Winter.

    "Das Robert-Koch-Institut schreibt, dass auch Schnupfen zu den Symptomen von Corona zählen kann. In einem aktuellen Situationsbericht haben 24 Prozent der registrierten infizierten Personen auch Schnupfen. " https://www1.wdr.de/nachrichte…corona-infektion-100.html


    Die momentane Strategie sieht für mich nach Zurechtbiegen der Fakten aus.


    Abstandhalten ist wichtig zur Prävention. In den Schulen geht das nicht im Regelbetrieb. Lösung: dann heben wir die Abstandsregeln doch einfach auf.

    Corona äußert sich im leichten Verlauf auch als Erkältungssymptomatik, gerade jüngere Kinder haben oft einen leichten Verlauf. Im Herbst rotzt und hustet alles in der Schule. Aber wir können die Kinder doch nicht zu Hause lassen, das gibt Betreuungsprobleme. Lösung: Dann sollen die Kinder eben doch in die Schule / Kita. Wenn sie dort dann "Coronasymptome" zeigen, sollen wir sie in Hessen isolieren und nach Hause schicken. Da beißt sich die Katze irgendwie in den Schwanz.

    1. Schleswig Holstein, um das es hier geht, hat ca. 28.000 Lehrer. Davon haben laut SZ 780 Lehrer Atteste vorgelegt. Das sind ca. 2,8 %. Von massenhafter, lockerer Attestierung durch Ärzte kann da auf Landesebene eher nicht die Rede sein.


    2. Der Artikel in der SZ gibt die Kritik der GEW an dem Vorgehen des Betriebsärztlichen Dienstes wieder, der - so die SZ - Atteste außer Kraft setze, ohne individuell den Einzelfall und die Gegebenheiten vor Ort zu begutachten, behandelnde Ärzte oder Personalräte einzubeziehen. Stattdessen gibt es angeblich nur ein 08/15 Telefonat, bei dem die KollegInnen abgefertigt werden. Wenn dem so ist, ist diese Kritik der GEW mehr als gerechtfertigt.


    3. Ergebnis hier im Forum: gleich wird die Keule rausgeholt und auf KollegInnen eingedroschen, die sich vor der Arbeit drücken wollen und gegen Ärzte, die locker den Attestblock zücken. Und natürlich zieht irgendwer wieder den obligatorischen Pseudo-Risikokollegen aus dem Hut, der es sich auf der faulen Haut gemütlich macht.


    Ich finde das langsam mehr als beschämend. Klar gibt es die Schwarzen Schafe und natürlich führt es zu schlechter Stimmung, wenn Kollegen sich ihrer Verantwortung offenkundig entziehen. Aber es führt erst recht zu einer schlechten Stimmung, wenn immer sofort das einem selbst bekannte Schwarze Schaf ins Feld geführt wird, wenn es um Probleme geht, die Menschen mit erhöhtem Corona-Risiko haben.

    Frage wäre natürlich, ob die Infektion von einem Erzieher(in) auf die Kinder und auf die anderen Erzieher(innen) übertragen wurde oder von Kind auf Erzieher und Kind auf Kind.

    Ist das im Ergebnis nicht egal? Kinder und Erzieherinnen kommen auf engem Raum ohne Mundschutz zusammen, wer da genau wen angesteckt hat, ist doch letztlich irrelevant. Das Problem ist die Grundkonstellation. Mal abgesehen davon, dass man das wohl nicht rekonstruieren kann, von wem das Virus auf wen überging.

    Für Flugreisen steht in dem zitierten Artikel aus dem Tagesspiegel Folgendes: "Wie die Berliner Bundespolizei mitteilt, erhalten Reiserückkehrer an den Hauptstadtflughäfen lediglich Informationsflyer. Tests gibt es keine, auch keine anderweitigen Kontrollen. Aus den Gesundheitsämtern in der Hauptstadt heißt es, Rückkehrer müssten sich selbst beim Amt melden. Die Mitarbeiter würden Urlauber aus Risikogebieten weder gezielt kontaktieren noch Kontrollen an Flughäfen durchführen. Man hofft auf Freiwilligkeit – und die abschreckende Wirkung von Strafen. Die Bußgelder bei Verstoß gegen Quarantäneverordnungen reichen von 500 bis 10.000 Euro. Aber dazu muss erst mal eine Quarantäne angeordnet sein. Was wiederum Aufgabe der Amtsärzte im Gesundheitsamt ist. Sofern sich ein „Freiwilliger“ unter den Rückkehrern bei ihnen meldet."


    Gibt es eigentlich solche Registrierungen, die z.B. Kroatien fordert, auch für Personen, die mit dem Auto nach Deutschland einreisen? Das wäre ja die eigentlich interessante Frage, nicht ob Kroatien Corona-Symptome abfragt.

    Auch außerhalb des deutschsprachigen Raums kann einzig auf Israel verwiesen werden, wo von Schulen ein besonderes Infektionsrisiko ausging. Und das kann aus verschiedenen Gründen nicht mit Deutschland verglichen werden. Ganz abgesehen davon, dass es dabei m. W. um wenige Schulen ging und überwiegend um ältere SuS und nicht Kinder im Kindergartengarten- oder Grundschulalter.

    Am 20.6. waren 200 Schulen in Israel wegen steigender Fallzahlen geschlossen. Am 09.06. waren über 340 Lehrer und Schüler dort positiv getestet. Das ist nicht gerade "wenige". Und ja, es geht v.a. um ältere Schüler. Darum geht es am Gymnasium bei uns auch, das wird nach meinem Eindruck sehr oft aus dem Blick verloren. Ich mache mir auch Gedanken um die Urlaubsrückkehrer, wir haben eine größere Schülergruppe aus dem Bereich Serbien / Kroatien, die normalerweise mit den Eltern den Urlaub auf dem Balkan verbringen. Und wie will man denn überprüfen, ob sich Heimkehrer aus Risikogebieten tatsächlich in Quarantäne begeben haben? Die Grenzen sind doch offen und ich weiß nicht, wer mit dem Auto wo hin gefahren ist. Ich gehe davon aus, dass durchaus einige Eltern einfach den Urlaubsort verschweigen. Das hatten wir schon im März beim Thema Südtirol. Es wurde abgefragt, wer in Corona-Gebieten im Urlaub war. Keiner. Nachher kam dann unter der Hand raus, dass doch Schüler und Kollegen davon betroffen waren. Im Ernstfall wäre es dann zu spät.


    Dass sich die Wahrnehmungen hier unterscheiden, liegt vll. auch an den unterschiedlichen Erfahrungen. Ich gehöre auch zu denen, in deren Umfeld Leute heftig von Corona betroffen waren - ein Todesfall, zwei schwere Verläufe mit langen Wochen im Krankenhaus, zwei Mal Langzeitfolgen mit dauerhaftem Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns seit April. Der Todesfall und die schweren Verläufe übrigens ohne relevante Vorerkrankungen. So etwas gibt einem schon zu denken und führt dazu, dass ich mich nicht auf volle Klassenräume und dürftige Pseudo-Schutzmaßnahmen freue, so gern ich meine Schüler wiedersehe und so gern ich wieder "normal" unterrichten würde.

    Die Schulen waren ja auch meist geschlossen. Selbst in Schweden wurden Schüler ab Klasse 10 per Fernunterricht beschult. Dort hatten 7.5 % der 0 bis 19 jährigen einen positiven Corona-Befund im Antikörpertest, 1% mehr als bei Erwachsenen. Was passiert, wenn die Schulen ohne Anstandsregel voll geöffnet werden, wird man dann im laufenden Betrieb sehen. Das nennt man im Kultusminister-Jargon: "Die Schulöffnung wird durch wissenschaftliche Studien begleitet." Oder auch: Glückwunsch, Sie sind Teil des Experiments.

    In Schleswig Holstein habe ich gerade gehört, hat der Amtsarzt von 780 Risikopatienten nur knapp über 30 anerkannt.

    Der Großteil der 780 Lehrer hatte ein Attest vom eigenen Arzt. Hat das auch jemand gehört? Das wäre ja unglaublich.

    Mich wundert das auch nicht, aber nicht, weil die Atteste grundsätzlich unberechtigt wären, sondern weil ich hier vor Ort die Vorgehensweise der Amtsärzte kenne. Reha-Maßnahmen müssen sich regelmäßig juristisch erstritten werden, stufenweise Wiedereingliederung wird so gut wie gar nicht mehr gewährt, Facharztgutachten werden in Frage gestellt oder es werden zig Zusatzuntersuchungen gefordert, bei denen die behandelnden Ärzte nur den Kopf schütteln. Man hat dort den Eindruck: Das ist ein Amt und Sie sind im Zweifelsfall im Unrecht. Im Nachbarkreis sieht das ganz anders aus, wesentlich humaner und den Kollegen, die hin müssen, zugewandt.

    "Die Minsterin ist überzeugt, mit diesen zentral liegenden Angeboten den Bedarf und den Anforderungen aller Lehrkräfte gerecht zu werden. Gleichzeitig weist die Ministerin darauf hin, dass die Testzenten Mo-Mi von 9-12 Uhr geöffnet sind. Eine Besuch kann grundsätzlich nur außerhalb der Unterrichtsverpflichtung stattfinden.


    Zusätzlich wurde beschlossen, dass zur Kontrolle der Abstandsregeln innerhalb der Schulen sich alle Lehrkräfte zwischen 8 und 13 Uhr an den Schulen einzufinden haben."

    :D:D:D

    Es wurde bewusst allgemein gehalten, dass es ggf. von jeder Schule / jedem Schulträger entsprechend angepasst werden kann. Man kann z.B. nicht an jeder Schule ein echtes Einbahnstraßensystem errichten. Es gibt Schulträgern, die allen am Schulleben Beteiligten Mund-Nasen-Schutze gratis zur Verfügung gestellt haben, andere nicht (ggf. gegen eine Kostenbeteiligung).

    Beim Einbahnsystem sehe ich das ja noch ein. Aber das Thema Mund-Nase-Schutz gratis oder nicht ist für mich indiskutabel und sollte auch nicht jedem Schulträger überlassen bleiben. Wir haben kurz vor den Ferien z.B. FFP2-Masken bekommen, 5 km weiter die Kollegen (anderer Schulträger) schauten in die Röhre.


    Im Rahmenplan steht: " Personen, die mit dem Corona-Virus infiziert sind oder entsprechende Symptome zeigen, dürfen die Einrichtung nicht betreten. Bei Auftreten entsprechender Symptome während der Unterrichtszeit sind die betreffenden Schülerinnen und Schüler zu isolieren." aber das Thema Kinder mit Erkältungssymptomen im Unterricht ist ja in einigen Bundesländern schon wieder gekippt oder verwässert.


    Und auch wenn das Ganze natürlich keine Detailregelungen für jede örtliche Gegegebenheit liefern kann - Lüften und Seife ist für mich definitiv zu wenig als Pandemieplan. Dafür braucht es keine Sitzungen der Kultusminister aller Bundesländer.

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