Wir hatten zwar schon zahlreiche Fälle an unserer Schule, es gibt jedoch keine Anhaltspunkte dafür, dass sich die Infektionen innerhalb der Schule weiterverbreitet haben. Und grundsätzlich ist die Nachvollziehbarkeit von Infektionsketten innerhalb von Schulen aufgrund der detaillierten Dokumentation von Kontakten (--> Sitzpläne) wohl so gut wie in kaum einem anderen Lebensbereich.
Dass es keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass sich Corona innerhalb der Schule weiterverbreitet, liegt zumindest in Hessen auch daran, dass kaum mehr an Schulen getestet wird. Selbst Kontaktpersonen 1. Grades aus der Schule wandern oft ohne Test einfach in Quarantäne. Massentests an zwei Schulen in Mittelhessen ergaben eine erhebliche Dunkelziffer. Die Nachvollziehbarkeit über Sitzplänen ist für mich wenig überzeugend. Ich verstehe auch die aktuelle Linie nicht, nach der nur direkte Sitznachbarn in Quarantäne wandern - war da nicht was mit Aerosolen, die sich im Raum verbreiten?? Lehrer gehen hier übrigens gar nicht mehr in Quarantäne - offenbar schreckt Corona vor dem Personal zurück. Und die Kontakte an größeren Schulen sind überhaupt nicht detailliert dokumentierbar. Die Schüler sind im Kurssystem klassenübergreifend zusammengewürfelt (das fängt schon in der 5 mit Reli / Ethik an), in der Pause trifft man sich mit Parallelklassen oder Schüler aus der Parallelklasse schneien in der Pause rein. Hier werden dann vom Gesundheitsamt teilweise Oberstufenschüler aufgefordert, alle Pausenkontakte zu nennen - irgendwie realitätsfremd. Zum Essen in der Pause darf der Mundschutz natürlich abgenommen werden - und genau so natürlich machen die Schüler das total diszipliniert und keiner redet beim Essen ohne 1,5m Abstand mit den Mitschülern
(Ironie aus). Die Schüler selbst empfinden es inzwischen als blanken Hohn, dass Sitznachbarn in Quarantäne wandern, aber Mitschüler, die eng im Bus mit dem Infizierten gefahren sind oder ihm gegenüber saßen nicht.