Beiträge von Eugenia

    Mir ist dieses Vorhaben ehrlich gesagt lieber, als wenn jetzt sinnlos jede Praxis auf Impfungen vorbereitet wird und es dann aus welchen Gründen auch immer nicht klappt. Dass man die Impfungen in den Praxen zuerst im Modellversuch testet, erscheint mir vernünftig. Blöd ist natürlich, dass erst anderes versprochen wurde, aber die Situation hat sich scheinbar schnell geändert. Viele Leute sehnen sich auch extremst nach Öffnungen und da kann ich es verstehen, dass manchmal etwas vorschnelle Versprechungen gemacht werden.

    Dass es bei der Vergabe der Impftermine zu Problemen kommt, ist ja auch logisch, wenn sich viele Menschen auf einmal in ein System einloggen möchten, das ist auch nicht die Schuld der Politik.

    Mein Hausarzt meinte dazu trocken, er kann impfen. Er braucht keinen Testlauf. Es ist Schuld der Politik, dass in Deutschland das Impfen so katastrophal voran geht. Andere Länder lachen sich inzwischen kaputt über Deutschland. Was fehlt ist nur eines: Impfstoff, und den hat man u.a. deshalb nicht, weil die EU-Kommission lieber 3 Monate lang gefeilscht und verhandelt und optimiert und gestritten hat, während andere einfach bestellt haben. Wir bürokratisieren und perfektionieren uns gerade zu Tode - andere impfen bei IKEA und an allen möglichen verfügbaren Orten.

    Mich macht dieses dauernde "Karotte vorhalten und dann wieder wegziehen" inzwischen nur noch krank.


    1. Pressekonferenz im Aufbruchsmodus: Endlich gibt es Impfungen, Prioritätsgruppe 1 kann sich registrieren.

    2. Registrierungsdesaster in Hessen, Leitungen komplett überlastet, Internetseite bricht zusammen, manche Hochbetagte warten seit Anfang der Impfkampagne auf ihren Termin, Menschen, die zu Hause gepflegt werden, haben immer noch keine handfeste Perspektive

    3. Pressekonferenz im Aufbruchsmodus: Jetzt können zeitnah alle Menschen der Prio 2 sich registrieren, das Verfahren zur Anmeldung wurde vereinfacht, es gibt schnell Termine, da Astrazeneca großzügig verfügbar

    4. Registrierung - dann seit Wochen Warten auf einen Termin! Mein Vater (Vorerkrankung, Ende 70) wartet seit fast 3 Wochen, unser Nachbar (Anfang 70, keine nennenswerten Erkrankungen) meldete sich letzte Woche an und bekam 3 Tage später den Termin. Erklärung "Es wird gelost".

    5. Jippie - im April dürfen auch Hausärzte impfen.

    6. Alles zurück - Hessen richtet 50 Praxen für ein "Pilotprojekt" ein, um das Ganze noch zu optimieren und evaluieren. Wessen Hausarzt jetzt dabei ist, hat Glück, der Rest schaut in die Röhre. Und der Impfstoff soll weiter vorrangig an die Impfzentren gehen (die mit viel Geld eingerichtet wurden und jetzt zum Teil erheblichen Leerlauf haben).

    Das ist einfach nicht mehr nachvollziehbar und untergräbt jedes Vertrauen, dass die Verantwortlichen die Lage auch nur halbwegs im Griff haben.

    Mich würde mal interessieren, wir an euren Schulen in Hessen die Vorgabe für den Wechselunterricht (mindestens ein Tag pro Woche in der Schule) umgesetzt wird. Ich kenne jetzt Schulen, die das ganz wörtlich nehmen und wirklich nur einen Schultag pro Woche je Jahrgang anbieten - andere ziehen das volle Programm durch, jeden Tag die Hälfte aller Schüler der Schule im Schulgebäude.

    Der Sinn davon ist, dass man solche Verlautbarungen eine halbe Woche vor der Kommunalwahl raushaut und hofft dadurch noch Stimmen zu bekommen - und Hessen hechelt wieder mal den anderen Bundesländern hinterher, statt seine eigene Linie zu verfolgen. Öffnungswettkampf im Wahlkampfmodus. Dafür ignoriert man dann locker, dass man die Gesundheit der Beschäftigten und der Schüler samt Angehörigen links liegen lässt und für knapp zwei Wochen einen enormen organisatorischen Aufwand einfordert, den man sonst in Ruhe hätte bewältigen können. Aber immerhin schreibt Lorz, dass er von der Anstrengung weiß, aber hofft, dass es jetzt Richtung Normalität geht, die alle wünschen. Prinzip Hoffnung, seit einem Jahr.....

    Letzte Woche hieß es noch, dass Hessen vor Ostern keine weiteren Lockerungen in der Schule unternimmt. Heute: "Wechselunterricht für alle noch verbleibenden Schüler ab 22. März" für knapp 2 Wochen. Unser Modell des wochenweisen Wechsels, das gut funktioniert hat, können wir dann auch in die Tonne kloppen, jeder Schüler soll mindestens einen Tag in der Woche in die Schule gehen. Angeblich empfohlen von einer Kommission von Praktikern... Am Schluss wieder Dankesreden an das Personal und das obligatorische "Wir", bei dem das Kultusministerium sich plötzlich mit den Lehrern solidarisiert. Taten statt Worte und nicht dauernd umgeworfene Pläne würden hier mehr bringen! Wenigstens "strebt" Hessen Impfungen für alle Lehrern nach Ostern an. Mal abwarten, auf Aussagen der Kultusminister ist derzeit eher weniger Verlass. Verlass war aber totsicher darauf, dass kurz vor der Kommunalwahl noch mal ein Öffnungsschritt kommt - man könnte ja noch ein paar Lockerungsbefürworter-Stimmen abgreifen.

    Müssen wir jetzt auch noch gegenseitig werten, ob das Highlight des anderen angemessen ist oder ob es nicht wertvollere Highlights gäbe? Finde ich gerade mehr als fragwürdig. Ich empfinde es so, dass jeder irgendwie versucht, mit der Situation klarzukommen. Einige durch Verdrängung, andere nehmen es locker (vielleicht auch nur scheinbar), wieder andere haben erhebliche Probleme. Wer bin ich zu beurteilen, was ein anderer tut, um die für alle schwierige Lage zu bewältigen? Zu Corona und die Psyche gehört für mich auch, dass man vielleicht mal versuchen sollte, nicht den "Besten Krisenbewältiger der Welt" raushängen zu lassen und dauernd zu betonen "Leben war schon immer gefährlich." Ich vermisse zunehmend Sensibilität für andere. Viele Menschen mit Vorerkrankungen oder Behinderungen isolieren sich seit einem Jahr und fühlen sich zunehmend abgehängt, weil die Impfungen nicht voran gehen, alles nach Lockerungen ruft (was auch verständlich ist) und diese für sie eben nicht stattfinden können.

    Keine Angaben zu den Schulen in der PK. Als Bouffier gefragt wurde, wie es denn mit Schnelltests für Schulen aussehe - Schulterzucken. Davon wüsste er nichts, er könnte sich aber erkundigen. Unfassbar. Der hessische Gesundheitsminister beweihräuchert dazu die katastrophale Impfbilanz in Hessen. Ich hatte mir eigentlich mal was zu Lehrerimpfungen für weiterführende Schulen erwartet, aber ich glaube, wir sind einfach zu unwichtig. In NRW erklärt übrigens der Gesundheitsminister, jetzt, wo Astrazeneca auch für über 65jährige empfohlen wird, müssten Lehrer/innen und Erzieher/innen eben wieder warten, das gehe nicht mehr so schnell. Lehrer - Notnagel der Nation.

    Unser KM hofft darauf, dass es irgendwann im März mit der Impfung der Lehrkräfte losgehen kann. Gleichzeitig meckert er, dass die Sek1 Lehrer nicht berücksichtigt werden. Was für Schwachsinn...

    Ich fühle mich hier in Hessen langsam nur noch veräppelt, wenn ich sehe, wie die Impfung im Schneckentempo vor sich geht, angeblich Impfstoff übrigbleibt und Lehrer weiterführender Schulen beim Impfen ignoriert werden, während andere Bundesländer diese impfen. Ich komme mir vor wie eine Lehrkraft 2. Klasse, und das obwohl ich gerade seit Beginn der Schulöffnungen jeden Tag in der Schule bin, in Klasse 5 / 6 und im Abiturjahrgang eingesetzt bin und bei letzterem alle Schüler mit Präsenzpflicht in einem Raum sitzen. Zwar auf Abstand, aber bei 27 Schülern + Lehrer im Raum kommt es, glaube ich, auf die 1,5m auch nicht mehr an (wenn sie denn wirklich eingehalten werden und ich nicht dauernd Schüler ermahnen muss, die sich wieder weit zum Nachbarn vorlehnen oder nach hinten drehen und Kontakt suchen). Die Kleinen tragen mehrheitlich Stoffmaske, halten oft auch keinen Abstand zum Lehrer, sondern kommen nach wie vor eng zum Pult gedackelt, wenn sie Fragen haben. Wenn Hessen in dem Tempo weitermacht, bekommen die Lehrer weiterführender Schulen kurz vor Weihnachten ihre Impfangebote. In anderen Bundesländern wird offenbar auch, wenn ich hier im Forum lese, recht zügig ein Impftermin vergeben. Mein Vater (Priorisierung 1!!) wartet immer noch auf seinen Termin. Angeblich hat man nicht genug Impfstoff. Haben andere Bundesländer mehr??? Ich glaube nicht, das liegt einfach am unfassbaren Miss-Management im Bundesland.

    Mich wundert das gar nicht, dass Eisenmann alle Lehrer impfen lässt - eben kommt in den Medien, dass sie zügig ab dem 8. März Präsenzunterricht in allen Stufen einfordert. Immerhin wird dann auch ein Impfangebot gemacht - wann, ist natürlich noch die Frage. Bei uns in Hessen wurde letzte Woche verkündet: 7-11 bis Ostern in Distanzunterricht. Ich vermute, sobald andere Länder vorpreschen, prescht Lorz hinterher, und zwar ohne die Lehrer der weiterführenden Schulen impfen zu lassen. Hessen ist ganz, ganz weit hinten mit den Impfungen allgemein.

    Abgesehen von den Berichten in den Medien kenne ich bisher niemanden, der schon mit Astra Zeneca geimpft wurde. Biontech haben mehrere ältere Verwandte schon bekommen. Wie sieht das denn bei euch aus? Irgendwelche Erfahrungen mit Astra Zeneca oder nur Informationen aus den Medien?

    Für mich hatte diese Pressekonferenz von Bouffier einen sehr fragwürdigen Beigeschmack. Nach dem Motto: Die Kommunalwahl naht. Hauen wir mal schnell ein Lockerungskonzept raus und reden der Bevölkerungsgruppe nach dem Mund, die sich von "wir haben die Schnauze voll" (so Bouffier in einem Interview) angesprochen fühlt. Dazu noch das Herumreden, wenn Reporter nach der viel beschworenen Kooperation aller Länder fragten. Kurz sich profilieren, bevor nächste Woche die Runde mit der Kanzlerin tagt - und wenn man es dann doch nicht so umsetzt, sind andere schuld. Auch auf Fragen nach der desolaten Impfstatistik in Hessen und den offenkundigen Pannen beim Anmeldeportal reagiert Bouffier nicht.

    In Hessen wird es jetzt Sammeltermine für Grund- / Förderschullehrer*innen und Erzieher*innen geben. Erfasst durch Schulleitung und Schulämter (wobei ich mich eben frage, ob es die eigentlich etwas angeht, wer sich gegen Corona impfen lässt und wer nicht). Ich nehme mal an, dass dann alle denselben Impfstoff bekommen, nämlich Astrazeneca.

    Ich habe gerade dein Beispiel bei einer Mitarbeiterin eines NRW-Gesundheitamts erwähnt. Sie sagte "Ist AZ, dass kann man auch nach drei Wochen zum zweiten Mal spritzen."

    Das irritiert mich ja jetzt total. Überall liest man, dass Astra Zeneca nach 6-12 Wochen die beste Wirkung zeigt. Wenn man das bei einem ohnehin weniger wirksamen Impfstoff noch verringert, wird das für mich immer fragwürdiger.

    Ich finde so eine Diskussion nicht zielführend und neidgeprägt. Wenn eine übriggebliebene Impfdosis jemandem mit niedrigerer Priorität verabreicht wird, tut das keinem weh, und ändert nichts daran, dass die Regelimpfungen an Menschen mit Risikofaktoren vergeben werden.

    Ich finde das, was da gerade abläuft mehr als fragwürdig und gar nicht neidgeprägt. Wenn ein Landrat sich ins Auto setzt, 30 km weit zum Impfzentrum fährt, um schnell eine Dosis abzugreifen, die er sonst erst in einem halben Jahr bekommen hätte, seine Mitarbeiter und die Ehefrau gleich noch mit versorgt und nicht daran gedacht wird, im nahe gelegenen Alten- oder Pflegeheim zu fragen, ob jemand vorgezogen werden kann - dann ist das aus meiner Sicht unmoralisch.

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