Das Motto ist hier offenbar: Sch*** auf Bremsen, ich zieh die geplanten Öffnungen durch, dann nutze ich eben jedes Schlupfloch. Dieselbe Masche wie bisher, und dann stellt der Kultusminister sich hin und zuckt die Schultern und sagt: „Steht doch so im Gesetz.“ Verantwortliches Handeln sieht anders aus.
Beiträge von Eugenia
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Ich frag mal hier im Impfthread:
Wisst ihr, wie momentan die Regelungen hinsichtlich Präsenzunterricht für KuK sind, die aufgrund der Pflege eines Elternteils vom Präsenzunterricht freigstellt sind?Sowohl die/der Pflegende als auch die/der Gepflegte haben ja mittlerweile ein Impfangebot bekommen.
Es gibt bei uns immernoch Kollegen, die diese Karte nach mehr als 13 Monaten Freistellung ziehen.Also hier im Kreis sind noch lange nicht alle Pflegenden und vor allem zu Hause Gepflegten geimpft. Offenbar stellt gerade die Heimpflege eine für mich unverständliche Lücke beim Impfen dar. Pflegende müssen sich in die Endloswarteschleife einreihen (ist vll. in anderen Bundesländern besser, aber in Hessen ist diese Online-Vergabe ziemlich katastrophal), meine Nachbarin (Prio 2) wartet jetzt seit 8 Wochen. Sie pflegt ihre Mutter zu Hause. Die hat inzwischen wenigstens die 1. Impfung, allerdings damit auch keinen vollen Impfschutz. Und gerade bei alten, pflegebedürftigen Leuten mit schwachem Immunsystem kann ich verstehen, wenn man den abwartet.
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Klassenarbeiten werden bei uns trotzdem geschrieben und auch das klappt bisher relativ gut.
@ Humblebee: Wie handhabt ihr das denn konkret? Kommen alle zum Arbeitstermin oder werden zwei verschiedene Arbeiten geschrieben?
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Hessen interpretiert die Bundesnotbremse als Lizenz, die Schulen weiter zu öffnen. Bisher: Wechselunterricht 1-6. Abschlussklassen in Präsenz. Dann: Bis 165 alle Schüler im Wechselunterricht. Irgendwie widersinnig.
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Hessen reagiert auf die neue 165er-Schwelle wie folgt: Ab jetzt gehen alle Schüler in die Schule, im Wechselunterricht. Beginn: 6. Mai. Also alle bis Klasse 6 plus Q2, die bisher komplett da war, plus alle Schüler der 7-11. Ergebnis: Mehr Kontakte, mehr Öffnung bei gestiegenen Inzidenzen.
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Tagesschau: Sachsens Kultusminister Christian Piewarz ist der Grenzwert hingegen zu niedrig. "Es entsetzt, dass das Recht der Kinder auf Bildung und Teilhabe keine Gültigkeit mehr haben soll. Ich dachte, wir wären schon weiter gewesen", sagte der CDU-Politiker der "Welt". "Wenn wir die 165er-Inzidenz zum Maßstab erheben, dann droht, dass die Schulen bis zum Sommer nicht mehr öffnen können."
Also lautet das Denkmuster:
1. Wir haben eine Pandemie, Corona verbreitet sich gerade in bedenklichem Maß.
2. Ohne Bremse wird das Gesundheitssystem massiv überlastet, es ist ohnehin schon am Limit. Menschen sterben vermehrt, vor allem inzwischen Jüngere.
3. Sinnvoll wäre Wert X, das sagen zumindest die Wissenschaftler und Ärzte, also Fachleute.
4. Bei Wert X müssen aber die Schulen schließen. Mist.
5. OK - 1-3 egal, wir basteln uns unseren eigenen Wert.
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Noch etwas zur Quarantäne:
Inzwischen haben wir mitbekommen, wie es läuft, weil wir diesen Fall schon hatten. Wenn ein Kind positiv ist, müssen alle Lehrer, die mit dem Kind näheren Umgang hatten (also z.B. extra Förderung, Klassenlehrer) und die Kinder, die sich mit im Klassenraum befinden und in der Schule extra Umgang haben (z.B. in der OGTS) , 14 Tage in Quarantäne. Wenn man 1x geimpft ist und nach wissenschaftlichen Studien 80 prozentigen Schutz hat, muss man das trotzdem. Das finde ich für uns schon bitter, zumal viele sich haben impfen lassen und alle müssen in die Schule kommen und dennoch müssen wir in die Quarantäne.
Corona-Impfungen: Ab wann besteht ein Immunschutz? (rnd.de) Von 80% Schutz nach einer Impfung geht zumindest Biontech nicht aus. Andere Studien zeigen deutlich schwankende Werte, es wird immer darauf verwiesen, dass es zwei Impfdosen braucht, um den angestrebten hohen Schutz zu erreichen.
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@ Humblebee: Liegt vielleicht auch an der Schulform, der Klientel und den lokalen Inzidenz-Werten.
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Was mich immer mehr wundert: Seit einem Jahr leben wir jetzt in den Schulen mit teilweise völlig unhaltbaren Zuständen. Ich kenne kaum Kollegen, die inzwischen nicht auf dem Zahnfleisch gehen - physisch wie psychisch. Der Frust, die Wut, teilweise die Verzweiflung sind bei vielen groß. Wir arbeiten jenseits allgemein geltender Arbeitsschutzmaßnahmen, gehen hohe Risiken für uns, die uns anvertrauten Kinder und für Angehörige ein. Von den Verbänden höre ich immer wieder dieselben Proklamationen, Kollegen haben weitgehend resigniert. Warum demonstrieren eigentlich immer nur Querdenker? Warum stehen Lehrerinnen / Lehrer und Erzieherinnen / Erzieher zusammen mit ihren Leitungen nicht auf? Eigentlich müsste es doch auch im Interesse der meisten Eltern sein, dass Schule kein Ort ist, an dem man dauernd Angst vor Ansteckung haben muss. Wo sind die Elterndemonstrationen für bessere Schulbedingungen? Ab und zu lese ich einen offenen Brief einer Schule oder Kita, der im Kultusministerium ohnehin im Papierkorb landet. Wenn jetzt von der Marke Inzidenz 200 für Schulschließungen die Rede ist, macht mich das nur noch fassungslos. Viele Kollegen und Kolleginnen, mit denen ich vor den Ferien gesprochen habe, fühlen sich den willkürlichen Maßnahmen einfach nur ausgeliefert. 35 - 50 - 100 - 200. Irgendwie wirkt das inzwischen wie Roulette. Natürlich dürfen wir als Beamte nicht streiken, aber warum werden nicht alle Betroffenen viel, viel lauter? Schüler haben noch vor gar nicht langer Zeit mit Massendemos und Schulstreik auf den Klimawandel aufmerksam gemacht. Warum macht keiner auf diese Weise auf das aufmerksam, was jetzt unmittelbar und ganz direkt die Schulen betrifft? Ab und zu ein einsamer Schülervertreter in den Medien, der dann sagt "Das geht so nicht weiter, das enttäuscht uns, wir hätten mehr von der Politik erwartet." Sonst - Schweigen und Hinnehmen.
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Wir hatten jetzt schon öfter den Fall, dass einzelne Schüler damit aufgezogen wurden, sie hätten ja Corona und so weiter. Da öffnet man Mobbing Tür und Tor. Klar, betrifft das nicht alle Schüler. Aber ich könnte euch in jeder Klasse die ich unterrichte Schüler nennen, die es nicht gerade einfach haben bei den Klassenkameraden. Und wenn so ein Schüler dann positiv ist... Oh je...
Wenn ein Schüler positiv getestet wurde, hat das zumindest bisher auch Folgen für seine Mitschüler - die nämlich zum Teil eventuell auch in Quarantäne wandern, wenn sich der Test bestätigt. Gemobbt wird wegen allem Möglichen. Das ist ein grundsätzliches Problem, das man nicht durch eine Überbürokratisierung im Fall Corona löst. Ich habe inzwischen den Eindruck, die überbordende Bürokratie und der Datenschutz lähmen uns derzeit ungeheuer bei der effizienten Pandemiebekämpfung.
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"Es muss sichergestellt sein, dass das Testergebnis nicht von anderen Schülerinnen und Schülern erkennbar ist, dazu sind Abstände einzuhalten bzw. Sichtschutz aufzubauen."
Ist klar....
Bei uns in Hessen steht etwas Ähnliches. Ermittlung positiv getesteter Schüler unter Einhaltung des Datenschutzes. Wie soll das gehen?!? Schüler muss zusammenpacken und geht, aber es wird betont, dass das nicht bedeutet, er ist positiv getestet???
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Ich habe mal einige praktische Fragen zu diesen Selbsttests, die im Klassenverband durchgeführt werden sollen. Wir sollen damit nach Ostern anfangen.
1. Der Lehrer liest das Testergebnis ab. Laufe ich da durch die Reihen? Bringen die Schüler das nach vorne? Wie gewährleistet man gleichzeitig, dass der Abstand eingehalten wird?
2. Am Schluss sollen die Tests im normalen Mülleimer der Klasse entsorgt werden. Läuft dann jeder nach vorne zum Müll? Ich persönlich möchte das Zeug nicht anfassen. Bei uns wird der Müll erst ganz am Ende des Schultages von den Reinigungskräften entfernt (die schon erklärt haben, sie lehnen das bei Testkits ab). Bleiben dann die Dinger den ganzen Tag in der Klasse im Mülleimer einschließlich der Gefahr, dass die Schüler Unfug treiben?
3. Unser Kultusminister hat in einem Schreiben gefordert, positiv getestete Schüler müssen "unter Wahrung des Datenschutzes" die Klasse verlassen. Wie soll das gehen? 16 Schüler im Wechselunterricht in der Klasse, einer muss nach dem Test raus, da ist doch klar, wie der Test ausgefallen ist.
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Wir haben bei uns einige Kolleginnen und Kollegen über 60 mit "Corona-Attest" - ich erwarte von denjenigen, dass sie alle Mittel in Bewegung setzen um einen Impftermin heute morgen (in NRW) zu bekommen, und nach der/den Impfungen ihr Attest zurückgeben und sich wieder für regulären Unterricht bereitstellen. Keinerlei Verständnis habe ich hier bei Mäkeleien bezüglich des Impfstoffes.
Und vielleicht kann man von dir erwarten, dass du endlich mal dieses Gehetze gehen Leute einstellst, die sich freistellen lassen mussten, weil sie sonst schlicht ihr Leben riskieren! Dafür habe ICH kein Verständnis mehr. Ich bin diese dauernden latenten Unterstellungen leid, die hier im Forum grassieren, dass das Drückebergerei ist. Meinst du nicht, dass Leute, die durch Corona massiv bedroht wären, lieber heute als morgen geimpft würden? Was geht es dich an, wenn deren Arzt von einem Impfstoff abrät? Bist zu Mediziner? Der Arzt wird einen guten Grund haben. Welche Mittel sollen die denn in Bewegung setzen? Sit-In vor der Impfstelle? Arzt bestechen? Schon mal in den Medien gehört, dass auch Leute mit schweren Erkrankungen gerade seit Monaten auf ihre Impfung warten, weil es in diesem Land einfach nicht voran geht? Dieses permanente Risikogruppen-Bashing einzelner Frustrierter macht mich einfach nur noch krank. Das spielt dem Präsentismus, den die Arbeitgeber ohne wirksamen Arbeitsschutz liebend gern sehen, nur noch mehr in die Karten. Hauptsache die Kollegen zerreißen sich nicht den Mund und der Lehrer steht ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit vor der Klasse... Vielleicht krankt dieser Beruf wirklich in hohem Maße an der mangelnden Solidarität und der Gehässigkeit der Leute untereinander, die verhindert, dass man gemeinsam etwas zum Nutzen aller erreicht.
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@ Frapper: Mail an lokales Impfzentrum? Welches Impfzentrum kann man denn direkt erreichen? Bei uns gibt es nur die Hotline vom Land - und die sind relativ ahnungslos ("Ich seh hier auch nicht mehr als die Anmeldemaske. Ich kann Sie nur anmelden oder streichen.")
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Keiner weiß wirklich Bescheid, Schulamt erklärt, es hat keine Informationen zur Ausweitung der Impfungen auf alle Lehrer. An der Schule meines Mannes kam schon eine Rundmail mit der Info einschließlich der nötigen Formulare. Jedenfalls melden sich gerade alle, die ich kenne, an. Ich empfinde das als total desorganisiert. Zurückziehen kann man das wohl schwer. Wobei... ich traue der Politik inzwischen alles zu.
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Zumindest gehen jetzt die Todeszahlen zurück. Trotz der hohen Fallzahlen waren es jetzt deutschlandweit nur 99. Bei uns im LK sind glaube ich in den letzten 10 Tagen nur 2 Leute gestorben.
Intensivbehandlungen werden auch nur wenige in Anspruch genommen. Ich denke, dass es viele milde Fälle jetzt sind.
Bei uns im Landkreis und im Nachbar-Landkreis sind die Intensivbetten belegt, keine Beatmungsmöglichkeit verfügbar für Corona-Patienten. Seit gestern sind 225 Menschen bundesweit an Corona gestorben. Ich finde es ganz gefährlich, Momentaufnahmen ("nur 99" / "nur 2 bei uns im Landkreis") als Maß der Dinge zu nehmen. Woher willst du wissen, dass es viele milde Fälle sind? Gefühl? Sehr fragwürdig! Corona hat übrigens teilweise auch Langzeigfolgen bei mäßigem Verlauf. Erlebe ich gerade im Freundeskreis.
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Auszüge aus der Regierungserklärung von Bouffier:
"Nachdem insbesondere die Lehrerverbände ständig den Wechselunterricht auch gerade ab Klasse 7 eingefordert haben, sind dies nun genau diejenigen, die uns mitteilen, dass sie es für völlig falsch halten, dass jetzt zu tun, da dies für die Schulen und die Lehrer nicht zumutbar sei.
Meine Damen und Herren, ich kann das beim besten Willen nicht nachvollziehen, auch nicht akzeptieren. Die Entscheidung ist richtig im Interesse der Schülerinnen und Schüler und wenn diejenigen, die die ganze Zeit dies gefordert haben, heute erklären, es ginge alles nur, wenn sie zuvor getestet und geimpft werden und darüber hinaus auch die Schutzausstattung an den Schulen sehr viel verbessert würde, so ist das nicht redlich. Für die Lehrerinnen und Lehrer besteht das Angebot zur anlasslosen kostenfreien Testung seit Monaten. Ganz nebenbei, die Schutzausstattungen an den Schulen von Lüftern und ähnlichen Geräten können die Schulträger längst anschaffen. Schon im September des vergangenen Jahres hat das Land Hessen den Schulträgern 75 Millionen dafür zur Verfügung gestellt. Es ist nicht das Versäumnis der Landesregierung, dass zum Beispiel in einer Stadt wie Frankfurt am Main bis heute kein einziges entsprechendes von der Stadt angeschafftes Gerät steht."
Und zum Impfen der Lehrer: " Sie kennen die verschiedenen Prioritätsstufen und auch die zwischenzeitlich vorgenommenen Änderungen bei denen bestimmte Menschen von Prioritätsstufe 3 zum Beispiel in Prioritätsstufe 2 gekommen sind. Namentlich Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher. Dies ist das Ergebnis einer politischen Entscheidung, die bis heute von der Impfkommission im Übrigen für völlig falsch gehalten wird. Das mag dahinstehen. Schwieriger ist es, einem älteren vorerkrankten Menschen dann zu erklären, warum völlig gesunde, junge mitzwanziger Erzieherinnen und Erzieher oder Lehrerinnen und Lehrer früher geimpft werden als zum Beispiel er oder andere Fälle älterer Menschen. Ich kann das sehr gut verstehen und hier ist die Politik gefordert zu erklären,"
Ich finde es unfassbar, hier nur von gesunden Mitzwanzigern bei Lehrern und Erziehern zu sprechen. Ich fühle mich nur noch verschaukelt. Bei uns im Kollegium (Gymnasium) kenne ich keinen Mitzwanziger - und viele Kollegen haben Vorerkrankungen oder sind knapp 60 oder drüber. Die Landesregierung schiebt die Verantwortung ab - und dann als Slogan "Vorsicht, Vertrauen, Verantwortung." Ich behaupte mal, viele Lehrer sehen das Vorgehen als leichtfertig und verantwortungslos an - und das Vertrauen schwindet auch mehr und mehr. Bouffier verdreht Fakten und lässt die Schulen im Regen stehen. Und dann so tun, als wären die Lehrer irrational und unredlich, weil sie doch jetzt den Wechselunterricht bekommen, den sie wollten, das ist für mich absolut unfassbar.
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Wenn die Kids zumeist symptomfrei erkranken, ist das gut,
Die Grippe z. B. hat der Vorteil, dass sie dich zuverlässig aus den Socken haut, wenn sie dich erwischt. Dann bist du erstmal aus dem Renner und kommst als Superspreader nicht in Frage.
Ich erlebe inzwischen immer mehr, dass die symptomfreien oder -armen Verläufe bei Kindern zur Verharmlosung von Corona an Schulen genutzt werden. Zitat Kollegin "Die Kinder bekommen das ja nicht schwer, da kann man ruhig alle in die Schule holen." Zitat Schülervater: "Die Lehrer denken nur an sich - für die Kinder ist das doch ungefährlich." Ich weiß nicht, warum auch nach einem Jahr Pandemie sich einfache Sachverhalte (Ansteckung durch Symptomlose - Gefährdung des Umfeldes) immer noch nicht in den Köpfen der Leute angekommen sind. Klar ist das gut, wenn Kinder nicht schwer erkranken, ich wünsche das keinem. Aber gerade mit der neuen Mutation sollen angeblich auch mehr und schwerere Verläufe bei Jüngeren verbunden sein. Nur ist das den Kultusministern offenbar egal.
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Findet bei uns alles online statt. Was soll das denn für ein so extrem unaufschiebbares Thema sein, zu dem man sich zwingend vor Ort versammeln muss?
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Die Frage hier in Hessen wird aber sein, ob es auch umgesetzt wird
Genau das habe ich mir auch schon gedacht. Wenn ich sehe, wie bei den Schulöffnungen das Wort von vor 4 Tagen ohne jede Begründung nicht mehr galt, dann sehe ich bei der Notbremse Inzidenz 100 auch schwarz.
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